Ehrenamt Stille Stars gesucht becrima 

Rhein-Lahn-Kreis sucht die stillen Stars für Bürgerpreis

Vorschläge für ehrenamtlich Engagierte werden bis 25. Oktober von der Kreisverwaltung angenommen

 RHEIN-LAHN. (9. Oktober 2023) Zeit schenken – ihre Erfahrung und ihr Wissen weitergeben - das machen Menschen, die sich ehrenamtlich zum Wohle der Allgemeinheit einsetzen. Sie hören sich die Nöte von Menschen in Lebenskrisen an, besuchen und unterstützen Hilfebedürftige und packen an, wo sie gebraucht werden, in Vereinen, Jugendarbeit, Dorfgemeinschaft oder in sozialen Einrichtungen. Der Rhein-Lahn-Kreis sucht solche Menschen, um sie mit dem Bürgerpreis „Stille Stars“ auszuzeichnen.

„Ehrenamtliches Engagement leistet einen unschätzbar wichtigen Dienst für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft. Das Ehrenamt ist als Kern der demokratischen und solidarischen Gesellschaft eine tragende Säule des gesellschaftlichen Miteinanders, gerade in Pandemiezeiten oder auch nach der Flutkatastrophe hat sich das gezeigt“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Angelehnt an den Tag des Ehrenamtes, der jedes Jahr am 5. Dezember gefeiert wird, möchte Landrat Jörg Denninghoff mit dem Bürgerpreis „Stille Stars“ Bürgerinnen und Bürger aus dem Rhein-Lahn-Kreis auszeichnen, die sich meist im Stillen, verborgen von der Öffentlichkeit und abseits von traditionellen Ehrungen, für das Allgemeinwohl einsetzen. Von den eingereichten Vorschlägen werden fünf Personen ausgewählt und als Dankeschön für ihr Engagement geehrt.

Wenn Sie jemanden kennen, der durch sein besonders engagiertes Handeln auf sich aufmerksam gemacht hat, dann senden Sie uns ein kurzes Porträt Ihres stillen Stars sowie aussagekräftige Fotos in hoher Auflösung per Mail bitte bis 25. Oktober an die Kreisverwaltung Rhein-Lahn, Uschi Rustler, Telefon 02603/972-336, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.

Ein warmes Essen am Tag: Kleinstes Menschenrecht in reichem Land

Initiative für Bornich hat im ASB Bad Ems einen hilfreichen Partner gefunden, damit Alte nicht hungern müssen

 BAD EMS/RHEIN-LAHN. (3. Januar 2020) „Ein ordentliches warmes Essen einmal am Tag ist Grundrecht eines jeden Menschen. Das ist unsere Überzeugung.“ Damit bringt Dieter Zorbach den Unmut des Familienzentrums Bornich zum Ausdruck, dass der Ort und andere Gemeinden in der Nähe von Essen-auf-Rädern-Lieferanten nicht mehr angesteuert werden sollten. Doch jetzt wurden die engagierten Ehrenamtlichen fündig, in Bad Ems. Der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) beliefert ab 2. Januar in einem Pilotprojekt die Region zwischen Blauem Ländchen und Rhein und hofft auf noch mehr Kunden in dieser Region des Rhein-Lahn-Kreises.

Zorbach, Annegret Lenz und Susanne Müller telefonierten sich die Finger wund auf der Suche nach einer Lösung und Lieferanten. Am 1. August bekamen sie Nachricht, dass die bisherigen Anbieter ihren Dienst einstellen. Die beiden ehrenamtlich engagierten Frauen der Initiative für Bornich wissen um die Problematik. „Ich kenne einen Mann, der hat 20 Kilo abgenommen, weil er sich nichts kochen konnte“, weiß Müller, andere ernähren sich ungesund einseitig oder haben keine Lust dazu, von Einkäufen, um frische Lebensmittel überhaupt zu besorgen, ganz zu schweigen; wer nicht mehr mobil ist oder keine Angehörigen hat, die sich kümmern, drohe zu verhungern. „Die Leute sind so glücklich, dass das jetzt wieder ins Laufen kommt“, sagt Lenz. Dass es mittags wieder an der Haustür klingelt, sei für manche schon ein Grund, überhaupt aufzustehen. „Man kann doch alte Leute nicht einfach im Stich lassen.“

Dass die Anbieter des Service wirtschaftlich kalkulieren müssen, sei nachvollziehbar, so Dieter Zorbach. Aber die alten Menschen in einem der reichsten Länder der Erde sich selbst zu überlassen, sei unmenschlich. „Die Solidargemeinschaft der Ehrenamtlichen und Amtlichen muss das leisten“, blickt er auf das System in den Niederlanden, wo sich Gemeindeschwestern kümmern und Sozialdienste in Stadtteilen kommunal organisiert sind. Die Bornicher wissen auch um die emotionale Hemmschwelle, die Hilfsbedürftigkeit zu akzeptieren und zu sagen: „Ja, ich brauche Hilfe, auch beim Essen!“. Zum Einen sei da gerade bei Frauen die Scham, sich einzugestehen, dass am Herd nicht mehr funktioniert, was ein Leben lang selbstverständlich war. „Zum Anderen will niemand den Eindruck erwecken, die Kinder und Angehörigen würden sich nicht genug kümmern“, so Zorbach.

Dass die heutzutage zu weit weg wohnen, um täglich Essen zu kochen, weiß Manuel Machwirth, Geschäftsführer des ASB-Kreisverbandes Rhein-Lahn, nur zu gut, auch aus den Bereichen, in die der ASB seit Jahren Essen liefert wie etwa entlang der Lahnschiene. Für den ASB erschloss sich mit der Anfrage aus Bornich eine win-win-Situation. „Wir hatten schon lange überlegt, unser Essen-auf-Räder-Angebot im Kreis auszuweiten, wir hatten nur den Startknopf noch nicht gefunden“, sagt Machwirth. Dass sich jetzt andere Anbieter aus der Belieferung verabschiedeten und die Liste von 18 Personen, die die Bornicher Initiative bereits lieferte, waren der entscheidende Auslöser, mit dem neuen Jahr die Region von Niederwallmenach über Bornich bis Weisel mit warmem Essen anzusteuern. Dabei kommt ein vom ASB schon 2017 angeschafftes hochmodernes Fahrzeug zum Einsatz; quasi ein „rollender Ofen“, der auch auf längeren Strecken dafür sorgt, dass die Menüs auf den Punkt genau die richtige Wärme behalten.

Sollte sich die neue Route etablieren und noch mehr Kunden in den Ortschaften zwischen Blauem Ländchen und den Rheinhöhen für den Service gewonnen werden, sei der Kauf eines zusätzlichen Fahrzeugs nicht ausgeschlossen, so Machwirth. An der Auswahl dürfte es nicht mangeln, denn der Mahlzeitendienst liefert täglich leckeres und frisches Essen aus einer vielseitigen Speisekarte, die sowohl gesund ist als auch unterschiedlichste persönliche Geschmäcker berücksichtigt sowie Diätvorgaben. Bernd-Christoph Matern

Nähere Informationen gibt der ASB in Bad Ems unter Telefon 02603-5069010 oder im Internet hier.

Familienzentrum

Die evangelische Kirchengemeinde und die Ortsgemeinde Bornich sind seit 2007 Mitglied der Lokalen Bündnisse für Familien, die das Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend unterstützt. Außerdem ist die Kirchengemeinde seit vier Jahren anerkanntes Familienzentrum der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN). Zu den Schwerpunkten des ehrenamtlichen Engagements gehört unter anderem die Entwicklung nachbarschaftlicher Hilfen.

Zu den Fotos:
Der Beharrlichkeit und des Einsatzes der ehrenamtlich agierenden Mitglieder des Familienzentrums Bornich ist es zu verdanken, dass mit dem ASB in Bad Ems ein neuer Anbieter gefunden wurde, der ab diesem Jahr Essen auf Rädern in die Gemeinden liefert. Susanne Müller (links), Annegret Lenz (rechts) und Dieter Zorbach (3. von links) dankten ASB-Geschäftsführer Manuel Machwirth und den Mitarbeiterinnen Sabine Reuter und Sabine Hutny und bestaunten das dafür eingesetzte Liefer-Fahrzeug. Fotos: Matern

 KitaEmsAN ErikaDidinger Abschied09 2020 Foto Kita

Ein großer Schatz der Kita ging in Ruhestand

Erika Didinger nach 24 Dienstjahren in der evangelischen Kindertagesstätte Arche Noah in Bad Ems verabschiedet

BAD EMS. (2. Oktober 2020) Erika Didinger ist nach 24 Dienstjahren als pädagogische Fachkraft in der evangelischen Kindertagesstätte (Kita) Arche Noah in Bad Ems in den Ruhestand verabschiedet worden. Vorrangig war sie in der Arbeit mit den Vorschulkindern betraut und war viele Jahre parallel dazu noch als stellvertretende Kita-Leiterin tätig. Kinder, Eltern, Trägervertreter und das Kita-Team verabschiedeten sich jetzt von der beliebten Erzieherin und dankten ihr mit bewegenden Worten für ihren Dienst.

„Agil und engagiert, fröhlich und verlässlich, kompetent und neugierig auf alles, was das Leben bringt“, so beschrieb Kita-Leiterin Martina Griese ihre scheidende Kollegin, eine Erzieherin, die jedes Kind individuell sah und begleitete und der dabei kein Weg zu weit oder gar zu steinig war. Mit viel Umsicht habe sie im Schwerpunkt ihrer Arbeit mit den „Großen unserer Kita“ gewirkt, anregend und zeitgemäß und stets orientiert an deren Gaben und Fertigkeiten. Den Kindern insbesondere die Natur und den Wald nahezubringen und sie auch auf ihrem Weg der religiösen Bildung zu begleiten, sei ihr ein besonderes Herzensanliegen gewesen.

Und auch als stellvertretende Kita-Leiterin habe ihre Professionalität, Loyalität und Besonnenheit dem Segen der Einrichtung und der Kinder gedient. Ganz viele konkrete Projekte und Aufgaben führte Griese beispielhaft auf, die Didinger auf den Weg brachte oder die ihre Handschrift tragen, „wirkliche Sternstunden“. „Du hast mit gebaut, den Kindern in ihrer Lebenswelt Kita Heimat zu geben“, sagte die Leiterin und nannte die Erfahrungen und Erinnerungen mit und an die Kollegin einen Schatz, den alle mitnehmen dürften auf den kommenden, auch neue Wegen.

Ihren Dank für Didingers segensreiches Wirken brachten auch Margit Mohr für die evangelische Kirchengemeinde Bad Ems als Trägerbeauftragte zum Ausdruck sowie Stefanie Loos als Vorsitzende des Elternausschusses. Gerade die Erziehungspartnerschaft im Umgang mit den Familien war Didinger wichtig, und „viele viele“ Eltern hätten ihren kompetenten fachlichen Rat sehr zu schätzen gewusst.

Zum Foto:

Wünschten Erika Didinger (2. von links) nach 24 Dienstjahren in der evangelischen Kita Arche Noah im Namen von Kindern, Team, Eltern und Kirchengemeinde für den Ruhestand Glück, Segen und Gesundheit (von rechts): Martina Griese, Stefanie Loos und Margit Mohr. Foto: Kita

Gemeinsam - ein Gebet geht um die Welt

RHEIN-LAHN. (31. März 2020) In den sozialen Netzwerken verbreiten sich gerade Hinweise und Posts zur Coronakrise in Windeseile um den ganzen Globus. Darunter auch unzählige Gebete und Segensworte. Eines davon wollen wir den Usern der Dekanats-Website nicht vorenthalten. Ein die Welt umspannendes Gebet in mehreren Sprachen, das oben abgebildet ist und das vom Zentrum Ökumene der Evangelischen Kirchen in Hessen und Nassau und von Kurhessen-Waldeck und dem Missionarisch Ökumenischen Dienst der Evangelischen Landeskirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche) entwickelt wurde.

 

„Aus unseren Partnerkirchen und von internationalen Dialogpartnern in der ganzen Welt erreichen uns bedrohliche Nachrichten aber auch Zeichen der Solidarität und aufmunterte Mails“, heißt es dazu aus dem Zentrum Ökumene. „Gemeinsam stehen wir das durch!“, „Gemeinsam bringen wir unsere Sorgen und Hoffnungen vor Gott!“ ist in den Nachrichten auch zu lesen. So soll das Gebet eine verbindende Kette um den ganzen Globus bilden, in dem es möglichst weit verbreitet und in sozialen Netzwerken geteilt wird. Wenn Sie also diese außergewöhnliche Form einer Gebetskette unterstützen möchten, teilen Sie den Beitrag in ihren Netzwerken. Das Gebet liegt mittlerweile in 13 verschiedenen asiatischen, afrikanischen und europäischen Sprachen vor; weitere sind in Vorbereitung.

 

Mehr Informationen und andere Gebete in Zusammenhang mit der Coronakrise finden SIe beim Zentrum Ökumene hier.

 

Oekumene Abend05 2022 AntjeMueller

Ökumenische Charta will Vorurteile überwinden

Pfarrerin Antje Müller lud zum Informativen Austausch über Erfahrungen ins katholische Pfarrheim nach Nievern

NIEVERN/RHEIN-LAHN. (7. Juni 2022) Pfingsten ist das Fest des Heiligen Geistes. Dem fühlen sich auch die christlichen Kirchen verbunden. Zu einem ökumenischen Infoabend hatte Antje Müller, Ökumene-Pfarrerin des evangelischen Dekanats Nassauer Land, ins katholische Pfarrheim nach Nievern eingeladen. Grund war die Erinnerung an die vor 20 Jahren verabschiedete „Charta Oecumenica“. Diese wurde 2001 vom Rat der katholischen Bischofskonferenzen in Europa und der Konferenz Europäischer Kirchen als gemeinsame Verpflichtung verabschiedet und beim ersten Ökumenischen Kirchentag in Berlin 2003 von fast allen Kirchen in Deutschland feierlich angenommen.

Als Referent stellte Pastor Lothar Peitz, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) Hessen-Rheinhessen, die Charta vor und sprach über verschiedene Modelle ökumenischer Zusammenarbeit. Die Kirchen verpflichten sich in dieser Erklärung Selbstgenügsamkeit und Vorurteile zu überwinden und auf allen Ebenen kirchlichen Lebens gemeinsam zu handeln, wo die Voraussetzungen dafür gegeben sind und nicht Gründe des Glaubens oder größere Zweckmäßigkeit dem entgegenstehen. Als Folge der Charta entstanden vielerorts lokale oder regionale Arbeitsgemeinschaften, in denen mindestens drei oder vier verschiedene Konfessionen verbindlich zusammenarbeiten.

Auch in Nievern kamen die Teilnehmenden des ökumenischen Abends aus unterschiedlichen Konfessionen und konnten bei der Vorstellungsrunde von eigenen ökumenischen Erfahrungen und Einstellungen berichten. Dabei waren etwa die orthodoxen Schwestern vom Kloster Arnstein, Pastorin Magdalene Kolar von der „Gemeinde unterwegs“ in Nastätten, Vertreter der landeskirchlichen Gemeinschaft, der Freien Evangelischen Gemeinde (FEG) und der Fackelträger. Auch Pater Eryk vom Kloster Bornhofen, der sein Kloster und den Marienwallfahrtsort als „Haus der Mutter“ ansieht, in dem alle willkommen sind und Mitglieder des ökumenischen Arbeitskreises Bad Ems, der dieses Jahr seinen 50.Geburtstag gefeiert hat, waren anwesend. Besonders erfreut war Müller, auch die neue Dekanin des evangelischen Dekanats Nassauer Land Kerstin Janott begrüßen zu können.

Einig waren sich die Anwesenden, ungeachtet verschiedener Glaubensprägungen den Weg des Austausch und Zusammenwirkens fortzusetzen.