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Synode startet mit Wahlmarathon neue Amtszeit

Anja Beeres wieder an Spitze von jetzt 13-köpfigem Vorstand gewählt – Junge Leute für Kirchensynode

HAHNSTÄTTEN//RHEIN-LAHN. (29. Januar 2022) Mit einem viereinhalbstündigen Wahlmarathon ist heute die Synode des Evangelischen Dekanats Nassauer Land in die neue sechsjährige Amtszeit gestartet. Zwischen der Morgenandacht von Hahnstättens Gemeindepfarrer Urs Michalke und dem Schlusssegen von Dekanin Renate Weigel gab es insgesamt zehn Wahlen. 30 Personen übernahmen Verantwortung in vier unterschiedlichen Gremien.

DS290122 wahlYoutube becrima Nach den Kirchenwahlen vom vergangenen Jahr gab es in dem regionalen Kirchenparlament eine Reihe neuer Gesichter, die unter Einhaltung strenger Corona-Schutzmaßnahmen in die Gemeindehalle nach Hahnstätten gekommen waren. Die Tagung wurde einmal mehr live ins Internet übertragen, um interessierten Gästen die Teilnahme zu ermöglichen. Mit 71 anwesenden von insgesamt 87 Stimmberechtigten war das Gremium beschlussfähig.

DS290122 BeeresWerner becrima Zunächst stand die Wahl des Dekanatssynodalvorstandes auf der Tagesordnung. Einstimmig votierte die Synode für Anja Beeres als Vorsitzende des Gremiums. Die 55-Jährige aus Obertiefenbach steht seit 1999 (damals noch im Dekanat St. Goarshausen) an der Spitze der Dekanatssynode. Damals wie heute gehe es ihr darum, Kirche aktiv mitzugestalten und zu entwickeln, „weil ich gern Mitglied der Evangelischen Kirche bin“, sagte sie in ihrer Vorstellung. Geprägt sei sie vom ökumenischen Taizé-Gedanken „Gott ist Liebe“. Gerade im erst 2016 gegründeten Dekanat Nassauer Land, eines der geografisch größten in der Landeskirche, gebe es noch viel zu tun. Das Kennenlernen bleibe weiterhin eine wichtige Aufgabe im Zusammenwachsen der ehemals drei Dekanate. Dem Team des Synodalvorstandes sei es bislang gut gelungen, die vielfältigen Aufgaben zu verteilen. „Keiner muss alleine tragen“, sagte Beeres.

Was es an mannigfachen Aufgaben alles zu verteilen gilt, davon erhielten die Dekanats-Delegierten aus den mehr als 50 Kirchengemeinden einen kleinen Eindruck, als Beeres begründete, warum der DSV beschlossen hatte, das Gremium von elf auf 13 Mitglieder zu erhöhen. Der Beschluss basierte nicht nur auf der Überzeugung, dass möglichst viele Regionen und die Vielfalt an Glaubensprägungen und Lebensmilieus zwischen Stadt und Land dort repräsentiert sein sollen. Der Zukunftsprozess ekhn2030, die Entwicklung der Nachbarschaftsräume, das Gebäude-Management, die Kindertagesstätten in Dekanatsträgerschaft, die Personalverantwortung und nicht zuletzt steigende Anforderungen und Aufgaben an die Verwaltung hätten den DSV bewogen, „dass noch zwei Schultern dazu kommen können“. Zusätzlich muss der DSV derzeit auch die Arbeit für zwei Kirchenvorstände übernehmen, in deren Gemeinden mangels Bewerbungen keine Wahlen stattfanden.

DS290122 JanottWahlvorstand becrima Froh zeigte sich Beeres, dass sich genügend Menschen bereiterklärten, für diese Erweiterung des Vorstandes zu kandidieren, dem Dekanin Weigel (ab Mai ist das Pfarrerin Kerstin Janott aus Langenscheid) und ihre Stellvertretung automatisch angehören. Diese Personen wurden nach Vorstellungsrunden aller Bewerbenden in geheimen Wahlen in den neuen DSV gewählt: Monika Bartels DS290122 MaxFischer becrima (Hahnstätten), Patrick Becker (Becheln), Pfarrer Markus Bomhard (Nastätten) Christa Breithaupt (Reitzenhain), Pfarrer Manuel Fetthauer (Altendiez), Annett Kitschke (Kaltenholzhausen), Pfarrer Ingo Lüderitz (Diez), Pfarrerin Mariesophie Magnusson (Nassau), Uwe Norwig (Hambach) und Dr. Ulrich Werner (Miehlen); letzterer wurde auch zum stellvertretende DSV-Vorsitzenden gewählt.

Jungen Schwung bekommt die Kirchensynode der EKHN aus dem Nassauer Land. Neben Astrid Ellermann (Aull) und Pfarrerin Nicole Wiehler (Gemmerich) erhielten der 20-jährige Max Fischer (Klingelbach) und der 24-jährige Josua Keidel (Kaub) die meisten Stimmen, um in der Landeskirche künftig mit zu beraten und zu bestimmen. Bärbel Goerke (Reichenberg), Pfarrerin Yvonne Fischer (Friedland) und Frank Puchtler (Oberneisen) hatten nicht mehr für die Ämter kandidiert.

In geheimer Wahl wurden auch die drei Mitglieder des Vorstandes der Regionalverwaltung Rhein-Lahn-Westerwald bestimmt, drei Mitglieder kommen aus dem Dekanat Westerwald. Die meisten Stimmen erhielten Patrick Becker (Becheln), Bärbel Goerke (Reichenberg) und Pfarrer Benjamin Graf (Lahnstein), die alle drei auf Nachfragen aus der Synode versprachen, sich für eine Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen Kirchengemeinden und der Dienstleistungsverwaltung einsetzen zu wollen. Als Mitglieder in den Trägerausschuss der Evangelischen Kindertagesstätten im Dekanat (EvKid) wurden Pfarrerin Melanie Schneider (Holzappel), Uwe Norwig (Hambach) und Sina Nink (Schönborn) gewählt.

DS290122 DankKS becrima Bis auf den Dekanatssynodalvorstand mussten die Synodalen außerdem für alle Gremien noch Stellvertreter und Stellvertreterinnen wählen. Wie schon im Vorfeld der Synode soll es auch am 10. Februar noch einmal ein Zoom-Treffen für deren Mitglieder geben, um sich noch besser kennen zu lernen und Orientierung für die inhaltliche Ausrichtung des Dekanats zu gewinnen. Anja Beeres hatte sich zu Beginn der Tagung bei allen Personen mit Blumen und Süßem bedankt, die bis dato in den Gremien Verantwortung übernommen hatten. Und auch ihr wurde ein Sonderapplaus zuteil, als Ulrich Werner noch einmal  ihr unermüdliches Engagement fürs Dekanat lobte. Ferner wird es noch eine Einladung zu einem Konzert mit dem Duo „2 Flügel“ für die ehemaligen und neuen Mitglieder der Synode geben, das am 12. März wiederum in Hahnstätten stattfinden soll. Bernd-Christoph Matern

Zum Foto (ganz oben):

Das ist er fast vollständig, der neue Dekanatssynodalvorstand des evangelischen Dekanats Nassauer Land mit seiner künftigen Dekanin (von rechts): Kerstin Janott, Renate Weigel, Anja Beeres, Ingo Lüderitz, Monika Bartels, Uli Werner, Patrick Becker, Christa Breithaupt, Uwe Norwig, Manuel Fetthauer, Annett Kitschke und Markus Bomhard.

Einmal mehr wurde die Tagung in Hahnstätten aufgrund der Corona-Pandemie live im Internet übertragen. Die künftige Dekanin Pfarrerin Kerstin Janott aus Langenscheid war als Mitglied des Wahlvorstandes im Dauereinsatz. Max Fischer von der evangelischen Kirchengemeinde Klingelbach bei seiner Vorstellung; er verjüngt mit Josua Keidel aus Kaub die Kirchensynode. Fotos: Matern