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Angriff auf Israel schockiert Christinnen und Christen im Rhein-Lahn-Kreis

Evangelische Kirche und Gemeinden bangen – Beten für das Schweigen der Waffen

 RHEIN-LAHN. (10. Oktober 2023; wird unten ergänzt) Mit Bestürzung und Bangen verfolgen die Menschen im Rhein-Lahn-Kreis die Gewaltspirale im Nahen Osten, wo am Samstag die den Gaza-Streifen kontrollierende radikale Palästinenserorganisation Hamas tausende Raketen auf Israel abfeuerte und die Zivilbevölkerung bestialisch ermordete. Mindestens 1000 Menschen kamen dabei in Israel nach aktuellen Medienberichten ums Leben. Außerdem verschlepppten die Terroristen mehr als 100 Geiseln. Auch Menschen aus der Region, eine Pilgergruppe des Bistums Limburg, befinden sich noch in Israel.

In den Kirchengemeinden des evangelischen Dekanats Nassauer Land  wird um eine Deeskalation der Situation und ein Ende der Gewalt gebetet. „Der Blick auf die Opfer auf beiden Seiten der Auseinandersetzung und auf diejenigen beider Seiten, die keinen Krieg, keine Gewalt wollen“, bewegt die Dekanin des evangelischen Dekanats Nassauer Land Kerstin Janott: „Mich erschüttern die schrecklichen Nachrichten aus Israel und dem Gazastreifen. Ich denke an all die Menschen, die Opfer von Hass und Gewalt werden. Die entfesselte Gewalt verursacht unermessliches Leid. Ich bitte um Frieden, um ein Ende der Gewalt, so wie das die Menschen in unseren Kirchengemeinden auch tun. Und ich hoffe, dass Gottes Geist die Herzen verwandelt.“

Bereits am Samstag hatte der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) Volker Jung, auf seinem Facebook- und Instagram-Kanal gepostet: Der entsetzliche militärische und terroristische Angriff der Hamas auf Israel ist eine neue, hochgefährliche Eskalation. Ich bin erschüttert, sehr aufgewühlt und voller Trauer über die vielen Opfer“. Die schwierige politische Lage im Heiligen Land sei immer wieder Thema in den Gesprächen gewesen, die Jung erst zwei Wochen zuvor mit einer Delegation des Rates der EKD in Jerusalem geführt hatte. Er unterstütze auch eine Erklärung der „Rabbis for Human Rights“. Die Rabbiner verurteilen den Angriff aufs Schärfste und sind voller Sorge, weil nach ihrer Einschätzung die Folgen unabsehbar sind. Sie beklagen das unermessliche Leid so vieler israelischer und palästinensischer Menschen. Ihren Forderungen „Der Zirkel der Gewalt muss durchbrochen werden. In ihren Gebeten bitten sie darum, dass Gott das Land mit Frieden segnet“, schießt sich Jung an und fügt hinzu: „Dafür bete ich auch“.

Kontakte nach Israel und das Westjordanland pflegt die Dekanin im Ruhestand Renate Weigel. Unterschiedliche Reaktionen hätten sie in den vergangenen Tagen erreicht. „Wir hier in Jerusalem sind weit weg von der ,Front´“, erhielt sie etwa eine Nachricht aus Jerusalem. Die Raketen kämen nicht so weit. Aber: Es würden keine Busse fahren, die Schulen seien geschlossen und die Bevölkerung aufgerufen, zuhause zu bleiben. Die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde in der Erlöserkirche habe ihre für den 31. Oktober geplanten Feierlichkeiten zum 125. Jubiläum abgesagt. Bereits angereiste Gäste aus dem Ausland würden versuchen, Flüge zu bekommen und nachhause zu reisen.

Aus Aizaria, es gehört zum Palästinensergebiet nahe Jerusalem, erreichten Weigel diese Klagen: „So viel Leid, unsinniges Sterben! Alle Mütter heulen!“ Es gebe kein Beifallklatschen, sondern Entsetzen überall; aber auch Mitgefühl für die zwei Millionen Menschen in Gaza, die jetzt viel erleiden müssten. Von einem muslimischen Freund im Flüchtlingslager Nähe Nablus, der dort seit 1948 mit seiner Familie lebt und nicht auf sein Land darf, erfährt Weigel: „Wir leben in großer Angst. Und wir wissen nicht, wo wir hinsollen, wenn dieser Krieg sich ausbreitet.“ Und eine christliche Familie im Norden nahe Jenin schrieb Weigel, dass sie zuhause bleiben und beten. (bcm)

Hier finden Sie Gebete für den Frieden in der Welt und Materialien zur Gestaltung von Andachten.

Appell an Politik und Sicherheitsbehörden

RHEIN-LAHN/BERLIN. (1. November 2023) Seit dem Überfall der Hamas auf Israel hat es rund 1.800 antisemitische Straftaten in Deutschland gegeben. Deshalb hat die „Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche & Rechtsextremismus" an Politik und Sicherheitsbehörden einen Appell adressiert. Hier finden Sie den Beitrag.

Friedensgebete an der Unteren Aar

RHEIN-LAHN/AAR. (6. November 2023) Die Kirchengemeinden an der Unteren Aar nehmen den Nahost-Konflikt ins Gebet sowie den Krieg in der Ukraine und an andere Stellen der Welt. „Beten ist Wünschen – nur feuriger!" – mit diesen Worten von Philosoph Jean Paul laden sie zu Friedensgebeten ein, jeweils um 19 Uhr an folgende Orte: Donnerstag, 16. November, Kirche Burgschwalbach; Freitag, 17. November, Gemeindehaus Hahnstätten; Montag, 20. November, Kirche Kaltenholzhausen und Dienstag, 21. November, Kirche Oberneisen. Den Abschluss bildet der Gottesdienst zu Buß- und Bettag am Mittwoch, 22. November im Gemeindehaus in Flacht.