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Unter freiem Himmel für Dienst im Pfarramt eingeführt

Evangelische Kirchengemeinde Nastätten hieß Constanze und Christopher Reif mit außergewöhnlichem Gottesdienst willkommen

 NASTÄTTEN/RHEN-LAHN. (30. Juni 2020) Einführung ins Pfarramt in Zeiten der Corona-Pandemie – wie das geht, zeigte die evangelische Kirchengemeinde Nastätten am Wochenende. Dekanin Renate Weigel verpflichtete Pfarrer Christopher Reif (34) und Pfarrerin Constanze Reif (33) für deren Dienst in Buch, Nastätten und Oelsberg in einem Gottesdienst unter freiem Himmel auf der Wiese neben der Sankt Salvator-Kirche. Die beiden hatten am 1. Juni ihren Dienst im Blauen Ländchen begonnen und beendeten damit eine fast einjährige Vakanz nach dem Wegzug von Anne-Bärbel Ruf-Körver und Kristian Körver.

EinReif280620WeigelAnsprache becrima „Mit so viel Freude wurden sie begrüßt“, sagte die Dekanin des evangelischen Dekanats Nasssauer Land Renate Weigel. In ihrer Ansprache holte sie das biblische Paulus-Wort „Nicht dass wir Herren seien über euren Glauben, sondern wir sind Gehilfen eurer Freude“ mit einer Frage in die Gegenwart: „Was ist richtig, was ist wahr?“. Die Frage könne verwirren; Konflikte, Gräben und Streit über Glaubensfragen könnten gar zu Kriegen führen. Auch Paulus habe sich in die Diskussion hineingeworfen, „fährt ordentlich theologisches Geschütz auf“. Aber er halte sich dabei nicht für den Alleinzigen und den Größten, sondern lasse auch den Andern zu, wenn er sagt „Ihr steht im Glauben wie ich!“ Es komme darauf an, nicht zu richten über die Richtigkeit des Anderen, denn am Ende sei es die Gnade Gottes, die erlöst.

Glauben sei ein ständiges Lernen und Üben. „In unserer Welt muss so viel geachtet, geliebt und tätig EinReif280620NachSegen becrima angepackt werden“, so Weigel. Da dürfe bei aller ernsten Diskussion in der Gemeinde auch der Humor nicht auf der Strecke bleiben. „Der Glaube will zum Freuen anregen.“ Und so beantwortete sie die selbst gestellte Frage vom Anfang: „Wahr und richtig ist, was Menschen so löst, dass sie sich von Herzen freuen können.“ Dazu zähle auch die Freiheit, Fehler machen zu können.

Zusammen mit Pfarrer Matthias Faber aus Erfelden, Wasilios Karakoulakis (ein Freund des Ehepaares), Melanie Dolny vom Gemeindebüro und Anna-Lena Menzel vom Kirchenvorstand segnete Weigel EinReif280620Predigt becrima anschließend in ungewohntem Abstand die beiden Pfarrpersonen für ihren Dienst an der neuen Wirkungsstätte. Die animierten in ihrer Predigt dazu, sich nicht ständig mit den eigenen Fehlern, Schuldfragen und Problemen wie in einem Spiegel zu konfrontieren, sondern sie abgeben zu können, damit wieder ein Miteinander möglich ist. Wie schwierig es ist, mit Fehlern zu leben, wissen die Beiden nicht nur aus ihren Spezialvikariaten in Gefängnissen. Vieles könne das Gewissen plagen. Die Folgen von Fehlern blieben und die könne auch Gott nicht abnehmen; aber das Loslassen im Sinne des Predigttextes biete zumindest den Weg in eine gemeinsame Zukunft an, einen barmherzigen Neuanfang.

EinReif280620Quartett becrima Auch wenn zum Schutz vor der Ausbreitung des Coronavirus auf den Gemeindegesang verzichtet wurde, sorgten Dekanatskantor Markus Ziegler und Jennifer Merz als Sängerin sowie ein kleines Bläser- und ein Vokal-Ensemble für abwechslungsreiche musikalisches Beiträge. Dekanin Weigel und der EinReif280620KVReif becrima Vorsitzende des Kirchenvorstands Dieter Burdinski dankten Pfarrer Michael Wallau, der zur eigenen Stelle in Miehlen noch die Vakanzvertretung für die anderthalb Stellen in der Nachbarschaft übernommen hatte. „Das ist bemerkenswert“, so die Dekanin.

EinReif280620Beeres Korb becrima  „Sie haben eine gute Wahl getroffen“, lobte die Vorsitzende des Dekanatssynodalvorstandes Anja Beeres die neue Wirkungsstätte des aus der Region Dillenburg kommenden Pfarrer-Ehepaares die Kirchengemeinde Nastätten mit ihren Teams und vielseitigen Gruppen, die „super“ seien. „Sie sind hier gesegnet“, so Beeres. Freilich seien in dem Korb, den sie überreichte, auch Erwartungen drin, da nutze die Neugier der Gemeindeglieder im Blauen Ländchen. Stadtbürgermeister Marco Ludwig setzte noch einen drauf: „Sie hätten es gar nicht besser treffen können“, zeigte er sich selbstbewusst. EinReif280620Ludwig becrima Segenswünsche übermittelte auch die Oelsberger EinReif280620BurdinskiLinks becrima Ortsbürgermeisterin Tanja Steeg und Verbandsgemeinde-Bürgermeister Jens Güllering. „Bleiben sie viele Jahre hier“, hoffte Landrat Frank Puchtler von den neuen Kreisbürgern.

 

EinReif280620Puchtler becrima Pfarrer Christopher Reif, der aus WiesbadenEinReif280620Gllering becrima EinReif280620Tanja becrima stammt und in Mainz Theologie studierte, lernte das Dekanat Nasssauer Land währen seines Vikariats in Flacht an der Aar kennen. Danach absolvierte er ein Spezialvikariat im Jugendgefängnis Wiesbaden und war zuletzt Gemeindepfarrer in den Kirchengemeinden Manderbach und Sechshelden bei Dillenburg.

Er und seine Frau Constanze lernten sich im theologischen Seminar in Herborn kennen. Die aus Gießen stammende Theologin studierte in Marburg und Heidelberg und absolvierte ein Gemeindevikariat im Odenwald und ihr Spezialvikariat in einem Frauengefängnis in Frankfurt. Bernd-Christoph Matern

Zum Foto (oben):
Dekanin Renate Weigel (rechts) verpflichtete in einem Gottesdienst unter freiem Himmel Christopher und Constanze Reif für ihren Dienst in der evangelischen Kirchengemeinde Nastätten, zu der Buch und Oelsberg gehören. Der Gottesdienst wurde im Freien gefeiert, um den Coronaschutz zu erfüllen. Kirchenvorstandsvorsitzender Dieter Burdinski konnte viele Ehrengäste unter den Besuchern begrüßen. Fotos: Bernd-Christoph Matern

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Unterwegs mit der Wander-Friedenskerze

Ökumenisches Pilgern am 29. September von Bornich zum Kloster Schönau

FriedeWanderfriedenskerze 092020 becrima  RHEIN-LAHN. (24. September 2024) Zu einer ökumenischen Friedenspilgern laden die katholische und die evangelische Kirche am Sonntag, 29. September ab 10 Uhr. Dort gibt es um 10 Uhr im Pfarrgarten der evangelischen Kirchengemeinde Bornich (Rathausstraße oder Kauber Straße) eine Startandacht. „Vergessene Kriege – Menschen des Friedens“ heißt das Motto, unter dem sich die Teilnehmenden auf eine drei- bis vierstündige Wanderung mit Gebetsstationen bis zum Kloster Schönau in Strüth begeben. Mit dabei: die Wanderfriedenskerze, die anschließend weitergegeben wird.

Roswitha Zenker (Filsen) und Lothar Bindczeck (Miehlen) leiten die Pilgertour. Der Abschluss mit einem Friedensgebet ist für etwa 15 Uhr in der Klosterkirche Schönau geplant. Eine Rückfahrgelegenheit wird gegebenenfalls mit dem Pfarreibus ermöglicht. Für die Tour selbst ist festes Schuhwerk sowie eigene Verpflegung erforderlich.

Das Pilgerbüro des Bistums Limburg möchte in Kooperation mit der Pfarrei Heilige Elisabeth von Schönau und dem Evangelischen Dekanat Nassauer Land mit der Veranstaltung auf das Leiden angesichts von Krieg und Terror aufmerksam machen, nicht nur in der Ukraine und im Gazastreifen.

Nähere Informationen und Anmeldung bei Lothar Bindczeck, Telefon 0170-5259593, E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.

Zu den Fotos:
Die Wanderfriedenskerze begleitet auf dem Weg von Bornich zum Kloster Schönau in Strüth. Foto: Dekanat Nassauer Land/Matern

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Infoabend zum Energiesparen

Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz gibt in Diezer Stadtbibliothek praktische Tipps

RHEIN-LAHN. (17. Februar 2023) „Runter mit dem Energieverbrauch!“ ist der Titel eines Informationsabends, zu dem das Diakonische Werk Rhein-Lahn in Kooperation mit der Diezer Stadtbibliothek Experten der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz nach Diez eingeladen hat. Im Rahmen der Initiative „Diez hält zusammen“ werden sie am Mittwoch, 22. Februar um 18 Uhr in der Stadtbibliothek über die aktuelle Entwicklung der Energiepolitik informieren. Außerdem gibt die Verbraucherzentrale ganz praktische Tipps zum optimalen Einsatz von Haushaltsgeräten oder zu Einstellungen von Verbrauchsgeräten, die sofort Energie und Geld sparen.

„Die Gaskrise, steigende Energiekosten und Ängste in Bezug auf die eigene Versorgungssicherheit belasten viele Menschen“, sagt Burkhard Struth, Leiter des Diakonischen Werks Rhein-Lahn. Wer Gas, Strom und Heizöl einspare, schont nicht nur den eigenen Geldbeutel, sondern leiste einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung der aktuellen Krisensituation und zum Klimaschutz.

Die Teilnahme ist kostenfrei. Eine Anmeldung ist erwünscht unter Telefon 06432/954330 oder per E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.

Foto: © becrima

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Verkündigungsteam startet Sommerreihe mit Open-Air-Gottesdienst

Segen für evangelische Nachbarschaft „Blaue Lore“ mit Dekanin Janott im Pfarrgarten von Weyer

WEYER/RHEIN-LAHN. (27. Juni 2025) „Mit Gott auf die Insel“ ist eine Sommerreihe in der evangelischen Nachbarschaft „Blaue Lore“ überschrieben. Am Sonntag, 6. Juli um 17 Uhr wird sie mit einem Open-Air-Gottesdienst im Pfarrgarten von Weyer gestartet.

Mit dabei ist Dekanin Kerstin Janott. Sie wird das siebenköpfige Verkündigungsteam der Nachbarschaft Blaues Ländchen-Loreley einführen und im Gottesdienst predigen. Außerdem haben sich zu diesem Anlass Mitglieder der Posaunenchöre aus der Nachbarschaft zusammengetan und gestalten als ein Chor die Feier mit. Diese beginnt mit dem Gottesdienst. Anschließend erwartet die Gäste Essen und Trinken im Pfarrgarten.

Bis zum 10. August dauert die neue Sommerreihe. Nach der Eröffnung in Weyer warten sonntags noch andere Orte bei hoffentlich sommerlichem Wetter auf viele Gäste: Am 13. Juli um 9.30 Uhr ein ökumenischer Gottesdienst beim Hilchenfest in Lorch, am 13. Juli um 10 Uhr im Pfarrgarten von Miehlen sowie am 20. Juli um 14.30 Uhr am Grillplatz im Hausecker Wald in Reitzenhain. Gottesdienste teilweise mit Taufen oder anschließend einem Imbiss sowie in Kirchen gibt es im Rahmen der Sommerreihe außerdem an folgenden Sonntagen: 20. Juli um 10 Uhr in Nastätten; 27. Juli um 10 Uhr in Weisel, 27. Juli um 14 Uhr in Marienfels; 3. August um 10 Uhr in Nochern, 3. August um 10 Uhr in Lipporn; 10. August um 10 Uhr in Bornich im Winzerkeller, 10. August um 10 Uhr in Endlichhofen beim Dorffest.

Hier können Sie ein Plakat mit allen Terminen der Sommerreihe herunterladen.

Im Januar dieses Jahres hatte sich das Team erstmals in einer Klausurtagung im Kloster Schönau in Strüth getroffen, um das Miteinander in den neuen Strukturen der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) zu besprechen. Ihm gehören neben Pfarrpersonen auch Hauptamtliche der Kirchenmusik und des gemeindepädagogischen Dienstes an. Zum Nachbarschaftsraum Blaues Ländchen-Loreley gehören fast 50 Ortschaften zwischen Lorch am Rhein, Weyer, Marienfels und Welterod mit mehr als 11.000 evangelischen Gemeindegliedern. (bcm)

Zum Foto:

Mit einer Klausurtagung startete das Verkündigungsteam im Januar dieses Jahres. Jetzt wird es von Dekanin Janott ins Amt eingeführt (von links): Ayla Rehn, Mareike Mauch, Andreas Kleemann; unten von links): Yvonne Fischer, Markus Ziegler, Lydia Katzenberger, Nicole Wiehler. Foto: Matern

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„Verletzlich“

Gedanken von Kirchenpräsident Volker Jung zum Weihnachtsfest 2023

DARMSTADT/RHEIN-LAHN. (25. Dezember 2023) Gott selbst wird Mensch und ist wie alle Kinder auf die Sorge und Fürsorge angewiesen. Das schreibt der Kirchenpräsident der Evagelischen Kirche in Hessen und Nassau Volker Jung zum diesjährigen Weihnachtsfest und erinnert an die Verletzlichkeit von Kindern und der Welt.

a jung volker talar 22 peter bongard„Die Weihnachtsgeschichte lenkt den Blick auf das Kind in der Krippe. Im Kind in der Krippe sehen wir wie bei jedem Kind, wie wunderbar das Geschenk des Lebens ist. Kein Mensch gibt sich das Leben selbst. Gott schenkt Leben. Im Kind in der Krippe verbindet Gott sich auf ganz besondere Weise mit dem menschlichen Leben. Gott selbst wird Mensch, Gott liebt das Leben und die Menschen. Das Kind in der Krippe ist zugleich Gottes Friedensbotschaft für diese Welt.

Von Anfang an ist das Leben des Kindes verletzlich und bedroht. Ich schaue an diesem Weihnachtsfest besonders auf Kinder, deren Leben bedroht ist - von Krieg und Gewalt, von Elend und Not. Es ist entsetzlich, wie Menschen – und besonders die Kinder – in den Kriegen dieser Welt leiden – in der Ukraine, in Israel und Palästina und anderswo.

Die Weihnachtsgeschichte erzählt: Der Heiland, der Retter dieser Welt, ist wie alle Kinder auf die Sorge und Fürsorge angewiesen. Mehr noch: Jesus braucht selbst Rettung vor der Gewalt, die sein Leben bedroht. Sein Leben steht für die große Vision vom Frieden für alle Menschen. Und so bitte ich mit dem Blick auf die Krippe, dass Gott Menschen Kraft gibt, füreinander da zu sein und den Frieden zu suchen - für das Kind in der Krippe und alle Kinder dieser Welt.“ 

Fotos: Matern/Bongard