
Rund um die Loreley viel schmutzige Beute gemacht
Evangelische Kirchengemeinde St. Goarshausen lud zum Mitmachen beim „RheinCleanUp“ ein – 60 volle Müllbeutel
ST. GOARSHAUSEN/RHEIN-LAHN. (15. September 2020) Schmutzige Beute machten am Wochenende viele freiwillig Helfer, die sich in St. Goarshausen am diesjährigen „RheinCleanUp“ beteiligten. Gemeindepfarrerin Janina Franz konnte mehr als 30 Engagierte unterschiedlichsten Alters am Vormittag mit Sammelbeuteln, Handschuhen, Warnwesten und Greifern ausstatten, die sich am Rheinufer rund um die Loreleystadt auf die Suche nach Abfall machten und nach vier Stunden für einen vollen Abfallcontainer sorgten.
Hinzu kam eine achtköpfige Sammelgruppe aus Ehrental sowie die
Konfirmandinnen und Konfirmanden aus den benachbarten Kirchengemeinden des Welterbes von Nochern, Lierschied und Weyer. Die hatten am Samstag einen Extra-Unterrichtsblock zur Bewahrung der Schöpfung eingelegt. Eine Gruppe der evangelischen Kindertagesstätte „Arche am Rhein“ hatte sich bereits tags zuvor auf Müll einsammelnde Wanderschaft begeben, denen Franz allesamt ein dickes Dankeschön für ihren Einsatz sagte. Den hatte am Samstagvormittag auch die Beigeordnete der Loreleystadt Katrin Vetters dem ganzen Orgateam und den Helfenden ausgesprochen.
Die insgesamt 60 Kinder und Erwachsenen hatten schließlich Rheinufer, -Anlagen und Grün von Abfall befreit, der in 60 Müllbeuteln am Container abgeliefert wurde. Heinz Rössler von der freiwilligen Feuerwehr stand bereit, um die größeren Funde, wie etwa sieben Altreifen, einiges an Altmetall und drei Kanister mit – laut Etikett – Resten von ätzenden und umweltschädlichen Flüssigkeiten zu sichern. „Insgesamt dürften wohl fast 15 Kubikmeter Müll zusammengekommen sein, die jetzt nicht mehr am Rheinufer herumliegen“, resümierte Franz am Nachmittag.
Dass sie bereits zum zweiten Mal die Organisation für die Aktion übernommen hatte, ist für sie ein christliches Anliegen: „Wir haben ja den Auftrag, die Schöpfung zu bewahren“, so die Theologin. Außerdem fand sie es blöd, wenn beim RheinCleanUp ausgerechnet der schönste Teil des Stromes rund um die Loreley außen vorbliebe. Und schließlich trage die Aktion auch zur Bewusstseinsänderung im Umgang mit der Natur bei. „Viele kleine Leute an vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern!“, zitierte sie ein Gesangbuchlied. Das funktioniert, wie das Gesamtergebnis zeige: die Veranstalter berichteten, dass 35.000 Mülljäger das Ufer von 320 Tonnen Müll befreit haben. Bernd-Christoph Matern
Zu den Fotos:
Am Vormittag stattete Gemeindepfarrerin Janina Franz viele hilfsbereite Menschen mit Müllsäcken und anderem Sammelmaterial aus. Vier Stunden später wurden die Funde an einem Container zusammengetragen. Fotos: Matern/Gemeinde

Aktion Brot für die Welt eröffnet
Spendenaktion evangelischer Hilfsorganisation steht unter dem Motto „Wandel säen“gestartet
RHEIN-LAHN/FRANKFURT (15. Dezember 2023) Weltweit hungern nach Angaben der evangelischen Hilfsorganisation „Brot für die Welt“ derzeit fast 800 Millionen Menschen. Hilfe bleibe deshalb nach wie vor nötig. Unter dem Motto „Wandel säen“ haben die evangelischen Kirchen die 65. Spendenaktion von „Brot für die Welt“ auch regional eröffnet. Die Stellvertretende Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) Ulrike Scherf rief während der regionalen Eröffnung der Hilfsaktion in einem Gottesdienst bei Gießen dazu auf, „innere Türen und Tore zu öffnen“ und damit Wege zu ermöglichen, Hoffnung zu schenken und Wandel zu säen.
Scherf erinnerte dabei an die besondere Bedeutung des Advents als Vorbereitungszeit für die Ankunft Jesu und die damit verbundene Hoffnung auf eine bessere Welt. Der Advent vermittele eine Ahnung dafür, wie wichtig es sei, „dem Schwachen und Zarten Palmzweige hinzustreuen und dabei zu helfen, Wege zu bereiten, die nicht nur mit dicken Panzern, sondern auch mit leichten Füßen oder klappernden Eselshufen zurückgelegt werden können“. Gott zeige sich zudem vor allem da, „wo einer Diskriminierung und Ausgrenzung entgegentritt, Falschnachrichten aufdeckt, tröstende Worte findet“ und „da, wo Menschen gegen Hass und Gewalt eintreten, für Menschlichkeit, die allen Menschen gilt, unabhängig von Religion, Herkunft, Nationalität“.
Brigitte Molter, Referentin für Brot für die Welt im Zentrum Ökumene der EKHN in Frankfurt, stellte im Gottesdienst exemplarisch ein Hilfsprojekt aus Kenia vor, bei dem „Brot für die Welt“ Menschen dabei helfe, „Hunger und Armut aus eigener Kraft zu überwinden“. Die Menschen würden zum Beispiel darin geschult, Obst und Gemüse ohne Kunstdünger und Pestizide nachhaltig anzubauen.
Traditionell findet im Gottesdienst am 1. Advent auch die Jugend-Aktion „5000 Brote“ ihren Abschluss. Konfirmandinnen und Konfirmanden setzen sich dabei mit Themen wie globaler Ungleichheit, Hunger und Armut und der Relevanz von Bildung auseinander. Sie backen in Kooperation mit regionalen Bäckereien Brote zugunsten von Kinder- und Jugendausbildungsprojekten in Afrika, Asien und Lateinamerika.
Hilfe zur Selbsthilfe leistet auf vielfältige Weise übrigens seit mehr als 40 Jahren der Arbeitskreis Nassau-Mabira des Evangelischen Dekanats Nassauer Land; wer sich in ihm engagieren möchte, findet hier mehr Informationen.
Mehr Informationen zur Hilfsaktion Brot für die Welt finden Sie hier.
Spenden für Brot für die Welt nimmt jedes Pfarramt sowie Sparkassen und Banken entgegen; sie sind auch digital hier möglich.
Spendenkonto:
Brot für die Welt
IBAN: DE10 1006 1006 0500 5005 00
Zu den Fotos:
An der bundesweiten Eröffnung der 65. Aktion Brot für die Welt in der Peterskirche in Leipzig nahmen neben Tobias Bilz, Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens und Peter Nyorsok, Direktor Anglican Development Services North Rift Region Kenia, auch Bundespräsident a.D. Joachim Gauck und Dagmar Pruin, die Präsidentin von Brot für die Welt teil. Foto: BfdW/Jens Schulze
Hilfe zur Selbshilfe – die wird auch in Kenia geleistet mit einem Projekt für Kleinbauern, das den Maisanbau verbessern soll. Foto: BfdW/Jörg Böthling