EKHN-Kirchenpräsident Volker Jung: Fragen und Klagen an Gott zurückgeben

DARMSTADT/RHEIN-LAHN. (24. November 2019) Anlässlich des diesjährigen Ewigkeitssonntags hat der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung an die tröstende Kraft des christlichen Glaubens erinnert. Demnach seien Menschen auch nach dem Tod bei Gott geborgen, sagte er in Darmstadt. „Diese Hoffnung nimmt die Härte des Abschieds nicht einfach weg“, so Jung weiter. Wer einen Menschen verabschieden müsse, erlebe tiefen Schmerz. Nicht selten bleibe „nach dem Tod auch ein großes Warum, auf das es keine Antwort gibt“. Jung: „Aber diese Frage deutet immerhin auf Gott, dem man sie stellen kann. Die ungelösten Fragen an Gott richten und Gott bitten, dass alles gut werden möge, kann wirklich trösten. Manche Fragen und manche Klagen an Gott zurückgeben zu können, macht außerdem frei, sich neu dem Leben zuzuwenden“.

Dies gilt nach Worten Jungs nicht nur für Menschen, die durch „das dunkle Tal der Trauer und der Tränen gehen“. Jung: „Gottes Kraft ist für die ganze Welt da. Das ist gerade heute wichtig, wo die Sorgen um die Erde so groß geworden sind“. Angesichts der ökologischen Herausforderungen wie dem Klimawandel und politischer Entwicklungen wie etwa zunehmendem Unfrieden in der Gesellschaft gäben viele Menschen nicht mehr viel auf die Zukunft. Denen, die die Hoffnung verloren hätten, träten die Erzählungen der Bibel entgegen. Jung: „Die Hoffnungsbilder der Bibel besagen: Gott lässt seine Menschen und seine Welt nicht los. Gottes Schöpferkraft reicht über den Tod und über diese Welt hinaus. Gott ist ein Gott des Lebens. Darum kommt es auch darauf an, wie die Menschheit hier und jetzt damit umgeht – mit jedem Menschenleben, mit allem Leben auf der Erde. Die Hoffnung verbindet mit Gott. Und Gott legt uns ans Herz, was er schenkt: das Leben und eine wunderbare Welt.“

Jung machte auch auf eine besondere Aktion der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau zum Thema Tod aufmerksam. An vielen kirchlichen Gebäuden wiesen derzeit große Banner oder Plakate auf die Initiative „Trauer mit mir“ hin. Sie wolle anregen, sich stärker auch mit Trauernden zu beschäftigen. So brauchten Trauernde vor allem Zeit und einen aufmerksamen Blick. Gut gemeinte Ratschläge wie „Du solltest wieder mehr unter Menschen gehen“, hälfen nicht, so Jung. Oft könne dagegen eine offene Frage hilfreich sein wie: „Was kann ich für dich tun?“.

Mehr zur Aktion „Trauer mit mir“ finden Sie hier.