
Stimme für Frieden und Gerechtigkeit in der Welt ist verstummt
Auch evangelische Kirche trauert um den im Alter von 88 verstorbenen Papst Franziskus
ROM/DARMSTADT/RHEIN-LAHN. (21. April 2025) Eine der bedeutendsten Stimmen für Frieden und Gerechtigkeit in der Welt ist am heutigen Ostersmontag für immer verstummt: Papst Franziskus ist am Sonntag im Alter von 88 Jahren verstorben. Am Ostersonntag hatte er mit gebrochener Stimme noch auf dem Petersplatz den Menschen den Ostersegen zugesprochen, nachdem er bereits im Februar an einer Lungenentzündung lebensgefährlich erkrankt war. Ihre Trauer und ihr Mitgefühl über den Tod von Franziskus, der 2013 zum Papst der knapp 1,5 Milliarden Mitglieder zählenden katholischen Kirche gewählt wurde, bekundeten in den sozialen Netzwerken auch evangelische Christinnen und Christen im Rhein-Lahn-Kreis.
Als „demütigen und bescheidenen Kämpfer für Frieden und soziale Gerechtigkeit und als Vorbild für eine Ökumene des Handelns“, bezeichnete die Kirchenpräsidentin der Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) Christiane Tietz den verstorbenen Pontifex. Für Tietz sei dieses Engagement ein „bleibendes Vermächtnis für die gesamte christliche Gemeinschaft“. So bleibe sein Besuch auf der Insel Lampedusa von 2013 in unvergesslicher Erinnerung, der allen politisch Verantwortlichen deutlich machen sollte, wie eng Migration, Krieg, Unterdrückung und Flucht zusammenhängen.
Tietz würdigte Franziskus auch als Impulsgeber von neuen Reformansätzen in der katholischen Weltkirche. So habe der verstorbene Papst theologische Anstöße des Zweiten Vatikanischen Konzils aufgenommen und dem synodalen Denken Raum verschafft.
Nach Worten von Tietz blieben die evangelischen Christinnen und Christen in Hessen-Nassau nun auch in der Trauer über Franziskus in Gedanken und Gebeten „mit unseren römisch-katholischen Geschwistern verbunden“. Sie spreche zudem ausdrücklich Bischof Georg Bätzing und Bischof Peter Kohlgraf in den benachbarten Bistümern der EKHN ihre Anteilnahme aus. Tietz: „Möge Jorge Mario Bergoglio in Frieden ruhen, in der gemeinsamen Hoffnung auf das neue Leben, das in Jesus Christus Anfang und Grund hat.“
Als letztes großes Bild, das er den Menschen geschenkt habe, erinnerte der Limburger Bischof und Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz Georg Bätzing das Bild vom Öffnen von Türen. „Er hat so viele Türen geöffnet!“, erklärte Bätzing in Limburg. Und er habe den Stil der Kirche verändert, indem er Anfänge gesetzt und Dinge begonnen habe, die nicht mehr umkerbar seien. Und weiter sagte der Bischof: „Papst Franziskus ist ein großes Geschenk für die katholische Kirche“.
Neue Perspektiven geöffnet
Papst Franziskus habe durch seine unkonventionelle Art neue Perspektiven eröffnet, erklärte Kerstin Janott, Dekanin des evangelischen Dekanats Nassauer Land zum Tod Franziskus´; „ich glaube, das hat der katholischen Kirche gut getan“, so die evangelische Theologin. Sie sei sehr gespannt auf die Wahl eines Nachfolgers. „Vom neuen Papst erwarte ich, dass er seine Position nutzt, um die Schwachen und Ausgegrenzten ins Licht der Öffentlichkeit zu holen und dass er eine starke Stimme für Frieden, Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung ist.“ Außerdem hoffe sie auf mutige Impulse im Blick auf die Ordination von Frauen, die Zusammenarbeit in der Ökumene und die Segnung von Partnerschaften zwischen Menschen gleich welchen Geschlechts. Janott: „Ich glaube, es braucht jemanden, der gut Brücken bauen kann“. (bcm)

Stimmungsvolle und hilfreiche Kalender-Treffen in Nastätten
Team des Lebendigen Adventskalenders beschert 94 Kindern in Verbandsgemeinde eine Weihnachtsfreude
NASTÄTTEN/RHEIN-LAHN. (20. Dezember 2022) Flammende Hölzer zogen die Blicke auf sich, Hörner-Klang drang zu den Ohren. Vor der Verbandsgemeinde-Verwaltung, einer der letzten Stationen des diesjährigen Lebendigen Adventskalenders in Nastätten, tummelten sich bei klirrender Kälte noch einmal viele Menschen, um etwas Vorfreude auf Weihnachten zu tanken. Darüber hinaus war die ökumenische Aktion von evangelischer und katholischer Kirchengemeinde wieder mit einer guten Tat verbunden, die Kindern der ganzen Region zu Gute kam.
Bedeutsam am Advent sei für ihn, dass er so viele Möglichkeiten schaffe, dass Menschen zusammenkommen, erklärte Bürgermeister Jens Güllering zum Auftakt des adventlichen Beisammenseins auf dem Parkplatz der Verwaltung. „Schön, dass es mit dieser Tradition nach Corona weitergehen kann“, so Güllering. Hinter ihm stand dabei die Jagdhornbläsergruppe Rhein-Lahn, die mit ihrem Spiel die Anwesenden erfreute und neugierige Passanten anlockte. Zur „Schlittenfahrt im Winterwald“ reihte sich der Verwaltungschef selbst in die Gruppe ein und sorgte für den rhythmisch passenden romantischen Schellenklang. Aber auch die Besucher animierte Güllering zum Gesang. „Tragt in die Welt nun ein Licht“ erschallte es auf dem Parkplatz, bevor die Verwaltung wärmende Getränke ausschenkte.
Sieglinde Achenbach vom Kalender-Team, zu dem auch Brigitte Breidenbach, Sibylle Klamp und Friederike Leimpek gehören, dankte Güllering für den schönen und herzlichen Empfang an der Verbandsgemeinde. Zum Abschluss der ökumenischen Aktion hatte sie noch eine gute Nachricht parat.
Das Team packte dank der eingesammelten Spenden insgesamt 94 Päckchen, die als Weihnachtsgeschenk an bedürftige Kinder in der gesamten Verbandsgemeinde Nastätten verteilt wurden. Mäppchen und andere Schulutensilien, aber auch Strampler und praktische Produkte aus dem Drogeriemarkt sowie kleines Spielzeug hatte das fleißige Kalender-Team eingekauft, verpackt und noch vor den Feiertagen verteilt. „Das Echo war sehr gut“, erzählt Achenbach von dankbaren Kindern und Eltern, die sich sehr über die Gaben gefreut hätten. Einen Dank richtete sie ebenfalls an die zehn Gastgeber, die nicht nur ihre Fenster mit einer Zahl versehen hatten, sondern auch den Besuchern besinnliche Momente in der oft hektischen Adventszeit beschert hatten; angefangen im Wohnpark am Paulinenstift über den Schenkeladen bis zur Stiftung Scheuern. „Wir hoffen, dass es im kommenden Jahr wieder eine Neuauflage des Kalenders geben wird“, so die Initiatorin. Bernd-Christoph Matern
Hier finden Sie einen weiteren Bericht zum Lebendigen Adventskalender in Nastätten.
Zu den Fotos:
Vor der Verbandsgemeinde-Verwaltung in Nastätten tummelten sich viele Gäste des Lebendigen Adventskalenders zwischen Feuerbalken und zum Klang der Jagdhornbläsergruppe Rhein-Lahn. Unter anderem öffnete sich ach die katholische Kirche am Lucia-Fest am Kalender. Fotos: Matern