Das war 2018: Erinnerungen im Dekanat Nassauer Land

RHEIN-LAHN. (29. Dezember 2018) Wir leben in schnelllebiger Zeit. Was gestern noch Schlagzeilen und Gemüter bewegte, ist morgen bereits Schnee von gestern, übermorgen längst vergessen, damit es im neuen Jahr wieder zum aktuellen Aufreger mutieren mag. Auch wenn das übertrieben scheint: das Schema unserer Medienwelt fördert das Vergessen. Zwar ging die Zahl der Neuigkeiten, die auf der Homepage von Websites täglich wechseln, 2018 leicht zurück; aber ertappen wir uns selbst nicht oft bei der Frage, wie lange welches Geschehen schon zurückliegt, ob weltweit oder in nächster Nähe? Vielleicht kann der folgende kleine Rückblick aufs Jahr 2018 im Evangelischen Dekanat Nassauer Land etwas zum Entschleunigen wie zum bewussten Erinnern beitragen.

Dekanat übernimmt Kita-Trägerschaft

Das Jahr 2018 beginnt fürs Dekanat Nassauer Land mit einer neuen Aufgabe, die zu den bedeutendsten Veränderungen in der Geschichte dieser kirchlichen Ebene zählt: Es wird Trägerin von 14 Kindertagesstätten, die bis dato in Trägerschaft evangelischer Kirchengemeinden standen. Damit sollen Kirchenvorstände entlastet werden, die angesichts immer komplexerer gesetzlicher Vorgaben die Verwaltung der Kitas als Zeitfresser empfinden; die Übernahme soll verhindern, dass sich die evangelische Kirche ganz aus der Bildungsarbeit in Kindertagesstätten zurückzieht. Gabriele Scholz übernimmt die Geschäftsführung der evKiD (Evangelische Kitas in Dekanatsträgerschaft) Nassauer Land.

 

Abschied und Neubeginn

Wie in jedem Jahr gab es auch 2018 wieder in einigen Kirchengemeinden sowie im Dekanat Pfarrpersonen und Mitarbeitende zu verabschieden und willkommen zu heißen. Matthias Metzmacher, Pfarrer für gesellschaftliche Verantwortung im Dekanat Nassauer Land, übernahm zusätzlich die Aufgabe der Krankenhaus-Seelsorge in der Klinik Lahnhöhe in Lahnstein. Am St. Elisabeth-Krankenhaus wurde Pfarrer Armin Himmighofen als neuer Krankenhaus-, Altenheim- und Hospizseelsorger des Dekanats eingeführt. Karolin Schmidt übernimmt die Koordination in der Flüchtlingshilfe in den Verbandsgemeinden Katzenelnbogen, Loreley und Nastätten.

Abschied nehmen hieß es an der Aar: Das Pfarrer-Ehepaar Daniel Cremers und Esther Reininghaus-Cremers wurden in Flacht verabschiedet und wechselten auf Pfarrstellen an der Nordsee. In Kaub verließ Harald Wilhelm die Gemeindepfarrstelle. Bad Ems bekam mit Lieve Van den Ameele eine neue Pfarrerin. Seit Juni nimmt Ralf Skähr-Zöller die Generation 55 plus in den Blick; der neue Dekanatsmitarbeiter bietet innovative Angebote für jüngere Seniorinnen und Senioren im Dekanat und weitet das Angebot der einst im Dekanat St. Goarshausen gegründeten Initiative 55 plus-minus kreisweit aus. Unterschiedlichste Angebote finden seither dankbare Besucherinnen und Besucher. Im August wechselt Markus Bomhard nach acht Jahren als Gemeindepfarrer von Braubach in den Schuldienst. In St. Goarshausen ordiniert Propst Klaus-Völker Schütz Janina Franz als neue Pfarrerin in der Kirchengemeinde; in Klingelbach wird die Ordination von Mariesophie Magnusson gefeiert, die Anneke Peereboom verstärkt. Abschied nehmen die evangelischen Christen in und rund um Weisel nach 16 Jahren von Gemeindepfarrerin Annette Seifert.

Noch eine Ära endete: Die Arnsteiner Patres verlassen zum Jahresende das Kloster Arnstein. Damit endet auch eine Epoche, die von gelebter Ökumene im ganzen Nassauer Land geprägt war.

 

Pfarrstellen neu bemessen

Unter dem Strich verließen mehr Pfarrpersonen den Gemeindedienst als neue hinzukamen. Wie in den kommenden Jahren angesichts rückläufiger Bewerber die dem Dekanat zur Verfügung stehenden Pfarrstellen verteilt werden, prägte 2018 die Arbeit des Dekanatssynodalvorstandes und der Kirchenvorstände und beschäftigt diese auch im Jahr 2019. Erstmals machte das Dekanat ganz gezielt und konkret Werbung fürs Pfarramt mit Tagen der Neugier, die junge Menschen zur theologischen Fakultät nach Heidelberg führte.

 

Gemeinden fusionieren

Eine andere Alternative, den Dienst in Gemeinden des Nassauer Landes für den theologischen Nachwuchs attraktiver zu machen, ist die Fusion von Kirchengemeinden, weil die Wahrscheinlichkeit von Bewerbungen größer wird, wenn ganze Stellen ausgeschrieben werden können. Die evangelischen Kirchengemeinden Holzhausen und Obertiefenbach-Bettendorf haben beispielsweise mit einem Gottesdienst unter Leitung von Dekanin Renate Weigel ihre Vereinigung zur Kreuz-Jakobus-Gemeinde besiegelt und gefeiert.

 

Gebäude erhalten

Eine andere Zukunftsherausforderung ist die Unterhaltung von Gebäuden in den Kirchengemeinden. Ein Modell-Workshop der Landesskirche, Strategien für deren Erhalt zu entwickeln, startete im Dekanat Nassauer Land.

 

Dialog mit Bestattern

Erstmals tauschte sich der Pfarrkonvent mit Bestattern des Rhein-Lahn-Kreises aus, um gemeinsam zu überlegen, wo und wie die Zusammenarbeit im Sinne von Trauernden noch verbessert werden kann.

 

Verantwortung übernehmen

Im Februar bot Matthias Metzmacher wieder an mehreren Schauplätzen ein faires und nachhaltiges Fasten unter dem Motto „7 Wochen mit...“ an, das mit kleinen Schritten das Bewusstsein für ein verantwortungsvolles Wirtschaften in der Welt wie der Region schärfte. Zum 80. Jahrestag der Pogromnacht lud das Dekanat zu einem Gebet und Gedenken mit Dekanin Renate Weigel nach Bad Ems ein. In Isselbach erinnert seit November 2018 eine Gedenktafel an die ermordeten Juden der Gemeinde. Zum fünften Mal riefen die Religionen in der Region und der Migrationsbeirat des Kreises zu einem Sternmarsch des Friedens zur katholischen Kirche in Bad Ems auf.

Um Frieden geht es nicht nur in der jetzigen Weihnachtszeit. Wie kann angesichts immer lauter polternder Protestanten auf der Straße und Staatsmänner auf der Welt Europa noch als ein Garant des Friedens und der Freiheit einig bleiben? Eine Frage, die die Ökumene im Nassauer Land während ihrer letzten Ausgabe von „Talk im Keller“ nachging mit politischer Prominenz auf dem Podium sowie dem Gründer der europäischen Bürgerbewegung „Pulse of Europe“ unter dem Motto „Quo vadis Europa?“.

Apropos Friede und Politik: Dekanin Renate Weigel mahnte anlässlich ihres 60. Geburtstages in einem geistreichen Vortrag zu mehr Respekt statt Ausgrenzung

Und worauf basiert nun kirchliches Engagement von Profis wie Ehrenamt? Wie lässt sich an einen Gott glauben, der solch eine Welt von Hass und Unfrieden duldet? „Für mich ist Gott tot!“, lautete die provokante These, unter der die regionale evangelische Ehrenamtsakademie Rhein-Lahn zu einem Gesprächsabend mit Pfarrer Christian Dolke, stellvertretender Dekan des Dekanats Nassauer Land, eingeladen hatte.

 

Blühende Schöpfung

Im April blühte es in der Nachbarschaft. Die Landesgartenschau wurde in Bad Schwalbach eröffnet. Nicht nur das Dekanat bot eine Gemeinschaftsfahrt zur Schau. Bis Oktober zog es viele Menschen über die hessische Grenze, um Gottes Schöpfung und das Lichtkirchen-Programm der Landeskirche hautnah mitzuerleben.

 

Ausgezeichnet

Ausgezeichnet wurde das Frauenprojekt des Partnerschaftskreises Nassau-Mabira in Tansania ebenso wie die Mein-Dorf-App der Initiative 55 plus-minus, die 2019 an ihr 15-jähriges Bestehen erinnert. Auf ihr 40-jähriges Bestehen blickten die Kirchliche Sozialstation Diez sowie die Diakoniestation Loreley-Nastätten zurück. Der CVJM-Kreisverband wurde vor 70 Jahren gegründet. Zehn Jahre gibt es die Tafel des Diakonischen Werkes in Bad Ems.

 

Aktive Frauen

Surinam war am ersten Freitag im März 2018 das Schwerpunktland des Weltgebetstages der Frauen. Apropos: Erstmals nach der Fusion der drei Alt-Dekanate taten sich unter Leitung von Bildungsreferentin Claire Metzmacher die Vorbereitungsteams der ehemals drei Dekanatsfrauentage zusammen und sorgten 2018 in Miehlen und Herold an zwei statt bisher drei Standorten für ein bereicherndes Programm mit vielen Denkanstößen und unterhaltsamen Elementen zum Thema „Schokolade macht glücklich - was noch?“

 

Aktive Jugend

Ein neues Gottesdienst-Format bot die Evangelische Jugend im Dekanat an, die Reihe „Go++Pro“, die an wechselnden Standorten jugendgerecht verkündigen soll. Aber auch sonst gab es für Kinder und Jugendliche wieder viele Angebote. Freizeiten, Jugendkirchentag in Weilburg, Dekanatskinderkirchentag in Nassau, Konfi-Castle in Vallendar und der Konfi-Cup in Nastätten sind nur wenige Beispiele von vielen.

 

Facettenreiche Musik

Was wären die Kirchengemeinden ohne Musik? An alle musikalischen Angebote, Fortbildungen und Konzerte kann hier nicht erinnert werden; zu den Höhepunkten zählten sicher ein Motettenkonzert mit der Kantorei Bad Ems in der Kreisstadt und in Diez-Freiendiez unter dem Motto „Alles was Odem hat“ und die Aufführung von Rossinis Stabat Mater der evangelischen Kantorei St. Goarshausen. Besonders viele Schlagzeilen in Presse, Funk und Fernsehen machte der Orgel-Neubau in der evangelischen Johanniskirche Nassau von Rowan West. Und auch die Voigt-Orgel in Nastätten wurde generalüberholt und mit neuen Registern ausgestattet. Bernd-Christoph Matern

 

 

 

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So war der Kirchentag: Fünf Tage faires Streiten und viel Seelenbalsam

Teilnehmende aus dem Rhein-Lahn-Kreis schöpfen in Hannover Kraft für Alltag und Engagement in Gemeinden

DEKT 040525 Abschluss ClownHoch becrima  HANNOVER/RHEIN-LAHN. (7. Mai 2025) Gestärkt mit guten Gedanken und positiven Erfahrungen für Geist und Seele sind fast 100 Teilnehmende aus dem Rhein-Lahn-Kreis vom Deutschen Evangelischen Kirchentag in Hannover in ihre Heimat zurückgekehrt.

„Der Kirchentag hat uns wieder gezeigt, wie ein guter Austausch, wertschätzende Diskussionen, Haltungen und Aktivitäten möglich sind“, beschreibt Ralf Skähr-Zöller vom Organisationsteam einer Gemeinschaftsfahrt der Dekanats Nassauer Land, seine Eindrücke. Es sei eine einmalige Gelegenheit, relevante Fragen der Zeit zu diskutieren, Lösungen zu entwickeln und damit wichtige Impulse für Gemeinwohl, Politik und weltweite Ökumene zu erhalten. In den Kirchengemeinden engagierte Leute hätten zudem auf dem Markt der Möglichkeiten jede Menge Anregungen für die eigene Arbeit mitgenommen.

Seine besonderen Erlebnisse teilt er mit vielen Gästen aus dem Rhein-Lahn-Kreis, etwa die großen, fantastischen Gottesdienste, „die einen tragen“. Der intensive Eröffnungsgottesdienst, ein Feierabendmahl in der Marktkirche sowie der Abschlussgottesdienst am Sonntag. „Aber auch immer mal ein kleiner Gottesdienst zwischendurch. Hier war eine lebendige, aktive Kirche zu erleben – wir sind da!“, so Skähr-Zöller.

Hoffnung auf Vernunft statt Laustärke

Ein Podium mit Schriftstellerin Eva Menasse „Ringen um Worte“, in dem es um die Gewalt in Israel und dem Gazastreifen ging, war für Ulrich Werner aus Miehlen ein Highlight, in dem mit klaren Worten zwischen Antisemitismus und berechtigter Kritik an der Politik DEKT 040525 Abschluss BuehneFlach becrima der israelischen Regierung unterschieden worden sei. Auch die Abschlusspredigt von Johanna Reichel über Zumutungen des Alltags, Unzumutbarkeiten der anderen und eigene Unzulänglichkeiten bleibt ihm in guter Erinnerung, die dazu ermunterte, Differenzen klar zu benennen, um Versöhnung zu erreichen.

Reichel, sie lehrt Systematische Theologie im amerikanischen Princeton, bezog sich in ihrer Predigt unter anderem auf Aussagen von US-Vizepräsident J.D. Vance, der gesagt habe, dass Familie und Land zuerst kämen. Die Theologin hob dagegen die Liebe Gottes als eine DEKT 040525 Abschluss Herz becrima verbindende Kraft zwischen allen Menschen hervor. „Die ganze Welt gehört Gott. Und Gottes Liebe gilt eben auch den ‚anderen‘ und wenn sie noch so nervig sind“, sagte Reichel und erklärte weiter: „Wovor wir uns fürchten sollten, ist, mit unserer kleinkarierten Liebe Politik zu machen“. Sie baue Mauern, ziehe Gräben und teile die Welt in Freund und Feind ein. „Aber nichts von all unseren Trennungen und Ängsten kann uns trennen von der Liebe Gottes.“

Aus Hannover nimmt der stellvertretende Vorsitzende der Dekanatssynode außerdem die Gewissheit mit, „dass wir immer noch viele sind und dass darum weiter Hoffnung besteht, dass am Ende nicht die Lautesten sich durchsetzen, sondern die Vernünftigen“.

Bekannte Namen aus der Politik von Angela Merkel über Hubertus Heil bis zu Philipp Amthor und Ricarda Lang ziehen die Gäste aus Taunus und Westerwald zu Diskussionen und Bibelarbeiten in die mehrere tausend Menschen fassenden Messehallen. Standing Ovations gibt es aber noch vor dem ersten Wort für Bischöfin Mariann Budde aus Washington, die DEKT 040525 Abschluss Globus00 becrima den „mächtigsten Mann der Welt“ Donald Trump in einem Gottesdienst zu dessen Einführung um Erbarmen und Mitgefühl für die Schwächsten der USA, für die dort lebenden Flüchtlinge und Menschen anderer Herkunft bat. Sie dankt nicht nur für diesen bewegenden Empfang, sondern auch für die vielen unterstützenden Worte, die sie seither erfahren hat. Anja Beeres aus Obertiefenbach hat die Begegnung besonders bewegt, „weil da Evangelium pur verkündet wurde“. Eine ganz tolle Auslegung über die Nacht und die Dämmerung sei das gewesen, die Rettung und die Liebe, die danach kommt. „Mich haben Liebenswürdigkeit und Warmherzigkeit dieser Frau sehr bewegt, die überhaupt nicht politisieren wollte“, erzählt die langjährige Präses des Dekanats Nassauer Land. Sie hätte damit den Saal „ja rocken können“, so Beeres. „Das hat sie sowieso getan, aber durch ihre Auslegung des Evangeliums“.

Um den Limburger Bischof und Vorsitzenden der deutschen Bischofskonferenz Georg Bätzing zu treffen, muss man zwar nicht nach Hannover fahren, aber da offenbart er sich zum Abschluss einer Bibelarbeit auch als Pianist. Im Dialog mit der Präsidentin des Bundesgerichtshofs in Karlsruhe Bettina Limperg spricht er zuvor über die Rolle der Frau in der katholischen Kirche. „Die Jünger sind weggelaufen, die Frauen waren am Grab“, stellt der Theologe fest. Er äußert sich zudem zu demokratischen Strukturen und der Einheit der Kirche und wirbt um Zeit. Es lasse sich nicht ad hoc überwinden, was sich in 500 Jahren entwickelt habe. „Aber wir müssen dranbleiben“, erinnert Bätzing an die kleinen Schritte, die etwa in der Frage eines gemeinsamen Abendmahls nach zwei Jahren intensiver Vorbereitung zu einer Annäherung geführt habe: „Wir laden uns gegenseitig ein“. Sein überzeugtes Bemühen um Veränderungen finden bei den Besuchern aus dem Dekanat Nassauer Land mehr als Wertschätzung. „Das überzeugt mich nicht nur, was er sagt; ich glaube ihm auch, dass er das genauso meint“, ist etwa Gerd Jung aus Dausenau nach der Begegnung von Bätzings authentischer Art und seinen klugen Gedanken angetan.

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Bewegende Momente

DEKT 300425 AbendsegenKerzeHoch becrima Kirchentag spricht bei den Besuchern des Nassauer Landes sowohl den Geist als auch die Sinne an. Dafür sorgt etwa ein allabendliches Lichtermeer von mehr als 20.000 Kerzen zum Abendsegen, das es im Rhein-Lahn-Kreis nicht zu erleben gibt. Bewegt vom Programm zeigt sich Cora Zöller aus Bad Ems, die das Erlebte zur Poesie im Tagebuch animiert. „Nur Dasein, Jubilieren, geflutet von Dankbarkeit und Freude. Eintauchen in Gottes Gegenwart“, umschreibt sie darin, „Kraft schöpfen, Mut zusprechen, beherzt in der Welt sein und die Fülle teilen.“ Hier lesen sie ihre Zeilen.

Viele emotionale Erinnerungen nimmt Sina Laatsch mit zurück an die Aar. So wurde in der U-Bahn auf dem Weg zurück ins Hotel plötzlich das Lied „Da berühren sich Himmel und Erde“ angestimmt und immer mehr Leute stimmten ein unabhängig von Herkunft, Konfession und Alter. „Die Klänge sorgten für einen Gänsehautmoment – von denen in den nächsten Tagen noch zahlreiche folgten“, ist sie von der Stimmung und dem Gemeinschaftsgefühl angetan. Ihr Fazit: „Mit einem Kopf voller Wissen und einem Herz voller Erfahrungen“ bin ich nach Hause gereist. Hier lesen Sie ihren vollständigen Bericht.

Sigrid Dreßler aus Miehlen berichtet schmunzelnd von einer anderen U-Bahn-Begegnung, als sie von einem Mann aus Hannover gefragt wurde, wo sie mit dem Kirchentags-Schal denn gerade herkomme. Als sie vom „Haus der Religionen“ vorschwärmte, staunte sie nicht schlecht, dass der Niedersache das Juwel seiner eigenen Stadt noch gar nicht kannte.

Musik machen und genießen

KT2025 0205 Crossover Serenade02 becrima Was wäre Kirchentag ohne Musik? In diesem Jahr freuten sich die Mitglieder des Posaunenchores Obertiefenbach, wieder dabei zu sein. Und diesmal nicht wie in Nürnberg mit nur 600 Gleichgesinnten, sondern im großen und weitläufigen Hannover im Zusammenklang von gleich 2000 Bläserinnen und Bläsern aus ganz Deutschland. Mit diesen gestaltet die Gruppe aus dem Rhein-Lahn-Kreis einmal mehr den großen Abschlussgottesdienst mit 26.000 Menschen auf dem Platz der Menschenrechte. „Diesen Gottesdienst lassen wir uns nicht nehmen“, sagt Martina Adler aus Dahlheim, nachdem es für die Teilnahme an der Eröffnung zeitlich diesmal etwas zu knapp geworden war. Hinzu kamen zwei Auftritte in der Stadt. Dafür haben sie sich mit den Posaunenchören Merzhausen und Eltville zusammengetan und spielen unter souveräner Leitung von Erhard Reuter unter anderem vor der Neustädter Hof- und Stadtkirche. Stücke wie „Über den Wolken“, „Lobe den Herrn meine Seele“ oder „One Moment in Time“ finden eine außergewöhnlich große musikalische Zuhörerschaft. Eine Schlange von etwa 200 Personen steht vor der Kirche für ein Konzert an und würdigt den kurzweiligen Auftritt der Chöre aus dem Nassauer Land erfreut und dankbar mit kräftigem Applaus.

DEKT 030525 StaffeluebergabeDuesseldorf becrima Publikumsmagneten sind einmal mehr die großen Bühnen, auf denen namhafte Künstler unterschiedlichster Genres auftreten. Als „Achterbahn der Gefühle und eine Mischung aus Lachtränen und Tränen der emotionalen Betroffenheit“, beschreibt Sina Laatsch etwa den Auftritt von Bodo Wartke auf dem Opernplatz. Generationen übergreifend ist die Begeisterung für Jupiter Jones, andere genießen erstklassigen Bigband-Sound mit dem Bundesjazzorchester, geistlichen Seelenbalsam mit Clemens Bittlinger und Sarah Straub, a-Capella-Hochgenuss mit der „The real group“ aus Schweden und den kongenialen Vokalisten „anders“ aus Freiburg oder Crossover-Arrangements von Nils Landgren, dem Mann mit der roten Posaune, und einem Meer von Posaunenchören vor der Bühne.

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Dass die fünf Tage in Hannover nachwirken, zeigt sich daran, dass sich etliche der Kirchentags-Neulinge schon jetzt auf den in Düsseldorf in zwei Jahren vom 5. bis 9. Mai 2027 freuen.

Bernd-Christoph Matern

Zum Foto der Staffelübergabe

Am Samstag hatte das Kirchentagspräsidium zur offiziellen Staffelstab-Übergabe für den Kirchentag 2027 in Düesseldorf eingeladen. Bei der Zeremonie gab es freudige Gesichter von (von links): der rheinische Präses Thorsten Latzel (Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland), Klaudia Zepuntke (Bürgermeisterin Düsseldorf), Torsten Zugehör (Oberbürgermeister Wittenberg), Kristin Jahn (Generalsekretärin des Kirchentags), Bischof Ralf Meister (Bischof der Landeskirche Hannover), Anja Siegesmund (Präsidentin des Kirchentags) und Belit Onay (Oberbürgermeister Hannover). Fotos: Bernd-Christoph Matern

Hier finden Sie mehr Beiträge zum Kirchentag:

Musik ist beim Kirchentag ein beliebtes Muss

Kirchentag: Plattform für Gemeinschaft und Wiedersehensfreude

Beim Kirchentag in Hannover fühlen sich auch Neulinge wohl 

Impressionen vom Kirchentag im Video

 

Dekanat bietet digitale Schreibwerkstatt zum Advent

Vorfreude, Warten und Hoffen in eigenen Gedichten und Texten zum Ausdruck bringen

RHEIN-LAHN. (6. Dezember 2021) „Advents-schreiben“ ist eine digitale Schreibwerkstatt des evangelischen Dekanats Nassauer Land per Zoom überschrieben, die am Mittwoch, 8. Dezember um 15 Uhr beginnt. Der Advent sei eine Zeit der Vorfreude, des Watens und des Hoffens, erklärt Ralf Skähr-Zöller von der Projektstelle „Innovative Angebote für jüngere Seniorinnen und Senioren“, der die Werkstatt leitet. „Wir werden uns Zeit zum Innehalten nehmen und dann eigene Gedichte und Texte schreiben, für uns selbst, für Andere, zum Behalten oder Verschenken.“

Interessenten bittet er, sich schönes Papier und weiße Karten zu besorgen. Außerdem sollten Buntstifte (oder andere bunte Stifte wie Wachs- oder Faserstifte) griffbereit liegen sowie ein Lieblingsschreibgerät, um besonders schön schreiben zu können. „Wer mag, stellt sich gern ein paar Plätzchen, Kekse oder Nüsse bereit, dazu eine Kerze und frischen Tee oder Kaffee, sodass sich auch während der digitalen Veranstaltung eine gute Adventsstimmung erleben lässt.“

Mehr Infos und Anmeldung bei Ralf Skähr-Zöller, Römerstraße 25, 56130 Bad Ems, Telefon 02603-5099271 oder 0176-40746639; E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.

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Dekanat bietet Austausch zur Flüchtlingshilfe

Evangelische Kirchengemeinden sind eingeladen: Bedarfe und Unterstützungsangebote zusammenbringen

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RHEIN-LAHN. (28. März 2022) Überall im Rhein-Lahn-Kreis kümmern sich helfende Netzwerke um die aus der Ukraine geflohenen Menschen. Zu einem Austausch darüber, wie in den Kirchengemeinden ankommenden Flüchtlingen geholfen werden kann, lädt das evangelische Dekanat Nassauer Land ein. Was wird angeboten? Was sind die Bedarfe? Wo braucht es Unterstützung? Wie kann man sinnvoll helfen? Solche und andere Fragen sollen bei den Videokonferenzen angesprochen werden. Eingeladen sind Menschen aus den Kirchengemeinden, in denen bereits Flüchtlinge aufgenommen wurden oder die ihre Hilfe anbieten wollen.

Die Treffen sollen regelmäßig stattfinden, und nach Möglichkeit wird daran auch das Diakonische Werk Rhein-Lahn und der Willkommenskreis Diez beteiligt sein. Torsten Knüppel wird die Treffen moderieren. Ein erstes Video-Treffen gibt es am Montag, 4. April, 19 bis 20 Uhr. Der Link zur Teilnahme ist über den Veranstaltungskalender der Website evangelisch-nassauer-land.de am Veranstaltungstag abzurufen. Gleichs gilt für Donnerstag, 12. Mai, 19 bis 20 Uhr.

Zum Foto:
Ein Beispiel für viele: In Bad Ems hat ein Netzwerk helfender Menschen von katholischer, evangelischer und der russisch-orthodoxen Gemeinde jetzt für Flüchtlinge aus der Ukraine ein Treffen veranstaltet. Vor der katholischen Martinskirche war das Spielmobil der Evangelischen Jugend im Dekanat Nassauer Land aufgebaut, das den Kindern etwas Kurzweil bescherte und das auch in anderen Gemeinden im Kreis im Einsatz ist. Fotos: Matern

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Dekanat bietet Schreibwerkstatt zum Advent

Den Zauber der Zeit für sich oder andere in Gedichten und Texten zum Ausdruck bringen

 BAD EMS/RHEIN-LAHN. (20. November 2025)„Kreative Advents-Schreibwerkstatt“ ist eine zweieinhalbstündige Schreibwerkstatt des evangelischen Dekanats Nassauer Land überschrieben am Freitag, 28. November am Dekanatssitz in der Bad Emser Römerstraße 25, die um 14 Uhr beginnt. Der Advent sei eine Zeit des Innehaltens, der Lichter und der Worte, erklärt Ralf Skähr-Zöller von der Dekanatsstelle „Innovative Arbeit in der zweiten Lebenshälfte“, der die Werkstatt leitet.

„Wir laden dazu ein, mit Stift und Herz auf Entdeckungsreise zu gehen; für sich selbst, für andere Menschen oder einfach, um den Zauber dieser besonderen Zeit einzufangen“, so der Referent. Während des adventlichen Nachmittags mit Kaffee und Keksen sollen Geschichten, Gedichte, Gedanken und kleine Schreibgeschenke entstehen „voller Wärme, Fantasie und Freude“. Ob man viel schreibe oder gerade erst damit anfange – für die Teilnahme brauche es nur Neugier und Freude am Ausprobieren. Schönes Papier steht zur Verfügung, die Teilnehmenden können ihr Lieblingsschreibgerät und Dekorationsmaterial mitbringen.

Mehr Informationen und Anmeldung bei Ralf Skähr-Zöller unter E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder Telefon 0176-40746639.

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Dem Zauber der Adventszeit Worte zu geben, zeigt eine Schreibwerkstatt des Dekanats am 28. November in Bad Ems. Foto: Dekanat/Skähr-Zöller