
Jugendliche nehmen spannende Herausforderungen an
Dekanats-Konfitag in Miehlen: In Gemeinschaft Probleme angehen statt nur an sich selbst zu denken
MIEHLEN/RHEIN-LAHN. (26. September 2019) 220 Mädchen und Jungen aus Kirchengemeinden des gesamten evangelischen Dekanats Nassauer Land trafen sich zum Dekanats-Konfitag in Miehlen. „Challenge accepted“ war der ebenso informative wie unterhaltsame Nachmittag in und rund ums Bürgerhaus überschrieben, der vor allem zu mehr Gemeinschaftssinn animierte.
An Herausforderungen, denen sich die Jugendlichen annehmen konnten, mangelte es dabei nicht, die von den Mitarbeitenden der Jugendarbeit im Dekanat und den ehrenamtlichen Betreuerteams aus den Kirchengemeinden auf die Beine gestellt worden waren. Doch bevor Jungen und Mädchen zu Action und Spaß starteten, machten Vivian Schmidt und Florian Mosel in einer kleinen Andacht zu Beginn des Tages deutlich, was thematisch im Mittelpunkt des Konfitages steht: Weniger Egoismus und mehr Gemeinschaftsgeist, der das Leben bereichert und es obendrein leichter macht, Herausforderungen zu bewältigen wie etwa den Klimawandel.

Sie verglichen die „Challenges“ der Menschen 745 vor Christus mit denen von heute, die sich gar nicht großartig unterscheiden. Was in der Bibel über den Propheten Hosea berichtet wird, wurde verständlich ins Jugendliche übersetzt. Hosea alias Florian war besorgt von Streit und Zwietracht, weil jeder nur zuerst an sich denkt und wenige über andere bestimmen wollten. Dabei habe gerade der Gemeinschaftsgeist und der Glaube dafür gesorgt, auch große Herausforderungen gemeinsam zu schaffen, war Hosea damals der Verzweiflung nahe über das streitsüchtige Verhalten der Gesellschaft anno 745 v. Chr. Anders ging es der Clara alias Vivian von heute, die in der Gemeinschaft mit anderen neuen Sinn für ihre Freizeit entdeckte und Gefallen daran fand, etwa das Projekt „Teilen & Tauschen“ auf die Beine zu stellen. Beide baten die Konfirmandinnen und Konfirmanden, sich bis zur Konfirmation zu überlegen, wofür sie sich einsetzen wollen, damit es mit dem Miteinander in der Gruppe gut klappt. Außerdem warben sie um Ideen für einen sorgsameren Umgang mit den Ressourcen der Welt: „Wir haben es in der Hand, das Leben auf unserer Erde zu einem guten Leben zu machen für alle Menschen“.
Dann warteten insgesamt mehr als 20 spannende Stationen auf die Jugendlichen; etwa die Hälfte davon konnte jede der 20 Gruppen absolvieren. Angeseilt Getränkekisten in den Himmel stapeln, am Astronauten-Trainer Schwerelosigkeit testen, auf der Rollenbahn Ringe mit der Lanze sammeln und am Lebendkicker um Tore kämpfen – viel sportlicher Ehrgeiz war angesagt. Aber auch knifflige Quizfragen mussten beantwortet, Vertrauensübungen absolviert und ein Safe geknackt werden.
Besonders im Focus standen Klima- und Umweltschutz: Hier musste auf dem Fahrrad kräftig gestrampelt werden, um Strom zu erzeugen, dort konnten leckere Häppchen mit der von Sonnenkollektoren erwärmten Schokolade versüßt werden. Die Theorie kam nicht zu kurz in Vorschlägen, die Umwelt zu entlasten: Kurze Strecken mit dem Fahrrad statt dem Auto zurücklegen, weniger Müll, insbesondere Plastikabfall produzieren und den Wasserverbrauch sparen, etwa unter der Dusche, stand da an Plakatwänden, an die sich die jungen Leute hoffentlich noch über den Konfitag hinaus erinnern. Bernd-Christoph Matern
Zu den Fotos:
Ob beim „laufenden A“ oder beim Erzeugen von Strom oder warmer Schokolade: Teamgeist, Geschicklichkeit und Wissen waren beim Dekanats-Konfitag in Miehlen gefragt. Die Moderatoren Vivian Schmidt und Florian Mosel riefen zu mehr Gemeinschaftsgeist auf, um Herausforderungen zu meistern, anstatt mit Egoismus, den es zu allen Zeiten gab, das Leid in der Welt zu vergrößern. Fotos: Matern
