Stadtradeln100922 Fritschetestet becrima

Stadtradeln bringt immer mehr Menschen in Bewegung

Aktion vor dem Kreishaus mit Sicherheits-Tipps der Verkehrswacht eröffnet – Kercheteam der Aar vorn dabei

RHEIN-LAHN. (16. September 2022) Schlecht für den Start einer Radfahr-Aktion, aber gut fürs Klima. In diesem Sinne eröffnete die Kreisbeigeordnete Erika Fritsche bei Regen am 1. September die bis 30. September dauernde Stadtradeln-Aktion für den Rhein-Lahn-Kreis. „Wir sind froh, den Verbandsgemeinden ein Dach für den Wettbewerb bieten zu können“, sagte die Grünen-Politikerin vor dem Kreishaus und erinnerte an das Ziel, „Fahrradfahren alltagstauglich zu machen“. Auf dem Land sei das freilich schwierig; sie hoffe trotzdem, dass sich viele Leute anschließen.

Mittlerweile ist bereits Halbzeit der Aktion und vor allem das Kerchteam von der Aar mischt ganz vorne kräftig mit. Aber auch das Dekanat Nassauer Land ist mit einem eigenen Team am Start. Infos dazu am Ende des Beitrags. Positive Zahlen zur mitwirkung lieferte bereits zum Auftakt Jasmin Lehmler. Die Klimamanagerin des Kreises hatte im vergangenen Jahr erstmals zum Stadtradeln aufgerufen. Zählte sie damals 130 Teilnehmende, die 33.000 Kilometer strampelten, waren es für 2022 am Samstagmorgen bereits 376 Anmeldungen. „Anmelden kann man sich bis zum letzten Tag“, so Lehmler. Die beiden Kreisvertreterinnen erinnerten ebenso an die Meldeplattform „RADar“, über die Verbesserungshinweise fürs Radwegenetz im Rhein-Lahn-Kreis abgegeben werden können, auch wenn manches davon nicht gleich umgesetzt werden könne. Fritsche betonte außerdem, dass es darum gehe, sowohl den Straßenverkehr als auch die Gefährdung, die von ihm ausgeht, zu reduzieren.

Stadtradeln100922Damit Fahrradfahrer sicherer unterwegs sind, nicht nur beim Stadtradeln, hatte die Bezirksverkehrswacht Montabaur einen kleinen Hindernis-Parcours fürs Rad aufgebaut. Überdies konnten Freiwillige einen Fußweg meistern. Für diesen trugen sie eine „Promille-Brille“ auf der Nase, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie Alkohol die Sinne auch beim Fahrradfahren einschränkt. Die Verkehrswacht bietet außerdem unter dem Motto „Fit mit dem Fahrrad“ regelmäßig Trainingsprogramme für Rad- und Elektroradfahrende, das nächste am 17. September.

Zum Stadtradeln-Auftakt waren im Rhein-Lahn-Kreis bereits 74 Teams unter Kreis, der Stadt Lahnstein und den Verbandsgemeinden Bad Ems-Nassau, Diez und Nastätten angemeldet. Eines davon stellt das evangelische Dekanat Nassauer Land. Matthias Metzmacher, Pfarrer für gesellschaftliche Verantwortung dankte zur Eröffnung der Initiative des Rhein-Lahn-Kreis. „Jeder Impuls zum Klimaschutz ist wichtig, deshalb beteiligen wir uns gern an der Aktion und rufen unsere Kirchengemeinden zum Mitmachen auf“, sagte Metzmacher und erinnerte daran, dass schon im vergangenen Jahr an der Aar von der Kirchengemeinde Flacht mit mehr als 5000 klimaschonenden Kilometern eine stolze Menge erradelt wurde. Bernd-Christoph Matern

Wer noch dabei sein möchte – jeder Kilometer zählt – erhält hier mehr Informationen, um sich im Team Dekanat Nassauer Land oder beim Kercheteam Untere Aar anzumelden.

BUZ
Kreisbeigeordnete Erika Fritsche eröffnete in Bad Ems die Aktion Stadtradeln, bei der Kommunen bis zum 30. September um die meisten mit dem Rad zurückgelegten klimaschonenden Kilometer buhlen. Dabei testete sie auch den Parcours der Verkehrswacht. Fotos: Matern

StadtradelnAb271022Alle becrima

„Kercheteam“ von der Aar bringt die meisten Menschen aufs Rad

Stadtradeln-Abschluss am Bad Emser Kreishaus: Landrat ehrt die erfolgreichsten Teilnehmenden

StadtradelnAb271022Pfr Landrat becrimaRHEIN-LAHN. (7. November 2022) Zum Abschluss des diesjährigen Stadtradelns, einem Wettbewerb unter europäischen Städten und Kommunen, wurden einige der Teilnehmenden aus dem Rhein-Lahn-Kreis am Kreishaus von Landrat Jörg Denninghoff und der Klimaschutzmanagerin Jasmin Lemler mit Urkunden und kleinen Preisen ausgezeichnet. Ganz vorn mit dabei: das „Offene Kercheteam Untere Aar“. Es wurde als größtes Team mit 40 aktiven Mitgliedern ausgezeichnet und „erstrampelte“ mit insgesamt 6609 Kilometern auch die weiteste Strecke unter den Einzelteams. Die Erfahrungen der Teilnehmeden zeigten gleichzeitig Verbesserungsbedarf bei der Infrastruktur für Radler. 

„Neben dem Spaß am Radfahren geht es beim Stadtradeln auch darum, möglichst viele Menschen zu gewinnen, auch im Alltag mehr auf das Rad zu steigen und so einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten“, sagte Landrat Jörg Denninghoff, als er seine Glückwünsche aussprach und zusammen mit der Klimaschutzmanagerin des Kreises Jasmin Lemler die Urkunden überreichte. Auf deren Initiative hin hatte der Rhein-Lahn-Kreis zum zweiten Mal an dem Wettbewerb teilgenommen. Ihr Fazit war motivierend: Die Teilnehmerzahl hatte sich mit 401 Personen im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdreifacht und dies trotz eines sehr verregneten Septembers. „Es ist toll zu sehen, dass die Aktion so gut angenommen wird“, sagte Denninghoff.

StadtradelnAb271022VHAlle becrimaGemeinsam wurden 64.326 Kilometer im Rhein-Lahn-Kreis erradelt und damit rund 9906 Tonnen Kohlendioxid vermieden. Als Neuerung in diesem Jahr konnten die dem Kreis angeschlossenen Kommunen in einen direkten Wettkampf treten. Die Stadt Lahnstein war mit besonderem Engagement dabei und hat mit 20.869 Kilometern den interkommunalen Wettbewerb für sich entschieden. Die Verbandsgemeinde Diez wurde in der Kreiswertung Zweiter mit 10.801 Kilometern, dicht gefolgt von der Verbandsgemeinde Nastätten mit 10.168 gefahrenen Kilometern. Dort hatten mit 18 Personen die meisten Parlamentarier teilgenommen. 6213 Kilometer hatte die Verbandsgemeinde Bad Ems-Nassau eingefahren.

Erstmals war auch das Evangelische Dekanat Nassauer Land mit einem eigenen Team vertreten. Auf 2214 Kilometer brachten es die elf aktiven Radler, was einer ansehnlichen Pro-Kopf-Leistung von 219 Kilometern in dem dreiwöchigen Aktionszeitraum entspricht. „Wir hoffen, dass im nächsten Jahr noch mehr Leute in unserem Team mitmachen“, so Teamchef Matthias Metzmacher, Pfarrer für gesellschaftliche Verantwortung im Dekanat Nassauer Land.

Luft nach oben auf dem Land

OrtseingangBegegnung100920 becrima Für den Vertreter des erfolgreichen „Kerchteams Untere Aar“ Pfarrer Klaus Wallrabenstein aus Flacht gibt es nicht nur bei der Zahl an Teilnehmenden noch Luft nach oben. „Es braucht noch mehr Sicherheit für Radfahrer, die in unseren Städten und Gemeinden unterwegs sind“, berichtet der Theologe, denn die Alltagswege seien kaum nur über die touristisch erschlossenen Radwege zu erreichen. Aber gerade auf den alltäglichen Wegen zum Einkaufen oder zur Arbeit lauerten etwa an der viel befahrenen Aarstraße große Gefahren in den Orten selbst. „Ich bin nicht umsonst mit einer knallgelben Jacke unterwegs“, so Wallrabenstein.

Gerade im innerörtlichen Verkehr brauche es Verbesserungen, um mehr Menschen zum Umsteigen aufs Rad zu gewinnen, „wenn man beispielsweise zum Bäcker oder zur Apotheke mit dem Rad statt dem Auto fahren soll“, sagt Wallrabenstein. Darin sieht auch eine Teilnehmerin vom Team „Wo fahren wir hin?“ ein Hindernis am umweltfreundlichen Umsteigen auf dem Land, neben den vielen beschwerlichen Steigungen: „Selbst wenn es nur zwei bis drei Kilometer über Bundes- oder Landesstraßen geht, ist das in unserer ländlichen Region sehr gefährlich“, ist ihre Erfahrung, „und wenn man dann noch Kinder dabei hat, geht das eigentlich gar nicht.“

Deutschlandweit haben 2557 Kommunen mit insgesamt 922.329 Radlern am diesjährigen Stadtradeln teilgenommen und gemeinsam mehr als 27.500 Tonnen Kohlendioxid vermieden. Im rheinland-pfälzischen Gesamtranking hat der Rhein-Lahn-Kreis den Platz 46 von 111 teilnehmenden Kommunen erreicht. Bernd-Chr. Matern

Zu den Fotos:

Vor dem Kreishaus in Bad Ems zeichneten Landrat Jörg Denninghoff und Klimaschutzmanagerin Jasmin Lemler die erfolgreichen Stadtradler aus. Pfarrer Klaus Wallrabenstein aus Flacht erhielt vom Landrat eine Urkunde für das „Kercheteam Untere Aar“, das im Wettbewerb die meisten Teammitglieder fürs Radfahren motivierte. Gerade auf dem Land haben allerdings jenseits touristischer Radwege motorisierte Fahrzeuge das Sagen auf den Straßen in und zwischen den Ortschaften. Fotos: Matern

A RadtourFacettenBallon co becrima

Dekanat Nassauer Land tritt fürs Klima in die Pedale

Pfarrer Matthias Metzmacher wirbt fürs Stadtradeln und vielfältige Möglichkeiten, die Schöpfung zu bewahren

 RHEIN-LAHN. (2. September 2022) Das Evangelische Dekanat Nassauer Land hat ein eigenes Team gegründet, um sich am Stadtradeln des Rhein-Lahn-Kreises zu beteiligen. Gerade der diesjährige Sommer zeige, welch weitreichende Konsequenzen der Klimawandel bereits hat, weist Matthias Metzmacher vom Pfarramt für gesellschaftliche Verantwortung im Dekanat auf die anhaltende Trockenheit hin sowie die Häufung von ehemals als „Jahrhundert-Ereignis“ eingestuften Höchsttemperaturen und Unwetter-Ereignissen. Zum offiziellen Start der Aktion am Samstag, 10. September um 10 Uhr am Kreishaus in Bad Ems gibt es Tipps zum sicheren Radfahren.

Nachdem die Kirchengemeinde Flacht bereits vergangenes Jahr die Aktion unterstützte und diesmal mit dem vergrößerten „Kercheteam Untere Aar“ am Start ist, ermutigt Metzmacher auch andere Kirchengemeinden im Rhein-Lahn-Kreis, sich am Stadtradeln zu beteiligen und hat dafür ein Team „Dekanat Nassauer Land“ gegründet. Auf der Website stadtradeln.de findet sich unter der Kommune Rhein-Lahn-Kreis das Team Dekanat Nassauer Land, um sich anzumelden. Hier geht's zur Startseite, dann registrieren und dabei das Team „Dekanat Nassauer Land“ auswählen.

RadtourFilsen2015 co becrima „Radeln für die Gesundheit und das Klima – da machen wir als Kirche gerne mit, geht es doch um nichts weniger als die Grundlage unseres Lebens, die Bewahrung der Schöpfung“, sagt der Theologe, der dabei mit gutem Beispiel voranfährt. Für seinen Weg von Dausenau ins Dekanatsbüro Bad Ems nutzt er nicht nur im Aktionszeitraum vom 10. bis 30. September immer wieder gern das E-Bike. „Das hält fit, macht Spaß und geht dank freier Fahrt über die Höhe und ohne Parkplatzsuche auch schneller.“

Er hofft auf viele Menschen, die sich dem Team anschließen und mit E-Bike oder Bio-Bike auf den Weg machen, um viele Kilometer und Klima-Punkte für sich, das Dekanat, den ganzen Rhein Lahn Kreis und vor allem die Bewahrung der Schöpfung zu sammeln. Jedes Zeichen, das Christen auch in den Kirchengemeinden zum Klimaschutz setzen, sei wichtig. Wer sich über die Startseite Stadtradeln anmelde und die App herunterlade, motiviere sich selbst und andere zum Mitmachen. „Autofahren verbrennt zunehmend Geld, macht unbeweglich und fett.“, so Metzmacher. „Fahrradfahren dagegen verbrennt Fett, spart Geld und ist gesund für uns und unser Klima und die ganze Schöpfung.“

Sinnvoll findet er, wenn sich kleine Gruppen in den Gemeinden verabreden und gemeinsam auf den Weg machen, denn nicht nur Fahrten zur Arbeit steigern das Ergebnis. Als passendes Ziel erinnert er an den Umwelttag in Strüth am Sonntag, 11. September. Dort bildet um 11 Uhr ein Schöpfungsgottesdienst den Auftakt zu einem spannenden Informationsaustausch zu Elektromobilität, nachhaltiger Energiegewinnung und nachhaltigem Leben. Ebenso könne gerade für die Kirchengemeinden an Rhein und Lahn der Internationale Klimastreiktag in Koblenz am Freitag, 23. September ein lohnendes Ziel für eine Radfahrt sein. „Oder wie wäre es mal mit einer kleinen Kirchentour durchs Kreisgebiet, um auf den tollen Radwegen des Kreises besondere Orte des Glaubens zu erfahren?“, schlägt Metzmacher vor.

Er selbst freue sich als Pfarrer für Gesellschaftliche Verantwortung darauf, all dies zu tun und über eine rege Beteiligung und erfrischende Begegnungen. Sinnvoll findet er auch die Möglichkeit, über die App Anregungen zum Radwegenetz im Rhein Lahn Kreis zu geben.„Das ist eine gute Sache, um das Netz zu verbessern“, so Metzmacher. „Radeln wird in unserer ländlichen Region zunehmend die Mobilität von morgen bestimmen.“ Bernd-Chr. Matern

Mehr Informationen zum Pfarramt für Gesellschaftliche Verantwortung finden Sie auf der Website des Dekanats Nassauer Land hier.

Tipps zum sicheren Radfahren

Kurzfristig ist es der Kreisverwaltung gelungen, zum Start des Aktionszeitraums des diesjährigen Stadtradelns eine gemeinsame Aktion mit der Verkehrswacht Montabaur zu organisieren. Zur Eröffnung der Veranstaltung wird am Samstag zwischen 10 und 12 Uhr die Verkehrswacht mit einem Hindernis-Parcours direkt vor dem Kreishaus in Bad Ems (Insel Silberau) praktische Tipps zum sicheren Radfahren geben. Außerdem kann am „Agility-Board“ die eigene Reaktionsfähigkeit getestet werden. Gegen 10.30 Uhr wird Erika Fritsche, Beigeordnete des Rhein-Lahn-Kreises, die Anwesenden begrüßen und das zweite Stadtradeln im Rhein-Lahn-Kreis offiziell eröffnen.

 

Zum Foto:
Mit einem eigenen Team ist das Dekanat Nassauer Land beim diesjährigen Stadtradeln dabei, um für mehr Klimaschutz und die Bewahrung der Schöpfung im wahren Sinne einzutreten. Fotos: Matern

DS140423 Abstimmung Feature becrima

Start frei für neue kirchliche Nachbarschaften

Synode des evangelischen Dekanats Nassauer Land stimmt Plan mit fünf Regionen zu

NASSAU/RHEIN-LAHN. (18. April 2023) Die Synode des evangelischen Dekanats Nassauer Land hat mit überwältigender Mehrheit während ihrer Frühjahrstagung in der Stiftung Scheuern in Nassau der Bildung von fünf Nachbarschaftsräumen zugestimmt. In den neuen Einheiten soll nach dem Willen der Kirchensynode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) in den kommenden Jahren noch bewusster über den eigenen Kirchturm geblickt werden. Mehrere Kirchengemeinden sollen darin noch enger zusammenarbeiten; vielerorts ist das im Rhein-Lahn-Kreis ohnehin schon der Fall.

Hintergrund für den mit 61 gegen 5 Stimmen beschlossenen Regionalplan ist vor allem die sinkende Zahl von Pfarrpersonen. Diese sollen nach dem Beschluss der Kirchensynode künftig als Verkündigungsteam in einer Region, den Nachbarschaften, zusammenarbeiten. Unterstützt werden die Pfarrstellen im Verkündigungsteam von hauptamtlichen Mitarbeitenden in der Jugendarbeit und der Kirchenmusik. Die neuen regionalen Räume sind Teil des EKHN-Entwicklungsprozesses „ekhn2030“.

DS140423 DSV becrimaDer Beschluss des dem Kreistag vergleichbaren kirchlichen Gremiums war lange vorbereitet, wie Anja Beeres, Vorsitzende der Synode, zu Beginn des Tagesordnungspunktes noch einmal erläuterte. Der ehrenamtlich agierende Dekanatssynodalvorstand (DSV) beschäftigt sich bereits seit Ende 2021 mit dem Thema, nachdem die Landessynode ein entsprechendes Regionalgesetz auf den Weg gebracht hatte. Mit einer Reihe von Veranstaltungen in digitaler Form sowie in Präsenz wurden die Kirchengemeinden und deren Vorstände bei der Bildung einbezogen und deren Wünsche und Stellungsnahmen immer wieder eingearbeitet. Das Ergebnis: Die Kirchengemeinden im Dekanat werden in fünf Nachbarschafträume mit einer Anzahl zwischen jeweils rund 7500 und 11.000 evangelischen Mitgliedern eingeteilt. Diese sind Aar-Einrich, Blaues Ländchen-Loreley, Diez-Esterau, Lahn-Taunus und Rhein-Lahn-Eck. Das Dekanat hat die Räume bewusst noch größer als im Regionalgesetz vorgeschlagen zugeschnitten, um in wenigen Jahren nicht wieder die Struktur anpassen zu müssen. Der Regionalplan geht jetzt zur Genehmigung an die Kirchenverwaltung nach Darmstadt.

Von den derzeit im Dekanat 35,5 Gemeindepfarrstellen und 6,5 regionalen Pfarrstellen seien sechs vakant, erinnerte die Vorsitzende. 3,5 Stellen würden durch Springer und Ruhestandsverlängerungen versorgt. Auf Ausschreibungen würden sich „kaum bis gar keine Interessenten“ melden. Beeres: „Selbst wenn wir mehr Stellen hätten: wir hätten trotzdem nicht mehr Pfarrpersonen.“ Dank des Flächenfaktors stünden dem Dekanat im Jahr 2030 statt 25 immerhin 27 Pfarrstellen zu. Die Größe der Nachbarschaften wurde so gewählt, dass keine Nachbarschaft unter vier Pfarrstellen fällt und die größte bei mindestens sechs liegt.

Die Vorteile der Nachbarschaftsräume gehen über die Versorgung mit künftig im Team arbeitenden Pfarrpersonen noch hinaus. So können darin kompetente professionalisierte Gemeindebüros mit ausreichend Verwaltungsstunden eingerichtet werden. Überdies können gerade im Hinblick auf immer mehr leer stehende Pfarrhäuser in Nachbarschaften Entwicklungskonzepte für Gebäude besser gestaltet werden. Und natürlich biete das Miteinander die Chance, inhaltlich Schwerpunkte zu setzen, wenn es um Angebote für bestimmte Zielgruppen und die Nutzung von Kirchengebäuden geht.

„Die Bildung der Nachbarschaftsräume ist der Startschuss, Kirche in der Region neu zu denken“, sagte Beeres nach dem Beschluss. Dass das in solch einem großen Dekanat seine Zeit  brauche und einen Entwicklungsprozess in Gang setze , sei ihr auch bewusst. „Aber jetzt können wir fröhlich und mutig anfangen.“ Bernd-Christoph Matern

Zu den Fotos:
Nachbarschaften – eine neue Einheit innerhalb der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau – sind Grundlage für die kommenden Verkündigungsteams. Die Synode des evangelischen Dekanas Nassauer Land hat den vom Synodalvorstand vorgeschlagenen fünf Einheiten am Wochenende mit großer Mehrheit zugestimmt. Auf dem Weg zur Bildung der Nachbarschaftsräume hatte der ehrenamtlich agierende Dekanatssynodalvorstand die Kirchenvorstände in zahlreichen Treffen mit einbezogen. Fotos: Matern

0112 2024 Brot fuer die Welt 011224CFotograf Karsten Socher de

Start für Brot für die Welt: Damit aus Mangel Fülle wird

Auch im Rhein-Lahn-Kreis wird mit 66. Aktion der Hilfsorganisation zum Spenden aufgerufen

KORBACH/RHEIN-LAHN. (3. Dezember 2024) Weit mehr als 700 Millionen Menschen leiden an Hunger und Mangelernährung, obwohl unsere Erde alle satt machen könnte. Darauf weisen die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) und die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) hin. Mit einem Festgottesdienst wurde am 1. Advent die diesjährige regionale Spendenaktion von Brot für die Welt in der Kilianskirche Korbach (Landkreis Waldeck-Frankenberg) eröffnet. Unter dem Motto „Wandel säen“ tritt das christliche Hilfswerk für ein grundlegend anderes Ernährungssystem ein. Eines, das nicht weiter die industrielle, sondern die nachhaltige kleinbäuerliche Landwirtschaft stärkt. Auch die Menschen im Rhein-Lahn-Kreis sind zum Spenden aufgerufen.

Start2024BfdW mediotv Socher„Für Christinnen und Christen gehören die Vorbereitung auf Weihnachten bei uns und weltweite Solidarität zusammen. Wir denken nicht nur an unsere Lieben, die wir hier beschenken wollen, wir denken auch an ferne Nächste, die unseren Beitrag brauchen“, sagte EKKW-Bischöfin Dr. Beate Hofmann in ihrer Predigt zum Start der Aktion. „Brot für die Welt bekämpft den Hunger nachhaltig, nicht einfach durch das Verteilen von Lebensmitteln“, machte sie deutlich und verwies auf konkrete (Bildungs-)Projekte und Unterstützung in klimaangepasster Landwirtschaft.

Gemeinsam die Zukunft sichern
„Im hügeligen Nordwesten Vietnams leben vor allem Angehörige ethnischer Minderheiten – viele von ihnen in großer Armut. Das konnte ich während eines Aufenthaltes in der Region vor einigen Jahren selbst erleben,“ sagte Oberkirchenrat Detlev Knoche, Leiter des Zentrum Oekumene der EKHN und EKKW. Er ergänzte, dass Frauen und Mädchen in diesen Gemeinschaften aufgrund traditioneller Rollen und unzureichender Bildung besonders benachteiligt sind.

„Die Frauenorganisation Yen Bai Women’s Union (YBWU) unterstützt rund 4.000 Menschen, die Entwicklung ihrer Gemeinden selbst voranzutreiben“, berichtete Landeskirchenrat Dr. Diethelm Meißner, Dezernent für die Bereiche Diakonie und Ökumene der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck. Er erläuterte, dass Schulungen in nachhaltigem Anbau die Dorfgemeinschaften befähigen, ihre landwirtschaftlichen Erträge und ihre Einkommen zu steigern und somit ihre Zukunft zu sichern.

Das im Gottesdienst vorgestellte Projekt aus Vietnam setzt unter anderem auf den Anbau von heimischen Zimtbäumen. Partnerorganisationen von Brot für die Welt ermutigen die Menschen, Gemeinschaftsprojekte zu entwickeln, um auf eigenen Füßen zu stehen und ein menschenwürdiges Leben zu führen.

Vorstellung der Aktion 5000 Brote
Der aktuelle Konfirmandenjahrgang aus Korbach hatte im Rahmen der Aktion „5000 Brote“ mit dem örtlichen Bäcker am Vortag des 1. Advent Brote und passend zum vorgestellten Projekt Zimtsterne gebacken. Im Gottesdienst berichteten die Jugendlichen von ihren Erfahrungen in der Backstube. Die Brote wurden im Anschluss an den Gottesdienst gegen Spende abgegeben. Der Erlös kommt Ausbildungsprojekten in Malawi, Vietnam und Paraguay zugute. Die Aktion erinnere an die Speisung der 5000 durch Jesus, führte Bischöfin Hofmann vor Augen: „Das ist eine Reich-Gottes-Erfahrung, dass aus Mangel Fülle wird, dass leere Mägen sich füllen und in leeren Herzen neue Hoffnung wächst.“

Start der neuen Spendenaktion
Der Auftaktgottesdienst zur neuen Aktion Brot für die Welt findet traditionell am 1. Advent statt. In Korbach wirkten Dr. Beate Hofmann, Bischöfin der EKKW, Mitglieder der gastgebenden Gemeinde sowie Gäste aus beiden hessischen Landeskirchen mit. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst vom Eisenberg-Ensemble unter Leitung von Christian Kiepe und von Bezirkskantor Stefan Kammerer an der Orgel.

Hintergrund: Brot für die Welt

Die Überwindung von Hunger und Mangelernährung steht im Mittelpunkt der Arbeit von Brot für die Welt. Projektpartner setzen sich weltweit für die Stärkung nachhaltiger kleinbäuerlicher Landwirtschaft ein, unterstützen Frauen als Haupternährerinnen ihrer Familien und bieten jungen Menschen eine Perspektive. Das evangelische Hilfswerk setzt sich weiterhin für die Bekämpfung der Armut, Menschenrechte und Frieden, Bildung, Klima und Umwelt und viele weitere Themen ein.

Hier finden Sie mehr Informationen zur 66. Aktion Brot für die Welt

 

Zu den Fotos:

In Korbach wurde die 66. Aktion für Brot für die Welt eröffnet, an der auch Jugendliche teilnahmen, die sich an der Konfi-Aktion „5000 Brote“ beteiligt hatten. Fotos: medio.tv/Karsten_Socher

Spendenkonto:

Brot für die Welt
IBAN: DE10 1006 1006 0500 5005 00
Bank für Kirche und Diakonie

Spenden nehmen auch die Kirchengemeinden im Dekanat Nassauer Land entgegen.

Direkt spenden können Sie ebenso über diesen Link.