
Dekanatssynode beschließt Etat von 22 Millionen Euro
Haushalt war Thema in Frühjahrstagung – Wegfall des Flächenfaktors trifft ab 2027 besonders
NASSAU/RHEIN-LAHN. (14. März 2025) „Das Geld reicht“, zog Bärbel Goerke ein Fazit, nachdem sie der Synode des evangelischen Dekanats Nassauer Land in deren Frühjahrstagung den Haushaltsplan des evangelischen Dekanats Nassauer Land für 2025 vorgestellt hatte. Das Bilanzergebnis beträgt rund 36.000 Euro. Das Gesamtvolumen des Etats liegt bei etwa 22 Millionen Euro.
Insgesamt erhält das Dekanat 2,9 Millionen Euro aus Kirchensteuermitteln und Zuweisungen von der Gesamtkirche und für die Kindertagesstätten 18 Millionen Euro von Dritten. Die Synodale aus Reichenberg hatte sich in ihrer Präsentation die Mühe gemacht, einmal die Positionen herauszufiltern, die das Dekanat nicht direkt belasten. Das sind vor allem mit 1,3 Millionen Euro Personalkosten, zu denen die für den gemeindepädagogischen Dienst, die Fachstellen oder die Kirchenmusik gehören und die von der Gesamtkirche erstattet werden.
Dickster Brocken im Finanzplan fürs kommende Jahr sind die evangelischen Kindertagesstätten mit Kosten von fast 20 Millionen Euro, die größtenteils von staatlichen Stellen im Zuge des Subsidiaritätsprinzips finanziert werden. „Es ist wichtig, dass öffentliche Gelder fließen“, erklärte Dekanin Kerstin Janott, schließlich handele es sich um eine öffentliche Aufgabe, aber die Kosten stiegen durch gesetzliche Auflagen schon in erheblichem Maße. Wobei in diese staatliche Aufgabe innerhalb der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) jährlich immer noch rund 50 Millionen Euro an Kirchensteuermitteln fließen, um den Betrieb evangelischer Kitas zu erhalten.
Schwieriger könnte die Finanzsituation des Dekanats ab 2027 werden. Die Kirchensynode hatte zuletzt nämlich beschlossen, ab dann den Flächenfaktor in Höhe von 15 Euro pro Quadratmeter zu streichen. Das wirkt sich auf die allgemeine Grundzuweisung aus, wie Goerke anschaulich darstellte. Die liegt derzeit bei 13.000 Euro für die Fläche und bei etwa 15.000 Euro für die Gemeindemitgliederzahl. Nach dem Beschluss der Gesamtkirche soll nur noch die Zahl der Gemeindeglieder Grundlage für diese Zuweisung sein. Für ein Flächendekanat, in dem so viele Kilometer zurückgelegt werden müssten, sei das eine deutliche Verschlechterung gegenüber den Großstädten, meinte nicht nur die Haushaltsexpertin. „Wir sollten uns dagegen auflehnen“, meinte Pfarrer Ingo Henrich (Cramberg), und Thomas Christ (Bettendorf) regte an, sich mit anderen Flächendekanaten zusammenzutun, um mit einem gemeinsamen Antrag die Kirchensynode wieder zum Umlenken zu bewegen.
Viel Geld steht für die Region Rhein-Lahn im Zuge des Entwicklungskonzeptes „ekhn2030“ über ein Transformationsbudget zur Verfügung. Jeder der fünf Nachbarschaften stehen derzeit darüber 20.000 Euro zur Verfügung, die für Maßnahmen ausgegeben werden können, die den Nachbarschaftsprozess unterstützen. Bernd-Christoph Matern
Offenlage des Haushaltsplans
Der Haushaltsplan des evangelischen Dekanats Nassauer Land für das Haushaltsjahr 2025 ist von Montag, dem 7. April bis Montag, 14. April zu den Öffnungszeiten im Dekanatsbüro, Römerstraße 25 in Bad Ems einzusehen. Um eine telefonische Anmeldung unter 02603-50992-0 wird gebeten.
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Zum Foto:
Der Haushalt fürs Jahr 2025 war ein Thema, mit dem sich die Synode während ihrer Frühjahrstagung in der Stiftung Scheuern beschäftigte. Das Volumen von rund 20 Millionen Euro basiert vor allem auf dem Betrieb der evangelischen Kindertagesstätten, die in Trägerschaft des Dekanats Nassauer Land stehen. Foto: Matern
