
Eine-Welt-Laden fragt: Was braucht es zum Leben?
Fastenaktion des Dekanats Nassauer Land macht in Nastätten mit fairem Handel(n) vertraut
NASTÄTTEN/RHEIN-LAHN. (22. März 2023) Der Eine-Welt-Laden in Nastätten war Anlaufstation der Fastenaktion des evangelischen Dekanats Nassauer Land. Anke Bodenbach und ihr Team empfingen die Gäste in der Römerstraße 56 und lieferten ihnen viele Informationen zum fairen „Handel(n)“, einer der drei Säulen des Aktionsmottos „7 Wochen regional, fair, klimafreundlich“. Dafür müsse man nicht nur auf die Weltgeschichte blicken und warten. „Jeder kann etwas vor Ort tun“, so der Theologe.
Im 37. Jahr seines Bestehens sei der Weltladen nach wie vor sehr gefragt, stellte Anke Bodenbach fest. Sie wies darauf hin, dass Handelsgerechtigkeit mit Klimaschutz einhergehen kann wie beim Kauf einer veganen Schokoladensorte; 20 Prozent fließen in eine klimagerechte Verarbeitung der Datteln, die als Grundlage für deren Süße dienen. Weil deutscher Honig nur zu einem Drittel die Nachfrage im eigenen Land deckt, kommt der im Eine-Welt-Laden aus Mittelamerika in klimaneutraler Herstellung; der Transport wird über eine Klimakollekte ausgeglichen. Die Lieferanten des Weltladens bemühten sich
zudem seit Jahren um klimaschonende Verpackungen. Sehr gefragt seien vergangenes Jahr Solarlampen aus Südafrika gewesen, die das am Tag gespeicherte Licht im Dunkeln abgeben. Die Sonnengläser aus Johannisburg schafften dort wertvolle Arbeitsplätze in benachteiligten Gebieten und böten insbesondere jungen Menschen Perspektiven.
Heimische Kooperationen wie die Kosmetikprodukte der Grünen Mühle in St. Goarshausen oder mit der Stiftung Scheuern in Nassau bereicherten nach wie vor das Sortiment und sorgten für Zulauf. „Die Kooperation ist ein großer Segen“, so Bodenbach. Begehrt seien etwa die in der Stiftung gefertigten Kerzen, ein hölzernes Futterhaus für Eichhörnchen und nach wie vor der Apfelsaft, der zum Abschluss des Besuchs mit einem fairen Imbiss kredenzt wurde.
Gerd Biesgen, theologischer Vorstand der Stiftung, betonte, dass es ein Gerücht sei, dass sich die Stiftung aus ihrer Apfelproduktion verabschieden wolle. „Apfelbäume wird es weiter auf Hof Mauch geben“, so Biesgen, es gehe aber mehr in Richtung Streuobstverarbeitung. „Wir haben uns dem christlichen Auftrag verschrieben“, erklärte der Vorstand, dazu gehöre auch eine stärkere Verankerung ökologischen Handelns.
Dem Team des Weltladens geht es aber nicht nur um Umsatz mit Produkten, deren Erlös Menschen in armen Regionen der Welt den Lebensunterhalt sichert und Perspektiven bietet, um die Heimat nicht zu verlassen. Fairer Handel setze auf ein menschenwürdiges und ressourcenschonendes Wirtschaften. Mit einer Kundenumfrage für die Fastenwochen will der Laden zum Nachdenken über ein zukunftsfähiges Zusammenleben auf der Erde anregen.
„Was brauche ich wirklich zum Leben?“, lautet die Frage. Im Schaufenster hängen bereits eine Reihe von Antworten: Liebe, Wasser, Familie, „ein Dach über dem Kopf“ und „Nutzpflanzen im Garten“ ist da zu lesen; kreativ die Zeichnung einer Friedenstaube. Auch eigene Gedanken sind formuliert oder die Antwort „Viel weniger, als wir glauben zu benötigen“. Die zweite Frage lautet „Was tue ich für den Klimaschutz?“. Bis Ostern läuft die Umfrage noch. „Wer mitmacht, bekommt ein Samentütchen geschenkt“, erklärt Bodenbach. So kann es zuhause bunter und gleichzeitig dem Umdenken im Konsumieren und dem Miteinander auf der Welt etwas zur Blüte verholfen werden. Bernd-Christoph Matern
Hier finden Sie einen Beitrag zum Auftakt der Aktion an der Fairteiler-Station in Eppenrod.
Hier finden Sie einen Bericht zu den einfach zu installierenden Balkonkraftwerken.
Hier finden Sie einen Bericht zum Besuch des Wasserkraftwerks in Bad Ems.
Hier finden Sie einen Bericht über den Besuch einer privaten Bierbrauerei in Dausenau.
Zu den Fotos:
Der Besuch des Eine-Welt-Ladens in Nastätten im Rahmen der Fastenaktion des Dekanats Nassauer Land animierte zum regen Austausch über faire Handelsbedingungen, ein Ressourcen schonendes Miteinander auf der Erde und die Frage, was es zum Leben wirklich braucht. Fotos: Bernd-Christoph Matern


DIEZ-FREIENDIEZ/RHEIN-LAHN. (27. Mai 2025) Mit Gottes Segen in die gemeinsame Zukunft – das war am Wochenende 13 Paaren wichtig, die sich in Diez-Freiendiez kirchlich trauen ließen oder nach vielen Ehejahren noch einmal Gottes Segen für ihren gemeinsamen Lebensweg schenken ließen. Die Aktion „einfach heiraten“, zu der die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) eingeladen hatte, machte es möglich.
Ganz spontan wie noch vier andere Paare entschlossen sich Gudrun und Dirk Zimmermann, ihren schon 31 Jahre währenden Bund der Ehe weiterhin unter Gottes Segen zu stellen. Während einer parallel stattfindenden Feuerwehr-Ausstellung in Freiendiez hatte Zimmermann den Flyer gesehen und gleich eine Nachricht an seine Frau geschickt: „Wollen wir? In Rot?“ Die Antwort kam prompt. So nahmen die beiden DLRG-Mitglieder in Uniform vor dem Altar in der Jakobuskirche Platz, um sich von Pfarrer Ingo Lüderitz den Segen zusprechen zu lassen. „Schwierige und schöne Momente habt ihr miteinander geteilt“, sagte der Theologe und erinnerte an das hohe Lied der Liebe und die Bedeutung, die Gott als Wegbegleiter in ihrer Ehe spielt.
Schick gemacht, um für die gemeinsame Zukunft noch einmal um Gottes Segen zu bitten, hatten sich Mike und Julia Schmitz. „Segen bedeutet Hoffnung, Begleitung, Glück und auch Kraft in schweren Zeiten“, so Mike Schmitz. Er und seine Frau Julia kennen sich seit 20 Jahren und sind seit 13 Jahren verheiratet. „Das ist zudem eine Form der gegenseitigen Wertschätzung“, ergänzte Julia Schmitz, die zudem zum emsigen Vorbereitungsteam in Freiendiez gehörte, der der wunderschöne gestalterische Rahmen zu verdanken war.
Ein Team von zwei Dutzend Engagierten hatte sich mächtig ins Zeug gelegt und nicht nur die Segnungs- und Trauorte adäquat gestaltet. Kniese selbst sowie Pfarrer Lukas Hille, Pfarrerin Kerstin Lüderitz, Pfarrer Ingo Lüderitz, Prädikant Michael Eckel und Prädikantin Barbara Köhler übernahmen Trauungen und Segnungen. Mit Jonas van Baaijen, Andreas Freese und Heide Holzner waren drei Organisten im Einsatz und begleiteten zu Liedern, die sich die Paare vorher ebenso aussuchen konnten wie ein Segenswort. Der kirchengemeindliche Nachwuchs verschönte mit Seifenblasen im Garten und Konfetti in der Kirche die Zeremonie. Nach dem etwa 15-minütigen Segensakt warteten nicht nur Getränke und Kuchen auf die Paare und die Menschen, die sie begleiteten, sondern auch mit Bernd Holzhäuser ein Fotograf, der die Momente in professionellen Bildern festhielt.


