Jugendaustausch2017 DNL

Drei Wochen Alltag Gleichaltriger in Tansania kennen lernen

Evangelische Jugend und Arbeitskreis des Dekanats laden junge Erwachsene zur Reise nach Mabira ein

RHEIN-LAHN. (16. Januar 2022) Zu einer Reise nach Tansania lädt das evangelische Dekanat Nassauer Land in den Sommerferien vom 22. Juli bis zum 12. August junge Leute aus dem Rhein-Lahn-Kreis ein. Im Partnerdistrikt des Dekanats, in Mabira, wird die Gruppe Gleichaltrigen begegnen und knapp drei Wochen lang die Chance haben, deren Alltag kennen zu lernen, ins Gespräch zu kommen, Gedanken auszutauschen und Freundschaften zu schließen.

Jugendaustausch2017 Hausbau KatharinaMatern„Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet eine tolle Begegnung“, erklärt Dekanatsjugendreferent Torsten Knüppel vom Vorbereitungsteam. „Unsere Gastgeber möchten uns einen Einblick in ihren Alltag gewähren und zeigen uns unter anderem eine Ausbildungsstätte für Handwerksberufe, die wir vom Dekanat mitfinanzieren. So lernen wir ihre Lebensweise kennen und verstehen“, so Knüppel. Im Austausch erfahren sie, was junge Menschen in Tansania bewegt und wie diese beispielsweise ihre Freizeit gestalten. Das Programm können die jungen Leute selbst mitgestalten.

Bewerben können sich 18- bis 27-Jährige, die sich entwicklungspolitisch engagieren möchten und offen sind für eine fremde Kultur. Knüppel: „Unsere Partnerschaft wird durch die Begegnungen vor Ort lebendig, und die Mitreisenden erwerben eine ausgeprägte interkulturelle Kompetenz“.

Jugendaustausch2017 Hausbau Steinvon2013 KatharinaMaternDie Kosten für die Reise vom 22. Juli bis zum 12. August belaufen sich dank zahlreicher Zuschüsse auf rund 650 Euro. Die Reiseleitung haben Katharina Matern und David Metzmacher. Wer Näheres zur Reise erfahren möchte, erhält Informationen bei Torsten Knüppel unter Telefon 0174-5752277 oder E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Außerdem wird es zwei Informationsabende geben, in denen erläutert wird, was die Mitreisenden erwartet, welche Voraussetzungen sie mitbringen sollten und was alles im Vorfeld der Reise zu beachten und regeln ist. Einmal gibt es eine Online-Veranstaltung am Donnerstag, 9. Februar um 19 Uhr sowie eine Präsenz-Veranstaltung am Freitag, 10. Februar um 19 Uhr im Haus Beielstein in Nassau.

10 Jahre Jugendpartnerschaft

Die Jugendbegegnungen wurden vom Arbeitskreis Nassau-Mabira als Nachwuchsprogramm der vor mehr als vier Jahrzehnten gegründeten Partnerschaft ins Leben gerufen. Im Sommer 2013 waren erstmals acht junge Erwachsene aus dem Dekanat Nassauer Land im Alter von 18 bis 26 Jahren zu Gast in Mabira. 2015 folgte der Gegenbesuch im Rhein-Lahn-Kreis. Alle zwei Jahre wechseln die Besuche und Begegnungen zwischen Mabira und dem Nassauer Land. Jetzt steht wieder der Besuch in Tansania an, der aufgrund der Corona-Pandemie im Jahr 2021 nicht stattfinden konnte. (bcm)

Zu den Fotos:

Der Gemeinschaftsgeist war groß beim Jugendaustausch 2017. Unter anderem bauten die jungen Leute aus dem Rhein-Lahn-Kreis mit Gleichaltrigen in Mabira gemeinsam ein Haus. Dabei wurden auch Steine genutzt, die bereits zur Gründung der Jugendpartnerschaft im Jahr 2013 gebrannt worden waren. Fotos: Metzmacher/Matern

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In Mabira sollen nicht nur Bäume gepflanzt werden

Nach drei Wochen im Nassauer Land nimmt Delegation aus Partnerdistrikt in Tansania viel Wissen mit – Inklusion als Thema

RHEIN-LAHN. (10. Oktober 2022) Jede Menge Anregungen in Sachen Forstwirtschaft, Tierhaltung, Honiggewinnung sowie zur Trinkwasserversorgung und Abwasserbeseitigung hat eine sechsköpfige Besuchsdelegation aus Mabira in Tansania nach ihrem dreiwöchigen Aufenthalt im Nassauer Land mit in die Heimat genommen. Neben viel praktischem Wissen wurden erste Informationen für ein neues Projekt ausgetauscht, mit dem Kinder mit einer Behinderung besser unterstützt werden sollen anstatt sie aus Scham zu verstecken. Über allem Austausch prägten Gemeinschaftsgeist und Herzlichkeit die Begegnung.

MabiraAbschlussKrebsDankt becrima „Das hat unsere seit 41 Jahren bestehende Partnerschaft gefestigt und gezeigt: Sie lebt“, zog Reverent Forcus Rutaba beim Abschlussabend in Kördorf eine erste Bilanz nach der Reise ins deutsche Partner-Dekanat. Auch wenn anhaltende Trockenheit die deutschen Wälder gerade vor große Probleme stellt – die Gäste aus Mabira zeigten sich von der Wald-Bewirtschaftung beim Besuch des Forstamtes Lahnstein beeindruckt. „Ich will jetzt auch mal einen Baum pflanzen und schauen, wie das klappt“, hat sich Edina Kasilia vorgenommen. Wie man Nahrungsmittel länger aufbewahren kann, gefiel Imelda Mutungirehi sehr gut. Marmelade einzukochen, war ihr bislang unbekannt. Ihren Gastfamilien machten die vier Frauen und zwei Männer allesamt ein großes Kompliment für die Herzlichkeit, mit der sie aufgenommen wurden und für das tolle Essen, mit dem sie verpflegt wurden.

Tief beeindruckt hatte die Delegation ein Besuch der Erich Kästner-Schule in Singhofen. Schulleiterin Heike Schuh gewährte den Gästen aus Tansania Einblick in Räumlichkeiten und den Tagesablauf in den 22 Klassen mit 162 Schülerinnen und Schülern und ihren unterschiedlichen Förderbedarfen und erklärte, wie dort die sechs- bis 19-Jährigen mit einem Handicap unterrichtet werden. Auch über Beschäftigungsperspektiven nach der Schule informierte Schuh die interessierten Gäste. Die Delegation aus Mabira wollte wissen, wie denn die Kinder von so weit her überhaupt nach Singhofen kommen. Zum Schulbesuch in Mabira sind dazu jeden Tag weite Strecken zu Fuß zurückzulegen. Im Umkreis der Region Mabira gebe es zwar eine Einrichtung, die Kinder mit körperlichen Behinderungen aufnimmt, wie Reverent Forcus Rutaba berichtete. Problematisch sei allerdings deren Beförderung, wenn sie dort nicht wie in einem Internat wohnen könnten.

Mabira0922 BesuchEKSSinghofen becrima Sabine Menze gab die Anregung für das Inklusions-Projekt. „Ich würde mir wünschen, dass in Mabira Kinder und Jugendliche mit einer Behinderung nicht mehr versteckt, sondern gefördert werden und dass Männer ihre Frauen nicht mehr verlassen, wenn diese ein besonderes Kind zur Welt gebracht haben“, beschreibt das Mitglied des Arbeitskreises Nassau-Mabira ihr Herzensanliegen. Mit ihrem Ehemann Dietmar Menze will sie noch im Oktober eine private Reise nach Mabira machen, um vor Ort mögliche Schritte für mehr Inklusion im Partnerdistrikt zu besprechen. Dabei können die Beiden auf Unterstützung hoffen. „Uns hat das sehr beeindruckt, wie hier mit behinderten Kindern umgegangen wird“, erzählen Grundschullehrerin Aneth Lutambika und Evangelistin Nyamilembe Kahwa beim Abschlussabed. Auch die technischen Hilfsmittel waren Neuland für sie. „Wir haben da viel gelernt, um die Situation auch für die betroffenen Kinder in Mabira zu verbessern.“

MabiraAbschlussTanzGeschenkDekanin becrima Der Vorsitzende des Arbeitskreises Berthold Krebs dankte allen, die die Begegnung ermöglicht hatten, den Gastfamilien, den stillen Helferinnen im Hintergrund und auch den Kooperationspartnern, die besucht wurden. Und er dankte Gott, dass keiner erkrankt sei, was in diesen Zeiten ja auch nicht selbstverständlich sei. Krebs warb außerdem für eine Reise nach Mabira, mit der im kommenden Jahr die Jugendpartnerschaft gefestigt werden soll und zu der junge Erwachsene im Alter bis etwa 25 Jahre eingeladen sind. Durch die Corona-Pandemie war auch dabei der zweijährige Besuchsrhythmus durchkreuzt worden.

„Vielen Dank für all das Licht, dass ihr mitgebracht habt“, gab Dekanin Kerstin Janott den Gästen mit auf den Heimweg ins gut 6000 Kilometer vom Rhein-Lahn-Kreis entfernte Mabira. Dazu zählten auch die Offenheit und Freude, die sich auch am Abschiedsabend noch einmal im Austausch von Gastgeschenken und in fröhlichem Tanz Bahn brach. Bernd-Christoph Matern

Hier ein Bericht vom Empfang der Gäste aus Mabira.

Hier ein Bericht vom Fest der Kulturen mit Bischof Bagonza.

Hier ein Bericht vom Dekanatsfrauentag.

Zu den Fotos:
Herzlich und lehrreich war die Begegnung einer Delegation aus Mabira in Tansania, die drei Wochen im Partnerdekanat Nassauer Land zu Gast war. Der Aufenthalt in den Gastfamilien, der Dekanatsfrauentag und das Fest der Kulturen in Nassau zählten zu den emotionalen Höhepunkten der Reise.

Neben Besuchen unter anderem in Handwerksbetrieben, Forstwirtschaft und Verbandsgemeinde-Werken beeindruckte die afrikanischen Gäste auch, wie im Rhein-Lahn-Kreis mit Kindern und Jugendlichen mit einer Behinderung umgegangen wird, als sie die Erich Kästner-Schule in Singhofen besuchten.

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1000 Euro konnte Bildungsreferentin Claire Metzmacher den Gästen aus Mabira als Spende vom Dekanatsfrauentag überreichen. Fotos: Matern

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Dreitägiger Kurs an Rowan-West-Orgel in Nassau – Konzert für Erbauer

Dozent und Interpret in der evangelischen Johanniskirche ist Professor Martin Böcker

A OENa160918KonzertHoch becrima  NASSAU/RHEIN-LAHN. (27. Mai 2024) Einen Orgelkurs bietet die Kirchenmusik im evangelischen Dekanat Nassauer Land von Freitag, 21. bis Sonntag, 23. Juni in der Johanniskirche Nassau an. Bei diesem Orgelkurs werden die klangliche Gestaltung und die spielerische Interpretation von Orgelwerken vermittelt. Der Kurs richtet sich in erster Linie an nebenamtliche Organistinnen und Organisten.

Referent dieses Orgelkurses ist Professor Martin Böcker, der als Kirchenmusiker in Stade gewirkt hatte und als Dozent an der Musikhochschule Hamburg tätig war. Böcker wird an der im Jahr 2018 erbauten Rowan-West-Orgel unterrichten, die im Stil einer norddeutschen Barockorgel konzipiert wurde. Er spielte damals im Beisein des Orgelbauers Rowan West zur Einweihung des neuen Instrumentes (Foto).

Konzert zum Gedenken an Erbauer der Orgel

Böcker wird am Samstag, 22. Juni um 19 Uhr ein Gedenk-Konzert für Rowan West an dem von ihm erbauten Königin-Instrument geben. West ist am 17. Mai 2023 im Alter von 70 Jahren verstorben. Auf dem Programm des Konzertes stehen unter anderem Werke von Heinrich Scheidemann, Samuel Scheidt, Nicolaus Bruhns, Johann Nicolaus Hanff und Dieterich Buxtehude.

Die Erarbeitung von Orgelstücken der Barockzeit aus Norddeutschland steht vorrangig auf dem Programm des Orgelkurses, weiterhin können natürlich auch Werke der Orgelliteratur zum Beispiel aus dem süddeutschen oder mitteldeutschen Raum mitgebracht werden sowie aus anderen Ländern und Epochen wie der Frühromantik. Dazu wird ebenso das gottesdienstliche Orgelspiel unterrichtet werden wie die Liedbegleitung und Introduktionen zu Kirchenchorälen.

Weitere Infos und Anmeldung bei den Dekanatskantoren Markus Ziegler und Ingo Thrun unter Telefon 06772 - 961 463 und 02603 - 504105 sowie per E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! und Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.

Hier können Sie einen Flyer mit detaillierten Infos zum Orgelkurs herunterladen 

Fotos: becrima

Obstbaumbluete Ruhestand Foto skaehr zoeller

Seminar rund um den Ruhestand

Evangelisches Dekanat bringt an drei Abenden ins Gespräch unter dem Motto „Die Zeit ist jetzt“

RHEIN-LAHN. (17. April 2023) „Die Zeit ist jetzt“ ist der Titel eines dreiteiligen Seminars rund um den Ruhestand, das vom evangelischen Dekanat Nassauer Land und der Kirchengemeinde Nassau ab Donnerstag, 27. April angeboten wird. Dabei werden sich die Teilnehmenden an drei Abenden über die mit dem neuen Lebensabschnitt einhergehenden Veränderungen, Herausforderungen und Chancen austauschen.

„Wenn der Ruhestand konkreter wird, stellen sich neue Fragen“, sagt Ralf Skähr-Zöller von der Projektstelle für innovative Arbeit mit jüngeren Seniorinnen und Senioren des Dekanats, der das Seminar im Gemeindehaus in Nassau leitet. Der Tagesrhythmus, der zuvor oft eng getaktet und vom Beruf bestimmt war, müsse neu gestaltet und erlebt werden. „Wie kann ich meine Lebensphase gut gestalten, was bleibt und was hat die Kraft der Veränderung, was sind meine Wünsche, Visionen und Ideale in dieser Zeit und wie kann ich meinen Ruhestand genießen?“, nennt der Referent Fragen, die aufgegriffen werden. Die drei Themenabende sind für Menschen gedacht, die in den kommenden Jahren in den Ruhestand gehen oder sich bereits im Ruhestand befinden.

Die Termine und Themen:

Donnerstag, 27. April: Rückblick und Loslassen,

Donnerstag, 4. Mai: Schauen, was kommt,

Donnerstag, 11. Mai: Gestalten, Anfangen, Ermutigen.

Die Abende beginnen jeweils um 18 Uhr und enden um zirka 19.30 Uhr; die Teilnahme ist kostenlos.

Anmeldungen werden per Mail erbeten unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder Telefon 0176-40746639.

Zum Foto:
Passend zum Frühling lädt Ralf Skähr-Zöller zu einem Seminar rund um den Ruhestand ein, wenn ein neuer Lebensabschnitt beginnt. Foto: Skähr-Zöller

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Dreyer: Evangelische Kirchen sind uns wichtige Partner

Spitzengespräch zwischen Landesregierung und den Kirchen über aktuelle Herausforderungen

MAINZ/DARMSTADT/RHEIN-LAHN. (30. November 2023) Die rheinland-pfälzische Landesregierung hat sich mit den Leitungen der Evangelischen Kirchen in Rheinland-Pfalz ausgetauscht. Im Fokus des Gesprächs stand neben den politischen Herausforderungen und dem gesellschaftlichen Klima auch die Situation der Evangelischen Kirchen in Rheinland-Pfalz.

Dabei wurde insbesondere die Gefährdung des sozialen Zusammenhalts diskutiert. Ministerpräsidentin Malu Dreyer erklärte dazu: „Die freie Ausübung des Glaubens bleibt oberstes Ziel der Landesregierung. Intoleranz gegenüber anderen Religionen bedrohen den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die demokratische Grundordnung. Rheinland-Pfalz ist ein Land der gesellschaftlichen Vielfalt und des guten Zusammenlebens. Unser höchstes Gut ist die Würde des Einzelnen. Die Evangelischen Kirchen sind uns wichtige Partner, mit denen wir gemeinsam für eine vielfältige, offene Gesellschaft frei von Gewalt eintreten.“

Spitzengespraech 11 2023Alle Foto StaatskanzleiRLPIm Fokus des Gesprächs standen insbesondere der Austausch über aktuelle Fragen der Flüchtlingspolitik. Angesichts der Kriege in Europa und im Nahen Osten sowie deren Auswirkungen sehe man sich mit aktuell wachsenden Herausforderungen konfrontiert. „Humanitäre Grundwerte und eine gemeinsame Ordnungspolitik in Europa stehen weiterhin an erster Stelle“, betonte die Ministerpräsidentin. „Für uns ist klar: Wir stehen zu unserer Verantwortung für diejenigen, die vor Krieg, Leid und Not fliehen.“

Das Engagement der Kirchen im Bereich der Integration sei unverzichtbar, ergänzte Integrationsministerin Katharina Binz. „Ob in der Migrationsberatung, in Begegnungsstätten oder Sprachkursen – die haupt- und ehrenamtlichen Kräfte unterstützen Migrantinnen und Migranten und tragen entscheidend dazu bei, dass die Menschen in unserer Gesellschaft Fuß fassen und heimisch werden.“ Mit dem Landesaktionsplan gegen Rassismus und Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit unterstütze die Landesregierung diskriminierte Gruppen durch direkte Hilfsangebote und Empowerment-Maßnahmen. Öffentlichkeitsarbeit wie die Social-Media-Kampagne #SrollNichtWeg informiere darüber hinaus breit über Ausgrenzung und motiviere zum Engagement für eine Gesellschaft der Gleichwertigkeit, erklärte Binz.

Die Erstellung und Umsetzung des Aktionsplans wird von Beginn an auch von den Kirchen begleitet. Der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), Volker Jung (Darmstadt), erinnerte daran, dass es eine Herausforderung bleibe, Migrations- und Flüchtlingspolitik „humanitär und zukunftsorientiert zu gestalten“. Er widerspreche der sich politisch immer stärker verbreitenden Haltung, Flüchtlingspolitik „im Wesentlichen unter repressiven Gesichtspunkten zu betrachten“. Bereits jetzt sei dagegen absehbar, dass „statt einer zurückweisenden eine zukunftsweisende Migrationspolitik gefragt ist, die humanitäre Gesichtspunkte, wirtschaftliche Notwendigkeiten und soziale Teilhabe miteinander verbindet“. So könnten hierzulande lebende Geflüchtete beispielsweise leichter und unbürokratischer Zugang zum Arbeitsmarkt erhalten, um sie auch gesellschaftlich besser zu integrieren. Dies sei letztlich angesichts des zunehmenden Mangels an Arbeitskräften auch ein Beitrag zum langfristigen Schutz des Wohlstands in Deutschland.

Hass und Hetze würden in erschreckender Weise zunehmen. Die freiheitlich-demokratische Gesellschaft sei heute mehr denn je gefordert, das friedliche Zusammenleben zu schützen, unterstrich Ministerpräsidentin Dreyer. Rheinland-Pfalz sei ein tolerantes und weltoffenes Land.

„Ich spüre seit einiger Zeit, dass sich das gesellschaftliche Klima leider verändert. Der Ton – nicht nur gegenüber der Politik – wird rauer. Das macht mich sehr nachdenklich. Gerade in diesen Zeiten ist mir der Austausch mit den Vertreterinnen und Vertretern der Kirchen ein besonderes Anliegen. Wir müssen dieser Entwicklung gemeinsam entgegentreten“, so Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt. „Wir nehmen es oft als selbstverständlich hin, aber der gesellschaftliche Frieden und das friedliche Zusammenleben der Religionen sind auch für die Zukunft unseres Wirtschaftsstandortes von großer Bedeutung.“ Dies werde gerade angesichts der aktuellen Konflikte in vielen Regionen der Welt deutlich.

Neben Maßnahmen zum Klimaschutz war ein weiterer Schwerpunkt des Gesprächs die aktuelle Situation der Evangelischen Kirche in Rheinland-Pfalz, die etwa durch hohe Tarifabschlüsse die Kirchen vor große finanzielle Herausforderungen stellten. „Kirchen sind nach wie vor auch Orte der Gemeinschaft. Sie bieten Menschen die Möglichkeit, sich zu treffen, auszutauschen und gemeinsam ihren Glauben zu leben. Gerade in diesen Krisenzeiten ist der Dialog unverzichtbar. Viele Menschen sind verunsichert. Aber in Krisenzeiten gibt es keine einfachen Antworten. Es gilt, einander zuzuhören, zu verstehen, welche Ängste und Sorgen Menschen umtreiben. Dazu leisten Kirchen einen entscheidenden Beitrag. Es ist unser aller Verantwortung, dass alle in unserem Land frei und selbstbestimmt leben können. Dazu gehört auch die freie Ausübung ihrer Religion“, betonte Wissenschaftsminister Clemens Hoch.