Fingerspiele beim „Startschuss“ für kreisweite Kooperation

Demenz Netzwerke schließen sich unter dem Dach des KREML zusammen

RHEIN-LAHN. (2. Oktober 2019) Nach rund zweijähriger Vorbereitungszeit fiel nun im Rahmen einer kleinen Feierstunde der offizielle „Startschuss“ für die Kooperation der Demenz Netzwerke im Rhein-Lahn-Kreis unter dem Dach des Mehrgenerationenhauses KREML Kulturhaus Hahnstätten. Seit 2003 hatten sich nach und nach – ausgehend von den damaligen Verbandsgemeinden Diez, Hahnstätten und Katzenelnbogen – Demenz Netzwerke im gesamten Kreisgebiet entwickelt. Nicht ohne Absicht fand diese Veranstaltung nun im Rahmen der jährlichen „Woche der Demenz“ statt.

Roger Schimanski verwies bei seiner Begrüßung darauf, dass das KREML Kulturhaus – neben der Kultur - auch einen Schwerpunkt in sozialen Projekten wie etwa dem Waldkindergarten hat: „Die langjährige Mitarbeit im regionalen Demenz Netzwerk legte es einfach nahe, dass sich alle Netzwerke im Kreis nun unter unserem Dach zusammen schließen und wir unsere Möglichkeiten und Kompetenzen für eine Koordination zur Verfügung stellen.“

Landrat Frank Puchtler gratulierte zu dieser Entwicklung: „Die Kooperation schafft für die Netzwerke einen guten und sicheren Rahmen, um die engagierte und etablierte Arbeit auch zukünftig nachhaltig zu gewährleisten.“ Aus Mainz war Daniela Stanke für das Landesnetzwerk Demenz (Landeszentrale für Gesundheitsförderung e.V.) angereist und überbrachte Glückwünsche: „Eines der ersten Netzwerke in Rheinland-Pfalz entstand im Rhein-Lahn-Kreis – und von hier aus startete 2004 auch die Demenz-Initiative des Landes Rheinland-Pfalz.“

Die Feierstunde wurde musikalisch mit Steeldrum, Cajon und Gitarre von Bettina Schweer und Marion Rössler begleitet. Sie sorgten mit „body percussion“ und verschiedenen Bewegungsübungen dafür, dass die anwesenden Netzwerker und Gäste ordentlich in Bewegung kamen.

Gabriele Schönweitz zeichnete die Entwicklung der Netzwerkarbeit im Rhein-Lahn-Kreis nach – ergänzt von Stefan Hauser durch einige Beispiele gelungener Aktivitäten und Projekte, die auch in einer Präsentation während der Feierstunde zu betrachten waren. Einen Dank an alle Wegbegleiter und Unterstützung brachte Peggy Reyhe zum Ausdruck.

Zum Abschluss gab Silke Löhr einen Ausblick auf die künftige Entwicklung „auf dem Weg zu einem demenzfreundlichen Rhein-Lahn-Kreis“, die auch den immer knapper werdenden zeitlichen Ressourcen aller Beteiligten Rechnung tragen und durch die neue Form der Kooperation und Koordination zu einer Entlastung beitragen soll. Stefan Hauser

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Fingerspiele mit Bettina Schweer – passend zur „Identifikationsfigur“ der Kampagne der Demenz Netzwerke Rhein-Lahn. Foto: Stefan Hauser

 

Start-Klick für neue Website evangelischer Kirchenmusik

Einzigartige digitale Dokumentation der Orgeln in Gotteshäusern des Dekanats Nassauer Land ist online

 RHEIN-LAHN. (5. Februar 2020) Mit einem kleinen Maus-Klick stellte Dekanatskantor Martin Samrock eine neue Website online: „Nassau singt und klingt“ heißt die Domain, die jetzt einen großartigen und umfassenden Überblick über sämtliche Orgeln in den Kirchengemeinden des evangelischen Dekanats Nassauer Land bietet, der weltweit abrufbar ist. Der Fleißarbeit der Diezer Altdekane Hans-Otto Rether und Eckhard Bahlmann ist die einzigartige Zusammenstellung zu verdanken und dem Dekanatskantor, der die Daten, Texte und Fotos auf die Website hievte und sie gestaltete.

Die Website bietet außerdem einen Überblick über die 30 Veranstaltungen, die von den Dekanatskantoren Martin Samrock, Ingo Thrun und Markus Ziegler im Jahr 2020 schon jetzt geplant sind. Im Mittelpunkt der Website steht die Dokumentation der insgesamt 72 Pfeifenorgeln, die es im Dekanat Nasssauer Land gibt. Auf den Detailseiten zu den Orgeln von Ackerbach bis Weyer bietet die Dokumentation zu jedem Instrument eine ausführliche Beschreibung zu Erbauer und Baujahr und die komplette Disposition der Orgel, also sämtliche Register, über die das Instrument verfügt; einzelne Bildergalerien und teilweise weiter führende historische Informationen sowie Links zur Kontaktaufnahme der Kirchengemeinden runden die Dokumentation ab.

Die bietet noch mehr interessante Aspekte zu den Instrumenten. „Die Gestaltung des Prospektes, des ,Gesichtes der Orgel´, orientiert sich an dem vorherrschenden Stil der Erbauungszeit von Barock über Klassizismus, Biedermeier, Neugotik bis hin zur Sachlichkeit der Moderne“, schreibt Dekan i.R. Hans-Otto Rether in seinem Vorwort. Die Zusammenstellung der Register (Disposition) vermittelt einen Eindruck vom jeweiligen Klangideal und seiner Entwicklung. Die Art der Traktur gibt den technischen und ideellen Fortschritt im Orgelbau wieder.

Und weiter schreibt der Theologe: „Der Ort der Orgel im Kirchenraum nimmt vordergründig auf die vorhandenen Platzverhältnisse Rücksicht“. Er verdanke sich aber vor allem theologischen Überlegungen: „Die Aufstellung auf einer Empore über dem Altar weist der Orgel und der Musik eine Verkündigungsaufgabe zu. Die Aufstellung auf einer rückwärtigen Empore erwartet von ihr hauptsächlich die Begleitung des Gemeindegesangs und sieht in der Musik vor allem den Lobpreis.“ So gebe der Aufstellungsort auch die konfessionstypische reformierte beziehungsweise lutherische Entwicklung in Gestaltungsfragen des Gottesdienstes und des gottesdienstlichen Raumes wieder.

Auf der Website kann außerdem eine Zusammenstellung sämtlicher Gottesdienstordnungen der Kirchengemeinden im Dekanat Nassauer Land eingesehen und heruntergeladen werden. Bernd-Chr. Matern

Die neue Website finden Sie hier.

Wer mehr über Geschichte und Wissenswertes deutscher Pfeifenorgeln erfahren möchte sollte die Website des Kulturnetzwerkes Deutsche Orgelstraße besuchen. Diese finden Sie hier.

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Dekanatskantor Martin Samrock gab den Start-Klick für die Website der evangelischen Kirchenmusik im Dekanat Nassauer Land. Im Mittelpunkt steht eine einzigartige Dokumentation der 72 Pfeifen-Orgeln in den Kirchengemeinden. Foto: Matern

Fürchtet euch nicht becrima 12 2020

Gott bei euch: Kerzen als ein Hoffnungszeichen im Fenster

Bischöfe aus Limburg und Mainz rufen mit Kirchenpräsident Jung zur Aktion Gebet und Licht auf

RGott bei euch Advent2020HEIN-LAHN. (1. Dezember 2020) „Weihnachten werden wir dieses Jahr anders als je zuvor feiern.“ Aber: „Schwierige Umstände gehören von Anfang an zu Weihnachten dazu. Gott ist bei uns, anders, als wir denken.“ So heißt es in einem Aufruf, mit dem sich die Leitenden Geistlichen der Bistümer Limburg und Mainz sowie der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) an die Gemeinden und Mitglieder ihrer Kirchen wenden.

EKHN-Kirchenpräsident Volker Jung, Peter Kohlgraf, Bischof von Mainz, und Georg Bätzing, Bischof von Limburg, rufen in ihrem Brief dazu auf, in der Adventszeit jeden Abend um 19.30 Uhr ein Licht ins Fenster zu stellen und „miteinander und füreinander zu beten“. Für die Aktion „Gebet und Licht“ stellen die Kirchen eine „Gebetsbroschüre“ im Internet zur Verfügung, die Sie hier herunterladen können. Sie lässt sich auf einem Blatt doppelseitig drucken und dann in der Mitte falten.

„Gebet und Licht“ seien „ein Hoffnungszeichen für die vielen Menschen, in deren Mitte wir leben.“ Die Broschüre in Form eines gestalteten Faltblatts enthält neben dem Brief der leitenden Geistlichen Anregungen für ein Gebet. Verschiedene Formate der Aktion eignen sich für die Verbreitung über das Internet und Social Media Kanäle.  Manche Pfarreien und Kirchengemeinden werden die geistlichen Anregungen in gedruckter Form zum Mitnehmen auslegen, andere bringen sie selbst zu den Menschen nach Hause.

Zusätzlich zur Gebetsbroschüre können Interessierte eine transparente Postkarte mit dem Motiv einer Krippe und dem Aufdruck „Fürchtet euch nicht. Gott bei euch!“ erwerben. Vertrieben wird das Aktionsmaterial für die Kirchen von der Verlagsbuchhandlung Neues Buch im Internet:   https://www.neuesbuch.de/de/talora-lichttuete-fuerchtet-euch-nicht.html

Das Angebot der drei evangelischen und katholischen Kirchen in Hessen und Rheinland-Pfalz gelegenen EKHN und der beiden Bistümer steht im Kontext der bundesweiten Kampagne „Fürchtet euch nicht. Gott bei euch!“ der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Deutschen Bischofskonferenz (DBK). Für das Weihnachtsfest haben die EKD und die DBK auch eine „Ökumenische Hausandacht“ entwickelt, mit der zuhause allein oder im kleinen Kreis Weihnachten gefeiert werden kann.

Mehr Informationen und Anregungen finden Sie hier.

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Biker an der Aar starten mit Gottes Segen in die Saison

Glücksmomente und flotte Klänge standen in Mudershausen im Mittelpunkt

MoGoMuderhausen05 23 1GodiFotoPrivatRHEIN-LAHN. (16. Mai 2023) Toller Auftakt in die Biker-Saison: Mit einem Motorradgottesdienst in Mudershausen wurde in diesem Jahr wieder um Gottes Segen für die Fahrt mit den schweren Maschinen gebetet. Die evangelische Kirchengemeinde Dörsdorf-Reckenroth hatte gemeinsam mit den Motorradfreunden „Hare Beiger“ zu dem traditionellen Treffen eingeladen.

„Glücksmomente“ war der Start überschrieben, der von toller Musik, Gebeten, einer kleinen Ausfahrt und Gegrilltem geprägt war. Pfarrer Andreas Becker erzählte im Gottesdienst von vielen Dingen, die Glück bedeuten können. Willi Friesenhan sprach das Eingangsgebet und gab anschließend Einblick in seine Glücksmomente. Die Band „Cover Gang Reloaded“ begleitete den Gottesdienst mit ihren fetzigen Songs.

MoGoMuderhausen05 23 1FahrzeugeFotoPrivatDann ging es hinaus zu den Maschinen. Pfarrer Becker teilte die charakteristischen blauen Segensbänder aus, mit denen die Biker ihre Maschinen schmückten. So startete eine Rundfahrt Richtung Zollhaus, Reckenroth, Berndroth und zurück nach Mudershausen.

Bei der anschließenden Grillparty sorgte abermals die Band noch lange für tolle Klänge und trotz wechselhafter Witterung für gute Stimmung zum Saisonauftakt.

Zu den Fotos:
Vor der Ausfahrt verteilte Pfarrer Andreas Becker die blauen Segensbänder, die an mehr als 50 Maschinen zum Saisonstart flatterten. Fotos: privat

Potter Passion240324 KircheFlach becrima

Potter führt Kinder und Jugend durch die Passion

Bewegende ökumenische Aktion in Bad Ems stellt „Gut und Böse“ in Fokus – Filme, Basteln, Spielen, Feiern und tolle Orgelklänge

Potter Passion240324 Thron becrima  BAD EMS/RHEIN-LAHN. (27. März 2024) Erstmals hatten die evangelische und die katholische Kirchengemeinde Bad Ems zusammen mit dem Jugendzentrum der Stadt zu einer „Potter-Passion“ eingeladen. Hinter dem außergewöhnlichen Start in die Karwoche steckte das Ziel, über die beliebte Roman- und Filmfigur sowohl Kindern und Jugendlichen als auch Erwachsenen Denkanstöße zu vermitteln, was sie von dem jungen Protagonisten mit Zauberfähigkeiten aus Büchern und Filmen lernen und in den Alltag mitnehmen können, um zwischen Gut und Böse zu unterscheiden.

Potter Passion240324 Fackelzug becrima Vier Filme gab es insgesamt an den beiden Tagen im evangelischen Gemeindehaus in der Kirchgasse zu sehen. Nicht alle Kinder hatten so viel Sitzfleisch. Der Fackelzug, den zur Eröffnung am Sonntag die evangelische Gemeindepfarrerin Lieve Van den Ameele, ihr katholischer Amtsbruder Michael Scheungraber und JUZ-Leiterin Claudia Jedrzejewski begleiteten, war auf dem Rückweg am Montagabend von der Kirchgasse zum Kurpark in die katholische Kirche etwas geschrumpft. Zwischen den Filmen gab es am ersten Osterferientag auch Kurzweil. Zauberstäbe wurden gebastelt und – das machte besonders viel Spaß – Quidditch trainiert und gespielt; auf Hexenbesen mussten dabei Bälle ins Ziel bugsiert werden.

PotterPassionBE250324 AmeeleScheungraber becrima Zurück zu den Filmen und dessen berühmtem Titelhelden. Dem werden immer wieder schwierige Entscheidungen abverlangt, wie Lieve Van den Ameele und Michael Scheungraber noch einmal in einer Dialog-Predigt zum Abschluss des zweitägigen Events in der katholischen Kirche St. Martin betonten. Zwischen Gut und Böse zu unterscheiden werde allen Menschen abverlangt, nicht nur einmal, sondern immer wieder. Auch Jesus sei das im Garten Gethsemane so gegangen, verglichen die Theologen: „Zieh ich's durch oder nicht?“, sei ihm da durch den Kopf gegangen. Am Ende bleibe einzig die Liebe – im Film wie im Leben – der wichtigste Maßstab, sich fürs Richtige zu entscheiden, auch als Antwort auf Gewalt.

PotterPassionBE250324 Spiegel becrima Damit es nicht beim cineastischen Konsumieren blieb, waren im katholischen Gotteshaus verschiedene stilvoll beleuchtete Stationen aufgebaut. Eine Wand mit weisen Worten etwa, die Autorin Joanne K. Rowling für ihre Romane ersonnen hat wie diese: „Wir haben alle sowohl eine helle als auch eine dunkle Seite in uns. Es kommt darauf an, welche Seite wir für unser Handeln aussuchen. Das macht uns wirklich aus“. Es gab einen Spiegel, der zeigte, was man liebt oder nicht so gern sieht. Leuchtende Kerzen wurden für eine Hoffnung angezündet, Steine für eine Sorge abgegeben, Wasserkreuze empfangen und Fürbitten in eine Schatzkiste gelegt. Als „Snitch“, dem kostbarsten Ball, mit dem beim Qudditch zu punkten ist, formulierten die Kinder eigene Wünsche, die zum „Game-Changer“ werden könnten.

PotterPassionBE250324 Orgel becrima Ein Genuss für sich waren die Klänge, mit denen der katholische Bezirkskantor Jan Martin Chrost an der Sandtner-Orgel das mystisch beleuchtete Kirchenschiff erfüllte. Allein das wäre schon ein Grund für ein auch mit Erwachsenen volles Gotteshaus zum Start und Finale des Events gewesen. Zum Auftakt begleitete ihn Mats Hildesheim an der Violine. Hogwarts' March, Hedwig's Theme, Hogwarts' Hymn und andere Melodien der Filmreihe ließ der Kantor mit der ganzen Bandbreite an Registern erklingen, mal sphärisch, mal kraftvoll – PotterPassionBE250324 Armband becrima das wirkte noch authentischer und magischer als es die tollste Verstärkertechnik vermag: als wäre man mittendrin im Filmgeschehen: einfach zauberhaft. Für die Ohren der jungen Potter-Fans mögen das besonders eindrucksvolle und bleibende Schlussakkorde gewesen sein, die sie auf dem Heimweg begleiteten, ebenso wie die bunten Armbänder mit der Aufschrift „Der Herr ist mein Hirte“.

Bernd-Christoph Matern

Hier finden Sie einen Video-Beitrag des evangelischen Magazins indeon über das zweitägige Event.

Zu den Fotos:

In der mystisch illuminierten katholischen Kirche St. Martin begann und endete die zweitägige Potter-Passion mit Spiel, Spaß, Filmen und magischen Klängen. Pfarrerin Lieve Van den Ameele – sie brachte die Idee zur Potter-Passion aus Oslo nach Bad Ems mit – und der katholische Pfarrer Michael Scheungraber freuten sich über den Austausch mit Kindern, Jugendlichen und deren Eltern und empfingen in passendem Ornat zum Abschlussgottesdienst. Fotos: Matern