Synode mahnt bessere Finanzierung von Krankenhäusern an

Evangelisches Parlament sieht gerade auf dem Land Engpässe und Personalmangel – Weniger Bürokratie

OFFENBACHRHEIN-LAHN. (26. November 2021) Die Synode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) fordert in einer Resolution, Krankenhäuser sicher zu finanzieren, medizinische Versorgung zu entbürokratisieren und die Gesundheit auf dem Land dauerhaft zu gewährleisten. Dabei sieht die EKHN vor allem auf dem Land große Engpässe. Für den Ausschuss für Diakonie und Gesellschaftliche Verantwortung (ADGV) erläuterte der Landessynodale Frank Puchtler (Dekanat Nassauer Land) die Resolution. Wie wichtig eine ausreichende Versorgung sei, zeige sich gerade jetzt während der Corona-Pandemie, die das „personelle Delta“ offenbare, so Puchtler.

RettungseinsatzRL2007 becrima In der einstimmig verabschiedeten Resolution fordert die Synode die Bundesländer Hessen und Rheinland-Pfalz dazu auf, Krankenhäuser wieder ausreichend zu finanzieren. Vor allem in ländlichen Regionen bestünden Versorgungengpässe, heißt es in einem Appell, den die Delegierten am Freitag einstimmig verabschiedeten. Unter der Überschrift „Krankenhäuser sicher finanzieren, medizinische Versorgung entbürokratisieren und Gesundheit auf dem Land dauerhaft gewährleisten“ nimmt der Forderungskatalog auch das gängige Fallpauschalensystem in den Blick. Es müsse weiterentwickelt werden, da es die unterschiedlichen Kostenstrukturen von Krankenhäusern nicht genügend einbeziehe. So müsse etwa die wirtschaftliche Lage von Hospitälern besonders berücksichtigt werden, die in Regionen mit drohender Unterversorgung liegen. 

Die Resolution fordert zudem „einen Abbau überbordender Bürokratie“ in Krankenhäusern (Puchtler: „Für stundenlanges Dokumentieren hat niemand den Beruf gewählt“) und die Aufhebung der „starren Trennung zwischen ambulanter und stationärer Versorgung“. Besonders in ländlichen Gebieten verhindere dies eine „nahtlose und Ressourcen schonende Versorgung von Patientinnen und Patienten“. Den Forderungen der Resolution liegt ein ausführliches Papier zugrunde, das Expertinnen und Experten aus Kirche und Diakonie erarbeiteten.

Mit Blick auf die angespannte Gesundheitsversorgung in ländlichen Regionen heißt es darin unter anderem, dass „die demographische Entwicklung und der bestehende Fachkräftemangel“ zunehmend zu Versorgungsproblemen besonders in strukturschwachen Regionen führen werde“. Die hessen-nassauische Synode wolle deshalb bewusst auf diese Situation aufmerksam machen. 

Hier die Resolution im Wortlaut mit den Erläuterungen.