
Dekanat lässt in Bad Ems die 1970-er Jahre aufleben
Teilnehmende schwelgen in Zeiten toller Schlager, TV-Serien und erster Liebe
BAD EMS/RHEIN-LAHN. (24. Februar 2020) Suzi Quatro und „Simon & Garfunkel“, Bonanza und der Blaue Bock – in Bad Ems wurde jetzt in alten Zeiten der 1970-er Jahre geschwärmt. Ralf Skähr-Zöller, der im evangelischen Dekanat Nassauer Land innovative Angebote für die Generation im Alter jenseits der „55“ macht, hatte die Idee zu dem Revival; immerhin begann mit dem Jahr 2020 eine Dekade, die für genau jene Altersgruppe sehr prägend war.
So konnte er zu dem Goldenen Jubiläums-Rückblick in Musik und Erzählungen viele Gleichgesinnte begrüßen und dies an einem sehr passenden Ort, dem Beatles-Museum „Yellow Submarine“ in Bad Ems. Auch wenn der Erfolg der Band kurz zuvor in den 1960-er Jahren begann, bot der nostalgische Charme des Cafés mit Accessoires und jeder Menge Musik dieser Zeit doch die ideale Kulisse für die stimmungsvolle Rückschau. „Für uns war das eine ganz wichtige Zeit, die wir als prägend in Erinnerung haben“, sagte Skähr-Zöller. Trotzdem sei sie an unterschiedlichen Orten wie etwa zwischen DDR und BRD, im Ruhrgebiet oder an der Lahn verschieden wahrgenommen worden.
Der Referent gab immer wieder Denkanstöße zum munteren Austausch von den Lieblingsliedern und -sendungen über politische Schlagzeilen bis hin zur Ersten Liebe. Die nahmen die jung gebliebenen Gäste im Alter zwischen 47 und 67 gern und dankbar auf, klönten über handylose Freizeitgestaltung, Bandsalat im Kassettenrekorder, strenge Erziehung, tolle Haarpracht und grelle Hosen und Hemden, erste Liebschaften, rauschende Tanznächte in Discos samt Hausarrest und Fernsehverbot bis hin zum Testbild in den drei einzigen TV-Sendern, die es gab.
Skähr-Zöller erinnerte an Slogans wie „Jute statt Plastik“ in der politischen Diskussion („das hat an Aktualität ja nichts verloren“) ebenso wie den Protest gegen den Bau von Atomreaktoren oder die Emanzipation der Frauen, die bis dato noch ihren Mann um Erlaubnis fragen mussten, wenn sie arbeiten wollten. Fürs musikalische Schwelgen sorgte Museumsinhaber Axel Ketterer, der Ausschnitte aus der Hitparade oder Ilja Richters Disco an die Wand projizierte. Jürgen Marcus „Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben“ brachte da ebenso in Schwof-Stimmung wie Abbas „Dancing Queen“ oder Hits von Boney M. und den „Village People“.
Gekrönt wurde die Geburtstagsfeier für die Goldenen Siebziger Jahre der heute 60-Jährigen mit einer wunderschönen Torte von Jennifer Gruzka. Da wurde es richtig meditativ, denn als Gegenpol zu den Schlagern erklang andere unvergessliche Musik dieser Zeit: Pink Floyd. Es fiel fast ein wenig schwer, die tolle Torte anzuschneiden. Ebenso wie die meisten Besucher bei all der guten Laune, die die Erinnerungen aufkeimen ließen, kaum glauben konnten, dass seitdem schon 50 Jahre ins Land gezogen sein sollen. Gut, dass es da musikalische Begleiter wie einen Peter Maffay gibt, der mit „Du“ und „Es war Sommer“ damals wie heute Wünsche und Träume in passende Worte und Töne packen kann. Trotz verführerischen Klängen von Pink Floyd: Joints machten an diesem Abend nicht die Runde. Bernd-Christoph Matern
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Beste Laune herrschte im Bad Emser Beatles-Museum, wo Ralf Skähr-Zöller vom Dekanat Nassauer Land die Siebziger Jahre aufleben ließ, die vor 50 Jahren begannen. Axel und Dagmar Ketterer versüßten den stimmungsvollen Rückblick mit Videos und Musik von damals sowie einer leckeren Geburtstagstorte. Fotos: Bernd-Christoph Matern
Schreibwerkstatt zu den 70-ern
Den 1970-er Jahren lässt sich auch während einer zweitägigen Schreibwerkstatt des Dekanats kreativ nachspüren. Die bietet Ralf Skähr-Zöller am Donnerstag 27. Februar und 5. März, jeweils von 15.30 bis 17.30 Uhr in Diez-Freiendiez an. Infos und Anmeldung Telefon 02603-5099271, E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Dekanat Nassauer Land trauert um Ute Talg
61-Jährige war kirchlich vielseitig und auf vielen Ebenen engagiert
ST. GOARSHAUSEN/RHEIN-LAHN. (3. März 2023) Das evangelische Dekanat Nassauer Land trauert um Ute Talg aus St. Goarshausen, die im Alter von 61 Jahren völlig unerwartet verstorben ist. Sie war in vielen kirchlichen Gruppen, insbesondere in der Frauenarbeit und der Kirchenmusik, auf unterschiedlichsten Ebenen engagiert.
Die Verstorbene gehörte zum Vorbereitungsteam für den alljährlichen Dekanatsfrauentag. Darin brachte sie sich sowohl in der Planung als auch als Akteurin auf der Bühne ein. Für den Weltgebetstag war sie schon im Team des Alt-Dekanates St. Goarshausen und hat dort die Vorbereitungstreffen mit organisiert. Zudem vertrat sie viele Jahre das Dekanat beim Landesverband der Evangelischen Frauen in Hessen und Nassau.
Musik und Singen waren eine große Leidenschaft von Ute Talg. Viele Menschen der Region kannten sie, weil sie gleich mehrere Chöre, beispielsweise den Gospelchor Heavens Voice und die Dekanatskantorei, mit ihrer Stimme bereicherte. Mit ihrer klaren Stimme, ihrer Liebe zur Musik und ihrem Gesang war sie auch in ihrem Engagement in anderen Gruppen und Kreisen eine wertvolle Stütze.
In ihrer Kirchengemeinde St. Goarshausen war Ute Talg nicht nur seit 1996 Küsterin und sorgte sich zuverlässig und liebevoll um Kirche und Gottesdienste. Auch in den Gemeindegruppen der Loreleystadt wie etwa im Frauenkreis oder beim Spielenachmittag war sie aktiv. Engagiert und warmherzig habe sie die Verstorbene in all ihren ehrenamtlichen Aufgaben erlebt, die jetzt überall sehr fehlen werde, zeigte sich Anja Beeres, Vorsitzende der Dekanatssynode, betroffen über den plötzlichen Tod. (cm)
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Singen war eine große Leidenschaft der Verstorbenen; so bereicherte sie unter anderem die Dekanatskantorei St. Goarshausen mit ihrer Stimme.