
Ehrlich hinschauen, einander vertrauen, gemeinsam handeln
Programm des 3. Ökumenischen Kirchentages digital und dezentral vorgestellt
FRANKFURT/RHEN-LAHN. (28. April 2021) Das Programm für den 3. Ökumenischen Kirchentag (ÖKT) digital und dezentral steht fest – die passende ÖKT-App lässt sich kostenlos herunterladen. Unter dem Leitwort „schaut hin“ (Markus 6, Vers 38) entstanden rund 80 digitale Veranstaltungen zu Glaubens- und Vertrauensfragen, dem gesellschaftlichen Zusammenhalt und der wachsenden globalen Verantwortung. Dabei werden Missstände und Erfolge klar in den Blick genommen, Verantwortung wird benannt. Der ÖKT will so das Vertrauen ineinander und in Gottes Verheißung stärken.
An den Veranstaltungen lässt sich aber ncht nur durchs richtige „Klicken“ teilnehmen. Eine regionale ökumenische Vorbereitungsgruppe bietet die Möglichkeit, zumindest in kleinem Rahmen an der Eröffnung des Kirchentags teilzunehmen. Der Eröffnungsgottesdienst wird am Donnerstag, 13. Mai um 10 Uhr übertragen. Die Verbundenheit evangelischer und katholischer Christen im Rhein-Lahn-Kreis wird mit einer Übertragung des Gottesdienstes aus Frankfurt in die katholische St. Martinskirche Bad Ems zum Ausdruck gebracht. Außerdem wird es am gleichen Tag an selber Stelle um 17 Uhr eine ökumenische Abendandacht geben.
Einen ökumenischen Gottesdienst auf dem Weg zum 3. Ökumenischen Kirchentag gibt es im Kloster Bornhofen bereits am Sonntag, 2. Mai um 16 Uhr, der von Pater Eryk Kapala, Pfarrerin Antje Müller und Pastorin Magdalene Kolar gestaltet wird. Das Thema lautet: „Schaut hin: Ihr seid das Salz der Erde." Dabei wird Bezug genommen auf das Thema des 3. Ökumenischen Kirchentages und auf das Jahresthema des Klosters „Salz der Erde“. Da aufgrund der Corona-Pandemie die Zahl an Gästen stark begrenzt ist, ist auch dafür eine Anmeldung im Büro des evangelischen Dekanats Nassauer Land erforderlich unter Telefon 02603-509920 oder E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.
Zuhause mitmachen
Der Kirchentag bietet die Möglichkeit, neben der Teilnahme an vielen tollen thematischen Inhalten beim ÖKT auch selbst kreativ zu werden. Aktionen für Kinder, junge Menschen, Koch- und Musikbegeisterte finden sich im Angebot, ob allein, in der Familie oder als Gruppe in der Gemeinde, dem Verein und Freundeskreis – was es dafür braucht, findet sich in und um das Zuhause herum. Für junge Menschen und Kinder gibt es sogar ein eigenes Heft! Alle Ergebnisse der Mitmachaktionen können unter dem Hashtag #oekt in sozialen Netzwerken geteilt werden. Hier geht es zu den Mitmachaktionen.
„Ich freue mich darüber, dass wir hart am Wind geblieben sind“, sagte die Präsidentin des 3. Ökumenischen Kirchentages, Bettina Limperg. „Dass der 3. ÖKT als digitale Großveranstaltung stattfindet, wird von Tag zu Tag ein größeres Geschenk!“ Gerade jetzt biete der ÖKT eine lang vermisste Möglichkeit für Diskurs, Orientierung, Halt und, ja auch, Trost. „Wir packen heiße Eisen an: Macht und Missbrauch von Macht, Armut und Ungerechtigkeit, die Herausforderungen einer digitalen Gesellschaft“, nannte Limperg Beispiele. Dafür gibt es mit Workshops und Barcamps digitale Beteiligungsmöglichkeiten; auch Kulturveranstaltungen werden geboten.
ÖKT-Präsident Thomas Sternberg bekräftigte: „Gerade in Zeiten der globalen Seuche ist der ÖKT wichtig: Wir wollen gemeinsam Stimme sein für diejenigen, die bei uns und weltweit durch die Pandemie noch weiter an den Rand gedrängt werden, die auf der Strecke bleiben, die zurzeit Einsamkeit und Angst erleben“. Aus Frankfurt, einer pluralen Stadt mit so vielen verschiedenen Menschen und Problemen, solle ein Signal gesendet werden für das gemeinsame Engagement aller Christinnen und Christen.
Als Beispiele für prominent besetzte Veranstaltungen nannten die Verantwortlichen die Dialogformate mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg. In andere Gesprächsrunden werden sich die Bundesminister Jens Spahn und Heiko Maas, die Grünen-Fraktionsvorsitzende Katrin Göring-Eckardt, der Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland Joseph Schuster und die Islamwissenschaftlerin Lamya Kaddor mit ihren Gedanken und Positionen einbringen.
Neben seinen digitalen Angeboten wird der 3. ÖKT auch in den klassischen Medien zu verfolgen sein. Der Gottesdienst zu Christi Himmelfahrt am Donnerstag, 13. Mai, 10 Uhr, wird live im Ersten übertragen, der Schlussgottesdienst am Sonntag, 16. Mai, 10 Uhr, live im ZDF. Ebenfalls live im ZDF wird am Samstag, 15. Mai, 11 Uhr, eine Diskussionsveranstaltung zum Thema „Abschied in Würde – Verantwortung und Schutz am Lebensende“ gesendet.
Bereits etablierte Formate in der neuen Struktur sind Bibelarbeiten mit Prominenten wie Entertainer Eckart von Hirschhausen, der Lyrikerin Nora Gomringer, der Theologin Margot Käßmann oder dem baden-württembergischen Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Zudem wird ein digitaler Begegnungsort Menschen, die Austausch und Gemeinschaft mit anderen suchen, die Möglichkeit bieten, sich gegenseitig kennenzulernen und zu vernetzen.
Verfolgen lässt sich das Programm kostenlos auf oekt.de. Neben Livestreams finden sich dort auch die Zugänge zu Begegnungsforen und Workshops. Voranmeldungen für teilnahmebeschränkte Veranstaltungen können ab sofort in der kostenlosen ÖKT-App vorgenommen werden.
Das komplette Programm des 3. Ökumenischen Kirchentages digital und dezentral ist im Internet unter oekt.de/programm und ebenfalls in der kostenlosen ÖKT-App für iOS und Android verfügbar.
Pfarreien und Gemeinden, Vereine, Verbände und andere Institutionen sind eingeladen, den ÖKT am jeweiligen Heimatort mit eigenen Angeboten zu feiern.
HINTERGRUND
Der 3. Ökumenische Kirchentag wird gemeinsam veranstaltet vom Deutschen Evangelischen Kirchentag (DEKT) und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK). Der 1. ÖKT fand 2003 in Berlin, der 2. ÖKT 2010 in München statt. Einladende Kirchen beim 3. ÖKT Frankfurt 2021 sind die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) und das Bistum Limburg. Christinnen und Christen aus vielen Konfessionen waren an der Vorbereitung des 3. ÖKT beteiligt, der pandemiebedingt digital und dezentral stattfindet.
Zu den Fotos:
Eine riesengroße Gemeinschaft gläubiger Menschen, wie es sie beim 2. Ökumenischen Kirchentag in München 2010 (Foto rechts) gab oder im Waldstadion beim Deutschen Evangelischen Kirchentag 1984 (Foto links), hätten sich die Veranstalter auch für Frankfurt gewünscht. Es kommt anders. Digital und dezentral tauschen sich die Teilnehmenden diesmal über ebenso aktuelle wie brisante Themen aus. Vor der katholischen St. Martinskirche in Bad Ems fordert eine Fahne zum Hinschauen auf. Dort wird der Eröffnungsgottessdienst live übertragen. Fotos: Matern

Programm für Besuchsdelegation aus Mabira steht
Frauengruppen, Trockenheit, Handwerk und Inklusion sind drei Wochen Thema im evangelischen Dekanat Nassauer Land – Noch Gastgeber gesucht
RHEIN-LAHN. (1. August 2022) Von Dienstag, 6. bis Samstag, 24. September erwartet das evangelische Dekanat Nassauer Land endlich wieder eine Besuchsdelegation aus dem Distrikt Mabira in Tansania. Die Corona-Pandemie hatte persönliche Begegnungen in der seit 41 Jahren bestehenden Partnerschaft zwischen den evangelischen Christen in Afrika und dem Rhein-Lahn-Kreis stark ausgebremst.
Vier Frauen und zwei Männer aus der Region im Norden Tansanias werden im Dekanat erwartet. Dazu zählen neben dem Pfarrer und einem Landwirt eine Grundschullehrerin, zwei Frauen, die für die Kleinkredite-Gruppen der Partnerschaft verantwortlich sind, sowie eine Evangelistin, die Sonntagsgottesdienste leitet und als Näherin ihr Geld verdient. „Das Programm, das wir gemeinsam mit der Delegation aus Mabira abgesprochen haben, steht soweit“, sagt der Vorsitzende des Arbeitskreises Berthold Krebs und freut sich auf einen guten Austausch und reibungslosen Verlauf. Moderne Medien könnten sinnvolle Instrumente der Kommunikation sein, insbesondere über große Distanzen und Kontinente hinweg, erklärt Dietmar Menze vom Arbeitskreis. „Dennoch hat die Zeit der Pandemie wieder deutlich gemacht, wie wertvoll persönliche Begegnungen und Gespräche sind, um Hindernisse abzubauen und Projekte nach vorne zu bringen.“
Zu den Themen des Austauschs gehört die Land-und Forstwirtschaft und die gemeinsamen Herausforderungen der zunehmenden Trockenheit. Der Besuch von Handwerksbetrieben gehört ebenfalls zum Programm. Aufgegriffen wird erstmals das Thema Inklusion bei Besuchen in der Stiftung Scheuern und integrativen Einrichtungen für Kinder in Singhofen. Die afrikanischen Gäste werden ferner einen Hofladen besuchen, an der „Straße der Kulturen“ am 10. September in Nassau teilnehmen sowie am Dekanatsfrauentag am 21. September in Miehlen.
Neben Gesprächen über laufende und geplante Projekte sind Ausflüge und Besichtigungen in der Region vorgesehen und es soll genügend Zeit in den Gastfamilien bleiben. Da die Gäste möglichst mehrere Familien im einwöchigen Wechsel kennen lernen möchten, können sich Interessierte, die bereit sind, eine Woche als Gastfamilie zur Verfügung zu stehen, mit Regina Christ in Verbindung setzen unter Telefon 06486-1007 oder E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. (bcm)
Zum Foto:
Im Januar 2019 gab es die letzte Begegnung einer Besuchsdelegation aus dem evangelischen Dekanat Nassauer Land in Mabira. Beim diesjährigen Gegenbesuch im Rhein-Lahn-Kreis stehen die Themen Landwirtschaft, Handwerk, Inklusion und Frauengruppen auf der Agenda des Austausch. Foto: David Metzmacher