Hilfe für Menschen mit Behinderung im Mittelpunkt

Bad Emser Inklusa gGmbH bietet erfolgreich umfassende Beratung zur Teilhabe an beruflichem und sozialem Leben

 BAD EMS. (28. Februar 2020) Keine Frage, es ist ein Vollstart, was die Inklusa gGmbH an ihrem Standort im Schanzgraben 3 in Bad Ems hingelegt hat. Dass sie dort mit ihren Angeboten äußerst erfolgreich unterwegs ist, beweist nicht zuletzt der Blick auf das vergangene Jahr.

Beispiel Ergänzende Unabhängige Teilhabeberatung (EUTB), die Ende 2019 ihr erstes volles Jahr abgeschlossen hat: Das EUTB-Team, das Menschen mit Behinderung sowie ihre Angehörigen und gesetzlichen Betreuer kostenlos und zu neutral zu allen Aspekten der Teilhabe am beruflichen und sozialen Leben berät, erfreute sich nach dem gelungenen Auftakt Mitte 2018 im vergangenen Jahr einer weiterhin steigenden Nachfrage. Für das Bundesministerium für Arbeit und Soziales, das bundesweit die EUTB-Beratungsstellen finanziert, war dies Grund genug, der Bad Emser Einrichtung, die übrigens die einzige im Rhein-Lahn-Kreis ist, für 2020 eine zusätzliche halbe Stelle zu bewilligen.

Insgesamt 536 Beratungsgespräche haben die beiden Sozialpädagoginnen und Case Managerinnen Petra Koschella und Julia Tiwi-Feix 2019 geführt. Dabei wandten sich Menschen mit sehr unterschiedlichen Beeinträchtigungen an sie, das Spektrum reichte von geistigen und körperlichen Behinderungen über Sinnesbeeinträchtigungen bis hin zu psychischen Erkrankungen. Julia Tiwi-Feix berät darüber hinaus mit der Hälfte ihrer Arbeitsstelle Menschen mit erworbener Hirnschädigung – ein Angebot, das dank der Anschubfinanzierung der G. und I. Leifheit-Stiftung möglich wurde.

Ebenso breit gefächert waren 2019 auch die Anliegen der Ratsuchenden. Zwar lag ein klarer Schwerpunkt auf der Information über und Beratung zu Hilfeleistungen, die Menschen mit Behinderung in Anspruch nehmen können. Aber auch bei Aspekten des Arbeits- und Berufslebens, Möglichkeiten der Tagesstrukturierung, der Wohnsituation und vielem anderen mehr war das Know-how von Petra Koschella und Julia Tiwi-Feix gefragt, deren Aufgabe häufig darin besteht, die für ein bestimmtes Anliegen zuständige Anlaufstelle zu recherchieren und den Kontakt zu vermitteln.

Wie komplex die an sie herangetragenen Fragestellungen sind, spiegelte sich nicht zuletzt auch in der Länge der 2019 geführten Beratungsgespräche wider: Mit 67,5 Prozent dauerten die meisten zwischen 30 und 60 Minuten, 3,4 Prozent der Gespräche nahmen sogar mehr als zwei Stunden in Anspruch. Wie gesagt: Die Nachfrage ist groß nach diesem Angebot, das zusätzlich zu der Beratung, die Einrichtungen der Behindertenhilfe und Kostenträger von Gesetzes wegen ohnehin leisten müssen, vorgehalten wird und zu 100 Prozent unabhängig von diesen arbeitet. Übrigens: „Fast drei Viertel der Ratsuchenden im vergangenen Jahr sind über Empfehlung auf uns aufmerksam geworden. Wir sehen darin eine Bestätigung für die gute Arbeit, die die Beraterinnen täglich leisten, und einen Ansporn, dieses in uns gesetzte Vertrauen auch in Zukunft zu bestätigen“, betont Jörg Röder als Leiter der EUTB-Beratungsstelle.

Er ist auch für den Dienst zur betrieblichen Inklusion, kurz Inklusionsdienst, zuständig, der im Januar 2019 im Schanzgraben 3 an den Start gegangen ist und von der Aktion Mensch gefördert wird. Ziel des für die Nutzerinnen und Nutzer kostenlosen Inklusionsdienstes ist es, Menschen mit Beeinträchtigungen – darunter insbesondere auch Personen mit einer anerkannten Erwerbsminderung sowie Schüler mit Behinderung aus Abgangsklassen – in geeignete Beschäftigungs-, Ausbildungs- oder Maßnahmenplätze zu vermitteln. Neben der notwendigen Aufbau- und Netzwerkarbeit unterstützte Jörg Röder im vergangenen Jahr 17 Ratsuchende. „Damit liegen wir für 2019 deutlich über Plan“, freut er sich. Eine Person konnte dank der Unterstützung durch den Inklusionsdienst eine Vollzeitbeschäftigung, eine andere eine versicherungspflichtige Teilzeitbeschäftigung und eine dritte, die eine volle Erwerbsminderungsrente bezieht, eine Nebentätigkeit aufnehmen. Bei einem anderen Ratsuchenden gelang die Vermittlung in eine überbetriebliche Ausbildung.

Zwei Personengruppen kristallisierten sich als die bisher häufigsten Ratsuchenden heraus: Menschen, die noch nicht oder nur kurz den Weg in die Arbeitswelt gefunden haben, und Ratsuchende, bei denen im Laufe des Lebens ein Unfall oder eine Erkrankung die Suche nach einer beruflichen Alternative erforderlich gemacht hat. Logisch, dass der Inklusionsdienst diesen Erfolg 2020 ausbauen und weitere Schritte in Richtung „Türöffner auf den allgemeinen Arbeitsmarkt“, als der er sich versteht, unternehmen möchte. „Nachdem das Jahr 2019 stark von Kontaktaufnahmen und Absprachen geprägt war, steht in diesem Jahr die praktische Vermittlungs- und Inklusionsarbeit im Vordergrund“, sagt Jörg Röder und fügt hinzu, ein weiterer Schritt zur Verstetigung des Inklusionsdienstes über die Projektphase hinaus werde die Trägerzulassung nach der Akkreditierungs- und Zulassungsverordnung Arbeitsmarktförderung (AZAV) sein: „Das wird uns in die Lage versetzen, gezielte Arbeitsmarkdienstleistungen speziell für Menschen mit Behinderung anzubieten.“

Kontakt: Beratungsstelle der Inklusa gGmbH, Schanzgraben 3, 56130 Bad Ems; EUTB-Beratung: Petra Koschella, Telefon 02603/931 339 11, E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, und Julia Tiwi-Feix, Telefon 02603/931 339 10, E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!; Beratung für Menschen mit erworbener Hirnschädigung: Julia Tiwi-Feix; Dienst zur betrieblichen Inklusion: Jörg Röder, Telefon 02603/931 339 12, E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!