Himmelfahrt 2025 co becrima

Christi Himmelfahrt 2025

Freiluftgottesdienste: Das Himmlische unter freiem Himmel entdecken

 RHEIN-LAHN. (29. Mai 2025) An diesem Donnerstag ist Christi Himmelfahrt. Es scheint immer schwieriger, in einer zunehmend säkularen Gesellschaft um Verständnis für christliche Feiertage zu werben. „Hauptsache arbeitsfrei!“ mögen sogar diejenigen denken, die mit Kirche und Religionen so gar nichts mehr anfangen können. Der heutige Feiertag wird eher für einen Kurztrip über den Brückentag genutzt als sich mit dessen christlichem Ursprung zu befassen. Was Himmelfahrt bedeutet, lässt sich sehr einprägsam bei Freiluftgottesdiensten erleben, die es zu Christi Himmelfahrt auch im Dekanat Nassauer Land zu erleben gibt. Beispiele finden Sie am Ende des Beitrags.

Neben dem Verständnis für christliche Feiertage nimmt laut demoskopischen Studien auch das Wissen über deren Bedeutung ab, analog zum Alter von Befragten. Immerhin: laut einer YouGov-Umfrage wussten im Jahr 2024 noch 44 Prozent der Deutschen etwas über die Bedeutung dieses Feiertags zu sagen. Dasselbe Forschungsinstitut ermittelte dieses Jahr gerade einmal zirka 26 Prozent, die Ostern noch mit der Auferstehung Jesu verbinden und etwa 36 Prozent Befragte, die sich mit Pfingsten gut oder sehr gut auskennen; einzig die Bedeutung von Weihnachten ist für knapp 90 Prozent befragter Erwachsener noch präsent.

Gegenwind erhalten christliche Feiertage zurzeit von einigen Ökonomen, die schnell vorrechnen, welches Milliarden-Wachstum möglich wäre, wenn nur ein arbeitsfreier Feiertag gestrichen wird, zumindest gesamtwirtschaftlich aufs Bruttoinlandsprodukt (BIP) bezogen; das Institut der Deutschen Wirtschaft errechnete ein BIP-Plus in Höhe von rund 8 Milliarden Euro. Letztmals gab es das im Jahr 1995, als der Buß- und Bettag für die Pflegeversicherung als arbeitsfreier Feiertag (nicht als Feiertag selbst) gestrichen wurde. 6 Milliarden D-Mark sollte das damals bringen. Schlagzeilen, in wieweit das gelungen ist, sind eher rar. 2025 wird in der Pflege zumindest ein Defizit von 1,65 Milliarden Euro prognostiziert; die Staatsverschuldung insgesamt liegt derzeit bei rund einer halben Billion Euro.

Ob ein Feiertag weniger auch für die Seele und Gesundheit von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern und damit nicht zuletzt für die Unternehmenswelt selbst tatsächlich förderlich ist, ist noch die Frage. Und dass ausgerechnet Bayern mit den meisten arbeitsfreien Feiertagen im wirtschaftlichen Länder-Ranking immer wieder ganz weit vorn landet, passt auch nicht ganz zur These, dass Feiertage, an denen gearbeitet werden muss, für ein ordentliches Wirtschaftswachstum sorgen.

Zurück zum Himmel. Mit der Himmelfahrt schließt sich der Kreis von der Ankunft Jesu auf der Erde mit seiner Geburt über seine Hinrichtung an Karfreitag und seine Auferstehung an Ostern bis zum Abschied vor den Augen seiner Freunde, die ihn laut biblischer Erzählung auf einer Wolke gen Himmel auffahren sahen. Der Auferstandene als erster Mensch im Weltall lange vor Erfindung der Raumfahrt? Eher verbindet sich mit dem biblischen Bericht die Hoffnung auf ein himmlisches oder besser göttliches Paradies und Wiedersehen mit Jesus. Der hat die menschlichen Unzulänglichkeiten auf der Erde kennen gelernt. Er bleibt den Menschen in Gott und dem Heiligem Geist, der an Pfingsten gefeiert wird, nah. Was er gelehrt und vorgelebt hat, das kann die christliche Gemeinschaft in Vorfreude auf den Himmel, der kommt, jetzt auf der Erde leben und weitertragen in liebenden Herzen, im gnädigen Dienst an Menschen, die Hilfe brauchen, oder auch im verantwortungsvollen Umgang mit der Schöpfung.

„Der Himmel, der ist, ist nicht der Himmel, der kommt.“ So hat der Schweizer Pfarrer und Schriftsteller Kurt Mati 1963 gedichtet und später ein fünfstrophiges Lied daraus gemacht, das im Evangelischen Gesangbuch unter der Nummer 153 zu finden ist. Darin heißt es in der letzten Strophe:

Der Himmel, der kommt, grüßt schon die Erde, die ist, wenn die Liebe das Leben verändert.Kurt Mati (1971)

Der Himmel, der ist, lässt sich übrigens wundervoll bei Gottesdiensten unter freiem Himmel genießen. Die gibt es auch im Rhein-Lahn-Kreis Angebote. Beispiele aus dem Dekanat an Rhein, Aar und Mühlbach:

In Weisel startet um 10 Uhr ein Freiluftgottesdienst zu Christi Himmelfahrt mit dem Posaunenchor.

In Marienfels ist um 10 Uhr der Sauerbrunnen Austragungsort für einen Himmelfahrts-Gottesdienst mit dem Kirchenchor Miehlen. Gegrilltes und Gekühltes stehen anschließend bereit.

An der Scheune in Braubach in Nähe des Hofs Bissingen beginnt um 11 Uhr ein ökumenischer Open-Air-Gottesdienstmit dem Posaunenchor Braubach. Anschließend locken Essen und Trinken

In Diez startet um 14 Uhr mit Andreas Freese in der St. Peter-Kirche ein ökumenischer Orgelspaziergang unter dem Motto „Himmlische Klänge auf den Weg“; um 15 Uhr geht es weiter zur Stiftskirche, wo Dekanatskantor Ingo Thrun das Königin-Instrument spielt; dann folgt eine Pause mit Getränken und Gebäck rund um die katholische Herz-Jesu-Kirche. Dort lässt Dekanatskkantor Martin Samrock um 16.30 Uhr die Orgel erklingen, bevor er um 17.30 Uhr in der Jakobuskirche für einen langvollen Abschluss des Spaziergangs sorgt.  Bernd-Christoph Matern

Hier finden Sie mehr Wissenswertes zu Christi Himmelfahrt und Vatertag.