
Weltgebetstag sucht auch im Rhein-Lahn-Kreis nach Vertrauen
„Zukunftsplan: Hoffnung“ lautet am ersten Freitag im März das Motto in den Kirchengemeinden
RHEIN-LAHN. (24. Februar 2022) Am Freitag, 4. März laden Frauen aller christlichen Konfessionen zu einem weltweiten Gebet ein. Im Verlauf des Weltgebetstags wandert dieses Gebet dabei durch 150 Länder. In diesem Jahr kommt der Weltgebetstag (WGT) aus England, Wales und Nordirland. Auch in den evangelischen und katholischen Kirchengemeinde des Rhein-Lahn-Kreises öffnen sich Kirchen und Gemeinderäume unter dem Motto „Zukunftsplan: Hoffnung“.
Es basiert auf einer Bibelstelle im Alten Testament aus Jeremia 29, in der Gott dem Volk Israel Hoffnung auf ein Ende aus der babylonischen Gefangenschaft macht. „Worauf bauen wir, wenn derzeit so viel Vertrautes wegbricht?“, lautet dabei eine der Fragen, der in den Gottesdiensten an Aar, Rhein und Lahn nachgegangen wird. Dabei fühlen sich die Teilnehmenden mit den Frauen aus dem Vereinigten Königreich verbunden, die in diesem Jahr die Liturgie für die weltweiten Feiern geschrieben haben.
Während eines Videotreffens, zu dem Bildungsreferentin des Dekanats Nassauer Land Claire Metzmacher im Vorfeld eingeladen hatte, holten sich fast 50 Teilnehmende zahlreiche Anregungen für die Gestaltung ihrer Gottesdienste in den Gemeinden. „Das Thema Hoffnung haben wir auch auf unsere Corona-Situation bezogen, schließlich geht es um einen Appell an die Israeliten, dass sie nicht aufgeben sollen, sondern das Beste aus der Situation machen“, berichtet Metzmacher. Die Hoffnung, dass sich alles zum Guten wendet, auch wenn das vielleicht noch nicht so bald ist, bestimme ja auch die Pandemie: „Wir lernen, wie wir andere WGT-Gottesdienste feiern, wie wir – ohne unsere gewohnten Routinen – bewusster auf unsere Mitmenschen zugehen können“, so die Bildungsreferentin. Dazu zählen Ideen, wie das Verteilen von WGT-Tüten mit einem Gruß inklusive kleiner Überraschungen wie etwa englischem Gebäck und Tee.
In den meisten großen Kirchen im Rhein-Lahn-Kreis werden Präsenzgottesdienste angeboten, teilweise mit gleichzeitiger Übertragung im Internet; wenige haben die Feier in den Sommer verschoben. In Osterspai wird ein Schaufenster mit WGT-Deko gestaltet und in der Kirche gibt es eine Gebetsecke mit Infos aus England, Wales, Schottland. Bei allen Gemeinsamkeiten hat jedes der drei Länder des Vereinigten Königreichs seinen ganz eigenen Charakter: England ist mit 130.000 Quadratkilometern der größte und am dichtesten besiedelste Teil des Königreichs – mit über 55 Millionen Menschen leben dort etwa 85 Prozent der Gesamtbevölkerung. Seine Hauptstadt London ist wirtschaftliches Zentrum sowie internationale Szene-Metropole für Mode und Musik.
Die Waliserinnen sind stolze Menschen, die sich ihre keltische Sprache und Identität bewahrt haben. Von der Schließung der Kohleminen in den 1980-er Jahren hat sich Wales wirtschaftlich bisher nicht erholt. Grüne Wiesen, unberührte Moorlandschaften, steile Klippen und einsame Buchten sind typisch für Nordirland. Jahrzehntelange gewaltsame Konflikte zwischen den protestantischen Unionisten und den katholischen Republikanern haben allerdings bis heute tiefe Wunden hinterlassen.
Die ökumenischen Feiern in den Gemeinden im Rhein-Lahn-Gebiet finden zu unterschiedlichen Uhrzeiten statt und unter den geltenden Corona-Auflagen; teilweise werden sie auch im Internet übertragen. Ein Blick auf die jeweilige Homepage oder ein Anruf beim Pfarramt helfen weiter.
Internationale Basisbewegung
Über Länder- und Konfessionsgrenzen hinweg engagieren sich Frauen für den Weltgebetstag. Er ist eine große und internationale Basisbewegung christlicher Frauen. Seit mehr als 100 Jahren macht die Bewegung sich stark für die Rechte von Frauen und Mädchen in Kirche und Gesellschaft. Rund um den 4. März 2022 werden allein in Deutschland hunderttausende Frauen, Männer, Jugendliche und Kinder die Gottesdienste und Veranstaltungen zum Weltgebetstag besuchen.
Zum Foto:
Das Titelbild zum Weltgebetstag 2022 stammt von der britischen Künstlerin Angie Fox und ist eine Stickerei und trägt den Titel „I know the plans I have for you“. Darin vereint die Künstlerin verschiedene Symbole für Freiheit, Gerechtigkeit und Gottes Friede und Vergebung.
