EUTB-Beratungsstelle freut sich über Verstärkung

Auch Jörg Röder berät jetzt Menschen mit Behinderung – Angebote der Inklusa gGmbH bleiben telefonisch und online erreichbar

InklusaBeratung190616 508BAD EMS/RHEIN-LAHN. (8. Juli 2020) Die EUTB-Beratungsstelle der Inklusa gGbmH in Bad Ems hat personellen Zuwachs bekommen: Seit dem 1. April bildet dort Jörg Röder gemeinsam mit Petra Koschella und Julia Tiwi-Feix ein Team und berät Menschen mit Behinderung. Neu „an Bord“ ist er aber nicht, ganz im Gegenteil: Jörg Röder leitet die 2018 und 2019 ins Leben gerufenen Angebote der Inklusa gGmbH in Bad Ems, zu denen neben der EUTB-Beratungsstelle auch die Beratungsstelle für Menschen mit erworbener Hirnschädigung (MeH) und der Inklusionsdienst gehören. In einer Bürogemeinschaft im Bad Emser Schanzgraben profitieren die drei genannten Anlaufstellen für Menschen mit Behinderung von zahlreichen Synergieeffekten.

Zur Erinnerung: Hinter dem Kürzel EUTB verbirgt sich die Ergänzende Unabhängige Teilhabeberatung. Das bedeutet zum einen, dass das Bad Emser Team Menschen mit Behinderung zusätzlich zu der Beratung, die Einrichtungen der Behindertenhilfe oder Kostenträger von Gesetzes wegen ohnehin leisten müssen, berät. Zum anderen arbeitet die EUTB-Beratung neutral und unabhängig von jeglichen Kostenträgern und Leistungserbringern. Und, das ist besonders wichtig zu wissen: Für die ratsuchenden Menschen ist das Angebot kostenlos, da das Bundesministerium für Arbeit und Soziales die im Zusammenhang mit der Reform des Bundesteilhabegesetzes gegründeten EUTB-Beratungsstellen fördert. Bundesweit sind insgesamt 500 solcher Beratungsstellen entstanden, wobei die Bad Emser Einrichtung die einzige dieser Art im Rhein-Lahn-Kreis ist.

Natürlich steht die EUTB-Beratungsstelle auch Angehörigen und gesetzlichen Betreuern von Menschen mit Behinderung offen. Was muss ich als Erstes tun, wenn ich plötzlich mit einer Behinderung konfrontiert bin? Welche Pflegeeinrichtungen kommen für mich infrage? Welche Hilfeleistungen stehen mir zu, und welcher Kostenträger kommt wofür auf? Diese und viele weitere Fragen sind es, auf die Jörg Röder und seine beiden Kolleginnen gemeinsam mit den Ratsuchenden Antworten suchen. Häufig ist ihre Rolle die eines Vermittlers und Lotsen, der recherchiert, wer für ein bestimmtes Anliegen zuständig ist, und die entsprechenden Kontakte herstellt. Übergeordnetes Ziel ist dabei immer das „Empowerment“: Die Ratsuchenden sollen mittel- bis längerfristig befähigt werden, selbst die erforderlichen Schritte zu gehen.

Das EUTB-Team ist auch in Corona-Zeiten telefonisch und per E-Mail uneingeschränkt erreichbar. Dann können auch alle weiteren Absprachen getroffen werden.

Kontakt: EUTB-Beratungsstelle der Inklusa gGmbH, Schanzgraben 3, 56130 Bad Ems, Internet www.inklusa.de

Jörg Röder, Telefon 02603/93133912 und 0177/5795374, E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Petra Koschella, Telefon 02603/9333911 und 0157/51657202, E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Julia Tiwi-Feix, Telefon 02603/931 339 10 und 0177/5796704; E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Internet www.inklusa.de

Evangelisch in Diez kommt vielseitig in die Haushalte

Mit Andachten zum Sehen, Hören und Lesen halten die drei Kirchengemeinden Kontakt zu Menschen

 DIEZ/RHEIN-LAHN. (3. April 2020) Kreativ zeigen sich die drei evangelischen Kirchengemeinden in Diez, wenn es darum geht, die frohe Botschaft auch in Zeiten von Corona an die Menschen zu bringen. Dabei nutzen die Pfarrpersonen sowohl das Internet als auch ganz klassische Formen der Verkündigung, die zum Lesen an die Haushalte verteilt werden.

„Auch wenn die Kirchentüren und unsere Gemeindehäuser jetzt für Versammlungen geschlossen bleiben müssen, wollen wir den Leuten doch das Wort Gottes nicht vorenthalten und gehen dafür auch neue Wege in der Verkündigung“, erklärt Pfarrer Addi Tremper von der evangelischen Kirchengemeinde St. Peter zu Diez. So entstand in den vergangenen drei Wochen ein immer gefragteres Netzwerk im wahrsten Sinne. Den ersten Audiogottesdienst stellte Pfarrer Manuel Fetthauer bereits am 15. März ins Internet. Auch einen digitalen Vorstellungsgottesdienst, produziert von den Konfis der Gemeinde, war eine Woche später mit Orgelmusik, Liturgie, Liedern und vielen Gedanken und Gebeten der Konfis weltweit abrufbar. Dabei brauchten sich die Jugendlichen noch nicht mal real zu treffen. Mittlerweile kommt selbst St.-Peter-Seelsorge-Urgestein Addi Tremper im wöchentlichen Wechsel mit seinem jungen Kollegen sonntags per Video an den Frühstückstisch in die Haushalte.

Die Kreativität ist in der Diezer Nachbarschaft, der Stiftskirchen- und der Jakobusgemeinde, nicht minder groß. So erfreuen sich die 5-Minuten-Kindergottesdienste von Pfarrerin Kerstin Lüderitz im gleichnamigen YouTube-Kanal großer Beliebtheit, fünf Folgen sind dort bereits abrufbar. Pfarrerin Maike Kniese schickt Gottes Wort per Audio- und Video-Dateien in die Welt hinaus. Ihre unterschiedlichen Videobotschaften bündeln die drei Gemeinden seit einer Woche in einem gemeinsamen YouTube-Kanal „Evangelisch in Diez“.

Und wer kein Internet hat? Zu dem kommen Andachten, Predigten, Gebete und Segensworte in gedruckter Form nach Hause in den Briefkasten. Lesegottesdienste werden von fleißigen Austrägern zu den Haushalten gebracht, wie das sonst nur fürs Verteilen der Gemeindebriefe üblich ist. Mancher Angehörige lädt die guten Worte auch aus dem Internet herunter und druckt sie für Angehörige ohne www-Zugang zum Lesen aus.

Alle Register der Verkündigung werden noch einmal in der bevorstehenden Karwoche und zum Osterfest gezogen. Auch dann dürfen sich die Diezer an Karfreitags- und Ostergottesdiensten auf dem heimischen Monitor freuen oder eben auch an den Drucksachen ihrer evangelischen Kirche vor der Haustür. Froh ist Maike Kniese, dass es ehrenamtliche Kräfte wie die des Besuchsdienstes in der Gemeinde gibt, die sich mit Briefen und kleinen Basteleien und Präsenten an ältere Leute und die Bewohner in den Diezer Alten- und Pflegeheimen wenden, wenn sie diese jetzt schon nicht mehr persönlich aufsuchen dürfen. Kleine Zeichen, damit sich die dort lebenden Senioren nicht ganz verlassen vorkommen sollen.

Sehr engagiert zeigen sich dieser Tage auch die Teams in den Kindertagesstätten, damit bei den Kindern zuhause keine Langeweile aufkommen muss. „Da gab es teilweise Liederhefte, Malbücher und Bastelanleitungen für kleine Ostergeschenke und Osterschmuck, die von den Erzieherinnen zu den Kindern geliefert wurden, die nun zuhause bleiben müssen“, erzählt Tremper. Und auch im Internet werden Eltern zum Vorlesen und Mitsingen fündig. Allesamt Angebote, die dafür sorgen, dass trotz Coronakrise der Grund des Christentums nicht in Vergessenheit gerät und sich auch zuhause frohe Ostertage feiern lassen.

Wer sich für Andachten in gedruckter Form interessiert, kann diese über die Gemeindebüros anfordern unter Telefon 06432-83060 (St. Peter), 06432-2406 (Stiftskirchengemeinde) und 06432-61949 (Jakobusgemeinde). Mehr Infos und digitale Angebote gibt es über die Websites st.-peter-diez.de, stiftskirche-diez.de und jakobus-freiendiez.eu. Bernd-Christoph Matern

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Ob in der jetzigen Passionszeit oder zum kommenden Osterfest: in den Diezer Kirchen, der Stiftskirche (links), der Jakobskirche (rechts oben) und der St. Peter-Kirche dürfen keine Andachten und Gottesdienste mehr gefeiert werden. Aber die Gemeinden verkünden das Wort Gottes auf anderen Wegen. Auch Pfarrer Addi Tremper kommt jetzt per Video zu seinen Mitgliedern nach Hause. Foto: Matern

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Ambulante Pflege: Professionell und flexibel in der Krise

Hygiene, Tests und Kommunikation werden großgeschrieben – Unmut über Vergabe von Impf-Terminen

KSS CV160320Schutzanzuguer becrima RHEIN-LAHN. (2. Februar 2021) Seit Beginn der Corona-Pandemie im März vergangenen Jahres stehen die Mitarbeitenden der ambulanten Pflegedienste im Rhein-Lahn-Kreis unter einem hohen Druck. Allein die Pflegekräfte der drei evangelischen Einrichtungen Friedenswarte Unterwegs in Bad Ems, der Kirchlichen Sozialstation Diez und der Diakoniestation Loreley-Nastätten steuern täglich rund 1000 pflegebedürftige Personen an, Infizierungsgefahr inbegriffen. Strenge Hygiene-Richtlinien, regelmäßige Schnelltests und viel Flexibilität bei der Planung der Touren haben bislang dafür gesorgt, dass die Pflegeversorgung im Rhein-Lahn-Kreis in den eigenen vier Wänden weitgehend stabil gesichert ist. Selbstverständlich ist das keineswegs.

„Testen, testen, testen“, sagt Petra Schäfer, Pflegedienstleiterin der Friedenswarte Unterwegs in Bad Ems. Ab sofort ist das für ihr Team sogar zweimal pro Woche Pflicht, einmal ist es vom Land verordnet. „Mir bereiten die Mutationen doch große Sorgen“, sagt die erfahrene Krankenschwester. Das koste zwar Zeit, sei aber ein wichtiges Instrument, um das Team und natürlich auch die Patienten zu schützen. „Wichtig ist und bleibt die Schutzausrüstung, vor allem die FFP2-Masken im Dienst und die regelmäßigen Schnell-Tests“, pflichtet ihr Sonja Schmidt, Pflegedienstleiterin der Diakoniestation Loreley-Nastätten bei. Die sind auch unterwegs immer im Dienstwagen ihrer gut 30 Pflegekräfte mit dabei, falls Klienten oder dort wohnende direkte Angehörige Erkältungssymptome aufweisen. „An Tests sollte die Sicherheit nun wirklich nicht scheitern“, so Schmidt. Für Neuaufnahmen, die etwa aus Kliniken oder von Reha-Aufenthalten in die eigenen vier Wände zurückkehren und eines Pflegedienstes bedürfen, sind die Antikörper-Tests überall obligatorisch.

Gespräche mit Patienten, Angehörigen und Mitarbeitende sind nicht nur für Petra Schäfer in der Pandemie ganz entscheidend. „Klar kostet das Zeit, aber ehrliche Informationen sind zum Schutz vor Infektionen für alle Beteiligten das A und O“. Und wie bei den anderen Pflegediensten im Kreis ist auch ihr Team auf das Verständnis der Kundschaft angewiesen. „Angesichts der Situation kann es natürlich vorkommen, dass mal eine Pflegekraft nicht wie immer um Punkt 8 Uhr vor der Tür steht.“ Nicht nur krankheitsbedingte Ausfälle erfordern mehr Flexibilität im Dienstplan; während der Pandemie können mittlerweile seit zehn Monaten noch Quarantäne-Auszeiten hinzu kommen, weil Kontaktpersonen der Patienten oder der Pflegekräfte mitsamt deren Angehörigen selbst mit positiv getesteten Menschen Kontakt hatten. Es gleicht einem Wunder, dass von den Kräften selbst noch kein positiver Fall gemeldet wurde.

KSS Diez250121TestUtensilien becrima Höchste Bedeutung hat seit März 2020 die Hygiene. Die war und ist schon immer ein fester Bestandteil im Alltag der ambulanten Pflege, nicht erst seit der Coronakrise. Aber die Lage hat deren Bedeutung noch einmal erhöht. Neben zeitfressenden „Schnell“-Tests und dem An- und Umziehen bei risikoreichen Begegnungen gibt es noch andere Herausforderungen. Die Einsatzfahrzeuge werden seit vergangenem Frühjahr nach jeder Tour gereinigt und die Bedienelemente desinfiziert; außerdem geht ein Mehr an Dokumentationspflichten und Kommunikation mit den Betroffenen und ihren Angehörigen mit der Corona-Pandemie einher. Für Dienstbesprechungen wird in Kirchen ausgewichen. „Oberste Priorität hat die Gesundheit unserer Pflegekräfte“, bringt Evelin Scheffler, Leiterin der Kirchlichen Sozialstation Diez, die Lage auf den Punkt. Nur so könne das System bei allen Herausforderungen und neuen wissenschaftlichen und medizinischen Erkenntnissen stabil gehalten werden und die Gesundheit der Kundschaft bestmöglich geschützt werden.

Umso wichtiger wäre eigentlich die Impfung sowohl von Patienten als auch Pflegepersonal. Doch obwohl die ambulanten Pflegedienste ausschließlich Patienten betreuen, die zu den sogenannten vulnerablen Gruppen zählen, gab es für sie nur den Hinweis aufs ambulante Impfzentrum des Kreises und nicht etwa Angebote, sich en bloc wie in Pflegeheimen testen zu lassen. „Wir wurden scheinbar einfach vergessen“, zeigt sich Petra Schäfer verwundert, denn schließlich haben es die ambulanten Pflegedienste mit einem Vielfachen an älteren und vorerkrankten Menschen zu tun als das etwa in Alten- und Pflegeheimen sowie den Krankenhäusern der Fall ist. Erst ein halbes Dutzend der knapp 40 Pflegekräfte, die in der Verbandsgemeinde Bad Ems-Nassau die ambulante Pflege-Versorgung sichert, hat jetzt den wichtigen Pieks bekommen, sei es, weil sie überzählige Impfdosen im Haus Hohe Lay in Nassau bekamen oder weil sie mit etwas Glück einen freien Termin im Lahnsteiner Impfzentrum ergatterten.

Mal abgesehen davon, dass schon die Warteschleife zum Anmelden im Impfzentrum kostbare Zeit in Anspruch nimmt, die für die Pflege verloren geht, ist es für Evelin Scheffler vollkommen abwegig, ihre Mitarbeitenden bis ins 60 Kilometer entfernte Lahnstein zum Impfen zu schicken. „Das wäre angesichts der derzeit ohnehin knappen zeitlichen und personellen Ressourcen vollkommen unrealistisch“, sagt sie. „Wir nutzen die ganze Zeit schon unsere Netzwerke“, erzählt Scheffler von einem regen Austausch per WhatsApp während der Pandemie; „die eine hat dies, der andere kann das besorgen“. Jetzt ist sie sehr dankbar, im Betreuten Wohnen der Arbeiterwohlfahrt in Diez „auf dem kurzen Dienstweg“ noch Impf-Lücken für ihr Team nutzen zu können und zu dürfen. Unter der Klientel gäbe es allerdings schon etliche Leute, die zumindest ihre Erstimpfung in Lahnstein dank engagierter Angehöriger wahrnehmen konnten. Ein dickes Lob macht sie dem Gesundheitsamt. „Die sind wirklich best of“.

Dass die Kräfte bis nach Lahnstein zum Impfen fahren sollen, sieht Sonja Schmidt in Nastätten gelassener. „Empörung und Schimpfen bringen ja zurzeit nicht wirklich weiter; wir müssen es passend machen.“ Auch zwischen Bäderstraße und Loreley werden deshalb die vielfältig vorhandenen Kontakte genutzt, um an Impfungen zu kommen, seien es ungenutzte Dosen des mobilen Impfteams in nah gelegenen Seniorenheimen oder Termine im Impfzentrum des Kreises, wo sie sich selbst jetzt die erste Impfung hat verabreichen lassen. „Das ging völlig reibungslos und flott“. Worüber sie sich besonders freut: Die Impfbereitschaft im Team liege bei 95 Prozent. Sauer macht sie, wenn dann aus Bayern die politische Forderung nach einer Impfpflicht fürs Pflegepersonal ins Gespräch gebracht wird, während die Impfwilligen noch nicht mal bedient werden können. Die wegen des knappen Impfstoffs nach hinten verschobenen Termine sorgten beim Personal gerade für deutlichen Unmut.

Welche Entbehrung und welcher Aufwand das Pflegepersonal seit nunmehr fast einem Jahr – auch während der Sommermonate – auf sich nahm und nimmt, macht schon lange keine Schlagzeilen mehr. Neben Tests, Masken und der damit verbundenen körperlichen Mehrbelastung braucht es etwa in Haushalten mit positiv getesteten Patienten Schleusen zum Umziehen; auf Hilfe angewiesene Personen dürfen – Corona hin oder her – nicht abgewiesen werden. Auch manche psychische Woge wird im Dienst geglättet, wenn etwa die Sehnsucht nach den Enkeln unermesslich groß ist oder wenn es mit einem Impftermin nicht klappt. „Naja, im Vergleich zu Krankenhäusern und Pflegeheimen können wir die Masken ja auch immer wieder ausziehen, wenn wir im Auto sitzen“, gewinnt Jennifer Frankenberg der Krise sogar noch positive Aspekte ab. Doch die Pflegefachkraft der Sozialstation in Diez teilt auch Alltagsprobleme vieler berufstätiger Eltern während der Pandemie. „Das ist schon eine Herausforderung, mit vier Kindern Home-Schooling und Dienst-Schichten in Einklang zu bringen“. Und natürlich steckt im Hinterkopf immer die große Verantwortung gegenüber den Patienten. „Man geht ja nirgends mehr hin, vielleicht mal Lebensmittel einkaufen, das war's“, sagt Kollegin Marina Schulz. Und trotzdem macht ihnen die Arbeit noch Spaß, denn auch das ist eine Erfahrung der Krise: „Der Teamgeist ist stärker denn je.“ Bernd-Christoph Matern

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Kein Schminktisch, sondern der Tisch in einem separaten Raum, wo die Pflegekräfte der Kirchliche Sozialstation Diez getestet werden. Fotos: Matern

AG EEB MGV231122 StiftungScheuern

Evangelische Bildung für Erwachsene nimmt wieder Fahrt auf

Nach Corona-Pandemie: Arbeitsgemeinschaft Rhein-Lahn verzichtet auf gedruckten Kalender – Digitale Infos

RHEIN-LAHN. (2. Dezember 2022) Die Arbeitsgemeinschaft Evangelische Erwachsenenbildung (EEB) Rhein-Lahn hat beschlossen, auf den Druck eines Veranstaltungskalenders bis auf weiteres zu verzichten. Dieser wurde bis zur Corona-Pandemie zweimal jährlich herausgegeben. Die Mitglieder waren sich in ihrer jüngsten Versammlung in der Werkstatt Langauer Mühle der Stiftung Scheuern in Nassau einig, dass angesichts immer kürzerer Vorlaufzeiten für die Planung von Bildungsveranstaltungen der Aufwand nicht mehr zu vertreten sei.

Die Corona-Pandemie hatte die Zahl der von den sechs in der AG vertretenen Bildungsträgern angebotenen Veranstaltungen stark eingeschränkt. „Im Jahr 2019 wurde noch für 134 Veranstaltungen mit rund 580 Unterrichtsstunden ein Zuschuss beantragt, im Jahr 2020 nur noch für 20“, erklärte die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Claire Metzmacher in der Mitgliederversammlung. Der Stopp aufgrund der Corona-Pandemie sei für die Träger der sehr schmerzhaft gewesen, so Metzmacher weiter, denn Organisation und Planung seien vielfach bereits unter Dach und Fach gewesen und hätten kurzfristig abgesagt werden müssen. Im Laufe der Krise sei dann vielfach auf Online-Veranstaltungen umgeschwenkt worden. Vorreiter war dabei die Initiative 55plus-minus im Dekanat Nassauer Land, die in der regionalen Arbeitsgemeinschaft jährlich die meisten Veranstaltungen anbietet. Im laufenden Jahr sei die Zahl der Veranstaltungen wieder gestiegen, wobei digitale Angebote auch in Zukunft erhalten bleiben würden.

Aufgrund der unsicheren Planungslage hatte die Mitgliederversammlung bereits in den vergangenen beiden Corona-Jahren auf die Herausgabe eines gedruckten Bildungskalenders verzichtet, der mehr als 15 Jahre halbjährlich erschien. Zudem sind in einer gedruckten Ausgabe kurzfristige Änderungen nicht mehr zu kommunizieren. Die Bildungsträger verstärkten während der Corona-Pandemie die Ankündigung von Veranstaltungen in ihrer digitalen Präsenz. Statt des gedruckten Kalenders wurde zu Beginn dieses Jahres von der Arbeitsgemeinschaft ein Flyer herausgegeben, der neben deren Aufgaben und Zielen auch die Internet-Adressen der sechs Mitglieder auflistet. Und dabei soll es nun auch künftig zunächst einmal bleiben. Zum Einen würden sich immer mehr Menschen über digitale Kanäle informieren, zum Anderen würden Veranstaltungen immer kurzfristiger geplant und seien kaum schon ein halbes Jahr im Voraus bekannt. Die Versammlung beschloss, auf der Website des Dekanats Nassauer Land einen Menüpunkt mit den entsprechenden Internet-Adressen der Mitglieder anzulegen, über den die Bildungsangebote dann zu finden sind.

Der regionalen Arbeitsgemeinschaft (AG) gehören das Evangelische Dekanat Nassauer Land mit den Fachstellen Bildung, der Profilstelle Gesellschaftliche Verantwortung und der Initiative 55plus-minus an, das Diakoniewerk Friedenwarte in Bad Ems, das Diakonische Werk Rhein-Lahn, die Evangelische Gemeinschaft Miehlen, die Stiftung Scheuern in Nassau sowie der Landesverband der Evangelischen Frauen in Hessen und Nassau.

Zu deren Aufgaben zählen neben der Förderung der öffentlichen Darstellung der Erwachsenenbildungsangebote kirchlicher Träger, deren Informationsaustausch und der Interessenvertretung in übergeordneten Gremien vor allem auch die Unterstützung bei der Beantragung von Zuschüssen nach dem Weiterbildungsgesetz des Landes Rheinland-Pfalz. Die AG ist Mitglied der Evangelischen Landesarbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung in Rheinland-Pfalz und damit anerkannte Landesorganisation der Weiterbildung. Bernd-Christoph Matern

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Die Mitglieder der regionalen Arbeitsgemeinschaft hoffen, dass die Zahl evangelischer Bildungsangebote für Erwachsene nach der Corona-Pandemie sowohl analog als auch digitale wieder steigt. In ihrer Versammlung in der Werkstatt Langauer Mühle der Stiftung Scheuern blickten sie optimistisch nach vorn. Foto: Stiftung Scheuern

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Evangelische Erwachsenenbildung Rhein-Lahn ohne formelle AG

Gremium beschließt seine Auflösung – Breites Angebot der Bildungsträger bleibt erhalten

 BAD EMS/RHEIN-LAHN. (13. Dezember 2023) Die regionale Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Erwachsenenbildung Rhein-Lahn (EEB) hat ihre Auflösung beschlossen. Einstimmig fassten die Mitglieder in ihrer jüngsten Sitzung im Büro des evangelischen Dekanats Nassauer Land in Bad Ems diesen Beschluss. Einfluss auf das umfangreiche Angebot der evangelischen Bildungsträger im Rhein-Lahn-Kreis hat die Entscheidung nicht.

Als anerkannte Landesorganisation der Weiterbildung förderte das vor mehr als 20 Jahren gegründete Gremium die evangelische Bildungsarbeit in der Region. Bis zur Corona-Pandemie gehörte dazu beispielsweise die Herausgabe eines halbjährlich erscheinenden Veranstaltungskalenders, in dem jeweils mehr als 100 unterschiedliche Angebote der evangelischen Bildungsträger im Rhein-Lahn-Kreis aufgelistet waren. EEB-Vorsitzende Claire Metzmacher hatte die Übersicht kurz nach ihrem Dienstantritt als Bildungsreferentin des Dekanats ins Leben gerufen und mit viel Akribie mehr als zehn Jahre lang zusammengestellt Zudem unterstützte die EEB unter anderem Veranstalter bei der Beantragung von Zuschüssen nach dem Weiterbildungsgesetz des Landes Rheinland-Pfalz. Diese können mittlerweile aber in Form von Einzelmitgliedschaften bei der AG Erwachsenenbildung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau im direkten Kontakt etwa auch für Bildungsveranstaltungen der Kirchengemeinden beantragt werden.

Für den nicht mehr zur Wahl angetretenen Vorstand in Person von Claire Metzmacher und Uwe Norwig fand sich keine Nachfolge für die nächste sechsjährige Amtszeit. Den Beiden dankten die Mitglieder für ihren jahrelangen Einsatz, um das Bildungsangebot in der Region für Erwachsene zu fördern und zu vernetzen. Gleichzeitig sprachen sich die Anwesenden dafür aus, auch ohne den formellen Rahmen eines Gremiums weiterhin kooperieren zu wollen, sich über Fachthemen auszutauschen und gegebenenfalls auch gemeinsame Veranstaltungen zu planen. Und sie betonten, dass sich am breiten Bildungsangebot der bisherigen Mitglieder dadurch nichts ändert.

Dem Gremium gehörten zuletzt das Evangelische Dekanat Nassauer Land mit der Fachstelle Bildung und der Profilstelle Gesellschaftliche Verantwortung an, das Diakoniewerk Friedenswarte Bad Ems, das Diakonische Werk Rhein-Lahn, die Evangelischen Frauen in Hessen und Nassau, die Evangelische Gemeinschaft Miehlen und die Stiftung Scheuern in Nassau. (bcm)

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Leiteten als Vorstand in den vergangenen Jahren die Arbeitsgemeinschaft Evangelische Erwachsenenbildung Rhein-Lahn: Claire Metzmacher und Uwe Norwig. Für die nächste sechsjährige Amtszeit kandidierten sie nicht mehr. Foto: Matern