Israel Sonntag2020 Foto KG

Jugendliche informieren sich über das Judentum

Konfi-Gruppe stellte sich am Israel-Sonntag in Frücht in Open-Air-Gottesdienst vor

RHEIN-LAHN. (8. September 2020) Unter freiem Himmel stellten sich Konfirmandinnen und Konfirmanden in Frücht der Gemeinde vor und nahmen dabei am so genannten „Israel-Sonntag“ den jüdischen Glauben genauer in den Blick. Pfarrerin Antje Müller, seit August Inhaberin der Profilstelle Ökumene im Dekanat Nassauer Land, hatte dazu mit Wolfgang Dorr einen Vertreter jüdischen Glaubens eingeladen, der sich den Fragen der Jugendlichen stellte.

Der Gast erzählte von seinem Glauben, der ihm durch seine Großmutter vermittelt wurde und erklärte unter anderem, welche Bedeutung Kippa, Gebetsschal und 7-armiger Leuchter (Menorah) im Judentum haben. Die Konfirmandinnen und Konfirmanden machten mit Lesungen und Erklärungen zu den zehn Geboten den Gottesdienstbesuchern deutlich, dass diese eine gemeinsame Basis von Juden und Christen sind und sie beschrieben, wie Jesus die zehn Gebote im Doppelgebot der Liebe zusammengefasst hat.

„Mit keiner anderen Religion haben wir so viele Gemeinsamkeiten wie mit dem Judentum, wir teilen sogar die gleiche Heilige Schrift“, wies Antje Müller auf die hebräische Bibel, das Alte Testament hin. Müller: „Jesus Christus selbst, der gebürtiger Jude war, kann eine Brücke zwischen Judentum und Christentum sein, auch, wenn die Vorstellungen darüber, wer er für uns ist – Messias, Gottessohn oder nur normaler Mensch – die beiden Religionen trennt".

Hannelore Syre  und Horst Gerdemann sorgten mit Keyboard und Gesang israelischer Lieder für die passende musikalische Begleitung. Nach den Fürbitten, die Thomas Gohmann vom Kirchenvorstand vortrug, wurde das Vaterunser in der Muttersprache Jesu (aramäisch) gebetet und der Aaronitische Segen zweisprachig, hebräisch und deutsch, erteilt.

Viel Lob gab es anschließend für den Gottesdienst.  „Eure Pfarrerin hat verstanden, um was es im jüdisch-christlichen Dialog geht", sagte etwa Wolfgang Dorr. Ein großes Dankeschön gab es für die Jugendlichen selbst, die den Pfarrhof in Frücht mit vielen anderen helfenden Händen in einen Gottesdienstort umgewandelt hatten.

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Jüdischer Glaube und Leben standen bei einem Gottesdienst im Früchter Pfarrhof im Mittelpunkt. Foto: Nörtershäuser