Mabira Wasserloch FotoAK

Sauberes Wasser für 10.000 Menschen in Mabira

Arbeitskreis des evangelischen Dekanats Nassauer Land startet drittes Wasserprojekt: Tanks und Tiefbrunnen bauen

RHEIN-LAHN. (26. Oktober 2020) Der Zugang zu sauberem Wasser gehört zu den elementaren Bedürfnissen der Menschen. Trotzdem fehlt es daran in vielen Regionen der Welt, so auch im Partnerdistrikt des evangelischen Dekanats Nassauer Land in Mabira in Tansania. Jetzt will der Arbeitskreis Nassau-Mabira ein neues Wasserprojekt starten, mit dem erneut Wassertanks und erstmals auch ein Tiefbrunnen gebaut werden sollen.

„Weite Wege von bis zu 15 Kilometern in den Trockenzeiten sind keine Seltenheit, und die Qualität des Wassers an den Wasserstellen lässt sehr zu wünschen übrig“, berichtet Berthold Krebs, Vorsitzender des Arbeitskreises. „Im Rahmen unserer Partnerschaft haben wir zusammen mit unseren Partnern in den letzten Jahren mehr als ein Dutzend Wassertanks gebaut, um wenigstens das Regenwasser von den Dächern großer Gebäude wie Kirchen und Schulen konsequent nutzen zu können.“ So stehe zumindest zeitweise ein halbwegs sauberes Wasser für viele Familien eines Dorfes in deutlich kürzerer Entfernung zur Verfügung.

Mit dem dritten Wasserprojekt sollen abermals zwei neue Wassertanks dort gebaut werden, wo immer noch weite Wege zur nächsten Wasserstelle erforderlich sind und es keine Stromversorgung gibt, mit der gegebenenfalls Wasser aus einem Brunnen fördern könnte. Aber auch der Bau eines Tiefbrunnens ist vorgesehen. „Inzwischen gibt es sowohl qualifizierte Firmen als auch entlang der Hauptstraßen viele Orte mit einer Stromversorgung“, erklärt Krebs. „Das ist der Grund, weshalb wir in unserem Projekt auch vorgesehen haben, an einem Ort mit öffentlichem Stromnetz einen Tiefbrunnen von 80 bis 120 Metern Tiefe bohren zu lassen.“ Das Risiko, dass es mehrerer Bohrungen bedarf, bis genügend gutes Wasser gefunden wird, trage die Baufirma, die auch bestimmt, wo gebohrt werden kann.

Ein solches Projekt sei natürlich immer noch sehr teuer. Der Arbeitskreis schätzt die Gesamtkosten auf bis zu 50.000 Euro. Darin einkalkuliert sind die beiden Wassertanks mit einem Volumen von 100 Kubikmetern und der Bau des Brunnens einschließlich etwas kleinerer Vorratstanks, „weil mit häufigem Stromausfall zu rechnen ist“. Diese Summe könne auf keinen Fall aus Spendenmitteln alleine aufgebracht werden. Zuschüsse erhofft sich der Arbeitskreis etwa von „Brot für die Welt“, der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau und dem Land Rheinland-Pfalz. Die Partner in Mabira wollen sich mit etwa zehn Prozent der Gesamtkosten beteiligen. „Für uns im Dekanat wird trotzdem immer noch eine Summe von deutlich mehr als 10.000 Euro aufzubringen sein“, schätzt Krebs.

Was ihn optimistisch stimmt: „Unsere Partner haben uns mitgeteilt, dass mit unserem ersten Tiefbrunnen mindestens 10.000 Menschen mit wirklich sauberem keimfreiem Wasser versorgt werden können. Das wäre ein beachtlicher Fortschritt, auch in gesundheitlicher Hinsicht, weil somit deutlich weniger Magen-Darmerkrankungen auftreten dürften.“

Zu den Fotos:

Aus Kilometer weit entfernten schmutzigen Wasserlöchern versorgen sich die Menschen in Mabira in Tansania mit Trinkwasser. Durch die Partnerschaft mit dem Dekanat Nassauer Land konnten in den vergangenen Jahren mehr als ein Dutzend Wassertanks zum Sammeln von Regenwasser gebaut werden. Jetzt will der Partnerschaftskreis erstmals den Bau eines Tiefbrunnens unterstützen, damit die Menschen an wirklich sauberes Wasser gelangen können. Fotos: Berthold Krebs