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„Ambulante Pflege darf nicht zum Stiefkind werden“

Tag der Pflege: Diakonie Hessen und die evangelischen Kirchen fordern in offenem Brief an Politik weniger Bürokratie, bessere Finanzierung und mehr Zeit

FRANKFURT/RHEIN-LAHN. (12. Mai 2022) Das Diakonische Werk wendet sich gemeinsam mit den Evangelischen Kirchen in Hessen und Nassau (EKHN) und von Kurhessen-Waldeck (EKKW) zum heutigen Tag der Pflege in einem offenen Brief an die Politik. „Die ambulante Pflege darf nicht zum Stiefkind der Pflegeinfrastruktur werden“, heißt es in dem Schreiben, das an die politischen Parteien in den Parlamenten von Hessen und Rheinland-Pfalz sowie an die Pflege- und Krankenkassen auf Landes- und Bundesebene ging.

Die ambulanten Pflegenden kämpften sich durch einen „Bürokratiewust“ und erhielten „immer neue Auflagen“. Für die Leitungskräfte sei die Pflege ein „Drahtseilakt“. Dabei leisteten alle Beschäftigten in der ambulanten Pflege „großartige, wichtige gesellschaftliche Arbeit“. Mit ihrer Hilfe sei es möglich, dem Wunsch der Menschen, zuhause gepflegt zu werden, zu entsprechen. „Dafür sind wir ihnen zu großem Dank verpflichtet“, stellen die Stellvertretende Kirchenpräsidentin Ulrike Scherf (EKHN) und Bischöfin Dr. Beate Hofmann (EKKW) zusammen mit Carsten Tag, Vorstandsvorsitzender der Diakonie Hessen, heraus. 

Beim Corona-Impfschutz sei die Pflege vorangegangen und schließlich doch von der Politik allein gelassen worden, heißt es in dem Schreiben weiter. Gemeinsam forderten die Beteiligten die politisch Verantwortlichen dazu auf, die Arbeitsbedingungen der Pflegenden zu verbessern, die Pflege angemessen zu finanzieren und mit Zeitspannen zu hinterlegen, die „die gegenwärtige menschenunwürdige Minutenpflege Vergangenheit sein lässt“.

Hier finden Sie den Brief im Wortlaut.

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