Gebete in Coronazeiten

Evangelische Kirche setzt auf „Gottkontakt“ – Kirchenpräsident Volker Jung: Beten kann Kraft geben

 DARMSTADT/RHEIN-LAHN. (8. April 2020) Mit einem himmelblauen Brief an alle evangelischen Haushalte in ihrem Einzugsbereich macht die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) ab heute in der Coronakrise Mut. Gerade in Zeiten der menschlichen Kontaktsperren kann der Kontakt zu Gott Trost spenden, so die Motivation der evangelischen Kirche. Auch öffentliche Gottesdienste sind durch die Einschränkungen der Corona-Epidemie derzeit nicht möglich. Der vielsagende Titel der Initiative lautet deshalb „Gottkontakt“.

In den Mittelpunkt des Schreibens zu den Osterfeiertagen stellt die evangelische Kirche dabei das Gebet. Hauptmotiv der Aktion ist eine Hand, die sich auf einem blauen Pullover ans Herz legt. Ziel der Initiative ist es nach Worten der EKHN, die Vielfalt der Gebete zu zeigen und sie als tröstende Kraftquelle für alle herauszustellen. Das Schreiben enthält deshalb Anregungen zum Gebet und geht der Frage nach: „Was nutzt beten?“ Es nähert sich zugleich locker dem, was ein Gebet heute sein kann mit Wortspielen wie „Zweifel-Glaube“ „Herz-Gedanke“, „Ruhe-Punkt“ und „Kraft-Wort“. Ab Mittwoch gehen die rund eine Million Schreiben an die Empfängerinnen und Empfänger im Kirchengebiet.

Der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung stellt in dem Brief zudem die einschneidenden Veränderungen der vergangenen Wochen durch die Coronakrise vor Augen. „Täglich verändert sich die Lage und niemand weiß, wie es morgen weitergeht“, schreibt Jung. Die Zeit sei von großer Unsicherheit geprägt. „Es geht um Gesundheit, für manche um Leben und Tod. Um Einsamkeit und Gemeinschaftssinn. Um die wirtschaftliche Existenz und große Einschränkungen. Um Trauer und Trost“, so der Kirchenpräsident weiter. Diese besondere Situation werde vielen Christinnen und Christen an den kommenden Feiertagen – von Gründonnerstag über Karfreitag bis Ostern – nochmals besonders schmerzlich bewusst.

Das werfe auch die Frage nach der Rolle des Glaubens an Gott auf. Viele entdeckten in diesen Tagen „das Gebet als einen Ort der Zuflucht und als eine Quelle der Kraft“. Jung: „Es ist gut, wenn wir gerade jetzt immer wieder beten, für uns selbst und für andere. Denn Beten kann Furcht nehmen und stattdessen Kraft und Liebe geben.“

Zur die Aktion ergänzenden Internetseite mit einer Vielzahl an Anregungen, wie man mit Gott in Kontakt treten kann, gelangen Sie hier