
Advent im Nasssauer Land – 14. Tür
RHEIN-LAHN. (14. Dezember 2020) Heute öffnet sich wieder ein Türchen am Adventskalender mit persönlichen Gedanken von Dekanin Renate Weigel:
Und als acht Tage um waren und er beschnitten werden sollte, gab man ihm den Namen Jesus. Lukas 2, 21
Die Familie Jesu reiht sich ein, sie befolgt , was vorgeschrieben ist: Jesus wird beschnitten. Er bekommt seinen Namen.
Maria muss abwarten, bis der Wochenfluss versiegt ist, dann bringen sie das Baby nach Jerusalem in den Tempel und opfern nach Vorschrift.
Ob oder wie das die Eltern bewegt, erfahren wir nicht. Sie erweisen sich als rechte Juden. Vielleicht ist das dem Evangelisten Lukas wichtig.
Wenn ich das lese, habe ich Familien vor Augen, die ihre Kinder zur Taufe bringen. Manchmal folgen sie dem, was „man“ tut. Vielen Eltern ist es wichtig, dass ihr Kind „behütet“ ist, gesegnet wird, obwohl sie sonntags nicht in die Kirche gehen.
Gut, wenn wir nicht mit unseren Bewertungen daher kommen, sondern den Wunsch der Eltern achten. Mit der Taufe wird eine Tür aufgetan. Und wir sehen sowieso nur „was vor Augen ist“.
An Weihnachten tun viele Menschen etwas von dem, was „man“ zu der Zeit so tut. Sie kaufen Geschenke, besorgen einen Weihnachtsbaum, füllen die Speisekammer. Sie gehen in die Kirche, weil es ihnen an diesem Tag wichtig ist. Ich glaube, dass sie damit einer Sehnsucht folgen.
Mit den Menschen, die kommen, ist uns etwas Kostbares anvertraut und zugetraut - wie ein kleiner Vogel, der in einer guten Hand geborgen werden soll.
Dekanin Renate Weigel
