Jahreslosung 2025 Prüft alles Eiskristalle becrima

Ulrike Scherf zur Jahreslosung: Hinsehen, hinhören und verstehen

Stellvertretende Kirchenpräsidentin macht Mut, sich nicht von Parolen mitreißen lassen

scherf ulrike kv 22 q peter bongard 880 DARMSTADT/RHEIN-LAHN. (1. Januar 2025) „Prüfet alles und behaltet das Gute!“. Dieses biblische Wort aus dem 1. Thessalonicher 5, Vers 21 ist die Jahreslosung für 2025. Ulrike Scherf, Stellvertretende Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), stellt in ihren Gedanken dazu den Schatz an Hoffnung und Zuversicht in den Fokus, den der Glaube in einer Welt bietet, in der zwischen wahr und falsch kaum noch zu unterscheiden ist und in der sich Unsicherheit ausbreitet. Hier ihre Gedanken im Wortlaut.

„Prüfet alles und behaltet das Gute!“ Diesen Rat gibt der Apostel Paulus seinen Freundinnen und Freunden vor fast 2000 Jahren. Sie sollen ihre unterschiedlichen Bräuche und Gewohnheiten hinterfragen und prüfen, was einem guten Miteinander dient und den Glauben an Christus stärkt.

Mich bewegt diese Empfehlung. Sie lässt mich auf mein eigenes Leben blicken und fragen: was tut mir und anderen gut, wo will ich etwas ändern? Sie kann mich dankbar machen für das, was ich an Gutem erlebe und aufmerksam für das, was andere beschäftigt.

Es ist oft nicht leicht, aus der Fülle von Bildern und Informationen, die auf uns eindringen, Wahres vom Falschen zu unterscheiden und sich klar zu positionieren. Das kann verunsichern und Angst machen.

Zugleich hat unser Glaube aber einen Schatz an Hoffnung und Zuversicht. Von „Fröhlichkeit“, „Dankbarkeit“ und vom Beten spricht Paulus. Und davon, dass Gott treu an der Seite seiner Menschen steht, auch in schweren Zeiten. Gott traut uns Mut zum Guten zu und die Fähigkeit, es zu erkennen.

Paulus ist es wichtig, nicht vorschnell zu urteilen. Sondern hinzusehen, hinzuhören, zu verstehen – eben zu prüfen – und erst dann zu entscheiden, was dem Guten dient: „Haltet Frieden untereinander.“ „Tröstet die Kleinmütigen, tragt die Schwachen“, „jagt dem Guten nach, füreinander und für jedermann.“

Würden wir das doch alle tun - gegen Unfrieden, Vorurteile, Hass und Hetze. Und dann erlebe ich, wie ein russischer und ein ukrainischer Christ gemeinsam um Frieden beten. Wie sich ein Kollege entschuldigt, weil er jemanden ausgeschlossen hat. Wie eine Schülerin einen Mitschüler zur Rede stellt, der eine andere mobbt. Und eine Nachbarin sagt: ich bete für dich.

Das ermutigt mich. Menschen hören anderen zu, nehmen sie ernst und lassen sich nicht mitreißen von Parolen. Ich bin sicher, dass - persönlich, kirchlich und gesellschaftlich - an vielen Stellen Gutes entsteht und bleibt, wenn wir zusammenhalten und uns nicht entmutigen lassen. Gemeinsam beten, fröhlich sein, Zuversicht haben und unsere Sorgen teilen: So können wir Hoffnung schöpfen, Hass und Zwietracht die Stirn bieten und denen, die Hilfe brauchen oder Angst haben, die Hand reichen.

Darin wird Jesu Botschaft von Freiheit und Menschenliebe sichtbar und erfahrbar und ich hoffe, dass dieser Geist uns im neuen Jahr berührt – auch die, die sich verhärtet haben oder verzweifelt sind.

„Prüft alles und behaltet das Gute“ – möge es Ihnen in 2025 gelingen, mit Gottes Kraft und seinem Segen.

Ihre
Ulrike Scherf,
Stellvertretende Kirchenpräsidentin

Nae GruenerHahn040224 Gruppe hell becrima

Evangelische Kirchengemeinde Nastätten schont Umwelt und Etat

Erstmals wird im evangelischen Dekanat Nassauer Land der Grüne Hahn verliehen – Vorbild im Schutz der Schöpfung

 NASTÄTTEN/RHEIN-LAHN. (9. Februar 2024) Die Mühen der vergangenen Jahre haben sich ausgezahlt: der evangelischen Kirchengemeinde Nastätten wurde als erster im Rhein-Lahn-Kreis das Umweltzertifikat „Grüner Hahn“ überreicht. Mit diesem bescheinigt die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) der Gemeinde ein umweltfreundliches und nachhaltiges Handeln – zumindest für die kommenden vier Jahre. Dann muss sich die Gemeinde erneut einer Prüfung unterziehen.

Nae GruenerHahn040224 Wandsschild becrima In einem Festgottesdienst schilderte Detlef Stoltefaut, Umweltbeauftragter des Kirchenvorstands, im voll besetzten Gotteshaus, wie konkret die Bereiche Energie, Wasser, Einkauf, Abfall, Mobilität und Biodiversität seit 2019 unter die Lupe genommen wurden. Schon die Bestandsaufnahme bei Kirchen, Kapellen, Gemeindehaus, Kindertagesstätte und ländlichen Flächen sei mühsam gewesen. „Aber es war eine gute Basis für die nächsten Schritte“, erinnerte Stoltefaut an Workshops und Interviews, um nach Verbesserungsmöglichkeiten Ausschau zu halten.

Insgesamt 80 Maßnahmen wurden ausfindig gemacht, vom Putzmittel in der Küche über die Pestizid-freie Bewirtschaftung von Ackerflächen und weniger fleischhaltigem Essen in der Kita bis zur Reduzierung der Kirchentemperatur um 4 Grad reicht die Palette an Maßnahmen. 30 ganz konkrete Projekte davon finden sich im 28-seitigen Umweltprogramm der Gemeinde. Das wurde im vergangenen Herbst vom Kirchenvorstand nach akribischer Fleißarbeit des Umweltausschusses beschlossen und zertifiziert. Fast die Hälfte der Vorhaben wurde bereits umgesetzt. Der Erfolg motiviere, so Stoltefaut. Obendrein wurden allein beim Energiesparen in Kirche und Gemeindehaus schon 2000 Euro eingespart. Neue Einkaufsrichtlinien, der Anschluss an ein Nahwärmenetz, die Nutzung von Photovoltaik und die Renaturierung von gemeindeeigenen Flächen sind unter anderem bis Ende 2027 noch geplant. Hauptgrund, das Umweltmanagement-System trotz aller anderen Herausforderungen, die der Kirchenvorstand gerade zu meistern habe, sei der christliche Auftrag, die Schöpfung zu bewahren.

KirchengebäudeNastätten2006 becrimaEinen besonderen Dank richtete Stoltefaut an seine Mitstreiterin im Ausschuss Brigitte Stockenhofen, an Dieter Burdinski und an Kathrin Saudhof, Umwelt- und Klimaschutzmanagerin im Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der EKHN in Mainz. Diese gab den Dank an die Gemeinde zurück, als sie Ausschuss und Kirchenvorstand die Urkunde und ein Wandschild zum Grünen Hahn überreichte. Besonders freute sie sich, dass die evangelische Kita mitmacht. Sie sei ein ganz wesentlicher Punkt im nachhaltigen Handeln. Das war sowohl aufs umweltgerechte Einsparvolumen als auch das Bewusstsein der Schützlinge zu beziehen. „Die EKHN freut sich, dass Gemeinden den mühsamen Weg des Umweltmanagements auf sich nehmen“, sagte die Referentin. Es brauche eines Kirchenvorstands, der von den Zielen des Grünen Hahns überzeugt ist. Nastätten könne da ein Beispiel geben, auch fürs nachhaltige Planen und Handeln in den jetzt gebildeten Nachbarschaften. Und der beschrittene Weg trage zum Klimaschutz bei und dem Ziel, in der evangelischen Kirche in den kommenden Jahren die Treibhausgase zu reduzieren.

Nae GruenerHahn040224 Decken becrima Nicht nur die zahlreichen Gottesdienstbesucher konnten Erkenntnisse zum Sparen und nachhaltigem Handeln mit nach Hause nehmen. Wenn es nach dem Willen von Kirchenvorstand und Umweltausschuss geht, könne ihr Beispiel auch in anderen Bereichen der Stadt und des Blauen Ländchens Schule machen und den Tatendrang fördern, die Schöpfung zu bewahren und gleichzeitig den Geldbeutel zu entlasten. So erleichtert, froh und stolz sich Detlef Stoltefaut auch über das Zertifikat zeigte, war ihm ebenso bewusst, dass das nur ein Zwischenziel ist und es Kraft und Ausdauer braucht, den Grünen Hahn in vier Jahren verlängert zu bekommen. „Heute können wir erst mal durchatmen, aber morgen geht es weiter ans Werk“, so der „Umweltmanager“ der Kirchengemeinde. Die hatte im Anschluss zum kleinen Empfang geladen mit nachhaltig produzierten Snacks und fair gehandeltem Kaffee. Bernd-Christoph Matern

Zu den Fotos:

Freuten sich, dass die evangelische Kirchengemeinde Nastätten die erste im Dekanat Nassauer Land ist, deren Umweltmanagement mit dem Grünen Hahn der Landeskirche ausgezeichnet wurde (von rechts): Kathrin Saudhof, Detlef Stoltefaut, Brigitte Stockenhofen, Dieter Burdinski und Pfarrer i.R. Armin Himmighofen. Das Schild mit dem Logo Grüner Hahn darf die Gemeinde jetzt sichtbar anbringen. Es sind nicht nur drei Gotteshäuser in Buch, Oelsberg und Nastätten, die die Kirchengemeinde unterhält, auch Kindertagesstätte, Gemeindehaus, Pfarrhaus, Kleiderkammer und verpachtete Liegenschaften werden im Umweltmanagement-System berücksichtigt.

Die wärmenden Decken während der Zertifikatsübergabe in der St. Salvatorkirche waren übrigens der defekten Heizung zu verdanken. Der Wechsel von der Kirche in den Gemeindesaal gehört allerdings zum Umweltprogramm der Gemeinde ebenso wie der geplante Anschluss der Heizung an ein Nahwärmenetz. Fotos: Bernd-Christoph Matern

Evangelische Kirchengemeinden greifen nach dem Grünen Hahn

Interesse am Umweltmanagement wird im evangelischen Dekanat Nassauer Land immer größer

 RHEIN-LAHN. (23. September 2019) In Zeiten des Klimawandels ist vielen Kirchengemeinden der Wetterhahn auf der Kirchturmspitze zu wenig. Sie greifen nach dem Grünen Hahn, einem Logo, das ihnen ein Umweltmanagement bescheinigt, um das Gemeindeleben Schritt für Schritt umweltfreundlicher und nachhaltiger zu gestalten. Auch im Rhein-Lahn-Kreis interessieren sich immer mehr Kirchenvorstände für diesen dauerhaften Prozess.

„Für Christen ist die Bewahrung der Schöpfung ja nicht erst seit Greta Thunberg ein Thema, sie zählt zu den kirchlichen Grundelementen“, sagt Kathrin Saudhof. Die Klimaschutzmanagerin beim Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) hat in Singhofen interessierte Kirchenvorstandsvertreter um sich geschart, denen sie Grundsätzliches zur Zertifizierung erklärt und Fragen beantwortet.

„Wir suchen nach Möglichkeiten, nicht allzu arglos am Schlechten mit zu schrauben anstatt am Guten“, begründet Gemeindepfarrer Harald Peter Fischer die Einladung an Saudhof. Dabei ist die Kirchengemeinde an der Bäderstraße schon lange in Sachen Umweltschutz und Energiesparen unterwegs, bezieht etwa Bürgerwerke-Strom und feiert in den kalten Wintermonaten den Gottesdienst im Gemeindehaus statt in der großen Kirche. Gemeinsam mit dem Umweltbeauftragten der Gemeinde soll es demnächst mit den Konfirmanden eine Pflanzaktion für eine Streuobstwiese auf einem gemeindeeigenen Grundstück geben.

Allesamt Maßnahmen, die bei Kathrin Saudhof auf offene Ohren stoßen und Freude auslösen, denn entscheidend für ein erfolgreiches Umweltmanagement sei die Motivation der Kirchengemeinden. Die für vier Jahre gültige Zertifizierung sei das Eine, der Wille, sich selbst Ziele zu setzen und nachhaltig immer nach neuen Einsparpotenzialen bei Energie oder nach neuem umweltfreundlichem Handeln zu suchen aber die treibende Kraft, damit es nicht bei der Formalie bleibt. Saudhof stellte in Singhofen die zehn Schritte vor, um das Zertifikat verliehen zu bekommen. Dazu zählt, ein Umweltteam zu bilden, Leitlinien zu formulieren und einen Maßnahmenplan aufzustellen. „Die Vorbereitungen, um den Grünen Hahn in einer Kirchengemeinde einzuführen, sind überschaubar“, so Saudhof, „sie dauern in der Regel zwischen ein und zwei Jahren; das Tempo bestimmt die Gemeinde dabei selbst.“ Konkrete Beispiele, auch wie mit dem Grünen Hahn sowohl Wasser, Strom, Wärme, CO-2 als auch Geld eingespart werden, fehlten nicht. Anerkannte Gemeinden können außerdem einen Zuschuss von bis zu 2500 Euro beantragen, um Umsetzungsmaßnahmen zu finanzieren.

Vorgestellt wurde außerdem die Funktion der Umweltauditoren, die die Gemeinden auf dem Weg zur Zertifizierung begleiten. Achim Bruchhäuser aus Dausenau und Marion Paul-Färber aus Holzhausen sind zwei von ihnen im Rhein-Lahn-Kreis, deren Ausbildung von der Landeskirche ebenso übernommen wird wie die Kosten für die Zertifizierung. Aus der Kirchengemeinde Klingelbach nutzten Pfarrerin Mariesophie Magnusson und Max Fischer die Gelegenheit, sich über die Bedeutung und Chancen des kirchlichen Umweltmanagements zu informieren.

Angetan vom zunehmenden Interesse am Grünen Hahn zeigt sich Matthias Metzmacher, Pfarrer für Gesellschaftliche Verantwortung im evangelischen Dekanat Nassauer Land, der die Bemühungen der Gemeinden nach mehr Umweltschutz und einem nachhaltigen Handeln und Wirtschaften seit Jahren unterstützt. „Ich finde es toll, dass sich immer mehr Kirchengemeinden fragen und danach handeln, wie ihr eigenes Verhalten nachhaltig der Bewahrung der Schöpfung und damit auch den Menschen dient“, sagte Metzmacher.

Nach Welterod und Oberwallmenach als evangelische Kirchengemeinden, die als erste im Dekanat Nassauer Land den Zertifizierungsprozess „Grüner Hahn“ starteten, machen sich mittlerweile auch die Gemeinden Nastätten und Holzhausen auf den Weg und haben die Einführung beschlossen. So wurde der Auftakt des Prozesses am 29. September mit einem Gottesdienst in der St. Salvator-Kirche Nastätten gefeiert. Gleiches galt eine Woche später für den Auftaktgottesdienst in der evangelischen Kreuzkirche Holzhausen. Bernd-Christoph Matern

Zum Foto oben:
Ob das Autokennzeichen mit MZ oder EMS beginnt, beide enden mit einem E: Kathrin Saudhof vom Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung in Mainz und Pfarrer Matthias Metzmacher aus Bad Ems kamen mit einem Elektro-Auto zum Infoabend in Singhofen, wo das Umweltmanagement-Zertifikat Grüner Hahn vorgestellt wurde. Foto: Matern

 

Oelschlaeger Praeses Abschied 2022 EKHN by EKHN vr

Unermüdlicher Einsatz gegen Vergessen, Verdrängen und Verfälschen

Bundesverdienstkreuz am Bande für Alt-Präses der EKHN Dr. Ulrich Oelschläger aus Worms

Oelschlaeger Ulrich 2023 klein MAINZ/RHEIN-LAHN. (3. Februar 2023) Für sein langjähriges engagiertes Wirken im kirchlichen und kulturellen Bereich, insbesondere für sein Eintreten für eine friedvolle und tolerante Gesellschaft, hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier auf Vorschlag von Ministerpräsidentin Malu Dreyer den in Worms lebenden Ulrich Oelschläger mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.

Clemens Hoch, Minister für Wissenschaft und Gesundheit, überreichte dem früheren Präses der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) gestern im Rahmen einer Feierstunde die Auszeichnung. „Ulrich Oelschläger hat sich in herausragendem Maße ehrenamtlich in der evangelischen Kirche, aber auch gesellschafts- und kommunalpolitisch engagiert. Als Vorsitzender des Evangelischen Arbeitskreises Worms und als Mitglied des städtischen Kulturausschusses prägte er das Stadtgeschehen vor Ort aktiv und nachhaltig. Als Christ lag Ulrich Oelschläger nie nur der eigene Glaube, die eigene Kirche am Herzen. Die jüdisch-christliche Zusammenarbeit zeigte sich neben seinem kulturellen ehrenamtlichen Engagement auch deutlich im kirchlichen Engagement, das ihn sein gesamtes Leben schon begleitet“, sagte der für Kirchen und Religionsgemeinschaften zuständige Minister, Clemens Hoch anlässlich der Ordensverleihung, die er in Vertretung von Ministerpräsidentin Malu Dreyer vornahm.

In seiner Laudatio skizzierte der Minister den Werdegang von Oelschläges, der am 8. September 1946 in Oberhausen geboren wurde. Er studierte an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz Evangelische Theologie, Germanistik, Deutsche Volkskunde und Philosophie. Von 1973 bis 2010 war er Lehrer am Albert-Einstein-Gymnasium in Frankenthal, wo er die Fächer Deutsch, Evangelische Religion und Philosophie unterrichtete. Von 1981 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2010 war Oelschläger darüber hinaus Regionaler Fachberater für Evangelische Religion, Schulbuchgutachter und Lehrplangutachter. Berufsbegleitend studierte er Judaistik und wurde 2004 zum Dr. theol. promoviert.

Oelschläger engagiert sich seit vielen Jahrzehnten ehrenamtlich als Schöffe, in der Kommunalpolitik, für seine Kirchengemeinde, in der Dekanatssynode und in der Kirchensynode der EKHN, deren Präses er von 2010 bis Mai 2022 war. UlrichOelschlgerFhrungWorms2014 becrima Seine tiefe Verbundenheit mit seiner rheinhessischen Heimat, insbesondere mit der alten Reichsstadt Worms und ihrer reichen jüdisch-christlichen Tradition, stieß ihn auf das Thema, das ihn nunmehr seit Jahrzehnten beschäftigt: das gelebte Verhältnis von Christen und Juden und die Lehren daraus. Sein hohes Verantwortungsgefühl für dieses Thema veranlasste Oelschläger, sein gesellschaftliches Anliegen, die anhaltende und ausdauernde Auseinandersetzung mit dem christlich-jüdischen Verhältnis in Deutschland, wissenschaftlich fundiert zu untermauern. In diesem Feld publiziert er regelmäßig und wirkt mit Rezensionen und Lexikonartikeln auch als Multiplikator. Die historischen Wurzeln und Ausformungen von Antisemitismus und Antijudaismus sind dem Wormser bewusst. Er setzt sich aktiv und differenziert mit seiner Aktualität auseinander, wendet sich beständig gegen Vergessen, Verdrängen und Verfälschen und tritt für den christlich-jüdischen Dialog ein. Oelschläger sorgt mit seinem steten Eintreten für die Grundwerte von Christentum und Menschlichkeit für eine würdige Form kirchlicher und gesellschaftlicher Erinnerungskultur.

Kultur leben, dieses Motto hat Ulrich Oelschläger in zahlreichen Ämtern verfolgt und sein Wissen und Engagement zur Verfügung gestellt: als stellvertretender Vorsitzender des Vereins der Nibelungenfreunde, im Altertumsverein, im Dombauverein, im Kunstverein, als Lutherbeauftragter der Stadt Worms, als Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat der Hessischen Kirchengeschichtlichen Vereinigung, als Mitglied in der Historischen Kommission des Landes Hessen und als Mitglied im SchUM-Verein. So konnte er auch die erfolgreiche Antragstellung zur Aufnahme der SchUM -Städte ins Weltkulturerbe der UNESCO begleiten.

„Verantwortung übernehmen – das prägte nicht nur die berufliche Laufbahn von Ulrich Oelschläger, sondern in herausragendem Maße auch seinen unermüdlichen ehrenamtlichen Einsatz. Junge Menschen fördern, ihnen Chancen geben und Talente erkennen. Das Lehramt war nicht nur ein Beruf sondern Berufung. Das zeigt auch die tiefe Verbundenheit zum Wert der Bildung“, betonte Minister Hoch. „Es ist mir eine besondere Freude, Ulrich Oelschläger heute als Anerkennung, gleichsam als Dank der Gesellschaft namens des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier wie auch unserer Ministerpräsidentin Malu Dreyer, diese Auszeichnung zu überreichen. Ich gratuliere Ihnen ganz herzlich und danke Ihnen für Ihr außerordentliches Engagement.“

Zu den Fotos:

Mit viel Applaus wurde Dr. Ulrich Oelschläger im vergangenen Jahr aus dem Amt des Präses der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau verabschiedet. Gestern überreichte ihm Clemens Hoch, Minister für Wissenschaft und Gesundheit in Rheinland-Pfalz, im Rahmen einer Feierstunde das Bundesverdienstkreuz am Bande. Eine Leidenschaft Oelschlägers ist die Auseinandersetzung mit dem gelebten Verhältnis von Christen und Juden und die Lehren daraus. In seiner Heimat Worms ist die jüdisch-christliche Tradition überall präsent. Fotos: EKHN

200 Jahre Dom des Aartals: Wilde Alte rocken an der Burgmauer

OBERNEISEN. (24. Juli 2019) Zum Burgfest im 731.  Jahrestag der Oberneiser Burgmauer unter dem Motto „200 Jahre Dom des Aartals“ pilgerten viele Gäste aus Nah und Fern hoch zur im Jahre 1288 von Ritter Markolf von Nesen erbauten Burg, um bei bestem Wetter mit attraktivem Programm zu feiern.

Das Fest begann mit dem von Dekan i.R. Hans-Otto Rether eindrucksvoll gestalteten  Festgottesdienst unter Mitwirkung des Kirchenchores unter Leitung von Cornelia Blanche und musikalischer Begleitung durch den  Posaunenchor. Für das Oberneiser Burgfest Team begrüßte Frank Puchtler die zahlreichen Gäste mit Verbandsbürgermeister Harald Gemmer an der Spitze.  Mit einer leckeren Weinprobe vom Mittelrhein startete Winzer Friedel Becker aus Bornich in die  musikalische Weinprobe.

So prägten Wein und Gesang den geselligen Abend im Schatten der Burgmauer. Der Männerchor "Aartal" unter Leitung von Eberhard Biebricher und die "Schoppesänger" aus Holzheim unter Leitung von Roland Röhlich sorgten mit hervorragenden Liedbeiträgen für tolle Stimmung bei den Gästen. Mit wieviel Power Senioren rocken zeigten die "Wilden Alten "unter der Leitung von Joachim Stegemann vor historischer Kulisse.

Gekonnt offerierte Friedel Becker von der Winzergenossenschaft Loreley seine Weinproben Spätburgunder und Riesling in "Original-Bornicher-Platt" den gutgelaunten Gästen, die das Burgfest erst zu später Stunde ausklingen ließen.

Zum Foto: Das sind sie, die Wilden Alten, die im 200. Jubiläumsjahr der Oberneisser Rundkirche die Burgmauer darunter rockten.