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„Meine Aufgabe ist es, die Menschen zu sehen“

Pfarrer Matthias Schmidt übernimmt evangelische Krankenhausseelsorge am St. Elisabeth Krankenhaus in Lahnstein

zEinSchmidtKrkhs SeelsorgeLst150223 becrima  LAHNSTEIN/RHEIN-LAHN. (17. März 2023) Mit einer Andacht ist Pfarrer Matthias Schmidt als neuer Krankenhausseelsorger im Lahnsteiner St. Elisabeth Krankenhaus ins Amt eingeführt worden. Dekanin Kerstin Janott segnete den Theologen in der Kapelle des Hauses für seinen Dienst. Damit ist zusammen mit Christine Kreutz von katholischer Seite die seelsorgerische Versorgung in der Klinik wieder komplett.

Damit Menschen wieder heil werden und bleiben, bedürfe es über die „rein mechanische Reparatur am Körper“ auch der Sorge um die Seele, erklärte Dekanin Janott. „Da hilft Zuwendung.“ Die bräuchten nicht nur Patienten, sondern alle Mitarbeitenden, das medizinische Team, Pflegende sowie alle anderen Kräfte. Es gehe darum, sich nicht über die Aufgabe definiert zu fühlen, sondern als Person; „sich als geliebte Menschen von Gott wahrgenommen zu fühlen“, so Janott. „Dazu braucht es Menschen mit offenen Herzen und Augen.“ Mit Schmidt übernehme ein erfahrener Seelsorger das Amt, der als Pfarrer und ehemaliger Propst Menschen EinSchmidtKrkhs SeelsorgeLst150223 Liturgie becrima auf unterschiedlichste Weise begleitete und dem Ökumene und interreligiöser Dialog am Herzen liegen. „Das ist ein großer Strauß, den sie mitbringen und einbringen können“, sagte die Dekanin.

„Ich bin nicht da, jemanden Gott ans Bett zu stellen“, erklärte der erfahrene Theologe in seiner Predigt über die Jahreslosung „Du bist ein Gott, der mich sieht“, denn Gott sei längst da. Krankenhausseelsorge solle sehen und hören. Jeder Mensch wolle gesehen werden, erst recht in Krankheit oder am Ende des Lebens. „Das hat etwas mit Respekt zu tun“, so Schmidt. Trösten, Aushalten und Ermutigen sei seine Aufgabe; den spirituellen Weg eines Menschen zu begleiten. Dankbar war Schmidt über die herzliche Aufnahme in der Klinik. „Das macht es leicht, anzukommen.“

Den Segen empfing Schmidt nicht nur von Dekanin Janott. Assistiert wurde sie von der katholischen Krankenhausseelsorgerin Christine Kreutz. Die freute sich, dass sie nun wieder evangelische Verstärkung hat, nachdem Pfarrer Armin Himmighofen im vergangenen Jahr den Ruhestand angetreten hatte. Schmidt versieht sein Amt in Lahnstein mit halber Stelle; er ist außerdem als Pfarrer in der Stiftung Scheuern tätig. Ein anderes Talent stellte der Theologe während des Gottesdienstes unter Beweis. Neben Petra Schönrock-Wenzel an der Orgel begleitete Schmidt den Gemeindegesang mit der Gitarre.

EinSchmidtKrkhs SeelsorgeLst150223OlafHenrich becrima EinSchmidtKrkhs SeelsorgeLst150223 Branz becrima „Toll, dass die evangelische Kirche in einem katholischen Krankenhaus Seelsorge anbietet“, lobte Cäcilia Branz vom Elisabeth Vinzenz Verbund, dem Träger der Klinik. Das sei eine wertvolle Bereicherung und Stärkung, die sie sehr schätze. „Menschlichkeit verbindet“, der Wahlspruch des Verbundes, gelte auch für das Zusammenwirken in der Krankenhausseelsorge.

Erfreut, dass die Seelsorge nun wieder vollständig ist und berührt von dem Einführungsgottesdienst zeigte sich der Geschäftsführer des St. Elisabeth Krankenhauses, Olaf Henrich. Er betonte das christliche Profil des Hauses als ein besonderes Merkmal kirchlicher Krankenhäuser, das viele Menschen noch immer zu schätzen wüssten. „Und das nicht nur, weil da ein Kreuz auf dem Altar steht“, so Henrich, sondern es hänge damit zusammen, dass Mitarbeitende und „sie als Seelsorger für unsere Patienten da sind.“ Bernd-Christoph Matern

Zu den Fotos:
Freuten sich über die Amtseinführung von Pfarrer Matthias Schmidt (Mitte) als Krankenhausseelsorger am St. Elisabeth Krankenhaus (von rechts): die katholische Seelsorgerin Christine Kreutz, Dekanin Kerstin Janott, Cäcilia Branz vom Elisabeth Vinzenz Verbund und Klinik-Geschäftsführer Olaf Henrich. Der musikalische Pfarrer animierte die Gäste mit der Gitarre zum Mitsingen. Fotos: Matern