E-Mobilität der Post bestaunt

Fastenaktion des evangelischen Dekanats Nassauer Land besuchte Streetscooter-Fuhrpark in Nastätten

 NASTÄTTEN/RHEIN-LAHN. (18. März 2019) Der Zustellstützpunkt der Deutschen Post AG in Nastätten war das erste Ziel der Fastenaktion des evangelischen Dekanats Nassauer Land „Auf geht's – den Wandel gestalten“. Dort gibt es einen Fuhrpark für elektrisch angetriebene Zustellfahrzeuge, die so genannten „StreetScooter“. Bei der Suche nach Möglichkeiten, die Schöpfung zu bewahren, sei der Blick auf die Elektromobilität ein besonderer Schwerpunkt der diesjährigen Fastenaktion, dankte Matthias Metzmacher, Pfarrer für gesellschaftliche Verantwortung im Dekanat und Initiator der Aktion, für den Einblick ins Unternehmen.

Bernd Dietrich, regionaler Politikbeauftragter der Post in Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Nordrhein-Westfalen und Sonja Sassenroth, Leiterin des Zustellstützpunkts in Nastätten, informierten die sehr interessierte Fastengruppe sowohl über die Klima schonende Mobilitätstechnik als auch die Beweggründe, eine eigene elektrisch angetriebene Fahrzeugflotte zu entwickeln, nachdem sich in der Automobilindustrie dazu keine Partner fanden. Dazu gründete die Post AG 2010 das Tochterunternehmen Streetscooter in Aachen.

„Das klare Ziel unseres Unternehmens ist die emissionsfreie Logistik bis zum Jahr 2050“, so Dietrich. Da brauche es rechtzeitiger Weichenstellungen wie der im Jahr 2010. Schon jetzt verfügt das Unternehmen über mehr als 9000 Streetscooter; 18 davon stehen derzeit am Stützpunkt in Nastätten und sind jeden Tag in der Rhein-Lahn-Region zwischen 30 und 50 Kilometern im Einsatz, um nachts an den Ladestationen „aufgetankt“ zu werden. Mit rund 6000 zusätzlichen Streetscootern im Jahr 2019 lassen sich dann insgesamt erhebliche Mengen an Kohlendioxid in der Zustellung einsparen, so Dietrich. Zu den Bestrebungen, einen Beitrag zum Pariser Klimaabkommen zu leisten, das den Anstieg der Erderwärmung auf deutlich unter 2 Grad bremsen will, zähle nicht nur die Transporter-Flotte einschließlich des Einsatzes von etwa 12.000 E-Bikes und E-Trikes, sondern auch die Optimierung von Gebäuden.

Ein Thema der Runde war auch die Ausweitung von Ladestationen in der Region für Privatpersonen. Wie Verbandsgemeinde-Bürgermeister Jens Güllering erklärte, soll über die Leader-Förderung eine Station an der Verwaltung eingerichtet werden. Matthias Metzmacher wollte wissen, ob die Ladestationen der Post auch für Normalverbraucher geeignet sind und ob sich die Umstellung der Flotte auch betriebswirtschaftlich rechnet. Rein technisch sei das nicht möglich, so Dietrich, außerdem stehe derzeit das Kerngeschäft und die Nachhaltigkeit im Focus des Unternehmens. „Nachhaltigkeit betrifft auch die 220.000 Menschen, die bei uns allein in Deutschland arbeiten“, war ihm wichtig auf die Tariflöhne hinzuweisen, die in der Logistik-Branche keine Selbstverständlichkeit seien. Und ein anderer Teilnehmer wies aufs Image hin, das mit solch einer Investition verbunden sei und sich damit positiv auf die Marktposition auswirke.

Anschließend wurden die Fahrzeuge inspiziert, mit denen die Pakete und Briefe an die Haushalte verteilt werden. Die Gefährte haben eine Reichweite bis zu 80 Kilometern, können maximal 85 Stundenkilometer schnell fahren. Positiv werteten die beiden Zusteller, die die Fahrzeuge vorstellten, dass die Ladeflächen im Vergleich zu konventionellen Transportern in rückenfreundlicher Höhe konstruiert wurden. Nach einer Einweisung durften die Gäste dann auch noch selbst eine Runde mit den geräuscharmen gelben Wagen drehen. Bernd-Christoph Matern

Mehr Informationen und Ortstermine zur Fastenaktion finden Sie hier.

Zum Foto:

Bernd Dietrich von der Deutschen Post AG (links) stellte den interessierten Gästen der Fastenaktion „Auf geht's – den Wandel gestalten“ die elektrisch angetriebenen Streetscooter am Zustellstützpunkt Nastätten vor. Fotos: Matern