Yvonne Fischer am Allerheiligenberg herzlich willkommen
Dekanin Weigel segnet vertraute Pfarrerin von Friedland in Christuskirche für Dienst in evangelischer Kirchengemeinde Niederlahnstein
LAHNSTEIN/RHEIN-LAHN. (19. November 2021) In Lahnstein ist Yvonne Fischer als Gemeindepfarrerin des Stadtteils Friedland und zuletzt als Pfarrerin für Oberlahnstein zwar ein vertrautes Gesicht. Doch jetzt hat die 45-jährige Theologin auch die Gemeindepfarrstelle für die evangelische Kirchengemeinde Niederlahnstein übernommen. Sie hat damit die Nachfolge des im April verstorbenen Pfarrers Friedrich Kappesser angetreten.
An diesen überraschenden Tod erinnerte auch Dekanin Renate Weigel, die Fischer während eines Gottesdienstes in der evangelischen Christuskirche am Allerheiligenberg zusammen mit Kirchenvorstandsmitgliedern von Niederlahnstein und Friedland segnete. „Hier haben sich Menschen zusammengetan, die sich kannten und vertrauten“, sagte Weigel. So wechselte Fischer nun von Oberlahnstein nach Niederlahnstein; ihren Dienstauftrag für Friedland nimmt sie weiterhin wahr. „Du bist eine Theologin durch und durch“, bescheinigte ihr Weigel einen Forscherdrang zu den biblischen Schriften. „Du willst leben, was du predigst“, sagte die Dekanin und erinnerte an Martin Luthers Worte über die Bedeutung von Freiheit. „Mutig und frei erlebe ich dich in der Verkündigung des Evangeliums in Freud und Leid“. Neben der Gemeindearbeit sei Fischer auch der Blick über den eigenen Tellerrand wichtig. Notfallseelsorge, die Kirchensynode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), der Fischer angehört und die Frauenarbeit des Dekanats nannte sie als Beispiele. Außerdem liebt die Gitarre spielende Pfarrerin den flotten Gesang und leitet seit 2004 – damals war sie Vikarin in Nochern – den Gemeinde übergreifenden Gospel-Chor „Heavens Voice“.

Nach ihrer Predigt über das biblische Wort „Zur Freiheit hat uns Christus befreit“ dankte Fischer den Anwesenden für ihr Vertrauen und versprach, dass sie beiden von ihr betreuten Gemeinden, Friedland und Niederlahnstein, mit voller Kraft dienen werde. Sie bat die Menschen, mit ihren Sorgen und Fragen zu ihr zu kommen. Martina Schnug, Vorsitzende des Kirchenvorstands der evangelischen Kirchengemeinde Niederlahnstein, brachte ihre Freude über die Besetzung der Pfarrstelle zum Ausdruck. Schon während der Vakanz-Vertretung hätten sich Gremium und Pfarrerin beschnuppert und festgestellt: „Das passt!“.
Glaubenslieder wie „Ein feste Burg ist unser Gott“ oder „Wer nur den lieben Gott lässt walten“ von Orgel und Bläserensembles rundeten den vertrauensvollen Start im neuen Pfarramt ab.
Glück- und Segenswünsche übermittelten neben dem Kirchenvorstand auch Beigeordneter Jochen Sachsenhauser für die Stadt Lahnstein und Hella Schröder für die katholischen Pfarreien.
2004 begann Fischer ihren Pfarrdienst in der Region Rhein-Lahn als Vikarin in Nochern. Im Jahr 2006 übernahm sie die Kirchengemeinde Friedland, 2008 kam der Dienst in Oberlahnstein hinzu. Seit 2010 ist die Pfarrerin Mitglied der Kirchensynode. Bernd-Chr. Matern
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Dekanin Renate Weigel (oben rechts) segnete Yvonne Fischer, die jetzt als Gemeindepfarrerin neben der Kirchengemeinde Friedland auch die evangelische Kirchengemeinde Niederlahnstein betreut. Fotos: Matern
Treffen in Miehlen weckt gegenseitig Verständnis für Abläufe und notwendige Absprachen
RHEIN-LAHN. (4. Juli 2018) in einem Todesfall spricht niemand gern über organisatorische ragen. Geklärt werden müssen sie trotzdem, von Bestattungsprofis wie von Pfarrpersonen, denen eigentlich die Seelsorge der Trauernden am Herzen liegt. Die Pfarrerschaft des evangelischen Dekanats Nassauer Land traf sich jetzt mit Bestattern aus dem ganzen Kreisgebiet zu einem konstruktiven Austausch. Neben dem evangelischen Pfarrkonvent nahmen auch einige Vertreter der katholischen Kirche an dem Treffen teil.
Wie können die Arbeitsschritte der beiden Professionen gut ineinander greifen, um die Angehörigen so gut wie möglich im Abschied von einem geliebten Menschen von organisatorischen Fragen zu entlasten und gleichzeitig eine würdige Bestattung und Trauerfeier vorzubereiten und zu gestalten? Das war eine der Fragen, die über dem Vormittag stand. „Es geht darum, dass wir mehr über die andere Berufsgruppe erfahren als wir bisher voneinander wissen“, sagte Dekanin Renate Weigel, die zu dem Treffen ins Miehlener Bürgerhaus eingeladen hatte.
Unter der Moderation von Jutta Rottwilm und Stefan Hof vom Institut für Personalberatung und Organisationsentwicklung der Landeskirche wurde unter anderem erörtert, was beiden Seiten wichtig ist und welche Interessen und Notwendigkeiten es bei Bestattungsunternehmen sowie in der Pfarrerschaft gibt. An Pinnwänden markierten die Berufsgruppen, was – noch dazu in sehr kurzer und ganz eng getakteter Zeit – alles organisiert und beachtet werden muss, sobald die Bestatter über den Tod eines Menschen informiert werden. Insbesondere Maßnahmen, bei denen es unbedingt einer Absprache untereinander sowie der Kooperation bedarf, wurden aufgelistet. Einer der wichtigsten Aspekte, der aufgegriffen wurde, war die Erreichbarkeit, gerade im Blick auf eine Reihe unbesetzter Pfarrstellen. „Das ist das A und O“, war an einer der Tafeln zu lesen.
Der Austausch auf Kreisebene machte unter anderem deutlich, dass es regionale Unterschiede gibt, was beispielweise die Möglichkeit von Bestattungsterminen am Wochenende anbelangt. Sowohl unterschiedliche Vorgaben der Kommunen als auch theologische Gründe ermöglichen etwa an einem Ort auch sonntags Beerdigungen, andernorts ist das nicht möglich. Die Vertreter beider Berufsgruppen betonten am Ende, wie wichtig dieser Austausch im Sinne der Angehörigen in einem Trauerfall war. „Das sollte nicht das letzte Treffen gewesen sein“, resümierte Dekanin Weigel. Sie stellte außerdem ein neues Informationsblatt vor, mit dem das Dekanat die Menschen im Rhein-Lahn-Kreis darüber informiert, welche Angebote die evangelische Kirche im Dekanat macht, um trauernde Menschen zu begleiten; das beschränkt sich nicht nur auf Aussegnungen, Trauergespräche, Glockengeläut, Trauerfeiern und Fürbitten, sondern schließt auch die seelsorgliche Begleitung darüber hinaus ein, falls und solange dies gewünscht ist.
„Kommunikation ist alles“, wertete Olaf Erdmann von der Deutschen Friedhofsgesellschaft in Bonn, zu der auch das Rhein-Taunus-Krematorium in Dachsenhausen gehört, das Treffen. „Gut, dass wir uns in der großen Runde kennen gelernt haben, aber daran anknüpfend wäre jetzt ein Austausch in den Regionen wichtig“, erklärte Michael Menrath aus Nassau, zumal es im Pfarrpersonal häufigere Wechsel gibt als unter Bestattern. Und Jan Lentzen aus Bornich fügte hinzu: „Auch bei einer regionalen Konferenz wäre es sinnvoll, die katholischen Theologen einzubeziehen“. Bernd-Christoph Matern
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Was läuft gut, wo kann die Kommunikation noch verbessert werden? Bestatter aus dem Rhein-Lahn-Kreis trafen sich mit Pfarrerinnen und Pfarrern des evangelischen Dekanats Nassauer Land zum Austausch. Foto: Matern