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In Bad Ems ökumenischen Kirchentag aus Frankfurt eröffnet – Abschluss im ZDF

Digitale Angebote kommen in die Region – Ein Stück vom Himmel mit den Menschen teilen

OEKT130521 Blaeser Trio becrima  RHEIN-LAHN. (13. Mai 2021) In Bad Ems ist heute der 3. Ökumenische Kirchentag aus Frankfurt für die Region Rhein-Lahn eröffnet worden. Konkret wurde ein Gottesdienst über den Dächern von Frankfurt, der live in der ARD ausgestrahlt wurde, in der katholischen Martinskirche auf einer großer Leinwand gezeigt. Knapp 50 Personen nutzten die vom regionalen ökumenischen Arbeitskreis geschaffene Möglichkeit, die Eröffnung nicht allein zuhause verfolgen zu müssen. Ein Bläser-Trio hatte die Gäste in gebührendem Abstand vor dem Gotteshaus in der Kreisstadt begrüßt, wo es am Nachmittag noch eine ökumenische Segensfeier mit der Ökumene-Pfarrerin des evangelischen Dekants Nassauer Land Antje Müller und Pfarrer Michael Scheungraber von der katholischen Pfarrei St. Martin Bad Ems/Nassau gab (siehe Beitrag unten). Der Abschlussgottesdienst unter dem Motto „Schaut hin - blickt durch - geht los“ wird am Sonntag im ZDF um 10 Uhr live aus der Weseler Werft in Frankfurt übertragen.

 

OEKT130521Ffm Sarah Vecera becrima Zum Eröffnungsgottesdienst: „Wir wollen ein Stück vom Himmel mit ihnen teilen. Denn ein bisschen Himmel kann wohl jede und jeder von uns gut gebrauchen in diesen Zeiten.“ Mit diesen Worten eröffnete Liturgin Sarah Vecera von der vereinigten evangelischen Mission in Wuppertal den Eröffnungs-Gottesdienst. Die schwierige Situation im Land und auch bei den Vorbereitungen des 3. ÖKT vor Augen, ergänzte sie: „Wir kommen seit über einem Jahr immer wieder an unsere eigenen Grenzen. Mir tut es da gut, Hoffnungsgeschichten zu hören.“

Und genau diese Hoffnungsgeschichten bildeten die zentralen Elemente des Gottesdienstes, bei dem neben Sarah Vecera auch der Vikarbischof der griechisch-orthodoxen Metropolie in Deutschland, Emmanuel Sfiatkos, und Rosemarie Wenner, Bischöfin i.R. der Evangelisch-methodistischen Kirche Deutschland, die liturgische Leitung inne hatten.

OEKT130521 KircheHoch becrima ÖKT-Präsidentin Bettina Limperg machte im Gottesdienst einen Grundgedanken des 3. Ökumenischen Kirchentages stark: „schaut hin – das ist das Leitwort. Wir wollen dahin schauen, wohin auch Jesus Christus schauen würde. Dazu wollen wir auch Ihren Blick nutzen: als Schwestern und Brüder hier, bei Ihnen zuhause, in Ihrer Nähe und in der ganzen Welt. Gott ist da, wo Menschen hinschauen, einander Trost schenken und Not lindern."
ÖKT-Präsident Thomas Sternberg zeigte sich zuversichtlich: „Wir glauben und hoffen: Gott ist dabei, wenn wir in den nächsten Tagen feiern und diskutieren. Wir laden Sie herzlich ein, dabei zu sein!"

Frère Alois drängt auf Erneuerung und zu mehr Gemeinsamkeit

Mahnende Worte über Missstände in den Kirchen fand in seiner Predigt zunächst Frère Alois, Prior der Gemeinschaft von Taizé. Seine Hoffnung auf Veränderung verband er mit einer klaren Aufforderung: „Dazu ist in unseren Kirchen eine tiefe Erneuerung notwendig. Strukturveränderungen sind unerlässlich. Um in der Gesellschaft und in unseren Kirchen neu aufzubrechen, braucht es ebenso eine tiefe geistliche Erneuerung." Der Ökumene räumte er dabei eine besondere Bedeutung ein und drängte zu mehr Gemeinsamkeit: „Auf keinen Fall dürfen wir uns mit dem Skandal unserer Spaltungen abfinden! Unsere Kirchen können noch nicht alle Glaubensschätze miteinander teilen. Aber Christus ist nicht geteilt. Er ist unsere Einheit."

Einen emotionalen Höhepunkt des Gottesdienstes bildeten drei persönliche Hoffnungsgeschichten, die Zeugnis gaben von den besonderen Lebensumständen in Pandemie-Zeiten, vom Mangel an Miteinander und vom Aufbruch zu neuer Gemeinschaft. Die Frankfurter Online-Seelsorgerin Julia Piretzis berichtete, wie sie Jugendliche durch kleine Alltagsprobleme und große Existenzkrisen begleitet. Sandra Hofmann, Pflegerin auf einer Corona-Station, erinnerte sich an das Lachen, das trotz der aufgezwungenen Distanz im Klinikalltag Kraft verleiht. Ambote Luzolo aus der Ev. Französisch-Reformierten Gemeinde Frankfurt a.M. setzte ein starkes Signal, als sie auf ihre Erfahrungen bei der Überbrückung von Fremdheit und Distanz zurückblickte.

Musikalisch wurde der Gottesdienst vom Kasseler Ensemble SoulTrain ausgestaltet. Die musikalische Leitung hatte der Kantor für Popularmusik Peter Hamburger inne.

Wer den Gottesdienst verpasst hat, kann ihn hier noch einmal anschauen.

Noch bis Sonntag besteht die Möglichkeit, übers Internet am Programm mit Podiumsdiskussionen, Kultur und geistlichen Impulsen teilzunehmen. Unter anderem tritt dort die Jugendband der evangelischen Kirchengemeinde Klingelbach auf. Außerdem gibt es Mitmach-Aktionen für zuhause. Zu finden sind die etwa 100 digitalen Veranstaltungen unter oekt.de. (bcm/ökt)

Mehr Infos zum Ökumenischen Kirchentag und regionale Stimmen finden Sie hier.

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Vor dem Büro des evangelischen Dekanats Nassauer Land warben am Himmelfahrts-Tag der katholische Bezirksreferent Stephan Geller, Pfarrer Matthias Metzmacher und Ralf Skähr-Zöller (von links) für die Teilnahme am Kirchentag. Fotos: Matern

 

 

 

 

 

Ökumenische Abendandacht beendet in Bad Ems Auftakt des Kirchentags

Abend Godi130521 DekanatBAD EMS/RHEIN-LAHN. (13. Mai 2021) Mit einer ökumenischen Abendandacht endete der erste Tag des 3. Ökumenischen Kirchentages. „Hausherr“ Pfarrer Michael Scheungraber gestaltete die besinnlich-musikalische Stunde gemeinsam mit der Ökumene-Beauftragten des evangelischen Dekanats Nassauer Land Pfarrerin Antje Müller und der freikirchlichen Pastorin Magdalene Kolar unter dem Kirchentagss-Motto „schaut hin“. Musikalisch begleitet wurde die Andacht von Bezirkskantor Jan Martin Chrost an der Orgel, zwei Jugendlichen des St. Martinschors (Geige und Gesang) und Jürgen Rzymann (Gesang).

Die Lesung aus dem 1. Johannesbrief betonte, dass Gott die Liebe ist und nur der, der in der Liebe bleibt und seine Mitmenschen liebt, auch in Gott bleibt. Die Predigt von Magdalene Kolar nahm Bezug auf diesen Bibeltext und legte ihn auf die Ökumene hin aus, „denn wir alle sind ja Geliebte des himmlischen Vaters und der Heilige Geist sowie der Glaube daran, dass Jesus der Sohn Gottes ist, verbindet alle Christen und Christinnen gleich welcher Konfession“. Das Taizé-Kyrie und der Segen schlossen die bewegende Abendandacht ab, bei der diesmal nicht nur evangelische und katholische Christen und Christinnen zusammen beteten, sondern auch freikirchliche eingebunden waren.

Zum Foto:
Feierten eine ökumenische Abendandacht an Christi HImmelfahrt (von links): Magdalene Kolar, Antje Müller und Michael Scheungraber.