
In Mainz neue Impulspost der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau vorgestellt
MAINZ/RHEIN-LAHN. (23. Oktober 2019) Tod und Trauer gehören zu den bewegendsten Erfahrungen im Leben von Menschen. Trotzdem führen die Themen im öffentlichen Bewusstsein oft ein Schattendasein. Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) rückt vor diesem Hintergrund nun den Umgang mit dem Tod – aber auch die Trauer und das Trösten - ins Zentrum einer groß angelegten Aktion, die Kirchenpräsident Volker Jung gestern Mittag im Alten Dom St. Johannis in Mainz vorstellte.
Unter dem Motto „Trauer mit mir“ macht sie in diesem Herbst in ihrem gesamten Einzugsgebiet von Biedenkopf im Norden bis Neckarsteinach im Süden und von Schlitz im Osten bis Alzey im Westen den Umgang mit dem Sterben zum Thema. Die evangelische Kirche möchte damit Menschen in herausfordernden Momenten praktisch und seelisch unterstützen. Von kleinen Grußkarten bis zu großen Bannern an den Kirchen (Foto links in Diez-Freiendiez) weisen auch im Rhein-Lahn-Kreis auf die Aktion hin.
Was man einem Trauernden besser nicht sagt
Im Zentrum der Initiative stehen persönliche Briefe an über 1,5 Millionen Kirchenmitglieder mit der Abbildung einer auf dem Kopf stehenden Rose und der Aufschrift „Und jetzt?“. Das Schreiben gibt Anregungen und Hilfestellungen in einer Situation, die für viele das Leben auf den Kopf stellt. Es beschreibt praxisnah, welche Schritte Trauernde gehen und wie Menschen sich gegenseitig trösten können. Der Brief verrät auch, was man einem Trauernden vielleicht besser nicht sagt. Die Aktion wird zudem von rund 500 engagierten Gemeinden vor Ort mit großen Fahnen, Plakaten und eigenen Ideen sowie vielen regionalen Veranstaltungen flankiert. „Trauer mit mir“ gehört in die Reihe der speziellen „Impulspost“-Aktionen, mit denen die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau regelmäßig ihren Mitgliedern besondere Glaubens-Anstöße gibt.
Der Tod gehört zum Leben
Nach Worten des hessen-nassauischen Kirchenpräsidenten Volker Jung gehöre es zum Leben, dass Menschen auch trauern. „Um einen Menschen zu trauern, ist eine Erfahrung, die aufwühlt und bewegt“, sagt er. Meistens helfe es sehr, dabei nicht allein zu sein“, so Jung. Menschen angesichts von Leid, Tod und Trauer zu begleiten, sei nach christlichem Verständnis „gelebte Nächstenliebe“. Jung: „Sie drückt die Hoffnung aus: Gott will, dass Menschen leben – auch in der Trauer und über den Tod hinaus. Denn als Christinnen und Christen sind wir überzeugt: Tod und Sterben haben nicht das letzte Wort.“
Spezielle Karten für Hinterbliebene
Der im November bevorstehende Volkstrauertag und der Ewigkeitssonntag bieten besondere Gelegenheit, das Thema in den Gemeinden aufzugreifen und Gottesdienste sowie Andachten und Gesprächsrunden mit den Materialien zur Aktion wie z.B. Erinnerungskerzen zu gestalten. Die Aktion stellt dafür auch eigens gestaltete Karten für Hinterbliebene und Trauerende zur Verfügung. Die Begleit-Website zu dieser Impulspost-Aktion heißt www.trauermitmir.de und bietet praktische Hilfen von der Checkliste für Beerdigungen bis zu Formulierungen für Kondolenzschreiben. Dazu gibt es vertiefende Informationen, tröstende Gebete und Lieder, Buch- und Medientipps, Kontaktadressen für Trauerbegleitung vor Ort und vieles mehr.
Die begleitende Website zur Aktion finden sie hier.
Instagram und mehr im Einsatz
Das Medienhaus der EKHN wird zugleich noch bis Ende November bis zum Beginn der Adventszeit über das soziale Netzwerk „Instagram“ passende Motive posten und die Impulspost-Aktion mit Social Media Aktivitäten begleiten. Die Evangelische Sonntags-Zeitung wird eine kostenlose Sonderveröffentlichung zur Impulspost herausgeben. Sie ist bestellbar unter: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder unter Tel. 069-92107 414.
Zu den Veranstaltungen zum Thema Trauer mit mir gehört auch ein Nachmittag am Sonntag, 3. November um 17 Uhr in der Rundkirche in Oberneisen unter dem Titel „Vom Trauern und Trösten in Wort und Klang“. Mehr Infos dazu finden Sie hier.



Die Zahl Infizierter hatte sich zuletzt verdreifacht, bevor der November-Lockdown ausgerufen wurde. Die Absage eines analogen Treffens, an dem in den vergangenen Jahren immer um die 100 Personen und mehr teilnahmen, wäre selbst im Freien verantwortungslos gewesen, wie sich die Protagonisten einig sind. Mit Dr. Hildegard Simons, die alljährlich den Sternmarsch und das interreligiöse Friedensgebet organisiert, wissen die Vertreter der Religionen und des Kreises eine Medizinerin an ihrer Seite, die den Ernst der Lage kennt. Ihre Praxis gehört zu denen, die Corona-Tests durchführen. Umso mehr begrüßten die Anwesenden den Vorschlag Van den Ameeles und machten sich ans Werk.
Froh über die digitale Alternative ist auch der katholische Pfarrer Michael Scheungraber, immerhin sei die Veranstaltung in der ganzen Region die einzige Gebetsversammlung, wo sich jeder aussprechen lässt. „Wer an Gott glaubt, kann kein Rassist sein; jeder ist ein Ebenbild Gottes.“ Der Glaube an Gott, wie immer man ihn auch nenne – Jahve, Allah oder Gott – könne von Angst befreien und zu innerem Frieden führen. „Dann kann ich auch Frieden in diese Welt hineinbringen“ erinnert Scheungraber an das dreifache Gebot der Liebe: Gott zu lieben, den Mitmenschen und sich selbst.

Mit Einmarsch alliierter Truppen ab Spätwinter 1944/45 beherbergte das Lazarett zunächst amerikanische, dann französische Kriegsgefangene zur Gesundung. Noch am 1. August 1945 wurden dort 532 Patienten versorgt. Danach wurden viele Patienten entlassen, sodass Ende August 1945, gut drei Monate nach Kriegsende, die letzten drei Soldaten die Krankenstation verließen. Danach musste die Genehmigung der französischen Besatzungsbehörden abgewartet werden, bis die Räume wieder ihrer eigentlichen Bestimmung zugeführt wurden.
MARIENFELS/RHEIN-LAHN. (11. Oktober 2024) Mit einem Festgottesdienst in der evangelischen Kirche von Marienfels und einem Empfang im Dorfgemeinschaftshaus ist Pfarrer Mathias Moos in den Ruhestand verabschiedet worden. „Sie müssen nicht mehr, sie dürfen“, sagte die Pröpstin für Rheinhessen und Nassauer Land Henriette Crüwell, bevor sie den Theologen im voll besetzten Gotteshaus aus dem aktiven Dienst entpflichtete.
des evangelischen Dekanats St. Goarshausen, das 2016 ins Dekanat Nassauer Land überging; 2018 übernahm er zusätzlich die Kreuz-Jakobusgemeinde Holzhausen, zu der Bettendorf und Obertiefenbach gehören. „Als sie anfingen, gab es hier noch ein Postamt, und Ihre ersten Konfis feiern jetzt 50. Geburtstag“, verdeutlichte Crüwell die lange Zeitspanne, in der Moos Gottes Liebe und Treue in der Region bezeugte. Sie erinnerte an Moos' Pilgertour nach Santiago de Compostela. Seine dabei erlebte Weggemeinschaft sei für sie schlechthin ein Bild von Kirche, wie der künftige Pensionär das auch im Blauen Ländchen erlebt habe. „Und die Verbundenheit ist ja an allen Ecken und Enden spürbar“, so die Vertreterin der Kirchenleitung. In ihren Dank schloss sie Ehefrau Heike Moos ein. „Sie waren im Team unterwegs“, lobte Crüwell und überreichte dem Paar zwei Becher für gemeinsame Touren, bevor sie um Gottes Segen für den neuen Lebensabschnitt bat.
Moos selbst, der am 1. Oktober offiziell seinen Ruhestand antrat, freute sich, ausgerechnet zum Erntedankfest verabschiedet zu werden, „weil die Ernte eingefahren ist und weil ich danken möchte“, so der 63-Jährige. Es sei keineswegs selbstverständlich, satt zu werden, Freunde und Familie zu haben und gesund zu sein. „Das, was ich mir mit Geld nicht kaufen kann, macht mich reich“, schloss Moos seine Zeit in Marienfels mit den vielen Kontakten, mit Gutem und Schwierigem in den Dank ein. „Ich war gern euer Pfarrer und Dekan“, dankte er Gemeindegliedern, Kirchengemeinde- und Dekanatsvorständen und seiner Frau für die Unterstützung. Der Gemeinde wünschte er kreative Köpfe, die weiterhin getreu eines seiner Lieblingsverse aus der Bibel agieren: „Suchet der Stadt Bestes“.
Weil Moos die Musik liebt, gab es neben dem kräftigen Gesang der 200 Gäste zählenden Gemeinde sehr vielseitige Klänge zum Abschied. Wunderschöne Balladen stimmte Tiffany Gauger mit ihrer tollen Stimme an, ruhige Gitarrenmusik gab Oliver Weppner mit einer Partita zum Besten, und Markus Vogt ließ an der Orgel „You'll never walk alone“ erklingen. Der meisterhafte Gesang des Chores Klippenklang durfte nicht fehlen, der unter Leitung von Wassily Kotykov etwa mit Leonhard Cohens „Halleluja“ glänzte oder den Empfang mitreißend mit „Oh happy day“ eröffnete.
Segens- und Dankesworte gab es in Kirche und Dorfgemeinschaftshaus zuhauf. An erster Stelle von Norbert Bauer, der ans vertrauensvolle Miteinander im Kirchenvorstand und Meilensteine in Moos´ Amtszeit erinnerte, zum Beispiel große Bauprojekte an Gemeindehaus, Hunzeler Kapelle oder der Kirche in Marienfels, die nicht zuletzt eindrucksvolle Spendenaktionen ermöglichten. Dank vom Dekanat übermittelte dessen stellvertretende Dekanin Maike Kniese, die Moos Socken überreichte, um den weiten Raum mit den Füßen spüren zu können. Edith Rößler und Melanie Vrablick von den Kirchenvorständen Marienfels und Holzhausen überreichten dem Wunsch von Moos folgend 500 Euro an die Diakoniestation Loreley-Nastätten. Segenswünsche kamen von Vikarskollege Michael Finzer und Tilmann Zwanziger vom Vorstand des Pfarrervereins, in dem sich Moos jahrelang engagierte.
Für die Verbandsgemeinde Nastätten dankte deren Beigeordneter Lothar Bindczeck dem Seelsorger für dessen Engagement in der Region auch zu weltlichen Anlässen und nicht zuletzt vielen ökumenischen Begegnungen. Lobende Worte fanden Obertiefenbachs Ortsbürgermeisterin Diana Eckert sowie Bergs Ortsbürgermeister Heiko Singhof, der im Namen all seiner anwesenden Kollegen aus den Ortsgemeinden des Kirchspiels von „unser Pfarrer Moos“ sprach. Sein langjähriger Freund und Amtsbruder Pfarrer i.R. Bernd A. Ohlow aus Holzhausen – die beiden lernten sich während eines Dekanatswandertages kennen – wies darauf hin, welch toller Arbeitgeber die Kirche ist. Denn die habe für Pensionäre eine Pendeltür eingebaut, um aktiv zu bleiben, sprich: um auch Vertretungsdienste übernehmen zu können.
Viele persönliche Dankesworte aus der Nähe und Ferne gab es für Moos während der Feier, zu der sich viele ehemalige Weggefährten auf den Weg nach Marienfels begeben hatten. Das unterstrich die lange Amtszeit des Pensionärs, der nicht zuletzt in seiner Amtszeit als Dekan die Vereinigung der drei Rhein-Lahn-Dekanate mit vorbereitet hat. So wünschte etwa Astrid Ellermann, Vorsitzende der Synode des Dekanats Nassauer Land, Moos alles Gute. Unter anderem war der ehemalige Dekan aus Diez Hans-Otto Rether Gast der Verabschiedung sowie die beiden ehemaligen und langjährigen Leiter des evangelischen Rentamts in Nassau, das seit einigen Jahren bereits evangelische Regionalverwaltung heißt.