Mehr Freundlichkeit im Neuen Jahr in Herzen der Menschen säen

Ökumenischer Empfang im Nassauer Land: Orthodoxe Schwestern erstmals Gastgeber im Kloster Arnstein

 KLOSTER ARNSTEIN/RHEIN-LAHN. (22. Januar 2020) Er hat eine lange Tradition und gibt doch stets neue Impulse: Der ökumenische Neujahrsempfang im Nassauer Land hatte diesmal auch neue Gastgeberinnen im Kloster Arnstein. Dort bewirtete erstmals die griechisch-orthodoxe Schwesterngemeinschaft des Heiligen orthodoxen Dionysios Trikkis und Stagon die Besucherinnen und Besucher.

Im Juni vergangenen Jahres hatten die Schwestern das Kloster bezogen, nachdem die Arnsteiner Patres es nach fast 100 Jahren verlassen hatten. „Wir wissen um die Bedeutung dieses ökumenischen Empfangs und freuen uns, sie heute Abend bewirten zu dürfen“, begrüßte Schwester Luisa, die derzeit Äbtissin Theodora vertritt, die evangelischen und katholischen Gäste im Pilgersaal. Schon in der vorherigen Andacht in der Klosterkirche hatte der Chor der Gemeinschaft mitgewirkt und diese mit griechisch gesungenen Psalmen bereichert. Der evangelische Pfarrer Stefan Fischbach und der katholische Pfarrer und Bezirksdekan Armin Sturm zeigten sich froh, dass die ökumenische Tradition fortgesetzt werden kann, das neue Jahr, diesmal sogar ein neues Jahrzehnt, geschwisterlich zu beginnen, welche Herausforderungen, welche Freuden und welche Sorgen es auch bringen mag, so Fischbach.

„Was säen wir ins neue Jahr hinein?“, fragte Sturm in seiner Ansprache und rief dazu auf, statt Hässlichkeiten wieder mehr Hilfsbereitschaft, Freundlichkeit und Frieden auszusäen und „Interesse zeigen an den Mitmenschen, die mir begegnen“. Dabei könne schon ein kleines Lächeln große Wirkung entfalten, wenn es weitergegeben wird. Es gehe darum, nicht nur auf den eigenen Vorteil zu schauen „zu meinen, die Anderen werden immer bevorzugt“, so der Theologe. Auch die Saat von Samenkörnern für ein gutes Miteinander in der Ökumene sowie in den evangelischen und katholischen Gremien wünschte sich Sturm sowie Kreativität, Verbindendes zu entwickeln. Bernd-Chr. Matern

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Die Ökumene zwischen evangelischen, katholischen und erstmals auch den griechisch-orthodoxen Christinnen und Christen ging im Pilgersaal des Klosters Arnstein auch durch den Magen. Fotos: Matern