VandalismusKanzel Norbert Schreiner

Wiederholter Vandalismus: Kirche bleibt geschlossen

Evangelischer Kirchenvorstand Nastätten sieht schweren Herzens keine Alternative mehr

VadalismusAussenwand Norbert Schreiner NASTÄTTEN (22. Juni 2022) Schon zum dritten Mal  innerhalb weniger Monate wurde die evangelische St. Salvatorkirche in Nastätten durch Vandalismus beschädigt. Dieses Mal traf es die Kanzel, an deren Unterseite Pfarrerin Constanze Reif Brandschäden entdeckte, als sie mit einer Schulklasse die Kirche besuchte. 

Erst vor kurzem waren an der Außenmauer über ein Meter hohe Spuren einer stark rußenden Verbrennung entdeckt worden, und wenige Monate vorher hatte die Kirchengemeinde eine eingeschlagene Scheibe am Vorbau des Kirchenportals reparieren lassen. Im Jahr zuvor war der Sandsteinaltar auf dem Außengelände beschmiert worden und musste von einer Fachfirma aufwändig gereinigt werden.

Auch im Inneren des Gotteshauses hatten Unbekannte in jüngster Zeit  unschöne Dinge getrieben. Mitarbeiter entdeckten Spuckflecke auf dem Steinboden, beschädigte Konfirmandenkerzen sowie leere Teelichter auf dem Querbalken des Kruzifixes. 

„Jetzt reicht's“, war nun die entsetzte Reaktion des Vorsitzenden des Kirchenvorstandes, Torsten Hartmann. „Wir können die Kirche nicht länger werktags offen lassen. Es tut uns im Herzen weh um die Menschen, die regelmäßig zur Einkehr und zum Gebet in unsere Kirche gekommen sind.“ Diesen werde man anbieten, sich für die Dauer des Besuchs im benachbarten Schuhhaus einen Kirchenschlüssel auszuleihen. 

Fast täglich liegen neuer Müll und Scherben auf dem Gelände. Schon öfter hat Mario Steeg, Inhaber des Schuhhauses, junge Menschen auf dem Kirchengelände beobachtet, die dort Alkhohol getrunken, Bierflaschen zerschlagen und viel Müll auch auf seinem Grundstück hinterlassen haben. Und er sieht Menschen, die sich „einfach mal die Kirche anschauen“ oder dort Ruhe finden und beten wollen. Der Kirchenvorstand sieht ebenfalls die andere Seite: „Wir freuen uns über alle Menschen, die auf unserem Gelände einen Rückzugsort und Geborgenheit finden. Und wir sehen, dass die meisten sich hier wohlfühlen, keine Schäden anrichten und ihren Müll in den Papierkorb werfen“, so Pfarrerin Reif.

Vandalismus allerdings werde die Kirchengemeinde nicht dulden. Wie bei den anderen Sachschäden wurde auch der jüngste Vorfall angezeigt. Die Polizei hat ihn vor Ort aufgenommen und Spuren gesichert. 

 

Zu den Fotos:
Die evangelische St.-Salvatorkiche in Nastätten ist so häufig von Vandalismus betroffen, das die bislang auch werktags geöffneten Kirchentüren nun verschlossen bleiben. Fotos: Schreiner