In der Pflege Mensch nie aus den Augen verlieren
Dekanat trauert um Manfred Sopp aus Diethardt – Jahrzehnte für die Diakoniestation eingesetzt
DIETHARDT/RHEIN-LAHN. (20. April 2023) Das evangelische Dekanat Nassauer Land trauert um Manfred Sopp aus Diethardt, der im Alter von 84 Jahren verstorben ist. 45 Jahre engagierte er sich in unterschiedlichen Funktionen ehrenamtlich für die Diakoniestation Loreley-Nastätten, gehörte zu den Vorbereitern und Gründungsvätern, als diese in St. Goarshausen noch als Sozialstation 1976 ihre Arbeit aufnahm; 24 Jahre war er Vorsitzender des Zweckverbandes der Diakoniestation tätig. Für seine Verdienste erhielt er unter anderem das Goldene Kronenkreuz der Diakonie.
„Manfred Sopp war ein unermüdlicher Streiter für die Nächstenliebe“, würdigte Berthold Krämer, heutiger Vorsitzender des Zweckverbands, den Einsatz des Verstorbenen, dem nicht nur der Aufbau der Station zu verdanken sei, sondern dass auch manch sozialpolitischer „Sturm“ bewältigt wurde. An „Geradlinigkeit, Loyalität und Ehrlichkeit“ von Manfred Sopp, mit der er als einer der „Taufpaten der Station“ deren Entwicklung begleitet, gefördert und mitgetragen habe, erinnert die Vorsitzende der Synode des evangelischen Dekanats Nassauer Land Anja Beeres. Es sei stets Verlass auf ihn gewesen, „auch wenn es mal gebrannt hat; wir wussten immer, dass er für die Sache kämpft“, so Beeres. Zudem habe der Verstorbene stets ein offenes Ohr für alle Mitarbeitenden gehabt und auch neue Ideen gefördert.
„Im Sinne der Nächstenliebe tätig zu werden, ist etwas großartiges!“, begründete Sopp selbst einmal sein Engagement und warnte davor, Pflege nach „Schema F“ abzuwickeln. „Einen Verband zu wechseln mag immer die gleichen Handgriffe erfordern, aber der Mensch, dem er gewechselt wird, darf nicht aus den Augen verloren werden. Deren Bedürfnisse lassen sich nicht über einen Kamm scheren.“ Als Vollwaise habe er früh die Hilfe von Gemeindeschwestern erfahren und schätzen gelernt. Die Nächstenliebe lag ihm deshalb seit seiner Kindheit am Herzen.
Seine Verbundenheit mit der evangelischen Kirche zeigt sich auch in seinem mehr als 50 Jahre währenden Engagement im Kirchenvorstand der Kirchengemeinde Diethardt, drei Jahrzehnte als Vorsitzender. Zwei Amtsperioden war Sopp zudem Mitglied der Dekanatssynode. Dabei war ihm nicht nur im Bereich der Diakonie das Miteinander von Kirche und Politik wichtig; denn der Verstorbene war mehr als 30 Jahre Ortsbürgermeister von Diethardt. Mehr als vier Jahrzehnte engagierte er sich außerdem im Vorstand des Gemischten Chores Diethardt-Weidenbach, der auch das kirchliche Leben bereicherte. Bernd-Christoph Matern
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Manfred Sopp während einer Ehrung im Jahr 2018, als die Diakoniestation 40-jähriges Bestehen feierte. Foto: Matern
