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Bislang schweigende Mehrheit steht auf für Solidarität

Menschenkette um die katholische Martinskirche warnt in Bad Ems vor Aushöhlung des Gemeinwesens

BAD EMS/RHEIN-LAHN. (15. Februar 2022) Menschen unterschiedlichster Konfessionen und Herkunft haben in der Kreisstadt Bad Ems am Montagabend um 18 Uhr mit einer Menschenkette rund um die katholische St. Martinskirche für den Frieden in Gemeinden und Gesellschaft demonstriert. Vor dem Gotteshaus warben die Veranstalterinnen die ehemalige Buchhändlerin Elisabeth Adam, Kreisbeigeordnete Gisela Bertram und Ärztin Dr. Hildegard Simons für ein respektvolles und solidarisches Miteinander.

Friedenssymbol140222Kerzehell becrima „Wir stehen auf gegen die, die Institutionen unseres Staates lächerlich machen und sie schwächen wollen, um so unser Gemeinwesen auszuhöhlen“, sagte Gisela Bertram auch im Namen ihrer beiden Mitstreiterinnen. Fast 60 Personen waren dem Aufruf und der angemeldeten Versammlung gefolgt, die auch als Gegenentwurf zu den so genannten Montagsspaziergängen gedacht war. Im großen Rund vor dem Portal des Gotteshauses befanden sich politische Verantwortungsträger wie der Bad Emser Stadtbürgermeister Oliver Krügel, politische Kontrahenten wie die beiden Landratskandidaten Jörg Denninghoff (SPD-MdL) und Udo Rau (CDU) sowie neben der evangelischen Gemeindepfarrerin Lieve Van den Ameele zahlreiche andere Menschen unterschiedlicher Auffassung über Politik, Lebensweise und Weltsicht. Was sie an diesem Abend einte, war der Wille, für Einigkeit und Friede in Gemeinden und Gesellschaft aufzustehen. „Oft schweigt die Mehrheit zu laut und macht Minderheiten, die es nicht gut mit unserem Gemeinwesen meinen, stark“, so Bertram weiter. „Wir stehen auf für eine soldarische Gesellschaft, in der der Starke den Schwachen stützt und schützt.“ Für die kommenden Montage ist eine Wiederholung geplant.

Mit weißen Bettlaken und Tüchern als Abstandshaltern und leuchtenden Kerzen wurde im soldarischen Rund noch ein Halleluja angestimmt, während auf der anderen Lahnseite eine Gruppe von 50 Personen im Dunkeln mit schwarzen Bannern und Trillerpfeifen über den Bürgersteig spazierte. Bernd-Christoph Matern