Schreiben in bewegten Zeiten

Evangelische Dekanat Nasssauer Land bietet literarisches Projekt per E-Mail

 RHEIN-LAHN. (22. April 2020) Eine Schreibgruppe per E-Mail bietet das Dekanat Nassauer Land ab Montag, 27. April an. Ralf Skähr-Zöller, Projektleiter für die innovative Arbeit mit jüngeren Seniorinnen und Senioren im Dekanat, freut sich dazu auf viele Interessenten des neuen digitalen Angebots.

„Es ist etwas stiller geworden, weniger Verkehr, leere Straßen, Cafés und viele Geschäfte sind geschlossen. Das öffentliche Leben ist zur Ruhe gekommen. Wir sind achtsam geworden“, schreibt der Referent und Schreibtrainer. Jeder mache eigene Erfahrungen mit Stille, Distanz und Nähe und vielen Lebensveränderungen. Skähr-Zöller: „Und immer gibt es die Phantasie, was wird sein, was kann kommen, wie wird sich unser Leben in Zukunft neu gestalten? Wir begeben uns – angeregt durch Schreibimpulse von mir – in einen Fluss des Schreibens, in dem wir entdecken, was uns gerade bewegt, was sich verändert, was vielleicht neu möglich wird und wir lassen Ideen entstehen, wie die Zeit vielleicht danach sein könnte.“

In dieser E-Mail-Schreibgruppe können Teilnehmende ihre Freude am Schreiben ausleben und sich mit anderen austauschen. Am Ende des Projekts, wenn wieder die Möglichkeit dazu gegeben ist, sollen die Erfahrungen auch persönlich bei einem Treffen ausgetauscht werden.

Zur Vorgehensweise: Nach den Anmeldungen gründet der Referent eine E-Mail-Gruppe und sendet einen Schreibimpuls in die Gruppe. Dadurch sind alle aus der Schreibgruppe in Kontakt und jeder kann seine Texte, wenn er es wünscht, an alle senden. Die Texte sind nur in der Gruppe sichtbar und sie werden auch nicht veröffentlicht. Die Schreibimpulse sendet Skähr-Zöller ein bis zweimal pro Woche zu. Die Teilnahme ist kostenfrei.

Infos und Anmeldung per E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder telefonisch unter 0176-407 46 639.

 

Zehn Abende mit Pfarrer Himmighofen zur Begleitung in schmerzhaftem Prozess

 RHEIN-LAHN. (27. August 2019) Sterben und Trauern sind zwei wichtige Erfahrungen im Leben, die so schwer sein können, dass sie in große Nöte bringen. Das evangelische Dekanat Nassauer Land bietet ab Donnerstag, 5. September, ein zehnteiliges Trauerseminar an, das Trauernde begleiten soll. Geleitet wird das Seminar von Pfarrer Armin Himmighofen, im Dekanat zuständig für die Hospiz- und Trauerarbeit.

„Mit dem Trauern will es manchmal gar nicht besser werden; es fühlt sich an wie eine Krankheit“, so der erfahrene Seelsorger. Die Begleitung von Trauerhelferinnen und -helfern könne da eine Unterstützung darstellen. Das Seminar ist besonders geeignet für Trauernde, die schon vor vier bis sechs Monaten einen lieben Menschen verloren haben. Eine Trauerphase hat in der Regel vier Abschnitte; das Seminar setzt in der dritten Phase an, wenn sich Trauernde kraftlos und allein gelassen fühlen.

Die Teilnahme ist kostenfrei; Ort und Zeit werden bei der Anmeldung bekannt gegeben. Nähere Informationen gibt Pfarrer Himmighofen unter Telefon 0176-76630757 oder per E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.

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Dekanat ist ab 2021 Träger von 18 evangelischen Kindertagesstätten

Kirchenvorstände entlasten: Eppenrod, Langenscheid, Oberlahnstein und Niederwallmenach kommen neu zur „evKiD" hinzu

RHEIN-LAHN. (11. September 2020) Ab 1. Januar übernimmt das Evangelische Dekanat Nassauer Land die Trägerschaft von vier zusätzlichen Kindertagesstätten, deren Verwaltung bislang in den Händen der Kirchengemeinden lag. Mit den Einrichtungen in Eppenrod, Langenscheid, Oberlahnstein und Niederwallmenach steigt die Zahl der unter der Marke „evKiD“ (evangelische Kitas in Dekanatsträgerschaft) vom Dekanat verwalteten Kitas auf 18. Diese besuchen derzeit zirka 1000 Kinder im Alter von knapp einem bis zu sechs Jahren. 335 Mitarbeitende sind dort zurzeit beschäftigt.

Für die zirka 85 Kräfte, die in den vier Kitas ab kommendem Jahr neu beim Dekanat angestellt sein werden, gab es in Miehlen eine Informationsveranstaltung, was der Wechsel der Trägerschaft im Detail für sie und ihr künftiges Arbeitsverhältnis bedeutet. Pfarrer Christian Dolke, stellvertretender Dekan und Vorsitzender des Trägerausschusses, sowie die evKiD-Geschäftsführerin Gabriele Scholz erläuterten mit Vertretern der evangelischen Regionalverwaltung, des Dekanatssynodalvorstandes sowie der Mitarbeitervertretung, dass der Betriebsübergang arbeitsrechtlich mit keinen Verschlechterungen für Arbeitsplatz und -vertrag verbunden ist. Dabei konnten sie auf die in den vergangenen zweieinhalb Jahren gemachten Erfahrungen verweisen; diese seien mit einer besseren Personalentwicklung und einem hilfreichen Austausch unter den Leitungen einhergegangen.

EvkidInfo090920Tisch becrima Dolke und Scholz betonten als ganz wesentlichen Gesichtspunkt, dass die Kirchengemeinden weiterhin für die inhaltliche Konzeption und die religionspädagogische Gestaltung vor Ort verantwortlich bleiben. Allerdings werden deren Kirchenvorstände von den mannigfachen Verwaltungsaufgaben und -anforderungen befreit. „Das war der Grund, warum vor zehn Jahren der Weg zur evKiD eingeschlagen wurde“, erinnerte Dolke. Sowohl zeitlich als auch von den ständig steigenden fachlichen Auflagen fühlten sich die Vorstände überlastet und hätten mancherorts darüber nachgedacht, die Trägerschaft ganz aufzugeben. „Allein zeitlich haben die Kitas die Hälfte bis Dreiviertel der Sitzungszeit ausgemacht“, so Dolke.

Deshalb hatte die Dekanatssynode 2018 der gemeindeübergreifenden Trägerschaft zugestimmt. Damit wurden die Vorstände von „allem Ballast an Verwaltung“ in der Zusammenarbeit mit Kreis und Land befreit, wie der stellvertretende Dekan erklärte.

Ab 1. Januar 2021 hat das Dekanat Nassauer Land die Trägerschaft für insgesamt 18 Kindertagesstätten aus 15 Kirchengemeinden, die sich über den gesamten Rhein-Lahn-Kreis verteilen. Bernd-Christoph Matern

Zum Foto:
Nicht nur aufgrund der Corona-Pandemie blieben viele Stühle leer im Bürgerhaus von Miehlen. Dass der Wechsel der Kita-Trägerschaft von der Kirchengemeinde aufs Dekanat für die dort Beschäftigten nicht mit Änderungen oder gar Nachteilen verbunden ist, hat sich nach zweieinhalbjähriger Erfahrung bereits herumgesprochen. Foto: Matern

Dekanat lässt in Bad Ems die 1970-er Jahre aufleben

Teilnehmende schwelgen in Zeiten toller Schlager, TV-Serien und erster Liebe

 BAD EMS/RHEIN-LAHN. (24. Februar 2020) Suzi Quatro und „Simon & Garfunkel“, Bonanza und der Blaue Bock – in Bad Ems wurde jetzt in alten Zeiten der 1970-er Jahre geschwärmt. Ralf Skähr-Zöller, der im evangelischen Dekanat Nassauer Land innovative Angebote für die Generation im Alter jenseits der „55“ macht, hatte die Idee zu dem Revival; immerhin begann mit dem Jahr 2020 eine Dekade, die für genau jene Altersgruppe sehr prägend war.

So konnte er zu dem Goldenen Jubiläums-Rückblick in Musik und Erzählungen viele Gleichgesinnte begrüßen und dies an einem sehr passenden Ort, dem Beatles-Museum „Yellow Submarine“ in Bad Ems. Auch wenn der Erfolg der Band kurz zuvor in den 1960-er Jahren begann, bot der nostalgische Charme des Cafés mit Accessoires und jeder Menge Musik dieser Zeit doch die ideale Kulisse für die stimmungsvolle Rückschau. „Für uns war das eine ganz wichtige Zeit, die wir als prägend in Erinnerung haben“, sagte Skähr-Zöller. Trotzdem sei sie an unterschiedlichen Orten wie etwa zwischen DDR und BRD, im Ruhrgebiet oder an der Lahn verschieden wahrgenommen worden.

Der Referent gab immer wieder Denkanstöße zum munteren Austausch von den Lieblingsliedern und -sendungen über politische Schlagzeilen bis hin zur Ersten Liebe. Die nahmen die jung gebliebenen Gäste im Alter zwischen 47 und 67 gern und dankbar auf, klönten über handylose Freizeitgestaltung, Bandsalat im Kassettenrekorder, strenge Erziehung, tolle Haarpracht und grelle Hosen und Hemden, erste Liebschaften, rauschende Tanznächte in Discos samt Hausarrest und Fernsehverbot bis hin zum Testbild in den drei einzigen TV-Sendern, die es gab.

Skähr-Zöller erinnerte an Slogans wie „Jute statt Plastik“ in der politischen Diskussion („das hat an Aktualität ja nichts verloren“) ebenso wie den Protest gegen den Bau von Atomreaktoren oder die Emanzipation der Frauen, die bis dato noch ihren Mann um Erlaubnis fragen mussten, wenn sie arbeiten wollten. Fürs musikalische Schwelgen sorgte Museumsinhaber Axel Ketterer, der Ausschnitte aus der Hitparade oder Ilja Richters Disco an die Wand projizierte. Jürgen Marcus „Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben“ brachte da ebenso in Schwof-Stimmung wie Abbas „Dancing Queen“ oder Hits von Boney M. und den „Village People“.

Gekrönt wurde die Geburtstagsfeier für die Goldenen Siebziger Jahre der heute 60-Jährigen mit einer wunderschönen Torte von Jennifer Gruzka. Da wurde es richtig meditativ, denn als Gegenpol zu den Schlagern erklang andere unvergessliche Musik dieser Zeit: Pink Floyd. Es fiel fast ein wenig schwer, die tolle Torte anzuschneiden. Ebenso wie die meisten Besucher bei all der guten Laune, die die Erinnerungen aufkeimen ließen, kaum glauben konnten, dass seitdem schon 50 Jahre ins Land gezogen sein sollen. Gut, dass es da musikalische Begleiter wie einen Peter Maffay gibt, der mit „Du“ und „Es war Sommer“ damals wie heute Wünsche und Träume in passende Worte und Töne packen kann. Trotz verführerischen Klängen von Pink Floyd: Joints machten an diesem Abend nicht die Runde. Bernd-Christoph Matern

Zu den Fotos:
Beste Laune herrschte im Bad Emser Beatles-Museum, wo Ralf Skähr-Zöller vom Dekanat Nassauer Land die Siebziger Jahre aufleben ließ, die vor 50 Jahren begannen. Axel und Dagmar Ketterer versüßten den stimmungsvollen Rückblick mit Videos und Musik von damals sowie einer leckeren Geburtstagstorte. Fotos: Bernd-Christoph Matern

 

Schreibwerkstatt zu den 70-ern

Den 1970-er Jahren lässt sich auch während einer zweitägigen Schreibwerkstatt des Dekanats kreativ nachspüren. Die bietet Ralf Skähr-Zöller am Donnerstag 27. Februar und 5. März, jeweils von 15.30 bis 17.30 Uhr in Diez-Freiendiez an. Infos und Anmeldung Telefon 02603-5099271, E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

KantoreiLutheroratorium LO011017Alle4 becrima  

Dekanat Nassauer Land trauert um Ute Talg

61-Jährige war kirchlich vielseitig und auf vielen Ebenen engagiert

ST. GOARSHAUSEN/RHEIN-LAHN. (3. März 2023) Das evangelische Dekanat Nassauer Land trauert um Ute Talg aus St. Goarshausen, die im Alter von 61 Jahren völlig unerwartet verstorben ist. Sie war in vielen kirchlichen Gruppen, insbesondere in der Frauenarbeit und der Kirchenmusik, auf unterschiedlichsten Ebenen engagiert.

Die Verstorbene gehörte zum Vorbereitungsteam für den alljährlichen Dekanatsfrauentag. Darin brachte sie sich sowohl in der Planung als auch als Akteurin auf der Bühne ein. Für den Weltgebetstag war sie schon im Team des Alt-Dekanates St. Goarshausen und hat dort die Vorbereitungstreffen mit organisiert. Zudem vertrat sie viele Jahre das Dekanat beim Landesverband der Evangelischen Frauen in Hessen und Nassau.

Musik und Singen waren eine große Leidenschaft von Ute Talg. Viele Menschen der Region kannten sie, weil sie gleich mehrere Chöre, beispielsweise den Gospelchor Heavens Voice und die Dekanatskantorei, mit ihrer Stimme bereicherte. Mit ihrer klaren Stimme, ihrer Liebe zur Musik und ihrem Gesang war sie auch in ihrem Engagement in anderen Gruppen und Kreisen eine wertvolle Stütze.

In ihrer Kirchengemeinde St. Goarshausen war Ute Talg nicht nur seit 1996 Küsterin und sorgte sich zuverlässig und liebevoll um Kirche und Gottesdienste. Auch in den Gemeindegruppen der Loreleystadt wie etwa im Frauenkreis oder beim Spielenachmittag war sie aktiv. Engagiert und warmherzig habe sie die Verstorbene in all ihren ehrenamtlichen Aufgaben erlebt, die jetzt überall sehr fehlen werde, zeigte sich Anja Beeres, Vorsitzende der Dekanatssynode, betroffen über den plötzlichen Tod. (cm)

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Singen war eine große Leidenschaft der Verstorbenen; so bereicherte sie unter anderem die Dekanatskantorei St. Goarshausen mit ihrer Stimme.