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Reformationsfest 2025

Zwischen sinnvollen Reformen und der Sehnsucht nach Sicherheit

Gib mir 'n kleines bisschen Sicherheit
in einer Welt, in der nichts sicher scheint.
Gib mir in dieser schnellen Zeit irgendwas, das bleibt.
Gib mir einfach nur 'n bisschen Halt
und wieg mich einfach nur in Sicherheit!
Hol mich aus dieser schnellen Zeit,
nimm mir ein bisschen Geschwindigkeit.
Gib mir was, irgendwas, das bleibt.

(Silbermond, 2009)

 RHEIN-LAHN. (31. Oktober 2025) Der Text der Gruppe Silbermond scheint ein Gegenentwurf zum heutigen Reformationstag zu sein, mit dem die evangelische Kirche quasi ihren Geburtstag feiert. Aber der Mönch Martin Luther hatte seine 95 Thesen am 31. Oktober 1517 ja nicht ans glaubende Volk, sondern an die kirchlichen Gelehrten gerichtet, kaum ahnend, welche Reform er damit auslöste.

Der Satz „Ecclesia semper reformanda est“, der so viel bedeutet wie „Die Kirche ist immer zu reformieren“, den der Theologe Karl Barth in der Neuzeit in Kirchenkreisen wieder populär gemacht hat, wird in diesen bis heute gern verwendet, um in der Institution Kirche – in der katholischen wie der evangelischen – Lehre und Strukturen auf den Prüfstand zu stellen. Eigentlich ein sinnvoller Gedanke, den Grund kirchlichen Handelns in Erinnerung zu rufen, auch wenn gern darüber gestritten wird, wie dieses „re“ als „zurück“ übersetzt, im Re-formieren zu interpretieren ist. Da gab und gibt es manches Kontra. Geht es ums Umformen, Erneuern, gar ums Verbessern? Und über die Frage, die das „re“ am wörtlichsten nimmt (im digitalen Zeitalter wäre ein reset wohl passender) „Was würde Jesus dazu sagen?“ lässt sich in theologischen Kreisen sicher vortrefflich streiten.

Ein Widerspruch zum Silbermond-Text ist das freilich nicht, vielleicht könnte dieser sogar ein Orientierungskriterium kirchlicher Reformideen sein. Das Lied spricht ein menschliches Grundbedürfnis aus. Fast könnte man meinen, er wäre brandaktuell, obwohl ihn Johannes Stolle, Thomas Stolle, Stefanie Kloß und Andreas Jan Nowak schon vor gut 26 Jahren schrieben. Die Sehnsucht nach Sicherheit dürfte schon in Luthers Zeiten ebenso stark gewesen sein, wenn nicht sogar noch größer, zumiindest waren die Lebensbedigungen weitaus grauenvoller als heute.

Was verunsichert heute? Angst vor Krieg, Angst vor einem Mehr an Naturkatastrophen, Angst, dass sich die Polarisierung in der Gesellschaft in Gewalt entlädt, Angst, dass sich die pausenlose mediale Flut an Schreckensmeldungen aufs eigene Gemüt auswirkt – all das steckt im Refrain des Liedes. Und dann sind es vor allem die Ängste im privaten Umfeld, die noch viel stärker weil viel unmittelbarer verunsichern: wie sicher ist der Arbeitsplatz, das Einkommen, was bedeutet eine schlimme Krankheitsdiagnose, wie entwickeln sich die Kinder, wie geht es den Eltern oder wie geht es nach dem Tod eines geliebten Menschen weiter?

Nicht nur Kirche und anderen Organisation sowie jedem Wirtschaftsunternehmen tun Reformationstage gut, um zu überprüfen, ob Sagen und Handeln noch mit der „Satzung“ übereinstimmen und zeitgemäß sind. Auch im Privaten mögen Veränderungen unausweichlich sein, so sehr sich der Mensch nach Beständigkeit und Sicherheit sehnt. Kontraproduktiv erscheint da eher der alljährliche Ruf, Feiertage (der 31. Oktober ist in neun Bundesländern arbeitsfrei) zugunsten des Wirtschaftswachstums zu streichen, wie er jetzt aus Nordrhein-Westfalen kam. Vielmehr kann ein freier Tag mehr dazu dienen, sich ganz bewusst damit auseinanderzusetzen, wo im eigenen Leben Reformen sinnvoll sind.

Bei allen gesellschaftlichen und persönlichen Veränderungen findet die Christenheit im Glauben an Gott Sicherheit und Halt. Für sie ist er eine feste Burg, lässt Ängste in Freude verwandeln und verleiht Frieden, wie Martin Luther dichtete. Bernd-Christoph Matern

Denkanstöße liefern die heutigen Veranstaltungen zum Reformationsfest im Dekanat Nassauer land. Hier einige Beispiele.

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Freude statt Angst und Freiheit statt Zwang

Evangelische Kirchengemeinden erinnern an Reformation – Dekanin Janott: Von Ängsten nicht bestimmen lassen

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RHEIN-LAHN. (28. Oktober 2022) Am Montag, 31. Oktober, feiern die evangelischen Christen im Rhein-Lahn-Kreis Reformationsfest. Die Erinnerung an Martin Luther und seine befreienden Gedanken wird zwischen Eppenrod und Lahnstein mit Festen am Tag selbst und Gottesdiensten am Vortag oder am darauf folgenden Sonntag wach gehalten. In einer Zeit zunehmender Ängste sei das wichtiger denn je, meint die Dekanin des evangelischen Dekanats Nassauer Land Kerstin Janott.

Die Theologin kann sich noch gut an einen Reformationstag in der Esterau erinnern, wo sich die Kirchengemeinden schon traditionell zum gemeinsamen Feiern in Eppenrod treffen. „Am Abend haben wir mit Kindern und Eltern einen Laternenumzug auf den Straßen gemacht und an einigen Häusern geklingelt“, erzählt Janott. Diejenigen, die geöffnet haben, hätten mit gruselig verkleideten Kindern gerechnet, die „Süßes“ verlangen und sonst „Saures“ androhen, eben in Halloween-Tradition.

„Das Erstaunen war groß, als sie stattdessen von uns Bonbons geschenkt bekamen und wir Ihnen noch ein Lied vorgesungen haben“, berichtet sie. „Tragt in die Welt nun ein Licht, sagt allen: Fürchtet Euch nicht, Gott hat Euch lieb, Groß und Klein, seht auf des Lichtes Schein“, lautete der Vers, der vor den Häusern erklang. An diesem Abend hätten sich viele Menschen über dieses „Alternativprogramm“ gefreut und für Janott wurde spürbar, um was es beim Reformationsfest geht: „Freude statt Angst. Freiheit statt Zwang. Das sind für mich zentrale Gedanken, die Martin Luther zu seiner Zeit stark gemacht hat.“

Auch heute halte sie es für wichtig, als Kirche einen Blick dafür zu haben, „welche Zwänge und Ängste uns umtreiben und uns nicht von ihnen bestimmen zu lassen“. Vielmehr gelte es, immer wieder neu gemeinsam den weiten Raum zu entdecken, „in dem wir durch das Vertrauen auf Gott unser Leben als freie Menschen gestalten können“.

In diesem Sinn bieten in diesem Jahr Kirchengemeinden an unterschiedlichen Orten vielfältige Reformationsfeste an. Einige Beispiele:

FreiheitEinesChristenIn Eppenrod erwartet die Gäste am Montag, 31. Oktober nach dem Gottesdienst in der Marienkirche, der um 18 Uhr beginnt, wieder ein buntes Markttreiben im Pfarrgarten. Neben verschiedenen Marktständen werden die Besucher mit Suppe und Würstchen, Waffeln sowie warmen und kalten Getränken und hausgemachtem Bier verköstigt. Für einen klassischen Gottesdienst mit Reformationsgedanken und unter Mitwirkung des Kirchenchores öffnet sich am Reformationstag um 19 Uhr die evangelische Kirche von Miehlen. Für die Orte im Einrich gibt es um 19 Uhr außerdem einen Gottesdienst in der evangelischen Kirche Kördorf.

„Futter mit Luther“ heißt es am gleichen Tag um 19 Uhr beim Reformationsfest in Lahnstein im Gemeindehaus in der Wilhelmstraße 53. Pfarrer Benjamin Graf wird dort als „Luther in die Bütt“ steigen, um auf Reformwürdiges aufmerksam zu machen. Die dichterisch abgewandelten Luther-Worte, Gebete und gemeinsam gesungene Lieder begleiten „Speis und Trank“ in gemütlicher Runde. Damit davon genug da ist, wird um eine Anmeldung beim Pfarramt unter Telefon 02621-2236 gebeten.

Berufen zur Freiheit Worms Lutherdenkmal becrimaSchon tags zuvor am Sontag, 30. Oktober erinnern andere Gemeinden an die Reformation. Beispielsweise lädt die Nachbarschaft der Kirchengemeinden rund um die Loreley um 10.45 Uhr zu einem Gottesdienst nach Niederwallmenach ein, in dem der Posaunenchor Bornich mitwirkt und die Jungschar das Programm ausrichtet. Dazu zählen nach dem Gottesdienst Aktionen für groß und klein; auch fürs leibliche Wohl ist gesorgt.

An das „Septembertestament“ wird in einem gemeinsamen Gottesdienst der Kirchengemeinden Burgschwalbach, Flacht, Hahnstätten/Kaltenholzhausen und Oberneisen am 30. Oktober um 17 Uhr im evangelischen Gemeindehaus von Flacht erinnert. Dabei handelt es sich um den Urdruck von Luthers Übersetzung des Neuen Testaments in die frühneuhochdeutsche Sprache, die er auf der Wartburg fertigte. Vor 500 Jahren, am 21. September 1522, wurde es publiziert. Was es mit diesem Testament auf sich hat und was daraus wurde, erfahren die Besucher; anschließend sind sie zum Kirchenkaffee eingeladen. Alle Jahre wieder tun sich auch die Diezer Gemeinden zusammen und feiern diesmal um 18 Uhr am Vorabend das Reformationsfest in der Jakobuskirche Diez-Freiendiez. Bernd-Christoph Matern

Zu den Fotos:

Süßes statt Saures: Im Gegensatz zu den gruselnden Halloween-Gepflogenheiten bieten die evangelischen Kirchengemeinden im Dekanat vielerorts Reformationsfeiern, die an Luthers Gedanken zur Freiheit und Freude erinnern. Fotos: Matern

Reformationsfest mit Kirchenpräsident, Bischof und Sportmoderatorin

Feier für Hessen-Nassau in Mainz –  Claudia Neumann spricht zur Fußball-WM in Katar

Claudia Neumann by Copyright ZDFTorsten Silz Honorarfrei fr redaktionelle Berichterstattung bei Nennung ZDF und Torsten SilzMAINZ. Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) feiert den 505. Jahrestag des Thesenanschlags von Martin Luther in diesem Jahr in Mainz. Bei dem zentralen Festakt der hessen-nassauischen Kirche zum Reformationstag 2022 werden am 31. Oktober um 18 Uhr in der Christuskirche (Kaiserstraße 56) unter anderem der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung und der Bischof des Bistums Mainz, Peter Kohlgraf, erwartet. In einem Gastbeitrag will zudem die ZDF-Sportmoderatorin Claudia Neumann die umstrittene Fußball-WM in Katar wenige Tage vor dem Anpfiff einem kritischen sportethischen Blick unterziehen.

Gäste in der Christuskirche am 31. Oktober willkommen

Die Veranstaltung ist öffentlich und Besucherinnen und Besucher sind herzlich willkommen. An den Gottesdienst schiließt sich ein Empfang im Landesmuseum Mainz (Große Bleiche 49) an. Zum Festakt haben Gäste aus Gesellschaft, Kirche und Politik bereits ihr Kommen zugesagt. Der 31. Oktober 1517 gilt als Beginn der Reformation. Der damalige Mönch Martin Luther hatte an diesem Datum seine 95 glaubenskritischen Thesen veröffentlicht und in der Folge die Reformation ausgelöst.

Hier finden Sie mehr Informationen.

Foto: © ZDF/Thorsten Silz

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Reformationsfest 2023: Die Freiheit steht im Fokus

Evangelische Kirchengemeinden erinnern an 31. Oktober – Dekanin Janott: Kahn Kirche auf Kurs bringen

 RHEIN-LAHN. (18. Oktober 2023) Am Vorabend vor Allerheiligen im Jahr 1517 brachte Martin Luther seine 95 Thesen in Umlauf und legte damit den Grundstein für die evangelische Kirche. Am 31. Oktober jeden Jahres erinnert der Reformationstag an dieses Ereignis. „Das Reformationsfest jedes Jahr wieder zu feiern, ist für mich auch eine Erinnerung daran, dass es sich lohnt, den altehrwürdigen Kahn Kirche immer wieder neu auf Kurs zu bringen“, sagt die Dekanin des evangelischen Dekanats Nassauer Land Kerstin Janott. „Denn wir Menschenkinder segeln immer wieder gerne wild drauf los und verlieren dabei manchmal Gottes Wind aus den Segeln“, so die Theologin. Neuorientierung sei daher öfter notwendig. „Das galt zu Martin Luthers Zeiten genauso wie heute.“

In neun Bundesländern ist der Reformationstag ein arbeitsfreier Feiertag; nicht so in Rheinland-Pfalz. Aber auch dort laden viele evangelische Kirchengemeinden im Rhein-Lahn-Kreis zu Reformationsgottesdiensten ein, am Tag selbst sowie an den Wochenenden davor und danach. Dabei stehen Luthers Worte zur Freiheit eines Christenmenschen im Fokus und in diesem Jahr auch dessen Ehefrau.

„Liebe Frau Käthe Lutherin“ heißt ein Reformationsspiel, das die Dekanin im Ruhestand Renate Weigel geschrieben hat. Es ist zum diesjährigen Reformationsfest in Gottesdiensten einmal am Samstag, 28. Oktober um 17 Uhr in der evangelischen Kirche von Bornich, wo auch der Posaunenchor mitspielt, sowie am Dienstag, 31. Oktober um 18.30 Uhr in Holzhausen im Gemeindehaus zu erleben. Im Anschluss gibt es an beiden Orten „Speis und Trank“. In dem Stück geht es um die Lebensgeschichte von Martin Luthers Ehefrau Katharina von Bora. Wie ist sie aufgewachsen, wann und unter welchen Umständen dem Reformator begegnet? Wie war die Ehe? Wie ist es der Familie ergangen? Auf diese Fragen gibt es Antworten. „Wir lernen eine eigenständige tüchtige Frau kennen und dürfen neue Seiten an Martin Luther entdecken“, schreibt Weigel zu ihrem Spiel. Nicht zuletzt zeigt es auch, wie eine Frau vor 500 Jahren die evangelische Freiheit in Anspruch genommen und gelebt hat.

FutternwieLuther 2016 co becrima „Futter mit Luther“ heißt es am Dienstag, 31. Oktober um 19 Uhr in Lahnstein im evangelischen Gemeindehaus in der Wilhelmstraße 53, wohin die Kirchengemeinden Oberlahnstein, Niederlahnstein, Friedland und Braubach gemeinsam einladen. Lieder und dichterisch abgewandelte Luther-Worte rahmen das gemeinsame Essen in gemütlicher Atmosphäre. Um eine Anmeldung bis zum 20. Oktober wird gebeten unter 02621-2236 Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.

Reformationsgottesdienste gibt es auch an anderen Orten im Dekanat Nassauer Land. So laden die Kirchengemeinden an der unteren Aar am Reformationstag zum gemeinsamen Gottesdienst um 19 Uhr in die Nikolauskirche in Hahnstätten ein. In der Stiftskirche in Diez wird um 19 Uhr Reformationsgottesdienst gefeiert. Ebenso gibt es in Kördorf um 19 Uhr einen Gottesdienst. In der evangelischen Martinskirche Bad Ems wird um 19 Uhr ebenfalls Reformation gefeiert, anschließend gibt es einen Stehempfang. In Miehlen beginnt der Reformationsgottesdienst unter Mitwirkung des Kirchenchores um 19 Uhr.

Das Thema Reformation steht außerdem am Sonntag vor oder nach dem Reformationstag im Mittelpunkt der Gottesdienste. Unter anderem wird in Nassau in der Johanniskirche am Sonntag, 5. November um 10.15 Uhr in einem Kunterbunt-Gottesdienst an Luthers Wirken erinnert.

Zu den Fotos:
Auf der Wartburg in Eisenach übersetzte Luther die Bibel. Renate Weigel beleuchtet in einem Reformationsspiel das in Bornich und Holzhausen zu sehen ist, das Leben von Katharina von Bora, der Ehefrau Luthers. In Lahnstein wird zum Essen mit Lutherworten eingeladen. Fotos: becrima

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Reformationsfest 2024: Protestanten feiern die Freiheit

Evangelische Kirchengemeinden erinnern am 31. Oktober an Gnade und Zusammenhalt

 RHEIN-LAHN. (28. Oktober 2024) Am Vorabend vor Allerheiligen im Jahr 1517 brachte Martin Luther seine 95 Thesen in Umlauf und legte damit den Grundstein für die evangelische Kirche. Am 31. Oktober jeden Jahres erinnert der Reformationstag an dieses Ereignis. „Das Reformationsfest jedes Jahr wieder zu feiern, ist für mich auch eine Erinnerung daran, dass es sich lohnt, den altehrwürdigen Kahn Kirche immer wieder neu auf Kurs zu bringen“, sagt die Dekanin des evangelischen Dekanats Nassauer Land Kerstin Janott. „Denn wir Menschenkinder segeln immer wieder gerne wild drauf los und verlieren dabei manchmal Gottes Wind aus den Segeln“, so die Theologin. Neuorientierung sei daher öfter notwendig. „Das galt zu Martin Luthers Zeiten genauso wie heute.“

In neun Bundesländern ist der Reformationstag ein arbeitsfreier Feiertag; nicht so in Rheinland-Pfalz. Aber auch dort laden viele evangelische Kirchengemeinden im Rhein-Lahn-Kreis zu Reformationsgottesdiensten ein, am Tag selbst sowie an den Wochenenden davor und danach. Dabei stehen Luthers Worte zur Freiheit eines Christenmenschen im Fokus. Die Spaltung der Kirche hatte Luther dabei keineswegs im Sinn. 

Mit der Vorführung des Films „Luther“ erinnert die Ökumene-Pfarrerin des evangelischen Dekanats Nassauer Land Antje Müller zusammen mit der evangelischen Kirchengemeinde Frücht-Friedrichssegen am Donnerstag, 31. Oktober um 18 Uhr in der evangelischen Friedenskirche in Friedrichssegen an den Hintergrund des Reformationsfestes.

FreiheitEinesChristenTradition hat beispielsweise schon das Reformationsfest in Eppenrod. Es beginnt um 18 Uhr mit einem Gottesdienst in der Marienkirche. In diesem wird Pfarrer Michael Rother in sein Amt als Pfarrer im Nachbarschaftsraum Diez-Esterau eingeführt. Im Anschluss an den Gottesdienst steigt das traditionelle Markttreiben in Pfarrhaus und Pfarrgarten. Zur Stärkung stehen Suppe, frische Waffeln und Lutherbier bereit. Stände mit Praktischem und Dekorativem laden zum Bestaunen und natürlich zum Einkaufen ein.

In Klingelbach wird dieses Jahr am 31. Oktober um 19 Uhr mit einem Theaterstück in der evangelischen Kirche an die Reformation erinnert. Der Posaunenchor Obertiefenbach sorgt für die Musik. Anschließend locken Speis und Trank zum gemütlichen Austausch.

„Futtern mit Luther“ heißt es am Donnerstag, 31. Oktober um 19 Uhr wieder in Lahnstein im evangelischen Gemeindehaus in der Wilhelmstraße 53, wohin die Kirchengemeinden Oberlahnstein, Niederlahnstein, Friedland und Braubach gemeinsam einladen. Lieder und dichterisch abgewandelte Luther-Worte, der nicht nur Theologe, sondern auch Musiker war, rahmen das gemeinsame Essen in gemütlicher Atmosphäre. Um eine Anmeldung bis zum 20. Oktober wird gebeten unter 02621-2236 Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.

Reformationsgottesdienste gibt es auch an anderen Orten im Dekanat Nassauer Land. In der evangelischen Martinskirche Bad Ems wird um 19 Uhr ebenfalls Reformation gefeiert, anschließend gibt es einen Stehempfang. In Miehlen beginnt der Reformationsgottesdienst unter Mitwirkung des Kirchenchores um 19 Uhr.

Das Thema Reformation steht außerdem am Sonntag vor oder nach dem Reformationstag im Mittelpunkt der Gottesdienste.

Zum Foto:

Auf der Wartburg fand Martin Luther Schutz und übersetzte die Bibel. Fotos: Dekanat Nassauer Land/Matern

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Futtern mit Luther und Theaterspiel im Rhein-Lahn-Kreis

Im evangelischen Dekanat Nassauer Land wird vielseitig das Reformationsfest gefeiert

Reformatiionsspiel 2025 Probe Foto Weigel RHEIN-LAHN. (28. Oktober 2025) Wem am 31. Oktober nicht nach Gruseln sondern eher nach frohem Feiern zumute ist, muss sich nicht mit Süßem hinter der Haustür verschanzen. Zum Reformationsfest wird im evangelischen Dekanat Nassauer Land in Worten, Gesang, mit Theaterspiel sowie Speis und Trank ein Blick ins 16. Jahrhundert geworfen und dabei sowohl an die Ursprünge evangelischen Glaubens erinnert als auch an Reformbedürftiges im Heute. Am 31. Oktober 1517 legte Martin Luther mit seinem Thesenanschlag den Grundstein der evangelischen Kirche. Hier einige Beispiele für die Feierlichkeiten von Ost nach West im Rhein-Lahn-Kreis.

SelbstgemachteGeleeEppenrod2017 becrima In Eppenrod beginnt um 17.30 Uhr ein Reformationsgottesdienst in der evangelischen Kirche, der einen Bogen zu kirchlichen Reformen von einst zu jetzt spannt. Dabei wird nämlich das Verkündigungsteam des Nachbarschaftsraums Diez-Esterau eingeführt, einer der fünf neuen Nachbarschaften im Dekanat. Moderne Klänge der Band Windwood sorgen für eine besondere Atmosphäre. Im Anschluss erwartet die Gäste einmal mehr ein kleiner Markt im Pfarrgarten mit warmen Getränken, herbstlichen Leckereien und Gelegenheit zum Gespräch.

EinFesteBurgBlaeser2017 becrima Ruhiger geht es während eines Taizé-Gottesdienstes in Burgschwalbach zu. Zur reformatorischen Besinnung öffnet sich die evangelische Kirche um 19 Uhr. Für die schönen Klänge und Töne, die dabei im Mittelpunkt stehen, sorgt Dekanatskantor Martin Samrock an der Orgel.

Eine unterhaltsame Rückschau erwartet Besucherinnen und Besucher in der evangelischen Kirche von Holzhausen. Dort beginnt um 19 Uhr ein Reformationsspiel mit dem Titel „Wie der Martin Luther zu seiner Frau Käthe kam“. Eine Spielgruppe um die ehemalige Dekanin Renate Weigel, die das Stück geschrieben hat, gestaltet die Ereignisse rund um die umstrittene Eheschließung des Reformators mit Katharina von Bora burschikos-amüsant, doch nicht ohne Tiefsinn. Der Posaunenchor Obertiefenbach begleitet musikalisch. Dabei wird auch ein Bogen von Luthers Eheverständnis zu heutigen Trauungen in der evangelischen Kirche gezogen. Im Anschluss gibt es bei „Speis und Trank“ reichlich Gelegenheit zum Austausch.

FutternwieLuther 2016 co becrima In die evangelische Kirche von St. Goarshausen lädt die Nachbarschaft Blaues Ländchen-Loreley in diesem Jahr um 19 Uhr zum Reformationstag ein. Pfarrerin Yvonne Fischer wird in dem Gottesdienst jede Menge Denkanstöße zu notwendigen Reformen in Kirche und Gesellschaft liefern.

„Futtern mit Luther“ heißt es um 19 Uhr wieder im Gemeindehaus der Kirchengemeinde Oberlahnstein in der Wilhelmsstraße 53. Die evangelischen Kirchen in Lahnstein und Braubach laden dahin ein, um in geselliger Runde Reformationsfest zu feiern (zur besseren Planung wird um eine Anmeldung gebeten unter kirchengemeinde.oberlahnstein(at)ekhn.de. Ein gemeinsames Abendessen wird dort umrahmt von Gebeten, Liedern und Texten, die in der Mehrheit von Martin Luther stammen, der nicht nur Theologe, sondern auch Komponist war.

Zu den Fotos:

Von Reformen und der Freiheit ist am Reformationstag im Dekanat die Rede; die Gäste erwartet Wort, Musik und Speis und Trank. Fotos: Matern 
Auf Hochtouren laufen die Proben für das Reformationsspiel in der evangelischen Kirche von Holzhausen  (Foto rechts oben: Weigel)