
Projekte fürs nachbarschaftliche Miteinander gesucht
AOK und Netzwerk loben 11.000 Euro Preisgeld für vorbildliche Initiativen aus
HAMBURG/RHEIN-LAHN. (8. Juli 2022) Studien belegen: Chronische Einsamkeit zählt zu den häufigsten Krankheitsursachen und die Corona-Pandemie hat die Situation zusätzlich verschärft. Um der Vereinsamung in ihrem Wohnumfeld entgegenzuwirken, gründen immer mehr Nachbarschaften wohnortnahe Netzwerke. Auch in den Kirchengemeinden des Dekanats Nassauer Land gibt es sie. Um nachbarschaftliche Initiativen zu stärken, lobt die AOK Rheinland-Pfalz/Saarland auch in diesem Jahr den Förderpreis „Gesunde Nachbarschaften“ aus.
„Die Teilnehmenden des vergangenen Jahres haben uns deutlich gezeigt, dass gute Nachbarschaft enorm zum gesunden Alltag beiträgt. Die vielfältigen Projekte belegen anschaulich, was eine gute Vernetzung bewirken kann“, sagt Erdtrud Mühlens vom Netzwerk Nachbarschaft. Mit dem Preisgeld werden zehn nachbarschaftliche Gesundheitsprojekte mit jeweils 1000 Euro prämiert. Außerdem wird ein Sonderpreis für Nachhaltigkeit vergeben. Bewerbungen sind unter diesem Link möglich. Die Bewerbungsfrist endet am 15. Oktober 2022.
Um neue Initiativen für ein gesundes Miteinander im Wohnumfeld zu unterstützen, loben die AOK und das bundesweite Netzwerk Nachbarschaft bereits zum zweiten Mal den Förderpreis „Gesunde Nachbarschaften“ aus. Die Kampagne zeigt anhand konkreter Beispiele, wie wirksam vernetzte Nachbarschaften der Vereinsamung besonders auch älterer Mitmenschen begegnen können. Zu den Preisträgern zählte im vergangenen Jahr etwa das evangelische Familienzentrum Bornich für seine vielfältigen Angebote, der Vereinsamung entgegen zu wirken.
„Fehlende soziale Kontakte oder Anonymität sind oft Ursache dafür, dass sich Menschen zurückziehen und vereinsamen. Werden sie dagegen in das soziale Leben vor ihrer Haustür eingebunden, bleiben sie nicht nur körperlich, sondern auch mental in Bewegung und länger gesund“, bestätigt Dr. Martina Niemeyer, Vorstandsvorsitzende der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland – Die Gesundheitskasse. (bcm)
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Gemeinsames Kochen, wie hier bei einem Ortstermin mit Ministerpräsidetin Malu Dreyer in Schammatdorf, ist eine Möglichkeit, Vereinsamung vorzubeugen. Foto: Staatskanzlei/Schäfer
Propst Albrecht beauftragt neun Personen für Prädikantendienst
Ehrenamtliche Verkündigung: Zweieinhalb Jahre gelernt, selbständig Gottesdienste zu feiern
KLINGELBACH/RHEIN-LAHN. (20. Juli 2021) Der Propst für Rhein-Main Oliver Abrecht hat neun Personen für den ehrenamtlichen Verkündigungsdienst in der evangelischen Kirche in Hessen und Nassau beauftragt. Menschen Gottes Wort zu vermitteln und sie für die christliche Gemeinschaft zu begeistern, sei schon immer der Auftrag Gottes für die Kirche gewesen, nicht nur für die Prädikanten und Prädikantinnen, sagte Albrecht, bevor er die Frauen und Männer aus drei Dekanaten in der Kirche von Klingelbach (Rhein-Lahn-Kreis) für ihr Wirken segnete.

Der so genannte Tauf- und Missionsbefehl, der auffordert in alle Welt zu gehen und zu Jüngern alle Völker zu machen, sei das Wesen der Kirche, so etwas wie ihre DNA, auch wenn das Wörtchen „missionieren“ heutzutage eine gewisse Scheu auslöse. „Aber es kann ja nicht sein, dass wir das nicht mehr machen, nur weil wir es lange falsch gemacht haben“, sprach Albrecht den neuen Ehrenamtlichen im Verkündigungsdienst Mut zu ihrem Amt zu. Einander wahrnehmen und aufeinander achten gehöre zum göttlichen Auftrag, sagte Albrecht. „Wir möchten vermisst werden“, so der Theologe. „Eine gute Gemeinschaft ist so organisiert, dass es auffällt, wenn jemand fehlt“, erinnerte er an die Gleichnisse vom verlorenen Schaf und dem verlorenen Sohn. Dabei müsse man auch nicht gleich in alle Welt gehen. „Macht euch doch mal auf in eure Dörfer und Städte, die Nachbarschaft.“ Eine Sendung müsse wieder werden aus den unendlichen Sitzungen der Kirche. „Wer das Verlorene sucht, wird Gott finden“, sagte Albrecht, bevor er den Frauen und Männern Gottes Segen zusprach.
Die neuen Prädikantinnen und Prädikanten sind Eva Großjohann (Bad Soden-Neuenhain), Karl Ulrich Garnadt (Niedernhausen), Ines Meffert (Bad Schwalbach), Petra Szameit (Aarbergen), Carolin Richter (Katzenelnbogen), Gerhard Eschborn (Eltville), Mathias Schliefke (Grebenroth), Sonja Herden (Idstein) sowie Benjamin Albrecht (Diez), der an der Feier nicht teilnehmen konnte. Zweieinhalb Jahre Ausbildung hatten diese absolviert, um neben theologischem Grundwissen auch ganz praktische Fähigkeiten zu erwerben, die es braucht, um mit einer Gemeinde selbständig Gottesdienste zu feiern und mit eigenen Worten lebensnah zu predigen. Die Gruppe selbst dankte ihrem Ausbildungsteam Pfarrer Bastian Michailoff (Bad Camberg), Pfarrer Jürgen Seinwill (Niedernhausen), Pfarrerin
Nikola Züls (Heidenrod) und dem Kursleiter Jürgen Schweitzer aus Idstein, Pfarrer und Referent für Bildung im Dekanat Rheingau-Taunus. Carolin Richter schloss die Angehörigen in den Dank ein, „dass sie es so oft ertragen haben, uns mit der Kirche zu teilen“.
Die Dekanin des Dekanats Nassauer Land Renate Weigel gratulierte auch im Namen ihres Amtskollegen Dekan Klaus Schmid den Absolventen zum Durchhalten und dankte für die dekanatsübergreifende Zusammenarbeit, die an Bedeutung für die Zukunft der Kirche gewinne. „Gott segne uns und bewahre uns vor Überflüssigkeiten, Ängstlichkeit und Eitelkeiten“, sagte Weigel in ihrem Grußwort. Bernd-Christoph Matern
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Dekanin Renate Weigel (links) beglückwünschte die Neuen im Verkündigungsdienst (von links): Eva Großjohann, Karl Garnadt, Ines Meffert, Petra Szameit, Carolin Richter, Gerhard Eschborn, Mathias Schliefke und Sonja Herden. Ihr Dank ging ebenso an das Ausbildungsteam (hinten von links: Jürgen Schweitzer, Bastian Michailoff, Jürgen Seinwill und Nikola Züls. Fotos: Matern