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Erntedank 2022: Dankbar sein für Frieden und kostbare Lebensmittel

Konfis engagieren sich für Ernährungsgerechtigkeit in der Welt – Essen und Trinken keine Selbstverständlichkeit

RHEIN-LAHN. (3. Oktober 2022) Am heutigen Sonntag feiern Christen das Erntedankfest. In den Ortschaften des Rhein-Lahn-Kreises steht da in vielen Kirchengemeinden noch immer der Dank für eine gute Ernte an vorderster Stelle, die durch entsprechenden Schmuck in den Altarräumen zum Ausdruck kommt. Dass das keine Selbstverständlichkeit ist, zeigen die rapide steigenden Lebenshaltungskosten, und das machen die immer deutlich spürbareren Auswirkungen des Klimawandels bewusst, die auch hierzulande die Sorgen um eine gute Ernte steigen lassen, von den Hungerkatastrophen andernorts ganz zu schweigen, die Krieg und Lieferausfälle von Getreide noch verstärken.

5000BroteKL290922Feature1 becrima Mit der Aktion „5000 Brote – Konfis backen Brot für die Welt“ engagieren sich deutschlandweit wieder Konfirmandinnen und Konfirmanden für mehr Ernährungsgerechtigkeit in aller Welt. In diesem Jahr ist etwa die Konfi-Gruppe der evangelischen Kirchengemeinde Kaub-Lorch dabei. Sie backte in der Bäckerei Laquai in Lorch unter Anleitung von Firmenchef Frank Laquai Brote, um sie im heutigen Enterdank-Gottesdienst für die Aktion zu verkaufen; auch die Kollekten der Gottesdienste sind traditionell für die Hilfsaktion „Brot für die Welt“ bestimmt.

Aber nicht nur Lebensmittel in solchem Überfluss, dass sie hierzulande noch immer tonnenweise im Abfall landen, sind ein Grund zur Dankbarkeit. Dass die angesichts der vielen Sorgen manchmal schwerfällt, mag verständlich sein. Aber Danken ist nicht erst seit dem Krieg Russlands auf die Ukraine und die daraus resultierenden schmerzlichen wirtschaftlichen Einschnitte in deutschen Landen außer Mode gekommen. Dass Deutschland seit 77 Jahren vor einem Krieg verschont blieb, wurde auch eher selbstverständlich genommen, bevor die schrecklichen Bilder aus der Ukraine das Kriegsleid näher brachten. Mancherorts scheint auch die Dankbarkeit über die Wiedervereinigung Deutschlands schon längst vergessen, an die am morgigen 3. Oktober erinnert wird. Vor 33 Jahren flossen in Ost und West noch Freudentränen über die friedliche Einheit und das Ende der sozialistischen Diktatur.

Vergesslichkeit ist wohl eine der gefährlichsten Gesellschaftskrankheiten. Es scheint eine menschliche Eigenschaft, auch vermeintlich Einfaches erst dann zu schätzen, wenn man es verloren hat; dazu zählt das tägliche Brot sicher ebenso wie der Friede. Danken lädt dazu ein, sich diese Dinge in Erinnerung zu rufen. Mehr Dankbarkeit bewahrt vor Egoismus und blinder Gier, die in der Geschichte bis heute immer wieder Kriege, Leid und Hunger erzeugt haben. Dankbarkeit schenkt dagegen Freude, Zufriedenheit und Zuversicht, die Geist und Seele sättigen und damit sicher auch dem Leib Gesundes tun. Bernd-Christoph Matern

Wer für die Aktion Brot für die Welt spenden möchte, kann das in jedem evangelischen Pfarramt tun oder auch bei allen Banken ud Sparkassen. Infos dazu hier.

Zum Foto:
Die Konfi-Gruppe der evangelischen Kirchengemeinde Kaub-Lorch hat in der vergangenen Woche in der Bäckerei Laquai in Lorch Brot für die Welt gebacken. Foto: Matern

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Erntedankfest bringt 7750 Euro für Flutopfer

Fünf Orts- und die evangelische Emmaus-Gemeinde sorgen mit viel Einsatz für großartiges Spendenergebnis 

 DESSIGHOFEN/RHEIN-LAHN. (1. Dezember 2021) Genau 7750 Euro für die Opfer der Flutkatastrophe im Ahrtal hat das diesjährige Erntedankfest der Ortsgemeinden zwischen Hombach und Mühlbach sowie der evangelischen Emmaus-Kirchengemeinde Schweighausen erbracht. Wilfried Ilgauds, Ortsbürgermeister von Dessighofen, wo das Fest Anfang Oktober stattfand, überreichte in einer kleinen Feierstunde vor dem Gemeindehaus die stolze Spende symbolisch an die Ortsvorsteherin des Altenahrer Stadtteils Kreuzberg Anke Hupperich.

EDFSpende1911 2021RedeOBG becrima „Wir sind uns bewusst, dass diese Spende nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist und das Geld eher als ein symbolischer Beitrag zur Linderung der Schäden beiträgt“, sagte Ilgauds. Keiner der vielen Toten werde dadurch wieder lebendig. Klar sei ebenso, dass es einfach nur Glück war, „dass sich diese Wassermassen nicht bei uns abgeregnet haben“. Auf der Suche nach konkreten Ansprechpartnern im Ahrtal, um den Erlös des Erntedankfestes sinnvoll einzusetzen, habe man mit der Feuerwehr der Verbandsgemeinde Bad Ems-Nassau Kontakt aufgenommen, die auch in Kreuzberg im Einsatz war. So sei das Orga-Team des Festes auf die Privatinitiative von Jens Petry und seiner Mitstreiter aufmerksam geworden, damit die finanzielle Hilfe „1 zu 1“ an einem Ort ankommt, wo sie gebraucht wird.

Ilgauds dankte vor der Spendenübergabe den vielen fleißigen Händen, die das Erntedankfest trotz durch Corona erschwerten Bedingungen mit rund 500 freiwilligen Arbeitsstunden auf die Beine gestellt hatten. Entgegen der Prognosen habe sogar das Wetter während Gottesdienst und Fest mitgespielt. „Es freut mich, dass wir überhaupt feiern konnten und nun den Gewinn wieder für einen sozialen Zweck spenden können.“ Neben dem Erlös aus den Verzehrbons listete Ilgauds sämtliche Spenden von Gemeinden, Firmen und Privatpersonen soweit ihm die Namen bekannt waren, auf, die von 20 bis zu 1000 Euro reichten.

Das unterstützt auch unsere Seele!

EDFSpende1911 2021Hupperich becrima „Wir sind ihnen unendlich dankbar“, sagte Anke Hupperich vor den Vertreterinnen und Vertretern der Ortsgemeinden und der evangelischen Emmaus-Gemeinde. Und die Dankbarkeit gehe weit über die großartige und sehr hilfreiche monetäre Unterstützung hinaus. „Das unterstützt vor allem auch unsere Seele“, so Hupperich. „Eigentlich wohnt ihr weit weg, aber ihr kümmert euch, ihr denkt an uns!“. Die Solidarität, die sich nach der Katastrophe entwickelt habe, sei unglaublich, auch Helfer kämen immer wieder. Im Ahrtal habe man sich oft gefragt: „Warum liegt ihr nicht auf eurem bequemen Sofa?“, so die Ortsvorsteherin. „Es ist einfach fantastisch, wie viel Hilfsbereitschaft wir erleben.“

Dass die Region noch weit von der Normalität entfernt ist, machte die Ortsvorsteherin ebenfalls deutlich, die auch das Erntedankfest selbst besucht hatte. Schon bei ihrer Ankunft in Dessighofen war ihr wieder der grüne Rasen vor dem Gemeindehaus aufgefallen, den man in Kreuzberg gar nicht mehr kennt. 80 Häuser seien noch unbewohnbar. Und das werde entgegen aller Hoffnung auf Weihnachten wohl noch bis zum Frühjahr so bleiben. Immerhin stünden in der Tourismus-Region zahlreiche Ferienwohnungen zur Verfügung, in denen viele Familien jetzt für die kommenden Wochen und Monate untergekommen seien.

EDFSpende1911 2021Funkl Krebs becrimaAlle drei Jahre laden die fünf Ortsgemeinden Dessighofen, Dornholzhausen, Geisig, Oberwies und Schweighausen zusammen mit der Kirchengemeinde zu einem großen Erntedankfest ein, mit dem gleichzeitig immer ein sozialer Zweck verbunden ist. Der Kreis der Veranstalter hat sich durch eine Veränderung der kirchlichen Struktur leicht verändert. Denn mit Gründung der evangelischen Emmausgemeinde Schweighausen war diesmal auch die Ortsgemeinde Dienethal vertreten. Zur Emmausgemeinde gehören neben den Ortschaften des bisherigen Kirchspiels außerdem die Orte Becheln, Dienethal, Misselberg und Sulzbach dazu. Das nächste gemeinsame Erntedankfest ist derzeit im Jahr 2024 in Schweighausen geplant. Wilfried Ilgauds hoffte, dass sich bis dahin nicht nur die Corona-Lage entschärft hat, sondern dass auch konkrete Maßnahmen zum Klimaschutz eingeleitet wurden, damit sich Katastrophen wie im Ahrtal nicht noch häufiger ereignen. Bernd-Christoph Matern

Zu den Fotos:
Trauriger Anlass, der trotzdem Freude bescherte: Dessighofens Ortsbürgermeister Wilfried Ilgauds konnte 7750 Euro als Erlös des diesjährigen Erntedankfestes an die Ortsvorsteherin des Altenahrer Stadtteils Kreuzberg Anke Hupperich überreichen. Das sei nicht nur monitär eine große Unterstützung, sondern auch Motivatiion für die Seelen im Gebiet der Flutkatastrophe.

Neben Vertreterinnen und Vertretern der beteilligten Ortsgemeinden konnte Ilgauds auch die Kirchenvorstandsvorsitzende der Emmaus-Gemeinde Anita Krebs und Pfarrerin Silke Funk zur Spendenübergabe unter den Gästen begrüßen. Fotos: Matern

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Erntedank: Jugendliche backen 5000 Brote für die Welt

Konfi-Aktion startet am 3. Oktober – Eröffnungsgottesdienst in Pfeddersheim bei Worms mit Ulrike Scherf

DARMSTADT/RHEIN-LAHN. (30. September 2021) Konfirmandinnen und Konfirmanden sind auch 2021 eingeladen, Brote zugunsten von Kinder- und Jugendbildungsprojekten zu backen. Die Bäckerbetriebe öffnen für die seit neun Jahren bestehende evangelische Aktion ihre Backstuben auch in der Corona-Pandemie. Die „Konfis“ backen dort selbst Brot und gewinnen dabei einen Einblick in einen handwerklichen Beruf. Aus dem Dekanat Nassauer Land sind in diesem Jahr Jugendliche aus den Kirchengemeinden Hahnstätten und Klingelbach dabei.

Scherf Kanzel Neetz 800x600Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) und Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) eröffnen die Aktion „5000 Brote – Konfis backen Brot für die Welt“ in diesem Jahr zum Erntedanktag am Sonntag, 3. Oktober. Sie startet um 10 Uhr mit einem Gottesdienst in der Evangelischen Kirche in Pfeddersheim beim Worms.

Die Corona-Pandemie hat die Systemrelevanz der Bäckereien nochmals besonders aufgezeigt. Wenn auch eingeschränkt, können Konfirmandinnen und Konfirmanden in manchen Backstuben wieder selbst Teig kneten, Brote formen und den Duft von frischem Brot riechen. Hygiene- und Abstandsregeln in der Pandemie lassen auch weiterhin nur eine bestimmte Anzahl von Menschen in geschlossenen Räumen zu.

Ulrike Scherf, Stellvertretende Kirchenpräsidentin der EKHN, ist erfreut darüber, dass die Aktion 5000 Brote jetzt jährlich durchgeführt wird, statt wie bisher alle zwei Jahre. „Es ist gut, dass nun jeder Konfi-Jahrgang Gelegenheit hat, unmittelbar in Kontakt zu kommen mit der Herstellung eines so grundlegenden Nahrungsmittels, wie es das Brot ist – und sich damit zugleich auch noch für Jugendliche in anderen Ländern zu engagieren“. Claudia Brinkmann-Weiß, Dezernentin für Diakonie und Ökumene in der EKKW, betont: „Die Aktion 5000 Brote verknüpft eindrucksvoll regionales Bäckerhandwerk, kirchliche Konfirmandenarbeit und internationale Solidarität durch die Unterstützung von Brot für die Welt auf eine sehr sinnlich-handwerklich erfahrbare Weise. Sie lehrt damit ganz elementar, dass wir alle und all unser Tun miteinander verbunden sind.“

Nach dem Gottesdienst werden die Brote gegen eine Spende abgegeben, um drei Jugendprojekte von Brot für die Welt in Indien, Äthiopien und Brasilien zu unterstützen. „Diese Aktion ist eine gute Gelegenheit“, so Pfarrerin Almut Kunzmann aus Pfeddersheim, „mit den Konfis etwas ganz Praktisches zu tun und ihnen den Wert des Brotes zu vermitteln. Sie sensibilisiert die Jugendlichen aber auch für die Not in der Welt“.

Seit Beginn der Aktion haben deutschlandweit 52.000 Jugendliche rund 200.000 Brote gebacken und einen Spendenerlös von fast 950.000 Euro für Jugendbildungsprojekte erzielt.

Der Eröffnungsgottesdienst wird gestaltet von: Ulrike Scherf, Stellvertretende Kirchenpräsidentin der EKHN, Claudia Brinkmann-Weiß, Oberlandeskirchenrätin der EKKW, Claus Becker, Stellvertretender Landesinnungsmeister Bäckerinnungsverband Südwest, Oberkirchenrat Detlev Knoche, Leiter des Zentrum Oekumene EKHN und EKKW sowie Pfarrerin Almut Kunzmann und Gemeindepädagoge Peter Kissel mit ihren Konfis aus Pfeddersheim.

Der Eröffnungsgottesdienst am Sonntag wird aufgezeichnet und ist unter www.kurzelinks.de/zentrum-oekumene online abrufbar.

Hintergrund

Die Idee für 5000 Brote – Konfis backen Brot für die Welt“ entstand im Jahr 2012 in Kooperation der beiden evangelischen Landeskirchen in Hessen und des Bäckerinnungsverbands Hessen. Sie war so erfolgreich, dass sie mittlerweile von allen Mitgliedskirchen der Evangelischen  Kirche in Deutschland (EKD) durchgeführt wird und jährlich stattfindet. Hauptaktionszeitraum ist immer zwischen Erntedank und erstem Advent. Weil es jedes Jahr immer wieder neue Konfirmandinnen und Konfirmanden gibt und die Herausforderungen bleiben, wird die Aktion nie langweilig.

Mehr Informationenwww.5000-brote.de

Spendenhinweis

Für diejenigen, die die bundesweite Aktion unterstützen möchten, hat Brot für die Welt die Möglichkeit zur „online-Spende“ eingerichtet:

https://www.brot-fuer-die-welt.de/spenden/5000-brote/

Finanzcafe I55plus minus

Vermögen gestalten, anlegen oder übertragen?

Referentin ist online zu Gast im Finanzcafé der Initiative 55 plus-minus im Dekanat Nassauer Land

RHEIN-LAHN. (11. Januar 2024) Einmal im Monat lädt die Inititiative 55 plus-minus im evangelischen Dekanat Nassauer Land zu einem digitalen Finanzcafé ein. Die Veranstaltung zielt darauf ab, anhand praxisnaher Beispiele darüber aufzuklären, welche Kosten auf Menschen in der Ruhestandsphase zukommen. Dabei geht es um sinnvolle Geldanlagen oder inwieweit bereits die Übertragung von Vermögen an die nächste Generation relevant sein kann. Die interaktive Gestaltung ermöglicht es, Fragen mitzubringen und diese direkt zu stellen.

Am Mittwoch, 17. Januar um 18 Uhr wird die Generationsberaterin Elina Satschek um 18 Uhr Gast im Finanzcafé sein und zum Thema „Erntezeit des Lebens“ – Vermögen gestalten, anlegen oder übertragen?“ praxisnah referieren und mit den Projektteilnehmenden ins Gespräch kommen. Zum Leben im Alter gehören Gedanken, Ideen und Sorgen um das Finanzielle ganz selbstverständlich dazu. Das Finanzcafé will den Austausch unter ähnlich Fragenden und mit Fachleuten unterstützen.


Der Einwahllink zum Zoom-Meeting findet sich in der App Lene-online.de im Terminkalender mit einem Klick in den Termin. Die Teilnahme ist kostenfrei, ergänzende Informationen gibt es unter E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.

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Kleiner Pilgerweg im Aartal erschließt himmlische Größe

Kooperationsprojekt des Kulturhauses Kreml lockt zur Eröffnung viele Gäste zum sinnlichen Erleben von Gottes Schöpfung

PWA110721Bandschnitt becrima RHEIN-LAHN. (16. Juli 2021) Warum in die Ferne schweifen, wenn auch in Corona-Zeiten das Gute liegt so nah? Am vergangenen Wochenende wurde der „Kleine Pilgerweg im Aartal“ eingeweiht. Die 7,3 Kilometer lange Strecke bietet mehr als eine Wanderung durch die heimische Natur. Verse aus Psalm 96 begleiten auf Schritt und Tritt und lassen an sieben Stationen die ganze Größe von Gottes Schöpfung spürbar werden. Hinsehen, Wahrnehmen und Mitnehmen ermöglicht das „Beten mit den Füßen“ auf dem Rundweg zwischen Zollhaus und Rückershausen.

Es ist das erste größere Projekt des vom Kulturhaus Kreml neu gegründeten Bereichs „kreuz & quer“, mit dem christlicher Glaube und Kultur kombiniert und Menschen auf einen gemeinsamen Weg gebracht werden. Ein echtes Kooperationsprojekt mit vielen Beteiligten, zu denen auch die katholischen und evangelischen Kirchengemeinden rund um Zollhaus gehören, wie Roger Schimanski, Leiter des überregional beliebten Kulturzentrums, den vielen Einweihungsgästen auf der Wiese des Kreml erklärte. Wichtig für ihn: „Der Weg ist immer da!“. Sein Dank richtete sich an Pauline Funk von „kreuz & quer“ und Melanie Schmitt, der Initiatorin des Wegs, die damit Glauben erlebbar machen möchte.

PWA110721JanottKreml becrima „Gott zum Gruß, gut zu Fuß“, gratulierte Verbandsgemeinde-Bürgermeister Harald Gemmer den Initiatoren zum neuen Projekt. Der Kreml stehe für tolle Ideen und gerade durch die Pandemie feiere Wandern eine Rennaissance. Wandern mit Hintergrund biete dabei noch mehr: „Pilgern tut der Seele gut, das Reden über Gott und die Welt.“ Gemeinschaft leben und dabei im wahrsten Sinne bodenständig zu sein – so lobte Landrat Puchtler das jüngste Projekt des Kulturhauses: „Was der Kreml auf den Weg bringt, darauf können wir stolz sein, davon profitiert der ganze Rhein-Lahn-Kreis“, so der Landrat. „Danke für diesen schönen Ort“, sagte Pfarrerin Kerstin Janott im Namen des Dekanats Nassauer Land, das die Verwirklichung finanziell unterstützte. „Genau das brauchen wir: Vernetzung in der Region und sich gemeinsam auf den Weg machen.“ Sie wünsche sich, dass der Weg dazu beträgt, sich für Gottes Gegenwart in der Welt zu öffnen und „dass wir mit dem Herzen weit werden“.

PWA140721Pilgerstein becrima Dann wurde das Band zur Eröffnung des Weges durchgeschnitten und die ersten Pilgerinnen und Pilger aus dem ganzen Rhein-Lahn-Kreis machten sich auf den Weg. Unterwegs gab es an der Station „Sprudelndes Wasser“ einen persönlichen Segen vom katholischen Pfarrer John Manickaraj von der Pfarreri St. Christopherus Diezer Land, der Wasser aufs Haupt träufelte, um an die Taufe zu erinnern. An der fast höchsten Stelle des Weges, Station 4 oberhalb von Rückershausen, konnte zu Akkordeonklängen gesungen werden. Unterwegs können „Aarsteine“ nach Belieben gefunden, wieder versteckt oder auch eingesteckt werden, um sich an die Erfahrungen des Wegs und des Psalms zu erinnern, vor allem aber, um ein Bild des Steins auf sozialen Netzwerken zu posten.PWA110721Abendandacht becrima  Über diese und die Site outdooractive.com bewirbt auch das Touristik-Büro der Verbandsgemeinde die neue Tour. Dort gibt's die Wegbeschreibung aufs Smartphone; wobei die Strecke gut ausgeschildert ist. „Wir hatten da in kürzester Zeit schon mehr als 1000 Zugriffe“, freut sich Tourismus-Chef Daniel Schmidt. Die Site finden Sie hier.

Drei Stunden nach der Eröffnung sorgte im Garten des Kreml eine kleine Andacht für einen würdigen Abschluss der Pilgerweg-Premiere, bei der es immerhin weitgehend trocken blieb und der Himmel am Ende des Tages sogar noch die Sonne lachen ließ. Bernd-Christoph Matern

Über Hintergründe und die Idee zum Pilgerweg informiert dieser Beitrag.

Wer an einer geführten Tour über den neuen Weg teilnehmen möchte, hat dazu am Mittwoch, 4. August, von 9 bis 12 Uhr Gelegenheit. Infos dazu finden Sie hier.

Zum Foto (oben rechts):
Initiatorin Melanie Schmitt zerschneidet das Band zur Eröffnung des kleinen Pilgerwegs im Aartal, was nicht nur Landrat Frank Puchtler, Kreml-Chef Roger Schimanski und Bürgermeister Harald Gemmer (von rechts) erfreute. Mehr als 120 Gäste nutzten die Premiere, um auf den 7,3 Kilometern Gottes Schöpfung in seiner Größe und Vielfalt wahrzunehmen. Fotos: Matern