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Advent im Nassaer Land – Tür 3

RHEIN-LAHN. (3. Dezember 2020) Heute öffnet sich wieder ein Türchen am Adventskalender mit persönlichen Gedanken von Dekanin Renate Weigel:

Und du, Bethlehem im Lande Juda, bist mitnichten die kleinste unter den Fürsten Judas; denn aus dir wird kommen der Fürst, der mein Volk Israel weiden soll. Matthäus 2, 6

Gott fängt gerne mit dem Kleinen etwas an, um nicht zu sagen, mit dem Nichts oder dem Beinahe-Nichts. Das müssen die Weisen aus dem Morgenland erst lernen. Sie glauben, Wichtiges spiele sich im Großen ab. Ihre reichen Gaben, mit denen sie sich auf den Weg machen, lassen schließen, dass sie in ihrer Heimat Rang und Namen haben.

Sie rechnen nicht damit, den eigentlichen König in einem Stall zu finden.

Und wir? Uns macht das Klein-Sein zu schaffen:

Die Pfarrstelle ist nicht besetzt. Das Gemeindehaus ist eine Belastung. Das Geld für die Chorarbeit fehlt. Jetzt muss auch noch die Orgel gereinigt werden. Wovon denn? Uns hilft ja keiner.

Wir leiden auch schon mal vor an dem, was wahrscheinlich demnächst nicht da sein oder zu klein sein wird:

Wir werden wahrscheinlich nicht genug Leute für den KV finden.

Es wird sich niemand bewerben.

Es will sich doch niemand mehr engagieren, das sehen wir doch!

Wir können hier demnächst das Licht ausmachen.

Dabei vergessen wir die Botschaft Jesu: Gott geht mit den Kleinen! Mit den Armen! Mit den Letzten!

Im kleinen Ort Bethlehem, in einem Stall in diesem kleinen Ort, wird der Retter geboren. Das genügt Gott! Und wir genügen ihm mit unserem senfkorngroßen Beinahe-Nichts-Glauben!

Was glauben wir denn, wo Gott uns erwartet?

Nehmen wir, was da ist und fangen damit an.

Wer die großen Paläste sucht, geht an Gott vorbei.

Dekanin Renate Weigel

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„Schaut hin“ ist Motto für Themen und Diskussionen, aber auch beim Hygienekonzept

FRANKFURT/RHEIN-LAHN. (22. September 2020) Das gemeinsame Präsidium des 3. Ökumenischen Kirchentages hat sich dafür ausgesprochen, dass der ÖKT in Frankfurt vom 12. bis 16. Mai 2021 stattfinden soll. Das Format wird an die aufgrund von Corona veränderten Rahmenbedingungen angepasst, heißt es in einer heute veröffentlichten Presssemeldung.

doekt eroeffnung Limberg KTdoekt eroeffnung Sternberg KTGerade in Krisenzeiten seien Begegnung, Dialog und Gemeinschaft wichtig für den gesellschaftlichen Zusammenhalt – davon sind die Veranstalter, der Deutsche Evangelische Kirchentag und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken, fest überzeugt. Der katholische Präsident Prof. Dr. Thomas Sternberg betont: „Die Auswirkungen von Corona verändern die Welt. Mit einer neuen Form des ÖKT haben wir die Chance, darauf zu reagieren. Diese Chance wollen wir nutzen." Auch die evangelische Präsidentin Bettina Limperg bekräftigt die Entscheidung: „Das Leitwort 'schaut hin' fordert ja dazu auf, gemeinsam Verantwortung zu übernehmen. Deshalb werden wir dem Ringen um unsere menschliche, politische Grundordnung beim 3. ÖKT breiten Raum geben."

Die einladenden Kirchen, das Land Hessen und die Stadt Frankfurt bestärkten die Verantwortlichen in ihrem Vorhaben und stehen dem ÖKT dabei als Partner fest zur Seite – genau wie ein breites Bündnis aus zivilgesellschaftlichen Akteuren und kirchlichen Institutionen und Verbänden.

Fokussiertes Programm – Veranstaltungen im gesamten Stadtgebiet

Das Programm des 3. ÖKT wird kompakter. Die Corona-Pandemie rückt neue Fragen und Herausforderungen ins Blickfeld. Diesen wird eine besondere Bedeutung zukommen. Der Austausch soll öffentlich, partizipativ und kontrovers erfolgen: Was hält unsere Gesellschaft zusammen? Wie zukunftsfähig ist unser Wirtschaftssystem? Wie ist die Schöpfung noch zu retten? Wie wandeln sich Kirchen und unsere Art, den christlichen Glauben zu leben?

Aufgrund der voraussehbaren Beschränkungen werden weniger Menschen vor Ort teilnehmen können, als geplant. Die geräumigen Messehallen, Open-Air-Bühnen sowie Kirchen und Event-Orte im gesamten Stadtgebiet bieten genügend Platz, um auch mit Abstandsregeln einer großen Zahl von Menschen die Teilnahme zu ermöglichen. Die einzigartige und vertraute Mischung aus Vorträgen, Podien, Gesprächen, Kulturprogramm und geistlichen Angeboten bleibt erhalten.

Für die, die nicht vor Ort dabei sein können oder wollen, werden Möglichkeiten der Interaktion und des Dialoges mit den Menschen beim Event in Frankfurt angeboten. Durch Streaming, hybride Veranstaltungen und Chatkonferenzen wird der ÖKT digitaler. Christinnen und Christen in ganz Deutschland können auf diesem Wege eingeladen werden, den Ökumenischen Kirchentag mitzufeiern. Von diesen neuen Formaten erhoffen sich die Veranstalter auch wegweisende Impulse für die nachfolgenden Katholiken- und Kirchentage.

Ökumenische Schritte

Der 3. ÖKT hat die Aufgabe, Gemeinschaft zu ermöglichen, Dialog zu fördern aber auch das jeweils Eigene sichtbar zu machen. Im Vergleich zu vergangenen Ökumenischen Kirchentagen geschieht dies unter stärkerer Präsenz und Mitwirkung der gesamten Bandbreite christlicher Konfessionen und Kirchen in unserem Land. Wir bieten die Möglichkeit, in wechselseitiger Gastfreundschaft und ökumenischer Sensibilität am Samstagabend gemeinsam den Reichtum konfessioneller Gottesdienste zu erleben und zu feiern.

Pandemie und Hygieneschutz erfordern verantwortungsvolle Planung

Die Angebote vor Ort in Frankfurt werden sich auf das beschränken, was im Mai 2021 möglich und zu verantworten ist. Die dann geltenden Verordnungen zum Hygieneschutz werden in allen Veranstaltungen umgesetzt. Mit Unterstützung des Gesundheitsamts Frankfurt wird ein detailliertes Konzept zur Durchführung einer Großveranstaltung unter Pandemie-Bedingungen in all ihren Facetten erarbeitet. Dabei werden die relevanten Schutzmöglichkeiten konsequent angewendet: Mindestabstand, Mund-Nase-Schutz, regelmäßige Reinigung und Lüftung, Händedesinfektion, Kontaktverfolgung und ähnliche Maßnahmen. Präsidentin Bettina Limperg hebt die besondere Verantwortung der Veranstalter hervor: „Das Leitwort 'schaut hin' ist auch hier maßgeblich: Wir werden sehr bedacht planen und handeln, um die Menschen beim 3. ÖKT vor Ansteckungsrisiken zu schützen. Wir wissen, dass wir uns dabei auf den achtsamen Umgang unserer Teilnehmenden miteinander verlassen können.“

Hier finden Sie die wichtigsten Fragen und Antworten zur Organisation des 3. Ökumenischen Kirchentages zum jetzigen Zeitpunkt.

HINTERGRUND
Der 3. Ökumenische Kirchentag findet vom 12. bis 16. Mai 2021 in Frankfurt am Main statt. Er wird veranstaltet vom Deutschen Evangelischen Kirchentag (DEKT) und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK). Nach 2003 in Berlin und 2010 in München findet der Ökumenische Kirchentag 2021 zum dritten Mal statt.

Der Ticketverkauf startet am 1. Dezember 2020.

Mehr Infos auf der Website des Ökumenischen Kirchentages.

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3. Ökumenischer Kirchentag kommt in die Region

Von Frankfurt aus senden evangelische und katholische Christen auch in den Rhein-Lahn-Kreis – Musik aus Klingelbach - Abschlussgottesdienst live im ZDF

SchautHinFahneKathMartinskircheBE becrima jung baetzing2 hauptwache peter bongard 1380RHEIN-LAHN. (4. Mai 2021) Der 3. Ökumenische Kirchentag (ÖKT) wird anders als ursprünglich geplant nicht als Begegnung hundertausender Christen in Frankfurt stattfinden, sondern kommt von dort via Internet in die Regionen, auch in den Rhein-Lahn-Kreis. Dort besteht zudem die Möglichkeit, zumindest zum Auftakt im kleinen und Corona-konformen Maßstab dabei zu sein. Unter dem Leitwort „schaut hin“ (Markus 6, Vers 38) entstanden rund 100 digitale Veranstaltungen zu Glaubens- und Vertrauensfragen, dem gesellschaftlichen Zusammenhalt und der wachsenden globalen Verantwortung. Dabei werden Missstände und Erfolge klar in den Blick genommen. 

JugendbandKBDetailAuch die Region ist vertreten. Der Eröffnuungsgottesdienst wird um 10 Uhr in der ARD übertragen und auf eine Leinwand in der katholischen Martinskirche Bad Ems. Am Samstagabend ist die Jugendband der evangelischen Kirchengemeinde Klingelbach „No Name of Times“ im ÖKT-Programm zu hören und zu sehen. „In die Nacht“ lautet das Kulturprogramm, in dem die Konfi-Teamer aus dem Einrich auftreten. Das ganze Programm des Abends gibt es hier. Ab 19 Uhr gibt es nach Anmeldung einen Gottesdienst in der Stadthalle Katzenelnbogen, in dem das Video der Band eingespielt wird. Der Abschlussgottesdienst unter dem Motto „Schaut hin - blickt durch - geht los“ wird am Sonntag im ZDF um 10 Uhr live aus der Weseler Werft in Frankfurt übertragen. Eine Einstimmung mit einem Grußwort des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier gibt es im Livestream hier.

„Auf diesen Kirchentag bin ich besonders neugierig und gespannt, weil er so ganz anders sein wird als die Vorgänger-Kirchentage“, steht Ralf Skähr-Zöller in den Startlöchern des digitalen Events. Als erfahrener Kirchentagsbesucher und Mitglied des regionalen ökumenischen Vorbereitungskreises schmerzt ihn natürlich, dass von den ursprünglich geplanten Angeboten aus den Regionen wie etwa zum Abend der Begegnung jetzt nichts wird. Aber er findet es gut, dass der 3. ÖKT in diesen schwierigen Zeiten stattfindet und ein ökumenisches Zeichen setzt und freut sich auf neue Erfahrungen: „Ich werde mich überraschen lassen, die ökumenische Vielfalt erleben und, wo es Oratorium Probe 3KT JanLurweg 01möglich sein wird, in einen guten Austausch mit anderen Kirchentags-Teilnehmenden kommen.“ Das Motto „schaut hin“ sei jetzt nicht nur das inhaltliche, theologische Leitwort des Kirchentages, „sondern wir können es auch so verstehen, dass wir in Zoom-Videokonferenzen uns begegnen, austauschen und hin schauen, digital und dezentral“. Highlights im Programm sind für ihn neben der Übertragung von Eröffnungs- und Abschlussgottesdienst eine christlich-jüdische Bibelarbeit „Mit Dir will ich meinen Bund ausrichten“ am Freitag und abends das Ökumenische Oratorium „EINS“. Am Samstag will er am Schwerpunkt-Thema des ÖKT-Studios „Zusammenleben“ teilnehmen und abends im Kulturprogramm „Perlen des kreativen ÖKT“ entdecken.

A HirschhausenFür Sigrid Dreßler aus Miehlen sind Kirchentage alle zwei Jahre ebenfalls ein beliebtes Reiseziel. „Wir hatten uns nach der Rückkehr vom Kirchentag in Dortmund schon sehr auf den Besuch in Frankfurt gefreut“, erzählt sie. Und es war schon alles geplant: Von Wiesbaden aus wollte sie mit einer Bekannten jeden Tag per S-Bahn zum Programm in die Main-Metropole fahren. „Aber jetzt müssen wir umdisponieren.“ Selbst wenn sie der überdimensionierte Tisch in Frankfurt und ein Taizé-Gottesdienst im Nachbar-Landkreis locken, will sie doch auf Nummer sicher gehen und zuhause am digitalen Programm teilnehmen. Eine Auswahl hat sie unter „Mein Kirchentag“ schon für sich markiert. „Einheit in der Vielfalt“, die Bibelarbeiten mit Eckart von Hirschhausen und Margot Käßmann und „Wie glaubwürdig sind die Kirchen?“ sind Veranstaltungen, die dazu gehören. Besonders gut findet sie, wenn sie sich am Samstag 24 Stunden reinklicken kann, wo und wann es ihr zeitlich am ehesten passt. Thematische Spaziergänge durch die Kirchentagsstädte fand sie in Stuttgart und Dortmund hoch interessant. Der digitale diessmal durch Frankfurt lässt sich ja vielleicht einmal analog nachholen.  

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Der ÖKT als digitale Großveranstaltung biete eine lang vermisste Möglichkeit für Diskurs, Orientierung, Halt und Trost, erklärte die evangelische ÖKT-Präsidentin Bettina Limperg. „Wir packen heiße Eisen an: Macht und Missbrauch von Macht, Armut und Ungerechtigkeit, die Herausforderungen einer digitalen Gesellschaft“, nannte Limperg Beispiele. Dafür gibt es mit Workshops und Barcamps digitale Beteiligungsmöglichkeiten. „Gerade in Zeiten der globalen Seuche ist der ÖKT wichtig: Wir wollen gemeinsam Stimme sein für diejenigen, die bei uns und weltweit durch die Pandemie noch weiter an den Rand gedrängt werden, die auf der Strecke bleiben, die zurzeit Einsamkeit und Angst erleben“, so der katholische ÖKT-Präsident Thomas Sternberg Aus Frankfurt, einer pluralen Stadt mit so vielen verschiedenen Menschen und Problemen, solle ein Signal gesendet werden für das gemeinsame Engagement aller Christinnen und Christen.

DrAngelaMerkelA KT15 050615 co becrima Podium Wer bezahlt bestimmt 3KT JanLurweg 03Ein Beispiel für prominent besetzte Veranstaltungen: Bundeskanzlerin Angela Merkel diskutiert mit Fridays-for-Future-Aktivistin Luisa Neubauer über den Klimaschutz als Zukunftsaufgabe. In anderen Gesprächsrunden werden sich die Bundesminister Jens Spahn und Heiko Maas, die Grünen-Fraktionsvorsitzende Katrin Göring-Eckardt, der Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland Joseph Schuster und die Islamwissenschaftlerin Lamya Kaddor mit ihren Gedanken und Positionen einbringen.

Zuhause mitmachen

Der Kirchentag bietet die Möglichkeit, neben der Teilnahme an vielen tollen thematischen Inhalten beim ÖKT auch selbst kreativ zu werden. Aktionen für Kinder, junge Menschen, Koch- und Musikbegeisterte finden sich im Angebot, ob allein, in der Familie oder als Gruppe in der Gemeinde, dem Verein und Freundeskreis – was es dafür braucht, findet sich in und um das Zuhause herum. Bewusster werden im Konsum, die Ökumene entdecken, sich im Alltag sozial engagieren oder den CO-2-Ausstoß berechnen – dafür finden sich unter anderem zahlreiche Anregungen. Hier finden Sie die Mitmachaktionen für Zuhause. Für junge Menschen und Kinder gibt es ein A DEKT15EmpfangKretschmann co becrima eigenes Heft. Alle Ergebnisse der Mitmachaktionen können unter dem Hashtag #oekt in sozialen Netzwerken geteilt werden.

A KT1305Himmelf1Bereits etablierte Formate in der neuen Struktur sind Bibelarbeiten mit Prominenten wie Entertainer Eckart von Hirschhausen, der Lyrikerin Nora Gomringer, der Theologin Margot Käßmann oder dem baden-württembergischen Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Zudem wird ein digitaler Begegnungsort Menschen, die Austausch und Gemeinschaft mit anderen suchen, die Möglichkeit bieten, sich gegenseitig kennenzulernen und zu vernetzen.

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An den Veranstaltungen lässt sich aber nicht nur durchs richtige „Klicken“ teilnehmen. An Christi Himmelfahrt, Donnerstag, 13. Mai, gibt es die Gelegenheit, den Eröffnungsgottesdienst um 10 Uhr in Bad Ems zu verfolgen. Der Live-Stream dieses Gottesdienstes wird dort in die katholische Pfarrkirche St. Martin auf eine große Leinwand übertragen. Damit haben all diejenigen, die gemeinsam mit Gläubigen aller Konfessionen diesen Gottesdienst verfolgen möchten, auch regional die Möglichkeit, sich trotz Abstand als Gemeinschaft zu erleben. Die Kirche ist ab 9.30 Uhr geöffnet, es gelten Hygiene- und Abstandsregeln.

Am Nachmittag des Himmelfahrtstages um 17 Uhr gestalten Pfarrerin Antje Müller vom Evangelischen Dekanat Nassauer Land und Pfarrer Michael Scheungraber von der Katholischen Pfarrei St. Martin Bad Ems/Nassau eine ökumenische Segensfeier zum Motto des Kirchentages „Schaut hin“. Eine Anmeldung und Registrierung zu diesen beiden Gottesdiensten ist notwendig beim katholischen Pfarramt Bad Ems/Nassau per Telefon 02603/93 6920 oder per Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.

Der Gottesdienst zu Christi Himmelfahrt wird live im Ersten übertragen, der Schlussgottesdienst am Sonntag live im ZDF. Ebenfalls live im ZDF wird am Samstag, 15. Mai, 11 Uhr, eine Diskussionsveranstaltung zum Thema „Abschied in Würde – Verantwortung und Schutz am Lebensende“ gesendet.

Verfolgen lässt sich das Programm auf oekt.de. Dort finden sich zudem Zugänge zu Begegnungsforen und Workshops. Das Programm ist ebenso in der kostenlosen ÖKT-App für iOS und Android verfügbar. (bcm)

Hier finden Sie einen Bericht zur Eröffnungsfeier.

Zu den Fotos:

Eine riesengroße Gemeinschaft gläubiger Menschen, wie es sie beim 2. Ökumenischen Kirchentag in München 2010 (unten rechts) gab oder im Waldstadion beim Deutschen Evangelischen Kirchentag 1984 (unten links), hätten sich die Veranstalter auch für Frankfurt gewünscht. Es kam anders. Digital und dezentral tauschen sich die Teilnehmenden diesmal über ebenso aktuelle wie brisante Themen aus. Vor dem Büro des evangelischen Dekanats Nassauer Land und vor der katholischen St. Martinskirche in Bad Ems fordert eine Fahne zum Hinschauen auf. In letzterer wird der Eröffnungsgottesdienst live übertragen. In Katzenelnbogen wird ein Video der Jugendband gezeigt (Anmeldung: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!  oder Telefon, bzw. Anrufbeantworter 06486 911754) 
Fotos: Thomas Diehl/B.Chr. Matern/Peter Bongard/3. ÖKT-Lurweg

 

Einstimmung auf den Kirchentag

Ökumenische Andacht im Kloster Bornhofen gefeiert

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KAMP-BORNHOFEN. (4. Mai 2021) Mit einem ökumenischen Gottesdienst auf dem Weg zum 3. Ökumenischen Kirchentag im Kloster Bornhofen stimmte der Vorbereitungskreis auf das digitale Event ein. Pater Eryk Kapala, Pfarrerin Antje Müller und Pastorin Magdalene Kolar gestaltet die Andacht unter dem Motto „Schaut hin: Ihr seid das Salz der Erde."

LahnhoeheÖKTGottesdienst Mitte mmAuch wenn die geplanten Vor-Ort-Veranstaltungen nicht stattfinden können, freut sich das haupt- und ehrenamtliche Vorbereitungsteam des evangelischen Dekanats und des katholische Bezirks auf die digitalen Angebote.

Ganz im Zeichen des ökumenischen Kirchentages und dessen Motto „schaut hin“ stand außerdem ein Gottesdienst, den Pfarrer Matthias Metzmacher im medizinischen Zentrum der Klinik Lahnhöhe gefeiert hat. Dazu war auch der Gottesdienstraum des Medizinischen Zentrums in Lahnstein entsprechend gestaltet. Metzmacher ist nicht nur Mitglied der Vorbereitungsgruppe, sondern auch Klinikseelsorger.

Zum Foto:
Das regionale Vorbereitungsteam hatte zu einer Einstimmung auf den 3. Ökumenischen Kirchentag in Bornhofen eingeladen.

Ein Gemeindepfarrer hat ständig Abwechslung

Michael Wallau wird nach 30 Jahren im Blauen Ländchen mit Gottesdienst und Empfang in Miehlen verabschiedet

GW PfrMichaelWallau MIEHLEN/RHEIN-LAHN. (22. Mai 2024) Nach 30 Jahren im Blauen Ländchen naht der Abschied aus dem aktiven Dienst: Pfarrer Michael Wallau wird am Sonntag, 26. Mai um 14 Uhr mit einem Gottesdienst von Pröpstin Henriette Crüwell in den Ruhestand verabschiedet. Die vergangenen zwölf Jahre war er Gemeindepfarrer in Miehlen, davor 18 Jahre in Ruppertshofen. Seinen Ruhestand verbringt er in Koblenz.

Der 66-jährige Theologe blickt mit etwas Wehmut dem Ruhestand entgegen, fällt er doch in eine Zeit des Umbruchs für die Kirchengemeinden. „Gerade die Allround-Fähigkeiten, die dem Pfarrberuf abverlangt wurden, fand ich reizvoll“, so Wallau. „So wie ein Arzt ein Hausarzt ist als Allgemeinmediziner, so ist ein Pfarrer ein Gemeindepfarrer. Man muss alles können, hat ständig Abwechslung: Jung und alt, Freud und Leid, Reden und Hören.“

Seinen Konfirmandenunterricht und den Religionsunterricht in der Oberstufe fand der in Bad Kreuznach geborene Pfarrer so gut, dass er sich fürs Theologiestudium in Mainz entschied. Dort traf er auf Professoren, „die für ihr Fach brannten“. Und Wallau ließ sich anstecken, für Alte Sprachen, die Auseinandersetzung mit Texten der Heiligen Schriften des Judentums, des Alten und des Neuen Testamentes. Gern erinnert er sich an die Zeit im überschaubaren Dekanat St. Goarshausen zurück. Den theologischen Austausch einmal im Monat im Pfarrkonvent zusammen mit den Pensionären empfand er bereichernd. „Das hat uns das Gefühl gegeben, nicht nur etwas zusammenzutragen, sondern auch zusammen etwas zu tragen“, formuliert Wallau. Voneinander zu lernen, das Hineinwachsen in neue Aufgaben und Gemeinden und dass Theologie überall im Leben eine Rolle spielt, waren entscheidende Erfahrungen seines aktiven Dienstes.

Vor allem sein Studienjahr an der Hebräischen Universität in Jerusalem prägte ihn. Ganz praktisch nahm der fließend hebräisch sprechende Pfarrer diese Erfahrungen mit in seinen Gemeindedienst im Blauen Ländchen. So brachte er beispielsweise in Ruppertshofen zusammen mit Ellen Stein Licht ins Schicksal der Mitbürgerinnen und Mitbürger jüdischen Glaubens während der NS-Zeit. Die alljährliche Mahnwache, mit der am 9. November in Miehlen an die Opfer des Holocaust in der Region erinnert wird, ist ihm ein Herzensanliegen.

Zum Schönen am Pfarrberuf zählt der künftige Pensionär die künstlerische und kreative Freiheit. So bereicherte Wallau mit seinem musikalischen Talent seinen Dienst in Miehlen, wenn er mit virtuosem Geigenspiel nicht nur am offenen Fenster während der Corona-Pandemie den Menschen Mut zu musizierte oder mit kräftiger Stimme im Gottesdienst und dem Kirchenchor Loben und Danken im Gesang Ausdruck verlieh. Woher das Talent kommt? Schulterzucken ist die Antwort. Mit zehn Jahren hörte er Mozart, konnte kurz darauf die Zauberflöte auswendig und lernte mit elf Jahren Geige. Dass er gerne singt, sieht er mehr als „Nebenprodukt“ des Geigenspiels. „Schon mein Konfirmator konnte durch die ganze Kirche durch singen, war von vorne bis hinten zu hören.“ Zudem bereicherte der einstige Mainzer mit geschliffenen Büttenreden die Miehlener Fastnachts-Veranstaltungen und zog unter anderem als Flötenspieler beim Oktobermarkt-Festzug durch die Straßen der Mühlbachgemeinde. Apropos Musik: Die Nähe zum Glockenklang der Kirche, die ihn seit Kindertagen begleitet, findet er „einfach schön“. Während seiner Amtszeit in Miehlen erhielt die Kirche sogar ein neues, vierstimmiges Geläut.

Nicht nur für Wallau bedeutet der Beginn der Pension einen Einschnitt. Auch die evangelische Kirchengemeinde Miehlen erwartet Neuland, denn einen „eigenen“ Gemeindepfarrer wird es dort nicht mehr geben. Der Entwicklungsprozess der Landeskirche „ekhn.2030“ sieht vielmehr ein Pfarr-Team vor, das künftig die Region zwischen Welterod und Marienfels gemeinsam betreut. Angesichts der Veränderungen ruft er der Gemeinde einen Liedvers des Evangelischen Gesangbuchs in den Sinn: „Nun aufwärts froh den Blick gewandt und vorwärts fest den Schritt! Wir gehn an unsers Meisters Hand, und unser Herr geht mit.“

Doch zunächst ist noch einmal Feiern und kräftiger Gesang angesagt beim Abschiedsgottesdienst in der evangelischen Kirche von Miehlen. Im Anschluss lädt die Kirchengemeinde zu einem Empfang im Gemeindehaus ein. Bernd-Christoph Matern

Zum Foto:

Miehlens Gemeindepfarrer Michael Wallau wird am kommenden Sonntag mit einem Gottesdienst und einem Empfang in den Ruhestand verabschiedet. Foto: Matern

Festgottesdienst war Auftakt für Jubiläen in Niederwallmenach

300 Jahre evangelische Kirche und 270 Jahre Schöler-Orgel werden gefeiert

NIEDERWALLMENACH. (17. September 2019) Vor 300 Jahren wurde die evangelische Kirche in Niederwallmenach gebaut. Ein guter Grund, das runde Jubiläum gebührend zu feiern. Ein Festgottesdienst machte jetzt den Anfang, mit dem an die Bedeutung des Gotteshauses erinnert wurde und an zwei weitere Jahrestage, die in der Kirchengemeinde anstehen.

Nachdem die 1590 gebaute Kapelle baufällig wurde, beschlossen die Verantwortlichen damals, an dieser Stelle eine Kirche zu errichten. Baubeginn war der 17. April1717, am 8. Februar 1719 war das Werk vollendet. 1750 bekam die Kirche eine Orgel, gebaut von der Bad Emser Orgelbaufirma Schöler; 1934 wurde sie von der Firma Walker rundum erneuert. So hat die evangelische Kirchengemeinde gleich mehrere Jubiläen zu feiern: 300 Jahre Fertigstellung der Kirche St. Johannes Baptista, 270 Jahre Orgel im nächsten beziehungsweise in diesem Jahr 85 Jahre Walker-Orgel.

Der Gottesdienst wurde musikalisch begleitet vom Posaunenchor aus Bornich sowie von Odelia Lazar und Michael Wienecke mit Gesang, Keyboard und Gitarre. Im Gottesdienst gab es zudem gleich drei Taufen; und weil die Kirche nach dem Täufer Johannes benannt ist, führte die Jungschar noch ein Anspiel zum Thema Taufe und Johannes Baptista auf.

Nach dem Gottesdienst gab es die Gelegenheit, sich am Kuchenbuffet im Pfarrgarten zu stärken, der wunderbaren und vielseitigen Musik vom Ehepaar Jea und Johannes Prätorius zu lauschen oder die Kirche an mehreren Stationen neu zu entdecken, die von der Jungschar gestaltet worden waren. Übrigens ist die Kirche täglich zur Besichtigung und zur Einkehr geöffnet, auch die Stationen sind noch einige Zeit zum Begehen aufgebaut. Ein ausgelegtes Heft begleitet beim Rundgang.

Geplant sind nun noch andere Jubiläumsveranstaltungen unter anderem ein musikalischer Gottesdienst am 2. Advent, den die Niederwallmenacher Musikerinnen und Musiker mitgestalten. Fürs nächste Jahr ist außerdem ein Kindermusical geplant, das Dekanatskantor Markus Ziegler mit der Kindertagesstätte einstudieren wird.

Auch der Reformationsgottesdienst am Sonntag, 3. November um 10 Uhr steht ganz im Zeichen des Jubiläums. Die Gemeinden des pfarramtlichen Verbundes feiern dabei mit. Der Gemischte Chor Bornich wird den Gottesdienst musikalisch mitgestalten. Im Anschluss gibt es einen kleinen Stehempfang.