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Dachsenhausen und Niederbachheim werden eins

Orte im Bachheimer Grund bilden eine evangelische Kirchengemeinde – Zusammenarbeit auf Rheinhöhen

DACHSENHAUSEN/RHEIN-LAHN. (19. Januar 2021) Mit dem neuen Jahr gibt es im evangelischen Dekanat Nassauer Land eine Kirchengemeinde weniger. Die beiden ehemals selbständigen Kirchengemeinden Dachsenhausen und Niederbachheim haben mit dem Jahreswechsel ihre Fusion vollzogen. Viel ändern tut sich dadurch nichts, denn die evangelischen Christen in den sechs Ortschaften nebst fünf Höfen arbeiten bereits seit mehr als zehn Jahren eng zusammen.

Schon im Jahr 1994 wurde festgelegt, dass die beiden Kirchengemeinden pfarramtlich verbunden werden sollen, sobald die damaligen Amtsinhaber Pfarrer Sepp Scheerer (Niederbachheim) und Pfarrerin Eveline Clotz (Dachsenhausen) in Pension gehen. Der damalige Propst Dr. Sigurd Rink verabschiedete Clotz im Oktober 2006 und Scheerer im Februar 2007 in den Ruhestand. Noch im gleichen Jahr übernahm Pfarrerin Astridt Westphal von Dachsenhausen aus beide Pfarrstellen, die damit bereits ein Kirchspiel bildeten. In den vergangenen 13 Jahren sind die beiden Gemeinden immer stärker zusammengewachsen, arbeiteten eng und partnerschaftlich zusammen. „Da war die Fusion nach so langer Zeit eigentlich nur noch ein formeller Akt“, so Pfarrerin Westphal.

Das evangelische Dekanat Nassauer Land hat damit nur noch 54 statt bisher 55 Kirchengemeinden. Zum Vergleich: Vor 15 Jahren verteilten sich die evangelischen Christen in den ehemals drei Dekanaten noch auf 66 Kirchengemeinden. Neben der echten Fusion von Kirchengemeinden wie in Dachenhausen-Niedertiefenbach hat die Synode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau vor zwei Jahren die rechtlichen Weichen für die Gründung so genannter Gesamtkirchengemeinden gestellt. Dabei bleiben die Ortskirchengemeinden nach wie vor selbständig, übertragen aber Entscheidungsbefugnisse an Gesamtkirchengemeinde Loreley0101 2021 becrima einen gemeinsamen Kirchenvorstand der zugehörigen Ortskirchengemeinden. Zum Einen trägt das der mobilen Lebenswirklichkeit der Menschen stärker Rechnung. Zum Anderen erhöht es gerade im ländlichen Bereich die Chance, dass sich Pfarrpersonen überhaupt auf offene Stellen bewerben. Schon seit einigen Jahren ist die Zahl der Bewerbungen – gerade für den ländlichen Bereich – wesentlich geringer als die Anzahl offener Stellen. Darüber hinaus sinkt die Zahl der Theologie-Studierenden immer weiter.

Gesamtkirchengemeinden haben nur noch einen Kirchenvorstand. Dadurch wird die Zahl der meist mindestens monatlich stattfindenden Sitzungen erheblich gesenkt. Jüngstes Beispiel im Dekanat Nassauer Land: Die Gesamtkirchengemeinde Loreley. In ihr haben sich die evangelischen Kirchengemeinden Niederwallmenach, Patersberg, Reichenberg und Reitzenhain vereinigt. Zusammen mit der zum Kirchspiel gehörenden Kirchengemeinde Bornich treffen dort jetzt nur noch zwei statt bislang fünf Kirchenvorstände die Entscheidungen. Bernd-Chr. Matern

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Die Kirchen von Dachsenhausen (links) und Niederbachheim prägen Orts- und Landschaftsbild. Seit vielen Jahren arbeiten die einst eigenständigen Kirchengemeinden bereits zusammen. Jetzt haben sie sich auch formell zu einer Gemeinde zusammengeschlossen. Fotos: Matern