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Pröpstin Crüwell: „Du hast die Ehrennadel mehr als verdient!“

Dekanat Nassauer Land sorgt für würdigen und kurzweiligen Abschied von Anja Beeres und Angelika Konkel-Hansmeyer aus ihren Ämtern

AB130424UrkundeEhrennadel becrima  MIEHLEN/RHEIN-LAHN. (17. April 2024) Voll besetzt war die evangelische Kirche in Miehlen, wo Anja Beeres nach fast 25 Jahren als Vorsitzende des Dekanatssynodalvorstandes (DSV) offiziell aus ihrem Ehrenamt verabschiedet wurde ebenso wie die langjährige hauptamtliche Verwaltungsfachkraft Angelika Konkel-Hansmeyer aus Bogel. Die Pröpstin für Rheinhessen und Nassauer Land Henriette Crüwell überreichte Beeres außerdem die Ehrennadel der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, eine der höchsten Auszeichnungen, die die Landeskirche vergibt.

„Du hast sie mehr als verdient“, sagte Crüwell, bevor sie Beeres das silberne Schmuckstück am Revers befestigte. Als Zeugin eines liebenden Gottes bezeichnete sie die 57-Jährige aus Obertiefenbach, die ein Vierteljahrhundert zunächst die Geschicke im ehemaligen Dekanat St. Goarshausen, seit 2016 im Dekanat Nassauer Land lenkte und die Führung der laufenden Geschäfte der Dekanatsverwaltung verantwortete; mit vier Dekanen und Dekaninnen arbeitete sie in dieser Zeit zusammen. „Menschen, die so wie du hinsehen und hinhören brauchen wir heute mehr denn je“, würdigte Crüwell das Wirken der Geehrten sowie deren wohlwollendes Engagement, „das Kopf und Herz weitet“. Dabei erinnerte sie neben dem dienstlichen Tun an die vielen kleinen Aufmerksamkeiten und persönlichen Worte, die Beeres den haupt- und ehrenamtlich Aktiven in Dekanat und Kirche zukommen ließ. „Dank, Wertschätzung und Freude“ habe sie damit ausgelöst, die auch ihr selbst mit der Ehrennadel zuteilwerden soll.

AB130424DankDSV becrima Sie habe „den Laden gerockt“ und sich mit Leib und Seele eingebracht, würdigte Dekanin Kerstin Janott Beeres' ehrenamtliches Wirken, unterstrich ihre empathische Art und lobte sie als geduldige und verlässliche Ansprechpartnerin. Still im Hintergrund, aber absolut zuverlässig habe Angelika Konkel-Hansmeyer in 20 Jahren als Verwaltungsfachkraft gearbeitet und dabei für die unterschiedlichsten Ansprechpartner stets den richtigen Ton gefunden. Dann sprach die Dekanin den beiden Frauen Gottes Segen zu.

AB130424Auszug becrima „Du stellst dich nicht über andere“, nannte die neue DSV-Vorsitzende Astrid Ellermann einen Charakterzug ihrer Vorgängerin. Als sie selbst vor 14 Jahren in die evangelische Gremienarbeit einstieg, sei Beeres schon ein „Alter Hase“ gewesen. „Anja kann Krise“, erinnerte Ellermann an das Geschick, mit unterschiedlichen Charakteren umzugehen sowie an schwierige Zeiten in der Regionalverwaltung und nicht zuletzt die denkwürdige erste Wahl-Sitzung der gemeinsamen Synode, die keinesfalls einfach gewesen sei. Sie habe es geschafft, die Menschen aus den drei ehemaligen Dekanaten zu einem Team zusammenzuführen, lobte für den DSV Annett Kitschke und erinnerte an die sorgsam vorbereiteten Sitzungen und die Bedeutung des gemeinsamen Essens, zu dem sie oft einlud, damit man sich dabei kennen lernt. Als „Anja die Menschenfreundin“ bezeichnete der stellvertretende DSV-Vorsitzende Dr. Ulrich Werner seine langjährige Weggefährtin im Vorstand. Zudem habe sie dank ihrer guten Vernetzung immer jemanden gekannt, der weiterhilft, wenn im Vorstand Fragen auftauchten oder etwas zu organisieren war. Beeres selbst nutzte die Gelegenheit, ihren Eltern für die Unterstützung zu danken, die ihrem zeitintensiven Ehrenamt immer wieder zugutekam.

Schwungvolle Klänge in der Kirche

AB130424KantoreiVHVolleKirche becrima Dass schon der Gottesdienst so kurzweilig und ansprechend war, dafür sorgten Musik und kräftiger Gesang im Miehlener Gotteshaus. Die Dekanatskantoren Martin Samrock und Markus Ziegler hatten mit einem Instrumentalensemble und einer Kantorei-Abordnung schwungvolle, flotte und zum Sonntag des „guten Hirten“ passende Weisen einstudiert. Der 23. Psalm stand auch über der Predigt von Dekanin Janott und wurde in einem Lied aufgegriffen: „Auf der Spur des Hirten“. Das Bild des guten Hirten, das zur „DNA unseres Glaubens“ gehöre, sei auch eine entlastende Zusage für Menschen in Leitungspositionen, seien es ehrenamtliche oder hauptamtliche.

AB130424EmpfangGesangs Trio becrima AB130424EmpfangCombo becrima Eine Jazz-Combo, die schon im Gottesdienst mitgewirkt hatte, unterhielt dann noch einmal beim anschließenden Empfang im evangelischen Gemeindehaus der Mühlbachgemeinde die große Gästeschar; ein befreundetes Gesangs-Trio aus Miehlen brachte Lacher und Applaus mit einem außergewöhnlichen Kirchenlieder-Medley auf seine Seite und eine Foto-Show dokumentierte im Hintergrund das jahrzehntelange Wirken von Beeres.

AB130424EmpfangLammert becrima AB130424PraesidesEKHN becrima Der ehemaligen Kollegin dankte im Namen der Präsides-Runde in der EKHN Alexander Ebert, DSV-Vorsitzender im Dekanat Worms-Wonnegau und unterstrich mit Blick auf Konkel-Hansmeyer die Bedeutung einer zuverlässigen Verwaltungsfachkraft. Als Kraftquelle für einen Politiker, der ständig von Termin zu Termin eilen muss, empfand der CDU-Landtagsabgeordnete und Vizepräsident des Landtags Matthias Lammert den Gottesdienst und die Verabschiedung, an denen auch politische Vertreter von Kreis und Verbandsgemeinde wie Kreisbeigeordnete Gisela Bertram (SPD) und Bürgermeister Jens Güllering (CDU) teilnahmen. Lammert lobte Beeres, der er bei vielen seiner Termine begegnete, mit den drei Worten, die viele andere der vielen Weggefährten aus unterschiedlichsten kirchlichen Einrichtungen und Ebenen wohl ebenso empfanden: „Sie war da!“. Bernd-Christoph Matern

Hier finden Sie einen Beitrag mit persönlichen Eindrücken von Anja Beeres über ihr kirchliches Engagement, dem sie als Prädikantin weiterhin treu bleiben wird

Zu den Fotos:
Gestalteten einen ebenso würdigen wie kurzweiligen Abschiedsgottesdienst von Anja Beeres als Vorsitzende der Dekanatssynode und von Verwaltungsfachkraft Angelika Konkel-Hansmeyer (3. und 4. von links): Ulrich Werner, Pfarrerin Melanie Schneider, Dekanin Kerstin Janott, Pröpstin Henriette Crüwell, Annett Kitschke und die neue Vorsitzende Astrid Ellermann (von rechts). Mit einem unterhaltsamen Empfang wurde die Feier im Gemeindehaus fortgesetzt. Fotos: Matern