THEmsGebet0601 2021 becrima  

Ehrfurcht zeigen vor den Toten

Dekanat Nassauer Land und jüdische Gemeinde beten auf dem Bad Emser Friedhof um Frieden 

BAD EMS/RHEIN-LAHN. (15. Januar 2021) Um Ehrfurcht vor den Toten und Frieden und Vertrauen unter den Lebenden wurde jetzt an der Taharahalle auf dem Bad Emser Friedhof gebetet. Die Dekanin des evangelischen Dekanats Nassauer Land Renate Weigel hatte dazu Ökumene-Pfarrerin Antje Müller sowie von jüdischer Seite Wolfgang Dorr und die Musikerin Odelia Lazar eingeladen, nachdem die Wände der Trauerhalle in der Vergangenheit mehrfach mit Graffiti-Schmierereien verschandelt wurden.

THEmsGebet0601 2021 Ehrfurcht becrima Früher habe der Anstand geboten, Tote in Ruhe zu lassen, so Weigel. „Wir können immer nichts ungeschehen machen. Aber wir können Ehrfurcht zeigen, und wir wenden uns den Toten zu.“ Dass Vertrauen wächst und dass Christen Juden als ihre älteren Geschwister im Glauben annehmen und lieben können, bat Müller. Wachsam zu bleiben gegenüber Vorurteilen und Rassenhass und verwundbar für jede Form von Verletzungen der Menschenrechte erbat Dorr. Odelia Lazar umrahmte das Gebet mit dem Gesang eines hebräischen Morgengebetes und dem Lied „Al kol eleh“, das davon handelt, für alles dankbar zu sein, für Honig als auch den Stachel. (bcm)

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Um Ehrfurcht vor den Toten und Frieden unter den Lebenden beteten in der Taharahalle auf dem Bad Emser Friedhof Renate Weigel, Antje Müller, Wolfgang Dorr und Odelia Lazar (von rechts). Fotos: Matern