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Segen für Vorstand und neue Mitarbeitende des Dekanats

Evangelische Synode beginnt mit Gottesdienst – Pröpstin Crüwell: Gott im Zelt begegnen

 NASSAU/RHEIN-LAHN. (19. April 2023) Mit Segensworten für neue Mitarbeitende und den bereits seit 2021 amtierenden Vorstand der Synode des evangelischen Dekanats Nassauer Land begann die Frühjahrstagung der Synode. Im Versammlungsraum der Stiftung Scheuern dankte Henriette Crüwell, Pröpstin der Propstei Rheinhessen und Nassauer Land, zusammen mit Dekanin Kerstin Janott dem zwölfköpfigen Gremium für seine Bereitschaft, sich für die Belange des Dekanats ehrenamtlich einzusetzen. Dann sprach sie den Mitgliedern Gottes Segen zu.

Eine besondere Freude war es sowohl für den Dekanatssynodalvorstand (DSV) als auch Dekanin Kerstin Janott, in Zeiten des Fachkräftemangels neue Mitarbeiterinnen begrüßen und in ihren Dienst offiziell einführen zu können. Die Corona-Pandemie hatte dies bislang nicht ermöglicht. Nicht nur Janott selbst sprach den sieben Frauen den Segen zu; auch jedes DSV-Mitglied hatte ein Segenswort für die neuen Kräfte parat, die wichtige Stellen in der Verwaltung, Kita- und Jugendarbeit sowie der Migrationsberatung besetzen.

DS140423SegenDSV becrima Zuvor hatte Pröpstin Crüwell Kirche mit dem Bau eines Zirkuszeltes verglichen, für dessen Aufbau zwar immer dieselben Seile, Haken, Ösen und Planen gebraucht würden. Es bedürfe aber besonderer Achtsamkeit, das Zelt immer auf anderem Boden zu befestigen, um es mit Mut und Lust neu zu bespielen. Schon zu Beginn der Christenheit seien so im besten Sinne Zelte gebaut worden, um darin Gott zu begegnen. „Wäre Kirche heute anders, vielleicht sogar besser dran, hätten es die Christen bei Zelten gelassen, anstatt den Glauben in Stein und Dogmen zu meißeln?“, brachte die Theologin zum Nachdenken. Es scheine Absicht, dass die Bauanleitung ohne Bild geliefert wird, damit niemand sagen könne „so und nicht anders“ sieht Glaube aus. Die Bauteile seien heute dieselben wie zu Beginn der Christenheit; Tücher und Planen der biblischen Geschichten, Seile der Gemeinschaft sowie Haken und Ösen der Rituale. Aber die Frage, wo Gott wohnt und das Zelt aufgebaut wird, stelle sich immer neu. „Und dann wünsche ich uns Mut zum Weiterzeihen.“

DS140423 Saal becrima„Es sind verschiedene Gaben, aber ein Geist“ zitierte Pfarrer Matthias Schmidt zu Beginn des Gottesdienstes die Bibel, passend zur Einführung der neuen Dekanats-Kräfte. Neben Pröpstin und Dekanin gestaltete Schmidt als neuer Pfarrer der Stiftung Scheuern den Gottesdienst ebenso mit wie Dekanatskantor Martin Samrock an der Orgel. Mehr als 80 Synodale und Gäste füllten den Versammlungsraum der Stiftung Scheuern, wo sie vom theologischen Vorstand der Stiftung Pfarrer Gerd Biesgen begrüßt wurden. Zum Abschluss des Gottesdienstes gab es für jede neue Mitarbeiterin noch einen Blumenstrauß. Diese sind: Sandra Eid (Verwaltungsfachkraft), Sarah Heuser (Sachbearbeiterin in der EvKiD, der Evangelischen Kindertagesstätten in Dekanatsträgerschaft), Saskia Klump (Gemeindepädagogische Fachkraft), Anja Kolb, (die als zweite Verwaltungsfachkraft im Mai beginnt), Julia König (Sachbearbeiterin EvKiD und in der Dekanatsverwaltung), Sina Laatsch (Sachbearbeiterin im Sekretariat des Dekanats) sowie Karolin Schmidt, die nach der Elternzeit wieder die Beratungsstelle für Migration und Integration des Dekanats übernimmt. Bernd-Christoph Matern

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Dekanin Kerstin Janott und die Mitglieder des Synodalvorstandes gaben den neuen Mitarbeitenden des Dekanats Nassauer Land Segensworte mit für ihren Dienst. Zuvor hatten sie selbst von Pröpstin Henriette Crüwell den Segen Gottes empfangen. Mehr als 80 Synodale und Gäste nahmen an der Frühjahrstagung der Synode in der Stiftung Scheuern teil, wo der theologische Vorstand Gerd Biesgen die Besucher begrüßte. Fotos: Matern

TauffestDiez1707 2022VH becrima

Tauffeste an Brunnen, Lahn und Seen im Rhein-Lahn-Kreis

Dekanin Janott: Gott führt Menschen zusammen – Evangelische Kirchengemeinden laden auch Erwachsene ein

RHEIN-LAHN. (23. Mai 2023) „Weil du ein Segen bist“ lautet das Motto einer bundesweiten Taufkampagne. Mit ihr will die Evangelische Kirche in Deutschland die Bedeutung der Taufe als ein Herzstück des christlichen Glaubens wieder neu entdecken. Rund um den Johannistag, der an den berühmten Täufer zu Zeiten Jesu erinnert, gibt es in ganz Deutschland Tauffeste und Erinnerungsgottesdienste an die eigene Taufe. Im Rhein-Lahn-Kreis bieten die evangelischen Kirchengemeinden des Dekanats Nassauer Land neben den Tauf- und Tauferinnerungsfesten in den Kirchen schon seit einigen Jahren Taufen unter freiem Himmel an.

TaufeimFreienKaub Weisel2023„Die Taufe stellt Menschen in Gottes Segensraum. In diesem Vertrauen lässt es sich gut leben“, sagt die Dekanin des Dekanats Nassauer Land Kerstin Janott. „Das ist ein super Grund für die Taufe!“. Das gelte natürlich zu jeder Jahreszeit, aber gerade in den sonnigen Monaten sei es eine schöne Gelegenheit, auch an Orten im Freien zu feiern, „dass Gott uns Menschen zusammenführt“. Da werde ganz deutlich: „Wir sind als Gottes Kinder unterwegs in einer großen Gemeinschaft, die trägt und verbindet über Familien-, Freundes- und Ortsgrenzen hinaus.“ Deshalb freut sich die Theologin, dass sich Kinder und Erwachsene auch in diesem Sommer wieder an vielen Orten des Dekanats außerhalb der Gotteshäuser mit der Taufe zusagen lassen: „Du bist geliebt“. Einige Beispiele:

TauffestDiezVor040522 becrima Nach der Premiere im vergangenen Jahr werden die drei evangelischen Diezer Kirchengemeinden in diesem erneut ein gemeinsames Tauffest in den Lahnanlagen an der Mündung der Aar in die Lahn feiern und zwar am Sonntag, 25. Juni um 10 Uhr. Bis zum 31. Mai besteht noch die Möglichkeit, sich anzumelden, auch über ein Formular auf der gemeinsamen Website. „Wichtig ist uns, dass sich auch diesmal nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene an diesem Tag taufen lassen können“, betont Manuel Fetthauer. Erstmals gibt es außerdem die Möglichkeit, sich auch noch am Tag selbst für die Taufe zu entscheiden. Eine Verwaltungskraft ist vor Ort und nimmt die dazu notwendigen Daten auf. Mehr Informationen gibt es auf der Website evangelisch-diez.de oder im gemeinsamen Gemeindebüro der Stiftskirchen-, Jakobus- und St.-Peter-Gemeinde unter Telefon 06432-61949.

Eine gewisse Tradition hat bereits das Tauffest am Herthasee am letzten Sonntag im August. Diesmal lädt erstmals die Anfang des Jahres neu gegründete Gesamtkirchengemeinde Esterau dazu ein, zu der insgesamt 26 Ortschaften gehören. Kinder wie Erwachsene können sich am, auf Wunsch auch im See am Sonntag, 27. August taufen lassen. Der segensreiche Freiluftgottesdienst beginnt um 10.30 Uhr. Nähere Informationen gibt es über die Website esterau.ekhn.de oder das Gemeindebüro unter Telefon 06439-901116 oder E-Mail gesamtkirchengemeinde.esterau(at)ekhn.de.

TaufeImGruenen2016 becrima Zum gemeinsamen Tauffest am Börnchen in Holzheim laden die evangelischen Kirchengemeinden an der Unteren Aar am Pfingstmontag, 29. Mai ein. Der Gottesdienst beginnt voraussichtlich um 14 Uhr, nähere Informationen gibt es beim Pfarrbüro Untere Aar unter Telefon 06430-929921. Bei Regen wird in die Kirche von Flacht ausgewichen.

Tradition haben die Taufen am Miehlener Stausee, wo auch in diesem Jahr wieder an Pfingstmontag Kinder getauft werden; der Anmeldetermin war bereits.

Taufen und Tauferinnerung stehen am Sonntag, 2. Juli im Mittelpunkt von Ortschaft und Gottesdienst in Schönborn. Dort beginnt das Tauffest am Dorfbrunnen um 11 Uhr. Anschließend wird nebenan im Pfarrgarten zum Gemeindefest eingeladen mit Gegrilltem, Kaffee, Kuchen und vielen unterhaltsamen Aktionen für Klein und Groß.

Neben den Festen im Freien bieten fast alle evangelischen Kirchengemeinden im Dekanat Taufen und Tauferinnerungs-Gottesdienste an, so in diesem Sommer beispielsweise die Kirchengemeinde Ruppertshofen am Sonntag, 9. Juli um 10 Uhr oder in der evangelischen Andreaskirche Weisel am Sonntag, 16. Juli um 10 Uhr für die gesamte Region rund um die Loreley. 

Mit der heiligen Taufe wird der Mensch Christ und Mitglied der Kirche. Die Taufe ist das sichtbare Zeichen dafür, dass Gott diesen Menschen angenommen hat – so lässt sich das Sakrament beschreiben, das von fast allen christlichen Kirchen gegenseitig anerkannt wird. Deshalb kann jeder Mensch nur einmal im Leben getauft werden, selbst wenn er beispielsweise die Konfession wechselt, aus der Kirche aus- und wieder eintritt. Vorbereitende Gespräche klären über den Sinn der Taufe auf. Bernd-Christoph Matern

Hier finden Sie mehr Infos zur Taufkampagne der EKD.

Zu den Fotos:

Die Taufschale kommt wie schon vergangenes Jahr aus der Kirche in die Lahnanlagen: Dorthin laden am 25. Juni die drei evangelischen Kirchengemeinden in Diez ein. Manuel Fetthauer (St. Peter), Ingo Lüderitz (Stiftskirche) und Kerstin Lüderitz (Jakobus) freuen sich darauf und hoffen auf schönes Wetter. Auch in vielen anderen Gemeinden zieht es Kinder und Erwachsene ins Freie, um neben den Tauf- und Tauferinnerungs-Gottesdiensten in der Kirche die Menschen an anderen Orten zusammenzubringen. Fotos: Matern/KG Kaub

Jugendhaus heißt Ailina Nieke mit Segenswünschen willkommen

Dekanats-Mitarbeiterin wird mit Gottesdienst in Hahnstätten in ihren Dienst eingeführt

 HAHNSTÄTTEN/RHEIN-LAHN. (28. Januar 2020) Mit einem Gottesdienst in der evangelischen St. Nikolaus-Kirche in Hahnstätten ist Ailina Nieke nun auch offiziell für ihren Dienst im Jugendhaus eingeführt worden. Im vergangenen Jahr trat Nieke dort die Nachfolge von der in den Ruhestand verabschiedeten Solveig Müller an und komplettiert zusammen mit Oliver Krebs damit wieder das Betreuer-Duo .

Was die neue Mitarbeiterin kann, das er nicht kann, wollte Pfarrer Urs Michalke in einem lockeren Dialog von Krebs wissen. Der musste nicht lange überlegen und erinnerte an die Zeit, als er allein im Jugendhaus war. Nachdem mit dem Weggang von Solveig Müller der Mädelstreff pausierte, ließ er sich von denen dann zu einem Besuch des Diakonischen Werkes und einem gemeinsamen Kochen überreden. „Dabei habe ich festgestellt, dass ich mich mit deren Themen kaum auskenne“, so Krebs. „Ich war echt erleichtert, als Ailina dann ehrenamtlich noch vor ihrer Anstellung den Mädelstreff übernommen hat.“

Mit einem Thema, das Jugendlichen derzeit besonders am Herzen liegt, beschäftigte sich Michalke in seiner Predigt und erinnerte an Bibelstellen, die von Klimakatastrophen handeln. An vielen Krisen trage der Mensch die Schuld, der trotzdem der Barmherzigkeit Gottes vertrauen dürfe. Dann segnete Michalke die neue Mitarbeiterin des Jugendhauses für ihren Dienst. Segensworte kamen auch von Oliver Krebs, Dekanatsjugendreferent Thorsten Knüppel, dem stellvertretenden Vorsitzenden des Dekanatssynodalvorstandes Dr. Ulrich Werner und Hahnstättens Ortsbürgermeister Joachim Egert. Nieke selbst dankte für die herzliche Begleitung ihres neuen Berufsabschnittes und das Willkommen der Jugendlichen selbst, die auch an den Fürbitten mitwirkten.

Anschließend ging es zu einem kleinen Empfang hinüber ins Jugendhaus, wo neben Landrat Frank Puchter auch Pfarrer Michalke noch einmal das gute Miteinander von Ortsgemeinde, evangelischem Dekanat Nassauer Land und dem Land zum Wohle der Jugendlichen aus der Region lobten. In diesem Jahr kann die Einrichtung bereits auf ihr 25-jähriges Bestehen zurückblicken. (bcm)

Einen ausführlichen Beitrag über die neue Mitarbeiterin finden Sie auch hier.

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Feierlicher Moment (von links): Pfarrer Urs Michalke segnete Ailina Nieke für ihren Dienst im Jugendhaus; Segensworte übermittelten auch Thorsten Knüppel, Dr. Ulrich Werner, Oliver Krebs und Joachim Egert. Foto: Dekanat

HeavensVoice Konzert0719 Foto Wilfried Steller

Seit 25 Jahren erklingt Heaven's Voice in den Gemeinden

Übergemeindlicher Gospelchor feiert Jubiläum mit einem Konzert in Bornich

 BORNICH/RHEIN-LAHN. (4. Juli 2024) Seit 25 Jahren gibt es den Gospelchor „Heaven' s Voice“. Gemeindeglieder aus den Kirchspielen Nochern und Gemmerich gehörten 1998 zu den Gründungsmitgliedern, der im ehemaligen evangelischen Dekanat St. Goarshausen schnell noch mehr singefreudige Menschen für sich begeisterte. Sein Jubiläum feiert der Chor mit einem Jubiläumskonzert am Freitag, 12. Juli um 19.30 Uhr in der evangelischen Kirche von Bornich.

Im Jahr 2004 übernahm Yvonne Fischer den Taktstock der Gruppe. Die heutige Pfarrerin von Friedland und Lahnstein war damals Vikarin in Nochern. Der Gospelchor entwickelte sich zu einem übergemeindlichen Ensemble, das bei vielen Gelegenheiten wie etwa eigens gestalteten musikalischen Gottesdiensten schwungvoll das Evangelium verkündete. „Der Chor ist ein Stück modernes Christentum und viel unterwegs zu den Menschen“, so Fischer. Für die Chormitglieder seien schon die Proben immer eine Gelegenheit, der Seele etwas Gutes zu tun, einmal vom Alltag durchzuatmen und in Texten und Rhythmen Gottes Geist zu spüren und zu erleben, wie er Menschen bewegt, so die Theologin.

Der Eintritt für das Jubiläumskonzert ist frei; am Ausgang wird um eine Spende für die Tafel des Diakonischen Werkes gebeten.

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Das Foto stammt aus dem Jahr des 20-jährigen Bestehens von einem Auftritt in der evangelischen Martinskirche Bad Ems. Foto: Wilfried Steller

Seit 40 Jahren spielt Uwe Weiland zur Ehre Gottes die Orgel

Klingelbacher Kirchengemeinde ist dankbar – Auch weltliche Klänge dem Königin-Instrument entlocken

UweWeiland IMG 20200805 WA0002KLINGELBACH/RHEIN-LAHN. (1. Oktober 2020) „Soli Deo Gloria – „Gott allein die Ehre“. Unter diesem Motto bedient Uwe Weiland nun schon seit 40 Jahren die Orgel. 16 Jahre jung war der Organist und Kirchenmusiker, als seine Eltern damals den Vertrag unterschrieben.  Dabei wussten sie sicherlich nicht, wie lange dieser am Ende doch halten sollte und immer noch hält. Ebenso wenig hatte das wohl der damalige Pfarrer in der kleinen Gemeinde Ackerbach geahnt. Der hatte dringend einen neuen Organisten gesucht und Uwe Weiland, der gerade erst sein Konfirmanden-Jahr absolviert hatte, mit etwas Überzeugung soeben zum Kirchenmusiker verpflichtet.

Zwar war es nicht sehr schwer, die moderne Orgel aus Ackerbach zu bespielen, wie Uwe Weiland berichtet. Dennoch war es eine Gewohnheitssache und eine kleine Herausforderung, gerade in seinem jungen Alter jeden Sonntag um 10 Uhr, wenn alle Freunde noch im Bett lagen, pünktlich an der Orgel zu sitzen und den Gottesdienst zu eröffnen. Trotzdem waren zum Beispiel große Feste immer etwas Besonderes für ihn. Genauso war es zwar eine Mehrbelastung, aber dennoch eine große Ehre, zusätzlich an der Nachbarorgel in Rettert zu spielen, die der frühere Organist Karl Hott ihm im Vertrauen überließ. Gerade auch Orgelvorstellungen oder sogar Orgelwanderungen faszinieren Uwe Weiland bis heute sehr. Dabei beschränkt sich sein Kirchenmusiker-Dasein nicht nur auf die hiesige Region. Das „Soli Deo Gloria“ ließ er auch schon im Urlaub erklingen, als er auf einer Alm in Berchtesgaden mal eben für einen ausgefallenen Kollegen einsprang, erinnert sich der Orgel-Routinier aus dem Einrich.

Die größte Veränderung in all den Jahren war für Weiland der Wechsel vor sechs Jahren in die Gemeinde Klingelbach. Im Gegensatz zur kleinen Kirche in Ackerbach eröffneten sich an der größeren Orgel in Klingelbach noch mehr Möglichkeiten. „Ich habe damals noch mal einen ganz neuen und anderen Bezug zu dem Instrument bekommen“, erinnert sich Weiland. Erst von da an habe sich die Orgel für ihn richtig in ihrer ganzen Vielseitigkeit, Funktion und Geschichte erschlossen.

Einem Wandel ist auch die Literatur unterzogen, die Weiland in den 40 Jahren an der Orge präsentiert. Da erklingen auch schon mal weltliche Melodien in der Kirche wie etwa der Musical-Hit „Summertime“ zur Urlaubseinstimmung. Der große Zuspruch bestärkt ihn in der facettenreichen Auswahl von Werken. Natürlich seien manche Kompositionen nicht wegzudenken und gehörten in die Kirche sowie die Orgel selbst, „doch sollten wir auch das Weltkulturerbe Orgel als unglaublich vielseitiges Orchester sehen und wieder mehr schätzen“.

Und der Jubilar denkt auch an den Nachwuchs. Nach wie vor fehlen im ländlichen Raum zwar Organisten und Kirchenmusiker, aber hier könne man immer noch Kinder und Jugendliche mit moderner Orgel-Musik begeistern und auf unterschiedlichen Wegen ans Instrument führen. Das hat Weiland erst im vergangenen Jahr mit dem Projekt „Königskinder“ in einer fünften Schulklasse gezeigt. Eine Woche lang ssprach er mit den jungen Menschen über die Kirchenorgel, einem so alltagsfremden Instrument, aber es wurde ihnen nicht langweilig. Also kann von diesem vermeintlich alten Instrument auch immer wieder junge Begeisterung ausgehen. Die macht sich auch nach wie vor im Kirchenraum breit, wenn Weiland die Orgel bedient und zum Strahlen bringt. Romero Hocke

Und deshalb war es der Gemeinde eine helle Freude, ihrem Organisten für seinen kreativen Einsatz - nicht nur bei Gottesdiensten - in all den Jahren zu danken. Und auch Dekanatskantor Markus Ziegler würdigte die Verdienste des Kirchenmusikers und überbrachte Glückwünsche und den Dank von Seiten der Landeskirche in Hessen und Nassau.