Als Mitarbeiterin zurück ins ehemalige Wohnzimmer

Ailina Nieke verstärkt jetzt die pädagogische Betreuung im Jugendhaus Hahnstätten

 HAHNSTÄTTEN/RHEIN-LAHN. (5. November 2019) Kein halbes Jahr nach dem Abschied von Solveig Müller freut sich Oliver Krebs über eine neue Kollegin im evangelischen Jugendhaus Hahnstätten: Ailina Nieke heißt die neue pädagogische Kraft, die nun vor allem auch den Mädchen, die den beliebten Treffpunkt an der Aar besuchen, eine vertrauensvolle Ansprechperson ist. „Damit sind wir pädagogisch jetzt wieder im Lot“, so Krebs.

Aber nicht nur der Mädchentreff musste pausieren und kann jetzt montags wieder von 16.30 Uhr bis 19 Uhr seine Pforten öffnen. „Das entlastet natürlich in allen Bereichen“, sagt Krebs und hat mit Nieke bereits ein attraktives Herbstprogramm auf die Beine gestellt und absolviert, das von den Jugendlichen gut angenommen wurde. Jetzt planen die Beiden besondere Angebote für die Weihnachtszeit und das kommende Jahr, die über die regelmäßigen Öffnungszeiten hinausgehen.

Wie wichtig die offenen Türen des Hauses und die Gegenwart der beiden Pädagogen für die jungen Gäste im Jugendhaus Hahnstätten sind, weiß die 21-jährige Hahnstättenerin aus eigener Erfahrung, besuchte sie doch selbst vor ihrem Schulabschluss und der Ausbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin die Einrichtung. „Man kann immer hierher kommen, wird freundlich empfangen und findet ein offenes Ohr“, sagt Nieke, „das ist gerade für Jugendliche unheimlich hilfreich, hier eine Bezugsperson zu haben, der man vertrauen kann, wenn man den Eltern nicht alles erzählen will.“ Dieses Vertrauen will sie nun selbst an die Schützlinge im Jugendhaus weitergeben. „Ich arbeite wahnsinnig gern mit Jugendlichen zusammen“, sagt sie. „Gerade in dieser schnelllebigen Zeit, in der das Smartphone nicht nur der Kommunikation dient, sondern manchmal auch zum Stressfaktor wird und zur Verunsicherung beiträgt, ist die Begleitung, ein fester Ankerpunkt, sehr wichtig.“ Nicht von ungefähr werde das Jugendhaus ja auch als „zweites Wohnzimmer“ bezeichnet und empfunden. „Das ging mir damals genauso.“

Ganz nebenbei lernt die heimatverbundene junge Mitarbeiterin jetzt aber auch, was an Bürokratie, Verwaltung und Netzwerkarbeit hinter den Kulissen notwendig ist, damit die Jugendlichen in der Einrichtung ungezwungen chillen, spielen, kickern oder auch mal in der Küche etwas Leckeres kochen und backen können.

Für Oliver Krebs ist die Wiederbesetzung der halben Stelle aber nicht nur eine pädagogische Bereicherung, um das Angebot der Einrichtung aufrecht zu erhalten. Für alles, was die jungen Leute den Beiden von ihren Problemen anvertrauen, herrscht eiserne Schweigepflicht. „Da ist es zum Einen gut, dass gerade die Mädchen jetzt wieder eine Vertrauensperson haben, mit der sie reden können“, so Krebs, „und zum Anderen können wir uns auch gegenseitig in der Arbeit stärken, stützen und austauschen.“

Mit dem neuen Gesicht im Jugendhaus gab's auch gleich einen neuen Anstrich des „Wohnzimmers“, mit tatkräftiger Unterstützung und nach den Wünschen der Jugendlichen. „Jugendarbeit bedeutet immer Veränderung“, weiß Krebs, der seit sechs Jahren dort miterlebt, wie junge Menschen erwachsen werden und neue Kinder und Jugendliche sich dort wohlfühlen. Unverändert beliebt als Treffpunkt ist das Jugendhaus selbst, das der Kooperation zwischen der Ortsgemeinde Hahnstätten, dem Land und dem Dekanat Nassauer Land zu verdanken ist. Denn es blickt im kommenden Jahr bereits auf eine 25-jährige Geschichte zurück. Bernd-Christoph Matern

Die Öffnungszeiten:

Offener Treff: dienstags, donnerstags und freitags, 16 bis 20 Uhr
Mädchentreff: montags 16.30 bis 19 Uhr
Boystime: mittwochs, 16.30 bis 19 Uhr

Mehr Infos unter Telefon 06430-5938.

Zum Foto:
Ran ans Werk: Oliver Krebs freut sich über die neue Kollegin Ailina Nieke im Jugendhaus. Die packte beim Neuanstrich des Aufenthaltsbereichs an. Foto: Matern