OrgelprospektStPeterDiez2011 becrima

An Himmelfahrt lockt Diezer Orgelspaziergang

Romantisch bis virtuos: Klingende Promenade zeigt Vielfalt der Königin-Instrumente in vier Kirchen

DIEZ/RHEIN-LAHN. (10. Mai 2023) An Christi Himmelfahrt, Donnerstag, 18. Mai, startet in Diez um 14 Uhr ein besonderes musikalisches Ereignis: der Diezer Orgelspaziergang. Dabei werden die vier Kirchen in Diez besucht, um die unterschiedlichen Orgeln der Stadt in Kurz-Konzerten zu erleben. 

Die klangvolle Promenade durch die Grafenstadt beginnt um 14 Uhr in der evangelischen Kirche St. Peter, wo die Gäste mit festlichen Werken zu Himmelfahrt aus dem Frühbarock, wie etwa von Heinrich Schütz, begrüßt werden. Zusammen mit einem Streichertrio musizieren dort Dekanatskantor Martin Samrock und als Solo-Tenor Andreas Frese, der vielen auch als Organist und Pianist bekannt ist.

Um 15 Uhr geht es weiter zur evangelischen Stiftskirche, in der Dekanatskantor Markus Ziegler die Besucherinnen und Besucher mit einer beeindruckenden Vorstellung von virtuoser spätromantischer Literatur auf der Orgel begeistern will. Es erklingen Werke unter anderem von Max Gulbins, Gustav Flügel und Sigfrid Karg-Elert. Anschließend haben die Teilnehmenden des Spaziergangs die Möglichkeit, sich bei Kaffee und Kuchen etwas zu stärken und sich auszutauschen.

A MSamrockspieltFreiendiez becrima In der katholischen Herz-Jesu-Kirche wird dann um 16.30 Uhr Andreas Frese erneut sein Können unter Beweis stellen, diesmal mit Choralbearbeitungen von Johann Sebastian Bach an der Orgel. Seinen Abschluss findet der Orgelspaziergang um 17.30 Uhr in der evangelischen Jakobuskirche, wo Martin Samrock in einer letzten Orgelvorführung mit Vogel-Kompositionen aus verschiedenen Zeiten verzaubert.

Der Diezer Orgelspaziergang ist eine großartige Gelegenheit, die Schönheit und Vielfalt der Orgelmusik kennenzulernen und dabei auch die Kirchen von Diez mit ihren einzigartigen Instrumenten zu entdecken. Die Teilnahme ist kostenlos; natürlich können auch nur einzelne Stationen besucht werden.

Zum Foto:
An der Orgel der St.-Peter Kirche startet an Christi Himmelfahrt um 14 Uhr der Diezer Orgelspaziergang; er endet in der Freiendiezer Jakobuskirche. Fotos: Matern

AA Miehlen Kreuz Orgel becrima

An christlichen Sinn von Ostern erinnern

Gottesdienste im evangelischen Dekanat Nassauer Land von Gründonnerstag bis zum Ostermontag

 RHEIN-LAHN. (25. März 2024) Auch wenn allen Menschen die bevorstehende Feiertage einige arbeitsfreie Tage bescheren – in den evangelischen Kirchengemeinden des Dekanats Nassauer Land wird an den christlichen Sinn erinnert. Das beginnt mit der so genannten Karwoche (aus dem Altdeutschen Wort kara für Klage abgeleitet), in der des Leidens und Sterbens Jesu gedacht wird. In zahlreichen Gottesdiensten wird am Gründonnerstag an das letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern erinnert, bevor an Karfreitag, einst der wichtigste Feiertag des Jahres, dessen Tod am Kreuz die Gottesdienste bestimmt. Doch der Tod hat für die weltweite Christenheit nicht das letzte Wort. Mit zwei Feiertagen feiern Christen an Ostern die Auferstehung Jesu.

Dabei gibt es in der Rhein-Lahn-Region ganz unterschiedliche Feiern in den evangelischen Kirchengemeinden. Klassische Abendmahle oder Agape-Mahle an Gründonnerstag, zu denen Essen mitgebracht wird. Schon am Ostersamstag wird mancherorts mit Osterfeuern und Lichtern das Osterfest eingeleitet ebenso mit Osternachtfeiern am frühen Sonntag ab 6 Uhr. Im Anschluss locken vielfach Frühstücke oder Ostereiersuchen für die ganze Familie. Zudem verstärkt unterschiedliche Musik den Grund zu Trauer und Auferstehungsfreude mit Instrumenten und Stimmen; die Palette reicht von der Choralbegleitung über Taizé-Gesänge, Blechbläser-Klängen vom Turm bis zur Bach-Kantate.

In der folgenden Aufstellung finden Sie eine Auswahl an Gottesdiensten aus Kirchengemeinden des evangelischen Dekanats Nassauer Land, die der evangelischen Öffentlichkeitsarbeit Rhein-Lahn gemeldet wurden. Soweit nicht anders angegeben, finden die Gottesdienste in den jeweiligen Kirchen und gewohnten Gottesdienststätten der Orte statt. Bei angebotenen Frühstücken bitten die Gemeinden vielfach um eine Anmeldung. Und zur Beachtung: In der Nacht von Karsamstag auf Ostersonntag wird die Uhr um eine Stunde vorgestellt.

Gottesdienste in den evangelischen Kirchengemeinden des Dekanats Nassauer Land

in der Karwoche und zu Ostern 2024

(alphabetisch nach Ortschaften geordnet)

Gründonnerstag, 28. März

Cramberg, 19 Uhr, Gottesdienst mit Abendmahl

Dausenau, Gemeinderaum, 19 Uhr, Tischabendmahl

Diez, St. Peter, 19 Uhr, Gottesdienst mit Abendmahl; mit Posaunenchor

Diez, Gemeindehaus Schlossberg 13, 19 Uhr Gottesdienst mit Tischabendmahl

Dörsdorf, Betsaal, 19 Uhr, Feierabendmahl

Friedland, 19.30 Uhr, Agapemahl

Friedrichssegen, 19 Uhr, Abendmahl

Hainau, 19 Uhr, Agapemahl

Holzappel, 19 Uhr, Agapefeier und grünes Büffet im Gemeindehaus

Holzhausen, Gemeindehaus, 18.30 Uhr, Feierabendmahl

Klingelbach, 19 Uhr, Feierabendmahl

Marienfels, 19 Uhr, Gottesdienst

Miehlen, Gemeindehaus, 19 Uhr, Agapemahl

Nassau, 19 Uhr, Gottesdienst mit Abendmahl

Nastätten, 18 Uhr, Feierabendmahl

Obernhof, 18 Uhr, Gottesdienst mit Abendmahl

Schönborn, Pfarrhaus, 17 Uhr, Tischabendmahl

Singhofen, 18 Uhr, Gottesdienst mit Abendmahl

 

Karfreitag, 29. März

Ackerbach, 9.30 Uhr, Gottesdienst mit Abendmahl

Bad Ems (Martinskirche), 10.30 Uhr, Gottesdienst mit Kirchenchor

Bad Ems (Martinskirche), 15 Uhr, musikalische Andacht mit Kantorei zur Sterbestunde Jesu

Becheln, 9.30 Uhr, Gottesdienst mit Abendmahl

Bornich, 11 Uhr, Gottesdienst mit Abendmahl und Posaunenchor

Braubach, Markuskirche, 10 Uhr, Gottesdienst mit Abendmahl

Buch, 9.15 Uhr, Gottesdienst mit Abendmahl

Burgschwalbach, 10 Uhr, Gottesdienst mit Abendmahl

Cramberg, 9.30 Uhr, Gottesdienst mit Abendmahl

Dachsenhausen, 10 Uhr, Gottesdienst mit Abendmahl

Dausenau, 17 Uhr, Gottesdienst mit Abendmahl

Diez, Stiftskirche, 10 Uhr, Gottesdienst mit Abendmahl

Diez-Freiendiez, Jakobuskirche, 15 Uhr, Gottesdienst zur Sterbestunde

Diez, (St. Peter), 10.30 Uhr, Gottesdienst mit Abendmahl

Dörsdorf, 14 Uhr, Gottesdienst mit Abendmahl

Eschbach, 9.30 Uhr, Gottesdienst mit Abendmahl

Flacht, 10 Uhr, Gottesdienst

Frücht, 15 Uhr, Gottesdienst

Geilnau, 15 Uhr, Gottesdienst mit Abendmahl

Geisig, 11.15 Uhr, Gottesdienst mit Abendmahl

Hahnstätten, 10 Uhr, Gottesdienst mit Abendmahl

Hirschberg, 10.30 Uhr, Gottesdienst mit Abendmahl

Hömberg, 15 Uhr, Gottesdienst mit Abendmahl

Holzhausen, 10 Uhr, Gottesdienst

Isselbach, 10.30 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl

Kaub, 11 Uhr, Gottesdienst

Klingelbach, 15 Uhr, Gottesdienst

Kördorf, 10.15 Uhr, Gottesdienst mit Abendmahl

Lahnstein, Christuskirche, 10.30 Uhr, Gottesdienst mit Abendmahl

Lahnstein, Oberlahnstein, 15 Uhr, Gottesdienst zur Sterbestunde mit Abendmahl

Marienfels, 10 Uhr, Gottesdienst mit Abendmahl

Miehlen, 10 Uhr, Gottesdienst mit Abendmahl und Kirchenchor

Mudershausen, 11 Uhr, Gottesdienst mit Abendmahl

Nassau, Johanniskirche, 10.15 Uhr, Gottesdienst

Nassau, Stiftung Scheuern, 10.15 Uhr Gottesdienst

Nastätten, 15 Uhr, Musik zur Todesstunde

Niedertiefenbach, 10 Uhr, Gottesdienst mit Abendmahl

Nochern, 11 Uhr, Gottesdienst mit Abendmahl, mit Frauen- und Kirchenchor

Obernhof, 14 Uhr, Gottesdienst mit Abendmahl

Oberwallmenach, 10.10 Uhr, Gottesdienst mit Abendmahl

Oelsberg, 11.15 Uhr, Gottesdienst mit Abendmahl

Reichenberg, 15.30 Uhr, Gottesdienst mit Abendmahl

Ruppertshofen, 10.45 Uhr, Gottesdienst mit Abendmahl

St. Goarshausen, 9.30 Uhr, Gottesdienst

Schönborn, 11 Uhr, Gottesdienst mit Abendmahl

Singhofen, 18 Uhr, Gottesdienst mit Abendmahl

Wasenbach, 14 Uhr, Gottesdienst mit Abendmahl

 

Karsamstag, 30. März

Bad Ems, Martinskirche, 22 Uhr, Osternacht der Lichter mit Abendmahl, Osterfeuer und Liedern aus Taizé

Dausenau, am Kappesfeld, 20 Uhr, Andacht beim Osterfeuer, mit Posaunenchor

Dörnberg, 20 Uhr, Osterfeuer am Erkelstein, anschl. Lichtfeier in der Kirche

Friedrichssegen, 20 Uhr, Osternachtfeier mit Osterfeuer

Holzheim, Sportplatz, 19 Uhr, Impuls zum Osterfeuer

Horbach, 16 Uhr, Ignatius-Lötschert-Haus, Gottesdienst

 

Ostersonntag, 31. März

Bad Ems (Martinskirche), 10.30 Uhr, Gottesdienst mit Abendmahl; Mitglieder von Kantorei und Kirchenchor, anschl. Kirchencafé und Ostereier-Suche

Braubach, Barbarakirche, 6.30 Uhr, Frühgottesdienst, anschl. Osterfrühstück

Braubach, Markuskirche, 10 Uhr, Gottesdienst

Burgschwalbach, 6 Uhr, Gottesdienst

Cramberg, 10 Uhr, Gottesdienst mit Abendmahl

Dachsenhausen, Friedhof, 7 Uhr, Auferstehungsfeier, anschl. Frühstück im Gemeindehaus

Dausenau, 8 Uhr, Osterblasen vom Drehersturm mit Posaunenchor

Dausenau, 14 Uhr, Familiengottesdienst mit Abendmahl

Dienethal, 11.15 Uhr, Gottesdienst mit Abendmahl

Diez-Freiendiez, Jakobuskirche, 6 Uhr, Osternacht-Feier

Diez, St. Peter Kirche, 10.30 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl und Bach-Kantate (Kämmerchenchor)

Diez, Stiftskirche, 10 Uhr, Gottesdienst mit Abendmahl

Dornholzhausen, 9.30 Uhr, Gottesdienst mit Abendmahl

Flacht, 6 Uhr, Auferstehungsgottesdienst, anschl. Frühstück

Frücht, 10.30 Uhr, Gottesdienst

Gemmerich, 6 Uhr, Auferstehungsfeier mit Osterfrühstück

Hahnstätten, 10 Uhr, Gottesdienst mit Abendmahl

Holzappel, 10.30 Uhr, Gottesdienst mit Abendmahl

Hömberg, 11 Uhr, Familiengottesdienst

Kaub, 11 Uhr, Gottesdienst mit Abendmahl

Klingelbach, 6 Uhr, Osternacht mit Taufgedächtnis, anschl. Frühstück

Kördorf, 6 Uhr, Gottesdienst mit Abendmahl, anschl. Osterfrühstück im Gemeindehaus

Lahnstein, Christuskirche, 10 Uhr, Gottesdienst

Lahnstein, Oberlahnstein, 6.45 Uhr, Feier der Osternacht, anschl. Frühstück im Gemeindehaus

Langenscheid, 6 Uhr, Osternacht, anschl. Osterfrühstück im Dorfgemeinschaftshaus

Lierschied, 10.45 Uhr, Gottesdienst mit Abendmahl

Marienfels, 11 Uhr, Gottesdienst mit Abendmahl

Miehlen, 10 Uhr, Gottesdienst mit Abendmahl und Kirchenchor

Nassau, Friedhof, 6 Uhr, Auferstehungsfeier, anschl. Osterfrühstück Haus Beielstein

Nassau, 10.15 Uhr, Gottesdienst für Groß und Klein mit Posaunenchor

Nastätten, 6.30 Uhr, Osternachtsfeier, anschl. Osterfrühstück

Niederbachheim, 10 Uhr, Gottesdienst mit Abendmahl

Obernhof, 9 Uhr, Gottesdienst mit Abendmahl

Obertiefenbach, 9 Uhr, Gottesdienst mit Abendmahl, mit Posaunenchor, anschl. Osterfrühstück

Reckenroth, 9.30 Uhr, Gottesdienst mit Abendmahl

Rettert, 11 Uhr, Gottesdienst mit ABendmahl

Ruppertshofen, 10 Uhr, Gottesdienst mit Abendmahl

St. Goarshausen, 6 Uhr, Osternachtfeier, anschl. Frühstück

Schönborn, 10 Uhr, Gottesdienst mit Abendmahl

Singhofen, 10 Uhr, Gottesdienst mit Abendmahl

Wasenbach, 7 Uhr, Osternacht, anschl. Frühstück

Weisel. 9.30 Uhr, Gottesdienst, mit Posaunenchor

Welterod, 10 Uhr, Gottesdienst

 

Ostermontag, 1. April

Ackerbach, 9.30 Uhr, Gottesdienst mit Abendmahl

Auel, Dorfgemeinschaftshaus, 9.30 Uhr, Gottesdienst

Bad Ems, Martinskirche, 10.30, Gottesdienst mit Posaunenchor

Bornich, 10.45 Uhr, Gottesdienst

Braubach, Barbarakirche, 10 Uhr, Familien-Mitmach-Gottesdienst „Osteremotionen“ mit Kindergottesdienst, anschl. Osterleckereien

Cramberg, 11 Uhr, Gottesdienst

Diez-Freiendiez, Jakobuskirche, 11 Uhr, Gottesdienst für Klein und Groß, anschl. Osterkörbchen-Suche

Diez, St. Peter, 10.30 Uhr, Familiengottesdienst; anschl. Osterfeuer

Dörnberg, 9.30 Uhr, Gottesdienst mit Abendmahl

Dörsdorf, 11 Uhr, Gottesdienst mit Abendmahl

Eppenrod, 11 Uhr, Gottesdienst mit Abendmahl

Friedland, 10 Uhr, Gottesdienst mit Abendmahl

Himmighofen, 10 Uhr, Familiengottesdienst

Kaltenholzhausen, 11 Uhr, Gottesdienst mit Abendmahl

Klingelbach, 10.30 Uhr, Familiengottesdienst

Kördorf, 10.15 Uhr, Gottesdienst mit Abendmahl

Lorch, 11 Uhr, Gottesdienst

Miehlen, 10 Uhr, Gottesdienst

Nassau, Stiftung Scheuern, 10.15 Uhr, Musikalischer Gottesdienst

Nastätten, 10 Uhr, Familiengottesdienst

Niederwallmenach, 9.30 Uhr, Gottesdienst

Obernhof, Kloster Arnstein, 15.30 Uhr, ökumenische Andacht anl. Emmausgang

Singhofen, 10 Uhr, Familiengottesdienst, anschl. Eiersuchen

Wasenbach, 10 Uhr, Gottesdienst

Weyer, 11 Uhr, Gottesdienst mit Abendmahl

 

Zu den Fotos:
Karfreitag und Ostern – für Christen bedeutet das vom Dunkel ins Licht. Dass der Blick auf das Kreuz, an dem Jesus von Nazareth hingerichtet wurde, den Glauben ans Ewige Leben festigt, zeigen viele Fenster in den evangelischen Kirchen und auch den Trauerhallen des Rhein-Lahn-Kreises. Fotos: Dekanat/Matern

 

Ostern2021Tulpen becrima

Wie geht es aus dem Dunkeln ins Licht?

Andacht zur Karwoche und Ostern von Dekanin Renate Weigel

RHEIN-LAHN. (31. März 2021) „Leben tut weh. Schmerz ist geradezu ein Indiz für Lebendigkeit.“ So schreibt Dekanin Renate Weigel in einer Andacht für die Karwoche und Ostern 2021. Sie schreibt darin von kleinen und größeren Toden, die Menschen belasten, warum digital oder analog Gottesdienste gefeiert werden und wie Beten hilfreich sein kann. Am Ende des Beitrags finden Sie eine PDF-Datei, um die ANdacht auszudrucken und an Interessierte weiterzugeben. 

 

R Weigel 15„Man singt mit Freuden vom Sieg in den Hütten der Gerechten:

Die Rechte des Herrn behält den Sieg!

Ich werde nicht sterben, sondern leben und des Herrn Werke verkündigen,

Dies ist der Tag, den der Herr macht; lasst uns freuen und fröhlich an ihm sein.“   Aus Psalm 118

Ostern kannst du nicht auf einer Bühne präsentieren oder über die Theke reichen: So, bitteschön, hier habt ihr Ostern. Packt es ein und nehmt es mit!

Ostern kannst du nur (er-)leben.

Aus dem Dunklen ins Licht kommen, aus der Beschämung zu Ehren gelangen, von Fesseln gelöst werden, aus Verzweiflung und Angst herausfinden und spüren, dass wieder Wege offen stehen – das lässt sich nicht veranstalten. Und auch nicht als Anweisung auf Papier festhalten.

Warum schreibe ich trotzdem?

Warum feiern wir Gottesdienste analog und digital?

Alles fängt mit den Schmerzen an und damit, dass ich mir erlaube, sie zu spüren. Keine Kunst, die besonders hoch angesehen ist. Es fällt uns schwer. Vielleicht helfen alte Worte aus der Bibel:

„Mein Gott, warum hast du mich verlassen?

Ich bin ein Wurm und kein Mensch.

Ich bin ausgeschüttet wie Wasser.“ (Psalm 22)

„Mein Leben ist hingeschwunden in Kummer, …

Ich bin geworden wie ein zerbrochenes Gefäß.“ (Psalm 31)

„Das Wasser geht mir bis an die Kehle,…

Ich bin elend und voller Schmerzen.“   (Psalm 69)

„Ich liege unter den Toten verlassen,

wie die Erschlagenen, die im Grabe liegen. …

Meine Freunde und Nächsten hast du mir entfremdet.“   (Psalm 88)

„Ich wache und klage wie ein einsamer Vogel auf dem Dach.“ (Psalm 101)

Zugegeben, wir drücken uns heute anders aus, und es mag mancher Aspekt unseres modernen Lebens fehlen, Gefühle fühlen sich zu allen Zeiten ähnlich an.

Jedenfalls: Willkommen im Club! Leben tut weh. Schmerz ist geradezu ein Indiz für Lebendigkeit.

Viele kleine und größere Tode ziehen sich durch unsere Tage und Nächte. Wir wurden verletzt, wir haben versagt, wir sorgen und ängstigen uns.

Willkommen im Club, Gott! Jesus ist allein. Die anderen schlafen, und niemand sieht seine Angst. Er wird geschlagen. Sie lachen über ihn. Sie führen ihn vor und stellen ihn bloß. Er wird verurteilt. Keine Rettung in Sicht. Er stirbt.

Meine Schmerzen und seine Schmerzen, meine Angst und seine Angst, sein Tod und mein Tod – sie dürfen sich begegnen. Du bist auch im Elend, Gott? Ich dachte, du bist im Himmel. Aber du bist bei den Toten. Du hängst am Kreuz, ich stecke fest. Können wir reden?

An den Punkt führen uns die Karfreitagsgottesdienste.

„Maria!“ Die Jüngerin Jesu steht weinend im Garten. Da wird sie bei ihrem Namen gerufen.

„Lazarus!“ - Der war schon ins Grab gelegt. – „Komm heraus!“ Lazarus war in Tücher und Binden gewickelt, so dass er sich kaum bewegen konnte. Auferstehen kann schon mal sehr ungeschickt und komisch aussehen!

Das ist der Moment. Nicht machbar, nicht verfügbar. Jetzt geschieht Ostern. Jemand sieht mich im Dunkeln. Jemand ruft mich „Du!“ , „Hey!“, „Komm da raus!“

„Du darfst leben! Du sollst leben! Es ist gut, dass du da bist. Komm!“

Dann passiert ein Durchbruch. Wie beim Krokus, der sein erstes grünes Spitzchen in die Sonne hält. Jetzt kann er weiterwachsen.

Diesen Moment vergegenwärtigen wir uns in den Ostergottesdiensten.

Wir glauben, dass die Botschaft der Bibel uns in dieser Weise anruft. Dass der Auferstandene unsere Tode kennt und uns meint. In der Taufe werden wir bei unserem Namen gerufen, aus dem Tod ins Leben geholt. Im Ostergottesdienst erinnern wir daran.

Dass die Loslösung bei mir ankommt, von mir erfahren wird, kann niemand machen. Trotzdem sind wir in dieser Sache nicht ganz arbeitslos. Wir können einander anstoßen, mitnehmen, Raum geben. Wir können auch die eine oder andere Fessel lösen helfen.

Überall und zu jeder Zeit geht Beten:

Lebendiger Gott, ich kann nicht mehr. Ich schaffe es nicht. Mein Leben wird mir zu viel. Ich bin allein. Sieh mich an. Rufe meinen Namen. Hilf mir, dass ich sehe, wo ein Weg ist. Zeige mir für wen oder was ich gut bin auf dieser Welt. Ich will leben!

Ist mit Ostern alles gut? Leben Maria und Lazarus leichter? Das glaube ich nicht. Aber eine Tür steht offen, und die kann niemand wieder zuschließen.

An dieser Stelle können sie im neuen Gesangbuch unter der Nummer EG+18 das Lied „Stimme, die Stein zerbricht“ lesen oder singen. 

Gott schenke uns Lebendigkeit und Gedeihen.

Gott lehre uns barmherzig zu sein mit unseren Schmerzen und mit denen der anderen.

Gott segne uns. Amen

 

Hier finden Sie die Andacht als PDF-Datei zum Ausdrucken.

Suchet der Stadt Bestes

Andacht von Dekanin Renate Weigel zum 2. Sonntag nach Ostern

RHEIN-LAHN. (17. April 2020) Im Rhein-Lahn-Kreis wurde Ostern gefeiert, so wie noch nie zuvor. Die Kirchen werden für Gottesdienste auch weiterhin, mindestens bis zum 3. Mai geschlossen bleiben. Deshalb schreibt Dekanin Renate Weigel für diese Website auch weiterhin Andachten. Sie finden diese auch in einer gestalteten PDF-Datei am Ende des Beitrags, die Sie gerne ausdrucken und an Interessierte in Ihrer Umgebung in den Briefkasten einwerfen können. Heute geht es um die Frage, was für Stadt und Gemeinden das Beste ist. Der Sonntag heißt Misericordias Domini, was so viel bedeutet wie „die Barmherzigkeit des Herrn“. Der Sonntag wird auch Hirtensonntag genannt.

 

„Suchet der Stadt Bestes … und betet für sie zum Herrn; denn wenn’s ihr wohl geht, geht’s euch auch gut.“  Jeremia 29,7 

Was ist gerade das Beste für unser Dorf, unsere Stadt, die Welt?
Masken tragen? Oder keine Masken tragen?
Noch nicht einmal darüber sind wir uns einig.
Trotzdem ist unsere Regierung dafür zuständig, angemessene Verhaltensmaßregeln anzusagen und durchzusetzen. – Kein leichter Job!

Jeremia schrieb zu seiner Zeit seinen Brief an Menschen im Exil. Nach einem verlorenen Krieg waren sie verbannt worden und lebten in der Fremde unter feindlicher Führung. „Suchet dieser Stadt Bestes!“
Auch wenn wir uns gerade nicht frei bewegen dürfen, sind wir doch nicht schon in Gefangenschaft. Wir leben nicht unter einem Unrechtsregime.
Eine demokratisch gewählte Regierung in Deutschland sucht mit Wissenschaftlern und Experten nach dem Weg aus der Krise.

Nun kann es sein, dass mir nicht alle Maßnahmen einleuchten.
Es ist auch möglich, dass sich Manches im Nachhinein als falsch herausstellt.
Und, ja, ich ärgere mich, wenn Politiker Krisenmanagement und Wahlkampf vermischen.
Trotzdem bin ich dafür, den ausgegebenen Regeln zu folgen.

Zum Einen, weil ich schon mein ganzes Leben lang in unserem Rechtsstaat eine Menge Vorzüge genießen kann.
Zum Anderen, weil die Zeit einer Pandemie gerade keine Revolutionen braucht.
Das mag nach Anpassung klingen, ist aber in meinen Augen die Übernahme von Verantwortung für das Ganze der Gesellschaft.

Was heißt das für uns in der Kirche?

Wir halten uns an die Regeln, weil wir des Dorfes, der Stadt, der Welt Bestes suchen.
Wir beanspruchen keine Sonderrechte.
Wenn wir wieder Gottesdienste halten dürfen unter strengen Auflagen, setzen wir die Auflagen um und freuen uns, wieder Gottesdienste halten zu dürfen.

Wir tun das in Ruhe.

Niemand von uns ist in der freien Ausübung des christlichen Glaubens behindert. Es fehlt die Gemeinschaft, und das schmerzt. Aber solange wir beten und mit Bibel und Gesangbuch unterwegs sein dürfen, solange es digitale und Fernseh-Gottesdienste und Andachten per Briefeinwurf gibt, solange wir unsere fröhliche Kreativität behalten, sind wir doch nicht verloren!

 

Wichtig bleibt es, die zu sehen und zu unterstützen, die unsere Hilfe brauchen.

Ansonsten zählen jetzt Gebet und Geduld. Wir sind als Hirtinnen und Hirten des Ganzen gefragt!

 Lebendiger Gott,

wir wollen unseren Beitrag zum Zusammenhalt unserer Gesellschaft in der Krise leisten.

Mache uns achtsam. Wir bitten um Geduld und um Mut zugleich.

 

Lieder:

EG 274   Der Herr ist mein getreuer Hirt

EG 631   In Gottes Namen wolln wir finden, was verloren ist

Die Andacht können Sie hier fertig gestaltet ausdrucken.

 

Foto: © becrima

 

 

Bleibet fest in der brüderlichen Liebe!

Eine Andacht zum Ausdrucken und weitergeben von Dekanin Renate Weigel

RHEIN-LAHN. (26. Juli 2020) „Bleibet fest in der brüderlichen Liebe“ – so lautet ein Vers aus dem Predigttext für den heutigen Sonntag. Dabei geht es unter anderem um Ängste und Gastfreundschaft. Dekanin Renate Weigel hat dazu eine Andacht verfasst, die sie hier herunterladen können.