Jung: Trauer, Dank, Vergebung und Neuorientierung sind nötig

Gedanken von Kirchenpräsident Volker Jung ein Jahr nach dem Beginn der Corona-Pandemie in Deutschland

Jung 2018 Portrait 1 EKHN NeetzDARMSTADT/RHEIN-LAHN. (16. März 2021) Zum Jahrestag der Ausrufung der Pandemie durch die Weltgesundheitsorganisation WHO hat sich der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung in einem Schreiben an die rund 1.100 evangelischen Gemeinden im Kirchengebiet zwischen Biedenkopf und Neckarsteinach gewandt. Vor einem Jahr schlossen am 16. März daraufhin beispielsweise Schulen in Hessen und Rheinland-Pfalz. Jung regt in dem aktuellen Brief an, sich mit Gottesdiensten vor Ort am bundesdeutschen Gedenken für die Opfer der Corona-Pandemie am 18. April zu beteiligen. In rheinland-pfälzischen Worms soll dazu eine Feier für die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) stattfinden, die per Internet übertragen werden soll. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hatte zuletzt zu einem landesweiten Gedenken aufgerufen.

Gleichzeitig kündigte Jung an, dass sich die hessen-nassauische Kirche zum bevorstehenden Osterfest mit einem persönlichen Brief an die rund 1,5 Millionen Mitglieder wenden werde. Angesichts der anhaltenden Pandemie-Lage wolle die Aktion unter dem Motto „Osterhoffnung“ ein positives Signal für die Menschen setzen. Jung nehme wahr, dass trotz neuer Perspektiven wie zunehmender Impfungen, „die Zeit jetzt sehr schwierig ist“. Die innere Anspannung und die Belastungen blieben beispielsweise in Familien oder bei Menschen hoch, die um die berufliche Existenz bangen. Kirche könne, auch im kritischen Blick auf die Bewältigung der Corona-Krise einen Beitrag dazu zu leisten, dass „wir im Umgang miteinander nicht kritiklos sind, aber auch genau wahrnehmen und zeigen, was es bedeutet, wenn Menschen zu Fehlern stehen und barmherzig sind“.

Pandemie bleibt Herausforderung für den Glauben

Nach Worten Jungs ist die Corona-Pandemie auch eine „Herausforderung für den Glauben“. Der christliche Glaube beantworte zwar nicht alle Fragen in der Krise wie etwa die nach dem „Warum“ des Leids beantworten. Er gebe aber „Halt und Kraft“ im Leben. Jung verwies dabei auch auf die „Geduld als geistliche Gabe und Tugend“ hin. In der aktuellen Lage könne es helfen, „Gott um die Gabe der Geduld zu bitten“, um aus dem „Glauben heraus Hoffnungsperspektiven zu gewinnen“. Jung: „Das ist es, worum es jetzt geht. Für die Zeit der Pandemie und die Zeit danach, die hoffentlich bald kommt.“  Dazu gehöre, auch dem Gedenken und der Trauer Raum zu geben und zugleich zu fragen, „wie ein Weg zurück ins Leben aussehen kann. Jung: „ Der wird nicht einfach sein, weil ein einfaches ‚Weiter-wie-vorher‘ nicht geht. Es wird Räume brauchen für Vergebung, für Dank und für ‚Neuorientierung.“ 

Hier kann der gesamte Brief an die Gemeinden zu Passion und Ostern 2021 abgerufen werden.

HoffnungSaenEKD 02 2023

Ein Jahr zwischen praktischer Hilfe und Hoffen

Kirchengemeinden im Rhein-Lahn-Kreis bieten Friedensandachten auf Plätzen und in Gotteshäusern

RHEIN-LAHN. (22. Februar 2023) Am Freitag, 24. Februar jährt sich der Beginn des Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine. Viele Kirchengemeinden im Rhein-Lahn-Kreis nehmen das zum Anlass, an diesem Tag mit Andachten in Kirchen und auf öffentlichen Plätzen an das verheerende Leid zu erinnern, das der Krieg zigtausend Menschen antut und bitten um Frieden. Für die Christen im Rhein-lahn-Kreis war es vor allem ein Jahr der unermüdlichen praktischen Nächstenliebe und Hilfe und der Hoffnung auf Frieden.

Sowohl die evangelische Kirche in Deutschland als auch der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) Volker Jung hatten zu Friedensgebeten aufgerufen. „Anlässlich des Jahrestages des Kriegsbeginns bitte ich Sie, der Menschen in der Ukraine besonders zu gedenken und für die Opfer des Krieges und für Frieden zu beten“, schrieb Jung an die mehr als 1000 Gemeinden der EKHN. Der „völkerrechtswidrige Angriff Russlands auf die Ukraine“ habe tausende Menschen getötet und Millionen in die Flucht getrieben, so Jung. Politische Grundüberzeugungen seien angesichts des Krieges binnen Tagen gekippt, friedensethische Positionen in Frage gestellt worden. Jung: „Es ist eine bedrückende Situation, die zutiefst erschüttert und verunsichert. In Friedensgebeten und Gottesdiensten wurde und wird dem immer wieder Sprache und Raum gegeben.“

Jung würdigte zugleich die Arbeit vieler Kirchengemeinden in den zurückliegenden Monaten, die sich für geflüchtete Menschen in großem Maße auch im Rhein-Lahn-Kreis engagiert haben und dies noch tun. Jung: „Sie haben Hilfesuchende gastfreundlich aufgenommen. Sie haben für die Menschen in der Ukraine Spendenaktionen organisiert oder diejenigen in unserem Land unterstützt, die durch die Kriegsfolgen existenziell unter Druck geraten sind.“

In allen Regionen von Diez über Aar und Lahn bis zum Rhein wurden neben Gebeten und wöchentlichen Mahnwachen wie immer noch in Bad Ems mit viel ehrenamtlichem Engagement ganz konkrete Hilfen angeboten, um die Geflüchteten und oftmals traumatisierten Kinder und Frauen zu unterstützen. Kontaktforen, Hilfe bei Behördengängen und Arztbesuchen, die Sammlung von Sachspenden und Sprachkurse wurden etwa initiiert, Wohnraum und finanzielle Hilfe bereitgestellt. Die Hilfsbereitschaft auch in Kooperation mit anderen regionalen Institutionen ist ungebrochen groß.

Krieg sorgt Kinder und Jugendliche

Aber auch in Gemeindegruppen und in der Kinder- und Jugendarbeit des Dekanats Nassauer Land wird der Krieg seit einem Jahr thematisiert. „Viele Ängste und Sorgen kamen bei uns zur Sprache“, berichtet Ailina Neumann vom Jugendhaus in Hahnstätten. Die Kinder und Jugendlichen seien zum Beispiel in der Schule mit Gleichaltrigen aus der Ukraine in Kontakt gekommen. „Dürfen wir überhaupt noch spielen?“, „Wie können wir helfen?“ oder „Was ist, wenn das auch bei uns passiert?“, seien Fragen, die die zehn- bis 18-ährigen Besucher der Einrichtung an der Aar bewegen. Behutsam und mit kind- und jugendgerechten Arbeitshilfen oder im persönlichen Gespräch wurden sie seit dem 24. Februar 2022 im Jugendhaus aufgegriffen.

Das Leid in der Ukraine und die Aufnahme von Flüchtlingen beschäftigt ebenso Konfirmanden und Konfirmandinnen in den evangelischen Kirchengemeinden. „Wir haben überlegt, was Krieg bedeutet und wie Friede werden kann“, berichtet beispielsweise Gemeindepfarrerin Janina Franz aus St. Goarshausen. Ihre Konfigruppe wird die Friedensandacht in der Loreleystadt zum Jahrestag gestalten.

Hier eine Auswahl meist halbstündiger Friedensandachten, die von den Kirchengemeinden im evangelischen Dekanat Nassauer Land am Freitag, 24. Februar angeboten werden:

In der evangelischen Kirche von St. Goarshausen und ebenso in der von Bornich gestalten die Konfi-Gruppen jeweils um 18 Uhr eine Friedensandacht zum Jahrestag des Kriegsbeginns. Zu einer ökumenischen Friedensandacht lädt die evangelische Kirchengemeinde Nassau um 18.30 Uhr in die Johanniskirche ein.

Auf dem Dorfplatz von Hahnstätten wird es um 18 Uhr ein zweisprachiges ökumenisches Friedensgebet geben. „Hoffnung säen“ ist auch das Motto eines Friedensgebetes um 18.30 Uhr in der evangelischen Kirche von Flacht. Der Kriegsopfer gedacht und um Frieden gebetet wird ebenso um 18 Uhr in Oberneisen im Gemeindehaus.

Die christlichen Gemeinden in Diez laden von 16 bis 16.30 Uhr auf den Marktplatz ein, um dort im Singen und Beten ein Zeichen für den Frieden zu setzen und Hoffnung zu säen. (vr/bcm)

 

Online-Gebet mit Pröpstin am Freitagabend via YouTube
Außerdem gibt es um 19.30 Uhr ein Online-Gebet, an dem sich prominente Kirchenvertreterinnen beteiligen; es wird über den YouTube-Kanal von „Deutschland betet“ gestreamt. Dabei beten auch Menschen aus Russland und der Ukraine gemeinsam für den Frieden. Das Gebet wird geleitet von Henriette Crüwell, Pröpstin für Rheinhessen und Nassauer Land, sowie von Schwester Vernita der katholischen Schönstatt-Bewegung. Zudem werden der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK), Erzpriester Radu Constantin Miron, sowie weitere kirchlich Vertreter zu Wort kommen und ein ukrainischer Chor mitwirken.

Zu den Fotos:
In vielen Kirchengemeinden erinnern auch ein Jahr nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine Kerzen an das Schicksal der Menschen und stehen für die Hoffnung auf ein Ende der Waffengewalt und Frieden. Collage/Foto: Bernd-Christoph Matern

Ein Sommer voller Mendelssohn im Mittelrheintal

Dekanatskantor Markus Ziegler spielt gesamtes Orgelwerk des Komponisten in drei Konzerten an drei Orten

Markus Ziegler Orgel Foto Jennifer Merz MITTELRHEIN/RHEIN-LAHN. (18. Juli 2024) Das gesamte Orgelwerk von Felix Mendelssohn Bartholdy wird in drei Orgelkonzerten am Freitag, 26. Juli in Oberwesel und am Samstag, 3. August in St. Goarshausen sowie am Sonntag, 4. August in St. Goar zu hören sein. Dekanatskantor Markus Ziegler aus Nastätten wird die Werke an den drei Instrumenten spielen.

Mendelssohn komponierte verschiedene Orgelstücke, die für die Musikepoche der Romantik im 19. Jahrhundert von hoher Bedeutung sind. „Mit viel Fantasie und Kreativität schrieb er Musik für das Instrument Orgel und schuf ein Gesamtwerk an wunderbaren und ansprechenden Orgelkompositionen“, erklärt Ziegler. Die drei Orgelkonzerte werden im Rahmen einer Konzertreihe der Internationalen Musikakademie und Festival St. Goar mit ihrem künstlerischen Leiter Falko Hönisch veranstaltet, die sich den musikalischen Werken von Mendelssohn in diesem Sommer widmet.

Die Konzerte sind thematisch nach den jeweiligen Orgelwerken und deren musikalischen und kompositorischen Formen angeordnet:

Im Konzert I am Freitag, 26. Juli um 18 Uhr in der katholischen Liebfrauenkirche Oberwesel stehen die sechs Orgelsonaten auf dem Programm.

Das Konzert II am Samstag, 3. August um 18 Uhr in der evangelischen Nikodemus-Kirche St. Goarshausen stellt Variationen und Choräle vor.

Den Abschluss bildet Konzert III am Sonntag, 4. Augst um 17 Uhr in der evangelischen Stiftskirche St. Goar mit den Präludien und Fugen.

Der Eintritt ist frei.

Zum Foto:

Spielt an drei Orgeln im Mittelrheintal die Orgelwerke von Felix Mendelssohn: Dekanatskantor Markus Ziegler aus Nastätten. Foto: Jennifer Merz

Haushalt Feature becrima

Einblick in den Haushaltsplan 2023

Zahlenwerk des evangelischen Dekanats Nassauer Land liegt in Bad Ems öffentlich aus

RHEIN-LAHN/BAD EMS. (21. November 2023) Der Haushaltsplan für das Haushaltsjahr 2023 des evangelischen Dekanats Nassauer Land liegt zur Einsichtnahme von Montag, 27. November bis Montag, 11. Dezember im Dekanatsbüro des Dekanats, Römerstraße 25 in Bad Ems, öffentlich aus. Interessierte können in dieser Zeit Einblick in das Zahlenwerk nehmen.

Für die Einsicht in die Pläne wird um eine vorherige telefonische Terminvereinbarung gebeten unter Telefon 02603- 509920.

Haushalt Feature becrima

Einblick in Zahlenwerke des Dekanats

Offenlegung von Jahresrechnung 2020 und Haushaltsplan 2022

RHEIN-LAHN/BAD EMS. (7. November 2022) Der Haushaltsplan für das Haushaltsjahr 2022 sowie die Jahresrechnung 2020 des evangelischen Dekanats Nassauer Land liegen zur Einsichtnahme vom 14. bis 25. November 2022 im Dekanatsbüro des Dekanats, Römerstraße 25 in Bad Ems, öffentlich aus. Interessierte können in dieser Zeit Einblick in die Zahlenwerke nehmen.

Für die Einsicht wird um eine vorherige telefonische Terminvereinbarung gebeten unter Telefon 02603- 509920.