Den Menschen zuhören und sie wahrnehmen

Manuel Fetthauer beginnt Dienst in evangelischer Kirchengemeinde St Peter zu Diez – Ordination am 15. Dezember in Lichtergottesdienst

 HEISTENBACH//RHEIN-LAHN. (10. Dezember 2019) Am 1. Dezember hat Manuel Fetthauer seinen Dienst in der evangelischen Kirchengemeinde St. Peter zu Diez begonnen. Propst Dr. Klaus-Volker Schütz wird den 31-Jährigen am Sonntag, 15. Dezember um 17 Uhr in einem Lichtergottesdienst als Pfarrer der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) ordinieren und ins Amt einführen.

Fetthauer ist in der 260-Seelen-Gemeinde Astert bei Hachenburg aufgewachsen, machte 2007 sein Abitur am katholischen Zisterzienser-Gymnasium der Abtei Marienstatt. Ursprünglich wollte er Berufsmusiker werden und startete an der Fachhochschule für Musik in Köln mit den Fächern Jazz und Popularmusik. Doch es kam anders. „Durch meinen Dienst als Organist im Dekanat Bad Marienberg wuchs bei mir das Interesse an Theologie“, erinnert er sich. So zog es ihn zum Studium nach Marburg, Frankfurt und Mainz, wo er 2014 sein Examen ablegte. Über ein Stipendium der Deutschen Forschungsgesellschaft folgte ein Promotionsstudium im Fach Staatskirchenrecht. Zum Vikariat zog er nach Bingen. In den vergangenen sechs Monaten absolvierte er ein Spezialvikariat in der Justizvollzugsanstalt in Rohrbach bei Bad Kreuznach.

Da wurde ihm ein ganz entscheidender Bereich seines künftigen Dienstes bewusst, die Seelsorge. „Ich habe dort Menschen getroffen, bei denen ich das Gefühl hatte, dass ihnen im ganzen Leben noch nie jemand wirklich zugehört hat“, so Fetthauer. Dabei sei es so wichtig, Andere wahrzunehmen und sie zu Wort kommen zu lassen. Überhaupt gefällt dem jungen Theologen die Begleitung von Menschen bei „Kasualien“, also Amtshandlungen wie Taufen, Trauungen oder Beerdigungen besonders gut. „Seelsorge ist ein wichtiger Anker im Leben.“

Gespannt ist Fetthauer auf die Arbeit in den Kindertagesstätten. „In der Gemeinde in Bingen gab es auch eine Kita, aber nicht in dieser Größenordnung wie hier.“ Deshalb ist Fetthauer froh, mit Addi Tremper einen erfahrenen Amtskollegen an der Seite zu haben. Froh ist er aber auch für die aktive Gemeinde, in der er seinen Dienst beginnen kann. Als Mensch, dem die Öffentlichkeitsarbeit viel Spaß macht, war er gleich beeindruckt von der Website der Gemeinde und dem Elan, mit dem Kirchenvorstand und Gemeindeglieder agieren. „Das ist ein großes Geschenk, solche Menschen um sich zu haben“, so Fetthauer.

Erstmals kennen lernen konnten ihn die Leute aus Altendiez, Aull, Gückingen, Hambach und Heistenbach, die zur Kirchengemeinde gehören, in einem Hubertus-Gottesdienst. Der musikalische Theologe spielt nämlich nicht nur Gitarre, Klavier und Orgel, sondern als passionierter Jäger auch Jagdhorn. „Das habe ich wohl von meinem Großvater geerbt, der auch Jäger war.“ Das Hobby lehrt ihn nicht nur, bewusster mit Nahrungsmitteln umzugehen, sondern schafft auch ein intensiveres Wahrnehmen und Bewahren von Natur und Schöpfung.

In seinem Domizil in Heistenbach hat er sich mittlerweile mit Ehefrau Loreen und einem Kleinen Münsterländer im ersten Monat gut eingerichtet und eingelebt. Jetzt freut er sich sowohl auf seine Ordination als auch die Begegnung mit vielen Menschen in der Gemeinde. Bernd-Christoph Matern

Zum Foto:
Das neue Zuhause ist eingerichtet, der Dienst hat begonnen: Manuel Fetthauer wird am Sonntag, 15. Dezember um 17 Uhr in der Evangelischen Kirche St. Peter ordiniert und ins Amt eingeführt. Foto: Matern