Familien Adventsalender2022 EvMedienhaus Stuttgart

Familien-Adventskalender überrascht jeden Tag mit Videos

Wissenswertes rund ums Fest  sowie Rätsel, Rezepte und Bastel-Tipps

STUTTGART/RHEIN-LAHN. (1. Dezember 2022) Mit dem 1. Dezember werden überall im Land wieder große und kleine Türchen an den Adventskalendern geöffnet. Heutzutage steckt nicht mehr nur Süßes dahinter, was Menschen aller Generationen eine kleine Vorfreude aufs Fest macht. Auch die Fülle an digitalen Kalendern ist in den vergangenen Jahren enorm gewachsen und zunehmend unübersichtlicher geworden. Unsere Redaktion empfiehlt den Blick in den Familien-Adventskalender, den das Evangelische Medienhaus in Stuttgart zusammengestellt hat.

Klicken Sie dazu einfach aufs Bild oder hier!

Bis zum 24. Dezember überrascht es mit einem anderen Video. Wissenswertes rund um Advent und Weihnachten stecken dahinter, aber auch Rätsel, Rezepte und Basteltipps. 

Apropos reinschauen: Ein sowohl gedruckt wie digital lesenswerter Begleiter für jeden Tag hilft auch beim Warten auf den Heiligen Abend: die Losung der Herrnhuter Brüdergemeine.

Jeder kann Verantwortung fürs Handeln in der Welt übernehmen

Fastenaktion des Dekanats Nassauer Land machte sich auch für den Kauf regionaler Produkte stark

 RHEIN-LAHN. (20. April 2020) Gerechte Löhne, faire Handelsbeziehungen und ein Leben und Wirtschaften, das die Ressourcen der Erde schont – für diese Themen und Aufgaben sollte die diesjährige Fastenaktion im evangelischen Dekanat Nassauer Land sensibilisieren, zu der Matthias Metzmacher, Pfarrer für gesellschaftliche Verantwortung im Dekanat, aufgerufen hatte. „7 Wochen regional und fair und mit weniger Müll“ war das Motto. Während die meisten Vor-Ort-Termine noch interessante Informationen dazu lieferten, welchen Beitrag jeder Einzelne dazu leisten kann, wurden zwei Begegnungen aufgrund der Coronakrise abgesagt.

Auch wenn derzeit die weltweite Klimapolitik der weltweiten Krankheitsbewältigung Platz machen muss – auch diese zeigt auf verheerende Weise, wie wichtig sowohl globale Verantwortung als auch die Unterstützung regionaler Produkte ist. Bewusst auf Ernährung, Einkaufen und Mobilität achten, lange Transportwege und unnötige Verpackung vermeiden, war die Devise der Fastenaktion. Metzmacher: Dabei machten einmal mehr die Weltläden in Lahnstein, Nastätten, Nassau und Katzenelnbogen mit. „Vom tatkräftigen Engagement der Mitarbeitenden über so viele Jahre hinweg bin ich immer wieder begeistert“, so Metzmacher. Das strahle aus, auf die Städte, Schulen und Kirchengemeinden. Gemeinden versuchten verstärkt, fair und nachhaltig einzukaufen; einige strebten mit einem nachhaltigen Umweltmanagement den Grünen Hahn, ein kirchliches Umweltsiegel, an. „Und mit den Fairtrade-Towns Lahnstein, Nastätten und Bad Ems sind wir in dieser Hinsicht auch auf kommunaler Ebene gut aufgestellt“, so der Theologe.

Die Besuche von Weltläden, Landwirten und Projekten regenerativer Energiegewinnung sowie eine eigene Cleaning-Aktion am Rhein hätten ermutigt, neue Schritte zu gehen. Das eigene Handeln wurde dabei immer wieder betont, etwa beim Einkaufen die heimischen Produzenten von Lebensmitteln wie Milch, Fleisch oder Gemüse zu unterstützen. Eine machthungrige Wirtschaftspolitik beute in anderen Kontinenten Menschen aus, während gleichzeitig heimische Landwirte ums Überleben kämpfen müssten, weil ihnen Preise diktiert werden, die die Produktionskosten nicht mehr decken. So wurde etwa während eines Besuchs auf dem Hof Lahnaue bei Dausenau beklagt. Armut, Perspektivlosigkeit, Kriege forcierende Waffenexporte und der Klimawandel förderten indes die Flüchtlingsbewegung genau in jene Länder, denen diese Entwicklung durch Lebensstil und ein verantwortungsloses globales Handeln zu verdanken sei.

Sehr informativ war außerdem der Besuch des neuen Wasserkraftwerkes an der Lahn in Bad Ems, wo die Energieerzeugung durch natürliche Ressourcen vorgestellt wurde. Etwa 1000 Haushalte können mit dem dort erzeugten Strom versorgt werden. Eine millionenschwere Investition, auch um den Fischschutz zu gewährleisten, in die Energiewende. „Wenn sie Strom von einem Abnehmer kaufen, der die Energie zu hundert Prozent aus regenerativen Stoffen wie Wasser, Sonne oder Wind gewinnt, unterstützen sie tatsächlich eine umweltschonende Energiewende“, sagte der Betreiber der neuen Kraftwerks Dr. Ronald Steinhoff, der den von der Lahnströmung gewonnen Strom ins Bad Emser Netz einspeist. Gleiches gilt für die Energiegenossenschaft Oberes Mühlbachtal, die auf eine Energiegewinnung aus Solarzellen und ein Car-Sharing mit Elektro-Autos setzt. Zudem beteiligen solche Energieerzeuger die Bürgerinnen und Bürger selbst am Gewinn.

Erfreut zeigte sich Metzmacher, der mit einem Elektro-Auto alle Termine ansteuerte, über das, was bereits getan wird im Rhein-Lahn-Kreis und während der Vor-Ort-Termine zur Sprache kam. „Kirchengemeinden pflanzen Blumenwiesen, bauen Insektenhotels; Menschen bringen sich mit klugen Ideen ein, wie der Besuch der Solidarischen Landwirtschaft in Oelsberg zeigte oder einer Schulverpflegung an etlichen Schulen im Kreis mit fairer, regionaler Pausenverpflegung“, so der Pfarrer. „Andernorts gibt es Nachbarschaftskreise, die Salat, Gemüse und Früchte der Saison miteinander teilen oder auch beim Landwirt oder Metzger gemeinsam ein halbes Rind oder Schwein bestellen und aufteilen und somit immer wissen, wo ihr gutes Fleisch herkommt“, nennt der Theologe praktische Beispiele und Vorbilder.

Und auch die Einträge mancher Fastentagebücher machen ihm Mut. Autofreier Tag, „im Weltladen eingekauft“, „mich über fairen Handel mit Kinoa und Schokolade informiert“, „Milch und Eier beim Bauern geholt“, „im Unverpackt-Laden eingekauft“, war da zu lesen. Andere Aktionsteilnehmer hätten sich eine Woche fleischlos ernährt, seien mit dem Fahrrad statt dem Auto zur Arbeit gefahren, hätten auf Plastiktüten verzichtet, bei Spaziergängen Müll gesammelt oder den Stromverbrauch im Haushalt überprüft. Metzmacher: „Jeder konkrete Schritt ist wichtig. Es gibt viele kleine Anfänge mit großer Wirkung, Samenkörner, die aufgehen, die aber unserer Pflege bedürfen“. Dies auch und gerade dann, wenn die Coronakrise einmal überwunden ist; mache sie doch auf schmerzliche Weise gerade deutlich, dass es nur eine Welt zum Leben gibt. Bernd-Chr. Matern

Zu den Fotos:
Regenerative Energiequellen nutzen, damit die Energiewende gelingt: Dafür sensibilisierte der Besuch des neuen Wasserkraftwerks in Bad Ems. Verständnis für die Landwirtschaft brachte der Besuch des Hofs Lahnaue in Dausenau. Während einer Cleaning-Aktion am Rhein wurde Müll eingesammelt. Sämtliche Fotos entstanden vor den Kontaktbeschränkungen zur Coronakrise. Fotos: Matern/ZöllerMetzmacher

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Fastenaktion 2023: Faires Handeln, Regionalität und Klimawandel im Fokus

Pfarrer Matthias Metzmacher ruft mit Partnern in Passionszeit zu nachhaltigem Verhalten auf – Viele Ortstermine

RHEIN-LAHN. (6. Februar 2023) Während Fastnacht und Karneval gerade auf ihre Hochzeit zusteuern, bereitet Matthias Metzmacher bereits die Fastenzeit vor, die an Aschermittwoch beginnt und sieben Wochen dauert. Der Pfarrer für Gesellschaftliche Verantwortung des evangelischen Dekanats Nassauer Land lädt mit vielen Kooperationspartnern unter dem Motto „7 Wochen fair, regional und klimafreundlich“ zu einer Reihe von Treffen ein, um sich mit anderen Menschen über Möglichkeiten auszutauschen, nachhaltiger mit den Ressourcen der Erde umzugehen. Links zu aktuellen Berichten finden Sie am Ende des Beitrags.

Die Gesellschaft befinde sich in einer Zeit großer Krisen, sagt Metzmacher. „Wir ringen um Zuversicht und Optimismus und müssen mehr denn je erkennen: Wir alle müssen umdenken, neu denken, anders handeln“, so der Theologe. Dazu soll einmal mehr die Fastenaktion beitragen. „Wir laden ein, sich sieben Wochen lang bewusst mit den Themen Nachhaltigkeit, Umweltbewusstsein und Schöpfungsverantwortung zu befassen und sich Gedanken über den alltäglichen Konsum zu machen.“ Was jede und jeder tun kann, darüber soll in dieser Passionszeit nicht nur nachgedacht werden. „Wir wollen versuchen, sieben Wochen lang einen nachhaltigen – für viele vielleicht ungewohnten – Lebensstil auszuprobieren mit lokalen Produkten, fairem Handel und klimafreundlich“, erklärt Metzmacher und ist überzeugt: „Damit können wir sieben Wochen lang die Wirtschaft national und international beeinflussen und noch bewusster Verantwortung für unser Handeln übernehmen“.

Metzmacher weist außerdem auf die Aktion Klimafasten der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) und ihres Zentrums Gesellschaftliche Verantwortung in Mainz hin, die in dieser Zeit für mehr Klimaschutz und die Bewahrung der Schöpfung Werbung macht. Neben Klimaschutz und Energiegewinnung wird der Blick auch auf Selbstvermarkter und fair gehandelte Produkte gelenkt, die im Rhein-Lahn-Kreis über kurze Wege angeboten werden. Metzmacher: „Überall in unseren Gemeinden gibt es etwa Möglichkeiten, regionale oder fair gehandelte Produkte zu kaufen, die man selbst nicht kennt, vielleicht aber jemand, dem man während der Aktion begegnet.“ Hier sei es der Bauer auf dem Wochenmarkt, dort ein Direktvermarkter, der übers Land fährt, aber auch einige Supermärkte verfügten über entsprechende Angebote. „Wie wäre es beispielsweise mit einer Verabredung, gemeinsam einzukaufen und zu kochen?“, regt Metzmacher an. „Nehmen Sie sich vor allem Zeit, um mit Menschen darüber ins Gespräch zu kommen.“ Eine Reihe von Exkursionen mit konkreten Beispielen bietet bis zum 23. März Gelegenheit, Gleichgesinnte zu treffen, sich auszutauschen und gegenseitig zum nachhaltigen Handeln zu ermutigen.

Eröffnet wird die Aktion am Sonntag, 26. Februar um 10.30 Uhr in Eppenrod mit einem Gottesdienst und einem fairen Imbiss. Zum Auftakt steht dort das aktuelle Thema Containern und Foodsharing im Fokus.

Außerdem gibt es folgende bereits feststehende Ortstermine und Themen:

Dienstag, 28.Februar, 18.30 Uhr: Balkonkraftwerke der Bürgerenergie Hohenstein und Energiegenossenschaft Oberes Mühlbachtal, Bürgerhaus Strüth, Brühl-Weiher-Straße 4, Strüth

Montag, 6. März, 17.30 Uhr. Eine-Weltladen Nastätten mit Stiftung Scheuern , Römerstraße 56, Nastätten

Dienstag, 7. März, 15 Uhr: Alpaka-Hof Strobel, Hof Spriestersbach 8, Obertiefenbach mit Hofführung, Hofladen und Alpakabegegnungen

Donnerstag, 16. März, 15 Uhr: Wasserkraftwerk Bad Ems, An der Schleuse (Kreisel B260/Wilhelmsallee), Bad Ems „Regenerative Energie und Elektromobilität“

Dienstag, 21. März, 15 Uhr: Imkerei Familie Nengel, Brückenstraße 12, Dahlheim (Direktvermarkter)

Donnerstag, 23. März, 17 Uhr: Bierbrauer Dausenau, kleinste Hausbrauerei in Rheinland-Pfalz, Lahnstraße 30a, Dausenau

Hier können Sie ein Flugblatt mit zusätzlichen Informationen zu nachhaltigem Verhalten herunterladen.

Hier finden Sie einen Beitrag zum Auftakt der Aktion an der Fairteiler-Station in Eppenrod.

Hier finden Sie einen Bericht zu den einfach zu installierenden Balkonkraftwerken.

Hier finden Sie einen Bericht über den Besuch des Eine-Welt-Ladens in Nastätten.

Hier finden Sie einen Bericht zum Besuch des Wasserkraftwerks in Bad Ems.

Hier finden Sie einen Bericht über den Besuch einer privaten Bierbrauerei in Dausenau.

 

Hier können Sie ein Plakat zur Aktion herunterladen.

Mehr Informationen bei Matthias Metzmacher unter Telefon 02603-5099244 oder E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.

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Krisen zeigen: Verhalten zu Klima und Menschen weltweit neu bedenken

Evangelisches Dekanat Nassauer Land setzt mit Fastenaktion „7 Wochen mit...“ auf Lokales und Nachhaltigkeit

RHEIN-LAHN. (2. März 2022) Regional, fair und klimafreundlich – das sind die drei Adjektive, die in diesem Jahr die Fastenaktion des Evangelischen Dekanats Nassauer Land prägen. Matthias Metzmacher, Pfarrer für Gesellschaftliche Verantwortung, gibt in der Passionszeit bis Ostern mit zahlreichen Kooperationspartnern im Rhein-Lahn-Kreis einmal mehr Gelegenheit, die Einstellung zu den Ressourcen der Erde und zu den Menschen, die darauf leben, zu überdenken. Welche Brisanz das Thema besitzt, zeigt auch der Krieg, den Russland gerade mit dem Einmarsch ins Nachbarlad Ukraine begonnen hat. 

Regionales7WAuftakt010320Imbiss becrima Die Aktion unter dem Motto „Sieben Wochen mit... Produkten aus der Region, fairem Handel und klimafreundlich“ startet am Sonntag, 6. März um 10 Uhr mit einem Gottesdienst in Hahnstätten. Im Eröffnungsgottesdienst wird auch an das Leid in der Ukraine erinnert. Die Corona-Pandemie habe zu starken Veränderungen geführt, sagt Matthias Metzmacher, „Distanz und Vorsicht sind nötig, leider sind Begegnungen und Kontakte schwieriger geworden“. Auf der anderen Seite sieht er aber auch die Chance für einen bewussteren Lebensstil: die Mobilität habe sich verändert, Flugzeuge blieben am Boden und wirtschaftliche Überlegungen seien gegenüber der Bedeutung der Gesundheit hintan gestellt worden. Der Natur und der Schöpfung habe das gut getan. „Ich hoffe, dass wir nach dieser Krise nicht einfach zum Alten zurückkehren, sondern dass wir unsere Einstellungen und unser Verhalten für unsere Umwelt, unser Klima und unser Miteinander neu bedenken“, so der Theologe.

Dazu soll auch die Passionszeit beitragen, um sich sieben Wochen lang intensiver Gedanken zu machen über den alltäglichen Konsum und sich darauf zu besinnen, welchen Wert und welche Wichtigkeit das tägliche Brot fürs eigene Leben hat. „Wir laden ein, sieben Wochen lang einen nachhaltigen – für viele vielleicht ungewohnten – Lebensstil auszuprobieren mit lokalen Produkten, fairem Handel und klimafreundlich“, so Metzmacher. Exkursionen im Kreisgebiet mit konkreten Beispielen sollen dazu ermutigen.

Folgende Termine sind vorbehaltlich der Corona-Regelungen bereits geplant:

Sonntag, 6. März, 10 Uhr: Evangelische Kirche Hahnstätten Eröffnungsgottesdienst in Kooperation mit dem Eine-Welt Team Katzenelnbogen und der Kirchengemeinde Hahnstätten

Dienstag, 8. März, 16 Uhr: Unverpacktladen „Lose Liebe“ in Diez, Marktplatz 7

Freitag, 11. März, 15 Uhr: Wasserkraftwerk Bad Ems
Erneuerbare Energien und Elektromobilität als Schlüssel für die Zukunft; Insel Silberau, An der Schleuse, 56130 Bad Ems

Samstag, 12. März, 15 Uhr: Bio-Hof Hahlgarten, Familie Weinig, 56132 Frücht (Direktvermarkter)

Dienstag, 15. März, 15.30 Uhr: Imkerei Familie Nengel, Brückenstraße 12, 56348 Dahlheim (Direktvermarkter)

Donnerstag, 17. März, 17 Uhr: Welt-Laden Bad Ems und Stiftung Scheuern Römerstraße 72, 56130 Bad Ems

Dienstag, 5. April, 15 Uhr: Gesellschaft für Gesundheitsberatung, Bruker-Garten, Dr. Max Otto Bruker-Straße 3, 56112 Lahnstein

Sollte es noch mehr Termine geben, werden diese im Veranstaltungskalender dieser Website aktualisiert.

Über Gesundes vor der Haustür reden

Matthias Metzmacher erinnert mit Blick auf die Fastenaktion an die vielen Möglichkeiten, in unmittelbarer Nähe im Rhein-Lahn-Kreis nachhaltige Angebote zu finden. Dazu zählen Direktvermarkter ebenso wie die Weltläden in Bad Ems, Katzenelnbogen, Nastätten, Nassau und Limburg. „Sie freuen sich ebenfalls über jeden Besuch und fairen Einkauf. Dort gibt es auch die Möglichkeit, Gleichgesinnte zu treffen und sich auszutauschen“, sagt Metzmacher und erinnert an Wochenmärkte und Direktvermarkter, die übers Land fahren. Gerade im Austausch mit anderen Menschen könne man von gesunden und nachhaltigen Angeboten in Nähe der eigenen Haustür erfahren. Und falls es die Coronasituation erlaubt, regt er zu persönlichen Treffen an: „Wie wäre es mit einer Verabredung, gemeinsam einzukaufen und zu kochen?“. Ein wöchentliches Treffen mit Nachbarn mit fleischlosem Essen könne eine Variante sein. Metzmacher: „Nehmen Sie sich vor allem Zeit, um mit Menschen darüber ins Gespräch zu kommen.“

Tipps und Material zum Klimafasten

Begleitend zu den Terminen im Rhein-Lahn-Kreis bietet das Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) weitergehende Informationen zum Klimafasten an. Es bietet auf seiner Internet-Site unter dem Motto „So viel du brauchst...“ viele Informationen, Tipps, Mitmach-Aktionen und Anregungen, mit kleinen Schritten einen Anfang für mehr Klimagerechtigkeit zu entdecken. Wochenthemen, Online-Veranstaltungen und Material sind dort zu finden. Klimafasten bedeute nicht zwangsläufig Entbehrung, sondern einfach Änderung“, sagt die Umweltbeauftragte des Dekanats und dessen künftige Dekanin Pfarrerin Kerstin Janott. „Änderung lohnt sich bei uns doppelt und dreifach: denn gerade weil wir hier so einen riesigen ökologischen Fußabdruck haben, haben wir auch die Möglichkeit, einen Unterschied zu machen.“ (bcm)

Zu den Fotos:
Zur Fastenaktion „Sieben Wochen mit...“, lädt Pfarrer Matthias Metzmacher ab Aschermittwoch ein. Wie viele kleine Schritte dazu beitragen können, den Klimawandel zu bremsen und zu mehr Gerechtigkeit in der Region wie in der Welt beizutragen, sind unter anderem Themen. Gutes zum Essen muss etwa nicht immer tausende Kilometer zurücklegen, um auf heimischen Tischen serviert zu werden; Direktvermarkter bieten ökologisch sinnvollere Alternativen. Fotos/Montage: Matern

E-Mobilität der Post bestaunt

Fastenaktion des evangelischen Dekanats Nassauer Land besuchte Streetscooter-Fuhrpark in Nastätten

 NASTÄTTEN/RHEIN-LAHN. (18. März 2019) Der Zustellstützpunkt der Deutschen Post AG in Nastätten war das erste Ziel der Fastenaktion des evangelischen Dekanats Nassauer Land „Auf geht's – den Wandel gestalten“. Dort gibt es einen Fuhrpark für elektrisch angetriebene Zustellfahrzeuge, die so genannten „StreetScooter“. Bei der Suche nach Möglichkeiten, die Schöpfung zu bewahren, sei der Blick auf die Elektromobilität ein besonderer Schwerpunkt der diesjährigen Fastenaktion, dankte Matthias Metzmacher, Pfarrer für gesellschaftliche Verantwortung im Dekanat und Initiator der Aktion, für den Einblick ins Unternehmen.

Bernd Dietrich, regionaler Politikbeauftragter der Post in Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Nordrhein-Westfalen und Sonja Sassenroth, Leiterin des Zustellstützpunkts in Nastätten, informierten die sehr interessierte Fastengruppe sowohl über die Klima schonende Mobilitätstechnik als auch die Beweggründe, eine eigene elektrisch angetriebene Fahrzeugflotte zu entwickeln, nachdem sich in der Automobilindustrie dazu keine Partner fanden. Dazu gründete die Post AG 2010 das Tochterunternehmen Streetscooter in Aachen.

„Das klare Ziel unseres Unternehmens ist die emissionsfreie Logistik bis zum Jahr 2050“, so Dietrich. Da brauche es rechtzeitiger Weichenstellungen wie der im Jahr 2010. Schon jetzt verfügt das Unternehmen über mehr als 9000 Streetscooter; 18 davon stehen derzeit am Stützpunkt in Nastätten und sind jeden Tag in der Rhein-Lahn-Region zwischen 30 und 50 Kilometern im Einsatz, um nachts an den Ladestationen „aufgetankt“ zu werden. Mit rund 6000 zusätzlichen Streetscootern im Jahr 2019 lassen sich dann insgesamt erhebliche Mengen an Kohlendioxid in der Zustellung einsparen, so Dietrich. Zu den Bestrebungen, einen Beitrag zum Pariser Klimaabkommen zu leisten, das den Anstieg der Erderwärmung auf deutlich unter 2 Grad bremsen will, zähle nicht nur die Transporter-Flotte einschließlich des Einsatzes von etwa 12.000 E-Bikes und E-Trikes, sondern auch die Optimierung von Gebäuden.

Ein Thema der Runde war auch die Ausweitung von Ladestationen in der Region für Privatpersonen. Wie Verbandsgemeinde-Bürgermeister Jens Güllering erklärte, soll über die Leader-Förderung eine Station an der Verwaltung eingerichtet werden. Matthias Metzmacher wollte wissen, ob die Ladestationen der Post auch für Normalverbraucher geeignet sind und ob sich die Umstellung der Flotte auch betriebswirtschaftlich rechnet. Rein technisch sei das nicht möglich, so Dietrich, außerdem stehe derzeit das Kerngeschäft und die Nachhaltigkeit im Focus des Unternehmens. „Nachhaltigkeit betrifft auch die 220.000 Menschen, die bei uns allein in Deutschland arbeiten“, war ihm wichtig auf die Tariflöhne hinzuweisen, die in der Logistik-Branche keine Selbstverständlichkeit seien. Und ein anderer Teilnehmer wies aufs Image hin, das mit solch einer Investition verbunden sei und sich damit positiv auf die Marktposition auswirke.

Anschließend wurden die Fahrzeuge inspiziert, mit denen die Pakete und Briefe an die Haushalte verteilt werden. Die Gefährte haben eine Reichweite bis zu 80 Kilometern, können maximal 85 Stundenkilometer schnell fahren. Positiv werteten die beiden Zusteller, die die Fahrzeuge vorstellten, dass die Ladeflächen im Vergleich zu konventionellen Transportern in rückenfreundlicher Höhe konstruiert wurden. Nach einer Einweisung durften die Gäste dann auch noch selbst eine Runde mit den geräuscharmen gelben Wagen drehen. Bernd-Christoph Matern

Mehr Informationen und Ortstermine zur Fastenaktion finden Sie hier.

Zum Foto:

Bernd Dietrich von der Deutschen Post AG (links) stellte den interessierten Gästen der Fastenaktion „Auf geht's – den Wandel gestalten“ die elektrisch angetriebenen Streetscooter am Zustellstützpunkt Nastätten vor. Fotos: Matern