Spenden2021 Christoph Pschner Brot fr die Welt

Brot für die Welt: Fast sechs Millionen Euro gesammelt

Zahlen fürs Dekanat Nassauer Land durch Corona-Pandemie eingebrochen

DARMSTADTRHEIN-LAHN. (15. September 2021) Brot für die Welt hat im vergangenen Jahr genau 5.833.293 Euro aus dem Bereich der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau erhalten. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies ein Plus von 757.956 Euro (14,9) Prozent. Das gute Ergebnis erklärt sich auch daraus, dass in das Jahresergebnis 2020 Kollekten aus dem Vor-Corona-Jahr 2019 eingeflossen sind. Die aufgrund der Corona-Auflagen deutlich eingeschränkten Gottesdienstbesuche und damit deutlich geringer ausfallenden Kollekten vor allem in der Advents- und Weihnachtszeit 2020 werden sich erst im Jahresergebnis 2021 niederschlagen.

Die Kollekten aus den Dekanaten beliefen sich im Jahr 2020 auf 575.925,29 Euro. Die höchsten Kollekten-Beträge für Brot für die Welt stammen aus dem Stadtdekanat Frankfurt und Offenbach sowie aus den Dekanaten Bergstraße und An der Dill. Die Spitze bildet das Stadtdekanat Frankfurt und Offenbach mit 51.610,91 Euro. Die Kirchenbesucherinnen und -besucher im Dekanat Nassauer Land sind mit insgesamt 12.368,24 Euro am Ergebnis ihrer Landeskirche beteiligt; inwieweit sich die Corona-Pandemie auf das Ergebnis ausgewirkt hat, lässt sich erst im kommenden Jahr genauer beziffern.

„Wir sind sehr dankbar für das große Vertrauen der Spenderinnen und Spender in Brot für die Welt gerade auch in der Corona-Pandemie. Da viele Gottesdienste im vergangenen Jahr nicht oder nur virtuell stattfinden konnten, haben viele Menschen mehr gespendet und so ihre große Solidarität mit den Armen in Afrika, Asien und Lateinamerika bewiesen“, sagt Brigitte Molter, Referentin für Brot für die Welt in Kurhessen-Waldeck und Hessen und Nassau.

Bundesweites Ergebnis

Bundesweit haben Spenderinnen und Spender die Arbeit von Brot für die Welt im vergangenen Jahr mit mehr als 76,8 Millionen Euro unterstützt. Das ist ein Plus von 12,4 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr (2019: 64,4 Millionen Euro). Neu bewilligt wurden im vergangenen Jahr 669 Projekte, davon mit 240 die meisten in Afrika. Im Zentrum stehen langfristige Maßnahmen, die Hunger und Mangelernährung überwinden, Bildung und Gesundheit fördern, Zugang zu sauberem Wasser schaffen, die Achtung der Menschenrechte und Demokratie stärken und den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen unterstützen.

In der Pandemie haben zudem viele Projektpartner ihre Maßnahmen Corona-bedingt angepasst. Sie haben Aufklärungsprogramme über Covid 19 und Hygienemaßnahmen gestartet und zusätzliche Hilfsprogramme aufgesetzt: etwa für Kinder, die wegen der Lockdowns nicht mehr in die Schule gehen konnten und auch kein Schulessen mehr bekamen oder für Tagelöhner und Straßenverkäuferinnen, die ihr Einkommen verloren haben.

Neben Spenden und Kollekten erhielt Brot für die Welt 2020 auch Mittel des Kirchlichen Entwicklungsdienstes und Drittmittel, vor allem aus dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Insgesamt standen dem Hilfswerk der evangelischen Kirchen und Freikirchen 322,8 Millionen Euro zur Verfügung, das waren gut zehn Millionen Euro mehr als 2019 (312,6 Mio. Euro).

Die Gesamtausgaben für Projekte betrugen 268,4 Millionen Euro (90,6 Prozent der Mittel). Für Werbe- und Verwaltungsaufgaben wurden 9,4 Prozent eingesetzt. Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) bewertet den Anteil der Werbe- und Verwaltungsausgaben an den Gesamtausgaben als niedrig.

Brot für die Welt wurde 1959 gegründet. Aktuell fördert das weltweit tätige Hilfswerk der evangelischen Landes- und Freikirchen und ihrer Diakonie gemeinsam mit seinen Partnerorganisationen rund 1.800 Projekte zur Überwindung von Hunger, Armut und Ungerechtigkeit in fast 90 Ländern.

Zum Foto:
Ein Projekt von etwa 1800, die Brot für die Welt unterstützt, ermöglicht Kindern in Sierra Leone den Schulbesuch. Foto: Christoph Püschner/Brot für die Welt