AbRK220924Urkunde keidel

Christina Roepke-Keidel in Ruhestand verabschiedet

Pröpstin Henriette Crüwell entpflichtet Theologin in der Andreaskirche in Weisel

WEISEL/RHEIN-LAHN. (17. Oktober 2024) Mit einem Festgottesdienst wurde Pfarrerin Christina Roepke-Keidel in der evangelischen Kirche in Weisel von Pröpstin Henriette Crüwell aus dem aktiven Dienst entpflichtet und in den Ruhestand verabschiedet.

AbRK220924Dekanin keidelCrüwell dankte der Theologin im Namen der Kirchenleitung und überreichte mit der Entpflichtungsurkunde einen mit Sonnenblumenstoff bespannten Liegestuhl für die nun kommenden ruhigeren Tage des neuen Lebensabschnitts. Pfarrer Andreas Pohl und Pfarrer Michael Stavenhagen gaben der scheidenden Kollegin herzliche Segenswünsche mit auf den Weg.

Das waren nicht die einzigen. Die Kinder des Kinderhauses Sonnenschein in Kaub hatten in der Einrichtung einige Abschiedsgeschenke gebastelt, die vom Kita-Team musikalisch im Gottesdienst überreicht wurden. Dekanin Kerstin Janott bedankte sich im Namen des evangelischen Dekanats bei Roepke-Keidel und richtete einen zuversichtlichen Blick auf die Zukunft des Dekanats: in Kürze würden neben Ayla Rehn in St. Goarshausen noch zwei Pfarrerinnen ihren Dienst in der Region Loreley-Blaues Ländchen antreten. Musikalisch wurde der Abschied mit viel Gesang, Orgel- und Althornklängen begleitet.

Dem Gottesdienst folgte ein Empfang im Gemeindesaal mit liebevoll dekorierten Tischen. Der Posaunenchor Weisel bedankte sich musikalisch bei Roepke-Keidel. Vertreter der Zivilgemeinden, der Verbandsgemeinde Loreley, der evangelischen Kirchengemeinde Kaub/Lorch, des evangelischen Posaunenchores Dörscheid sowie die Vorsitzende des Weiseler Kirchenvorstands, Claudia Glittenberg, verabschiedeten sich mit herzlichen Worten von der Pfarrerin.

Viele helfende Hände hatten keine Mühen gescheut, um für das leibliche Wohl der vielen Gäste zu sorgen und so ein rundum gelungenes Abschiedsfest auf die Beine zu stellen. (mp)

Hier finden Sie einen kleinen Rückblick auf das berufliche Wirken von Pfarrerin Christina Roepke-Keidel.

Zu den Fotos:

Applaus für Christina Roepke-Keidel, nachdem ihr Pröpstin Henriette Crüwell (rechts) die offizielle Abschiedsurkunde der Landeskirche überreicht hatte. Segensworte gab es ebenso von Pfarrer Andreas Pohl und Pfarrer Michael Stavenhagen (von links). Fotos: Keidel

eveline Clotz trauer 690 privat

Pfarrerin i. R. Eveline Clotz ist gestorben

Langjährige Seelsorgerin für Dachsenhausen erhielt 1971 erstmals gleiche Rechte wie männliche Pfarrkollegen

HAINAU/RHEIN-LAHN. (19. Oktober 2021)  Im Alter von 80 Jahren ist Pfarrerin i.R. Eveline Clotz verstorben. Die Theologin war 20 Jahre Gemeindepfarrerin von Dachsenhausen und lebte nach ihrem Ruhestand seit 2006 in Hainau, wo sie mit ihrem Ehemann das Lernhaus Schlopenhof betrieb.

Neben ihrem Dienst in der Gemeinde engagierte sich Clotz in den 1980-er und 1990-er Jahren auch auf Dekanatsebene unter anderem im Umweltausschuss, in der Frauenarbeit beim Dekanatsfrauentag sowie in der Betreuung von Kindern, die nach der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl Jahr für Jahr aus der Region in Weißrussland ins evangelische Dekanat St. Goarshausen kamen. Überhaupt lag ihr die Arbeit mit Kindern besonders am Herzen, wusste sie in ihrer freundlichen Art doch stets den christlichen Nachwuchs zu begeistern sowohl in ihrer Gemeinde als auch während den Dekanats-Kinderkirchentagen, die in ihrer aktiven Zeit noch hunderte Kinder nach Bogel zog. Herzenssache war ihr ebenso das Projekt „Miteinander“ an der IGS in Nastätten, das die Integration von Kindern und Jugendlichen anderer Herkunftsländer förderte. Ihr Kindergottesdienstteam begeisterte sie in den Jahren 2000 bis 2002 in einer litauischen Partnergemeinde mit drei großen Kinderbibelwochen mit jeweils etwa 70 Kindern. Der dortige Pfarrer Ludwig Fetingis kam im Wechsel dazu mehrmals mit seinen Chören nach Deutschland ins Dekanat und zu Kirchentagen.
 
Auch bundesweite Beachtung fand die Verstorbene, denn sie gilt als erste Pfarrerin in der gesamten Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) sowie darüber hinaus, die ihren männlichen Pfarrkollegen rechtlich vollständig gleichgestellt wurde, als sie vor 50 Jahren im August 1971 als erste verheiratete Theologin zur Pfarrerin auf Lebenszeit ernannt wurde. In vielen Landeskirchen gab es für Frauen im Pfarrdienst bis dato rechtliche Sondervorgaben, unter anderem durften sie kein Gemeindepfarramt übernehmen, bekamen weniger Geld und es blieb ihnen sogar die Bezeichnung „Pfarrerin“ verwehrt. In der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) wurde dann 1971 ein gemeinsames Dienstrecht für Männer und Frauen eingeführt.

Auch die Stellvertretender Kirchenpräsidentin der EKHN Ulrike Scherf würdigte die Pionierleistung der verstorbenen Theologin für die Gleichberechtigung innerhalb der Evangelischen Kirche.  
 
Clotz übernahm nach ihrer Ordination in Darmstadt, damals noch als „persönliche Vikarin“, 1969 ihre erste Pfarrstelle in der Evangelischen Erlösergemeinde Wiesbaden-Sauerland im Stadtteil Dotzheim. 1986 trat sie ihren Dienst in Dachsenhausen an. (bcm)

Wie Clotz selbst ihren Dienst als Pfarrerin sah, lesen Sie hier.
 

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Pfarrerin und Pfarrer zieht's ins Blaue Ländchen

Evangelische Kirchengemeinde Nastätten begrüßt Constanze und Christopher Reif mit Gottesdienst

 NASTÄTTEN/RHEIN-LAHN. (25. Juni 2020) Pfarrerin Constanze Reif und Pfarrer Christopher Reif werden am Sonntag, 28. Juni um 17 Uhr mit einem Gottesdienst als neue Gemeindepfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Nastätten von Dekanin Renate Weigel eingeführt. Damit endet die fast einjährige Vakanz in der Gemeinde, zu der auch Buch und Oelsberg gehören. Für den Gottesdienst, der bei sonnigem Wetter auf der Wiese an der Kirche in Nastätten geplant ist, braucht es eine Anmeldung.

Für den aus Wiesbaden stammenden Christopher Reif, der in Mainz Theologie studierte, ist das Blaue Ländchen und der Rhein-Lahn-Kreis kein Neuland. Er war Vikar in Flacht an der Aar. Danach absolvierte er ein Spezialvikariat im Jugendgefängnis Wiesbaden und war zuletzt Gemeindepfarrer in den Kirchengemeinden Manderbach und Sechshelden bei Dillenburg.

Er und seine Frau Constanze lernten sich im theologischen Seminar in Herborn kennen. Die aus Gießen stammende Theologin studierte in Marburg und Heidelberg und absolvierte ein Gemeindevikariat im Odenwald. Zum Spezialvikariat zog es auch sie in den Knast und zwar ins Frankfurter Frauengefängnis. In Ewersbach im Dillkreis war sie als Gemeindepfarrerin tätig. Gab es dort vier Kindertagesstätten in evangelischer Trägerschaft, freut sie sich jetzt auf die eine in Nastätten, bereitet ihr die Arbeit mit Kindern doch besonders viel Freude. Ihrem Mann geht das Herz vor allem in der Jugendarbeit auf.

Nähen, Lesen und Fernsehserien gibt Constanze Reif als Lieblingshobbies an; letzteres teilt sie mit ihrem Mann, der seit seiner Jugend einen Faible fürs Zaubern hat und auch gern mal Computerspiele ausprobiert.

Auf den Gesang muss die Gemeinde am Sonntag verzichten. Für die Teilnahme am Gottesdienst ist aufgrund des Corona-Schutzkonzeptes eine Anmeldung im Gemeindebüro erforderlich, telefonisch unter 06772-8309 oder per E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!  Bernd-Chr. Matern

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Ihr neues Zuhause: Constanze und Christopher Reif haben im Juni das evangelische Pfarramt Nastätten übernommen; am Sonntag werden sie offiziell in den Dienst eingeführt. Fotos: Matern

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Yvonne Fischer am Allerheiligenberg herzlich willkommen

Dekanin Weigel segnet vertraute Pfarrerin von Friedland in Christuskirche für Dienst in evangelischer Kirchengemeinde Niederlahnstein

 LAHNSTEIN/RHEIN-LAHN. (19. November 2021) In Lahnstein ist Yvonne Fischer als Gemeindepfarrerin des Stadtteils Friedland und zuletzt als Pfarrerin für Oberlahnstein zwar ein vertrautes Gesicht. Doch jetzt hat die 45-jährige Theologin auch die Gemeindepfarrstelle für die evangelische Kirchengemeinde Niederlahnstein übernommen. Sie hat damit die Nachfolge des im April verstorbenen Pfarrers Friedrich Kappesser angetreten.

EinYF311021WeigelSpricht becrima An diesen überraschenden Tod erinnerte auch Dekanin Renate Weigel, die Fischer während eines Gottesdienstes in der evangelischen Christuskirche am Allerheiligenberg zusammen mit Kirchenvorstandsmitgliedern von Niederlahnstein und Friedland segnete. „Hier haben sich Menschen zusammengetan, die sich kannten und vertrauten“, sagte Weigel. So wechselte Fischer nun von Oberlahnstein nach Niederlahnstein; ihren Dienstauftrag für Friedland nimmt sie weiterhin wahr. „Du bist eine Theologin durch und durch“, bescheinigte ihr Weigel einen Forscherdrang zu den biblischen Schriften. „Du willst leben, was du predigst“, sagte die Dekanin und erinnerte an Martin Luthers Worte über die Bedeutung von Freiheit. „Mutig und frei erlebe ich dich in der Verkündigung des Evangeliums in Freud und Leid“. Neben der Gemeindearbeit sei Fischer auch der Blick über den eigenen Tellerrand wichtig. Notfallseelsorge, die Kirchensynode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), der Fischer angehört und die Frauenarbeit des Dekanats nannte sie als Beispiele. Außerdem liebt die Gitarre spielende Pfarrerin den flotten Gesang und leitet seit 2004 – damals war sie Vikarin in Nochern – den Gemeinde übergreifenden Gospel-Chor „Heavens Voice“.

EinYF311021Predigt becrima EinYF311021KV Begruessung becrima Nach ihrer Predigt über das biblische Wort „Zur Freiheit hat uns Christus befreit“ dankte Fischer den Anwesenden für ihr Vertrauen und versprach, dass sie beiden von ihr betreuten Gemeinden, Friedland und Niederlahnstein, mit voller Kraft dienen werde. Sie bat die Menschen, mit ihren Sorgen und Fragen zu ihr zu kommen. Martina Schnug, Vorsitzende des Kirchenvorstands der evangelischen Kirchengemeinde Niederlahnstein, brachte ihre Freude über die Besetzung der Pfarrstelle zum Ausdruck. Schon während der Vakanz-Vertretung hätten sich Gremium und Pfarrerin beschnuppert und festgestellt: „Das passt!“. EinYF311021Musik becrima Glaubenslieder wie „Ein feste Burg ist unser Gott“ oder „Wer nur den lieben Gott lässt walten“ von Orgel und Bläserensembles rundeten den vertrauensvollen Start im neuen Pfarramt ab.

Glück- und Segenswünsche übermittelten neben dem Kirchenvorstand auch Beigeordneter Jochen Sachsenhauser für die Stadt Lahnstein und Hella Schröder für die katholischen Pfarreien.

2004 begann Fischer ihren Pfarrdienst in der Region Rhein-Lahn als Vikarin in Nochern. Im Jahr 2006 übernahm sie die Kirchengemeinde Friedland, 2008 kam der Dienst in Oberlahnstein hinzu. Seit 2010 ist die Pfarrerin Mitglied der Kirchensynode. Bernd-Chr. Matern

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Dekanin Renate Weigel (oben rechts) segnete Yvonne Fischer, die jetzt als Gemeindepfarrerin neben der Kirchengemeinde Friedland auch die evangelische Kirchengemeinde Niederlahnstein betreut. Fotos: Matern

Treffen in Miehlen weckt gegenseitig Verständnis für Abläufe und notwendige Absprachen

RHEIN-LAHN. (4. Juli 2018) in einem Todesfall spricht niemand gern über organisatorische ragen. Geklärt werden müssen sie trotzdem, von Bestattungsprofis wie von Pfarrpersonen, denen eigentlich die Seelsorge der Trauernden am Herzen liegt. Die Pfarrerschaft des evangelischen Dekanats Nassauer Land traf sich jetzt mit Bestattern aus dem ganzen Kreisgebiet zu einem konstruktiven Austausch. Neben dem evangelischen Pfarrkonvent nahmen auch einige Vertreter der katholischen Kirche an dem Treffen teil.

 

Wie können die Arbeitsschritte der beiden Professionen gut ineinander greifen, um die Angehörigen so gut wie möglich im Abschied von einem geliebten Menschen von organisatorischen Fragen zu entlasten und gleichzeitig eine würdige Bestattung und Trauerfeier vorzubereiten und zu gestalten? Das war eine der Fragen, die über dem Vormittag stand. „Es geht darum, dass wir mehr über die andere Berufsgruppe erfahren als wir bisher voneinander wissen“, sagte Dekanin Renate Weigel, die zu dem Treffen ins Miehlener Bürgerhaus eingeladen hatte.

 

Unter der Moderation von Jutta Rottwilm und Stefan Hof vom Institut für Personalberatung und Organisationsentwicklung der Landeskirche wurde unter anderem erörtert, was beiden Seiten wichtig ist und welche Interessen und Notwendigkeiten es bei Bestattungsunternehmen sowie in der Pfarrerschaft gibt. An Pinnwänden markierten die Berufsgruppen, was – noch dazu in sehr kurzer und ganz eng getakteter Zeit – alles organisiert und beachtet werden muss, sobald die Bestatter über den Tod eines Menschen informiert werden. Insbesondere Maßnahmen, bei denen es unbedingt einer Absprache untereinander sowie der Kooperation bedarf, wurden aufgelistet. Einer der wichtigsten Aspekte, der aufgegriffen wurde, war die Erreichbarkeit, gerade im Blick auf eine Reihe unbesetzter Pfarrstellen. „Das ist das A und O“, war an einer der Tafeln zu lesen.

 

Der Austausch auf Kreisebene machte unter anderem deutlich, dass es regionale Unterschiede gibt, was beispielweise die Möglichkeit von Bestattungsterminen am Wochenende anbelangt. Sowohl unterschiedliche Vorgaben der Kommunen als auch theologische Gründe ermöglichen etwa an einem Ort auch sonntags Beerdigungen, andernorts ist das nicht möglich. Die Vertreter beider Berufsgruppen betonten am Ende, wie wichtig dieser Austausch im Sinne der Angehörigen in einem Trauerfall war. „Das sollte nicht das letzte Treffen gewesen sein“, resümierte Dekanin Weigel. Sie stellte außerdem ein neues Informationsblatt vor, mit dem das Dekanat die Menschen im Rhein-Lahn-Kreis darüber informiert, welche Angebote die evangelische Kirche im Dekanat macht, um trauernde Menschen zu begleiten; das beschränkt sich nicht nur auf Aussegnungen, Trauergespräche, Glockengeläut, Trauerfeiern und Fürbitten, sondern schließt auch die seelsorgliche Begleitung darüber hinaus ein, falls und solange dies gewünscht ist.

 

„Kommunikation ist alles“, wertete Olaf Erdmann von der Deutschen Friedhofsgesellschaft in Bonn, zu der auch das Rhein-Taunus-Krematorium in Dachsenhausen gehört, das Treffen. „Gut, dass wir uns in der großen Runde kennen gelernt haben, aber daran anknüpfend wäre jetzt ein Austausch in den Regionen wichtig“, erklärte Michael Menrath aus Nassau, zumal es im Pfarrpersonal häufigere Wechsel gibt als unter Bestattern. Und Jan Lentzen aus Bornich fügte hinzu: „Auch bei einer regionalen Konferenz wäre es sinnvoll, die katholischen Theologen einzubeziehen“. Bernd-Christoph Matern 

 

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Was läuft gut, wo kann die Kommunikation noch verbessert werden? Bestatter aus dem Rhein-Lahn-Kreis trafen sich mit Pfarrerinnen und Pfarrern des evangelischen Dekanats Nassauer Land zum Austausch. Foto: Matern